Dienstag, 17. Dezember 2019

Film der Woche#421: Blazing Saddles (1974)

Ich habe mir diesen Film gestern auf Amazon Prime ausgeliehen und musste kurz überlegen wie zum Fick er auf meine Watchlist gekomen ist. Und dann ist mir eingefallen, dass ich irgendwann wohl nach dem Ursprung zum "Where the white wimmin at?"-Meme recherchiert habe und dann wohl auf diesen Film gestoßen bin. Das ist aber schon so lange her, bestimmt über ein Jahr. Regisseur ist übrigens der mächtige Mel Brooks und zu den Drehbuchautoren zählen neben ihm der nicht weniger großartige Richard Pryor. Auf Deutsch heißt der Film übrigens "Der Wilde Wilde Westen" und hat aber nichts mit diesem komischen Will-Smith-Film zu tun.

"Blazing Saddles" spielt im Jahre 1874. Die Zeit der Sklaverei ist vorbei, Schwarze werden allerdings ähnlich wie andere Minderheiten als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Zum Beispiel beim Eisenbahnbau. Der Attorney General Hedley Lamarr (Harvey Korman) baut eine neue Eisenbahn. Als er allerdings feststellt, dass sie bald durch Treibsand führen wird beschließt er sie durch das Städchen Rock Ridge zu führen. Um die Bewohner aus der Stadt zu treiben, beschließt er einen Haufen Halunken dorthin zu schicken um den dortigen Sheriff zu erschießen und Chaos zu stiften. Diese lassen sich jedoch nicht vertreiben und verlangen vom Governor Petomane (Mel Brooks) einen neuen Sheriff einzusetzen. Da der Governor von Lamarr beeinflusst wird, geht er auf dessen Vorschlag ein: Der Schwarze Gleisarbeiter Bart (Cleavon Little) der für Lamarr arbeitet soll der neue Sheriff werden. Da die Anwohner sowieso vorurteilsbehaftete Bauern sind wird es so zu noch mehr Chaos kommen und keiner wird mit einem schwarzen Sheriff in der Stadt wohnen wollen. Witzigerweise läuft es fast darauf hinaus: Bis auf den ehemaligen Revolverhelden Jim "Kid the Kid" (Gene Wilder) kann sich niemand mit Bart anfreunden. Doch schon bald muss Bart zusehen wie er die Bevölkerung auf seine Seite kriegt, da Lamarr immer wieder versuchen wird ihn auszuschalten. Sei es jetzt mithilfe der Sängerin Lili von Shtüpp (Madeline Kahn) oder durch eine Armee bestehend aus dem Ku Klux Klan, Wehrmachtssoldaten, Bikern und mexikanischen Gangstern.

Ich lieeeeebe Mel Brooks. Absolut. Und daran kann es auch nicht die etwas merkwürdige deutsche Synchro. Es ist übrigens schon die zweite. Die erste war nämlich so beschissen, dass der Meister selber sie abgelehnt hat und für neue Synchronsprecher gesorgt hat. "Blazing Saddles" schafft es sowohl ein ernstes Thema wie Rassismus anzusprechen als auch gleichzeitig sich darüber sehr gekonnt lustig zu machen und dann am Ende alles ins vollkommen Absurde ausufern zu lassen. Ganz ehrlich, ich habe noch nie gesehen dass man auf DIESE Art die vierte Wand bricht. Außerdem spielt Brooks in einer kurzen Rückblende einen Apache-Chef der Jiddisch spricht. So macht man sich gekonnt über die Stereotypen in Western-Filmen lustig indem man sie vollkommen ad absurdum führt. Es ist wirklich ein wunderbares Stück Filmgeschichte und jedem Comedy-Fan zu empfehlen.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:



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