06.12.2019: RUHRPOTT METAL MEETING, TAG 1 in Turbinenhalle, Oberhausen
Okay. Zuerst die allerwichtigsten Fakten sonst wirkt das ganze hier etwas unvollständig und so: Meine Partnerin wollte unbedingt The Black Dahlia Murder sehen und ich auch allerdings wäre es etwas doof gewesen für eine einzige Band an die 40€ zu zahlen. Darum sind wir einfach bis zur letzten Band geblieben. So nach dem Motto "Essen wirft man nicht einfach so weg". Zumindest seh ich das so.
Zuallererst durfte ich mir ein großartiges Shitfest angucken: Fleshgod Apocalypse, eine Art Dimmu Borgir für ganz Arme spielten ihre letzten zehn Minuten und haben eine Opernsängerin dabei gehabt die überhaupt nicht zum Rest gepasst hat. Ich frage mich sowieso, wie Symphonic Black Metal auf Dauer funktionieren kann, vor allem bei so "großen" Bands. Das ist doch irgendwann langweilig. Und in den 10 Minuten wurde mir mehrmals langweilig.
The Black Dahlia Murder hingegen waren alles andere als lame. Einfach unfassbar tight, ohne großartige Zwischenansagen (weil Zeitplan einhalten dies das) und einfach durchgeballert. Gab sogar einige Songs von der "Nocturnal", die ich kannte und verdammt gut fand. Dazu kommt noch: Grundsympathische Typen ohne irgenwelche Bühnenoutfits und Starallüren. Zumindest auf dem ersten Blick. Fand ich sehr gut.
Mit Whitechapel verband ich bis jetzt unsäglichen, fürchterlichen Deathcore-Kram. Und dann kamen sie auf die Bühne und machten unsäglichen, fürchterlichen Deathcore-Kram. Aber nur die ersten zwei Songs. Daraufhin spielten sie ihr neues Zeug und dieses erinnerte mich an die ruhigen Momente von Converge. Wirklich sehr angenehm.
Insomnium aus Finnland kannte ich tatsächlich ebenfalls nicht. Waren aber tatsächlich ziemlich cool. Erinnerten mich irgendwo an At The Gates und an die neuesten Alben von Rotting Christ und Behemoth. Sprich ein Mix zwischen Melodic Death Metal und irgendwelchen Epischen BM-Elementen. Keine Ahnung, ey. Jedenfalls sagten sie ständig "Danke schön bitte schön" und das war sehr lustig.
Kataklysm kannte ich bis dato nur von Backpatches als auch kleinen Patches auf Rücksäcken von Gymnasiasten-Metallern mit Pferdeschwänzen die Malte oder Fridolin hießen. Gehörten für mich immer zur Standard-Metal-Ausrüstung, genauso wie Sabaton. Und ganz ehrlich: Ich bin da gewesen um mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen. Tatsächlich war das Publikum gar nicht mal so scheiße. Die Bands waren größtenteils gar nicht mal so scheiße. Da dachte ich mir: Vielleicht sind Kataklysm gar nicht mal so scheiße. Aber da lag ich falsch. Kataklysm sind unfassbar scheiße und langweilig. Und 08/15 dazu auch noch. Der Typ redet ernsthaft darüber dass hier kein N'Sync oder Backstreet Boys Konzert ist, denn "This is fucking Death Metal!!!!111". Ok boomer. Ich mein, vielleicht wollte er sein Publikum ansprechen oder so... Aber die beiden genannten Boybands sind einfach einen Scheißdreck relevant. Stop being so edgy, the kids are scared. Meine Fresse.
07.12.2019: UNHOLY PASSION FEST IV in Gebäude 9, Köln
Zum Unholy Passion Fest laden Ultha jedes Jahr befreundet Bands ein. Diesmal handelte es sich um den vorerst letzten Auftritt von Ultha. Das nächste Mal werden sie dann wahrscheinlich erst irgendwann nächstes Jahr auftreten oder so.
Die erste Band, Naxen verpasste ich ganz vorbildlich. Allerdings konnte ich sie mir vor ein paar Monaten bereits in Wuppertal angucken. Darum dachte ich mir, dass es wohl halb so schlimm ist. Schließlich ist Köln zwar keine Weltreise aber immerhin eine halbe für mich. Ich hatte kein Bock bereits um 15 Uhr loszufahren. Turia kannte ich ebenfalls schon von einem Auftritt im AZ Mülheim. Dieses Mal wurde der Raum wieder komplett abgedunkelt und sie lieferten, wie beim letzten Mal auch verdammt gut ab.
Für den weiten Weg wurde ich durch GOLD belohnt. Die holländische Band macht eine unbeschreibliche Mischung aus Metal-Riffs, Post-Punk und sehr clearen melodischen Gesang. Dazu kommt noch die sehr monotone und sterile Bühnenperformance. Die es allerdings in sich hatte, alter Schwede. Es war eine sehr sehr sehr positive Überraschung. Holy shit. Ich kann das jeden empfehlen der auf düstere Musik steht aber kein dauerhaftes Geballer mag. Meine Güte, großartig!
Endstille spielten ein "Konzert aus der Reihe". Ich glaube ehrlich gesagt, dass sie sonst größere Bühnen gewöhnt sind. Jedenfalls war ich sehr erfreut sie zu sehen und tatsächlich auch etwas darüber dass vor der Bühne gemosht wurde. Und dass Zyngultus solche coolen Ansagen gegen Trveness und "Black Metal Attitüde" gemacht hat. Und für Toleranz. Und dass wir alle als Gemeinschaft zusammenhalten soll. Sie wurden wohl nicht umsonst von Hatern als "Homo Metal Band" (oder so) beschimpft. Aber das ist auch voll okay so. Danke.
Ultha habe ich mir insgesamt vielleicht 20 Minuten lang angeguckt. Wie beim letzten Mal auf dem Culthe Fest: Episch, neblig und einfach groß. Sie schaffen es einen kleinen Raum mit relativ kleiner Bühne ziemlich groß wirken zu lassen. Ich weiß nicht ob es am roten Licht und Nebel liegt (da haben andere Leute gut gearbeitet) oder nur an der Musik oder an der Kombination aus beiden. Schön wars tatsächlich, wenn für mich auch ziemlich kurz.
Musste tatsächlich um 20 vor 12 abhauen weil ich kein Bock hatte mit der letzten Bahnverbindung an die 3 Stunden nach Herne zu fahren. Jedenfalls: vielen Dank an die Genossen und Genossinnen die da waren als auch an die, die ich kennenlernen durfte. Kein Dank geht an den besoffenen Typen im Zug der erst das Klo voll lange belagert hat und anschließend den SOS-Knopf mit der Spülung verwechselt hat, sodass ich nachdem ich reinkam mit einem "Hallo du hast den SOS-Knopf gedrückt, kann ich dir irgendwie helfen? Soll ich die Polizei rufen?" aus einem Lautsprecher begrüßt wurde.
Stricher guckt sich "Star Wars, Episode IX: Rise of Skywalker" an am 22.12.2019 in Filmwelt Herne
ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER
Das wars also. Das Ende der "Skywalker Saga", Ende der Sequel-Trilogie. Letzter Star Wars Film. Vorerst. Ich bin mit gemischten Gefühlen rein- und wieder rausgegangen.
Episode 9 spielt ein Jahr nach den Ereignissen in Episode 8. Kylo Ren (Adam Driver) hat den Anführer der Ersten Ordnung, Snoke umgebracht. Jetzt ist er selbst der Anführer und gleichzeitig im Besitz eines Sith-Wegweisers. Die kleine Pyramide, von der es nur zwei gibt zeigt den Weg zum Aufenthaltsort des totgeglaubten Imperator Palpatine (Ian McDiarmid). Als Ren schließlich den Weg
dorthin findet, droht er dem Imperator zuerst mit dem Tod. Doch dann findet er heraus, dass dieser hinter ALLEM steckt. Er ist der Erschaffer von mehreren Klonen von sich (darunter Snoke) und auch verantwortlich für die Ereignisse in Episode 7-8. Anschließend bietet er ihn an die Erste Ordnung mit einer Flotte von Sternenzerstörern auszustatten wenn er dafür die letzte Jedi, Rey (Daisy Ridley) umbringt. Die letztgenannte trainiert zusammen mit General Leia Organa (Carrie Fisher) auf dem Stützpunkt des Widerstands um eine vollständige Jedi zu werden. Durch einen Maulwurf bei der Ersten Ordnung (Simon Gosejohann) erfahren die Rebellen von der Rückkehr des Imperators und beschließen ihn aufzuhalten. Um ihn zu finden brauchen sie allerdings den besagten Sith-Wegweiser.
Episode 8 war ja schon schwer zu schlucken. Eine merkwürdige Handlung, die höchst anstrengend anzusehen war garniert mit großartigen Bildern. Hier ist die Handlung zwar ein Ticken besser, die Bilder sowieso (da kann sich glaube ich keiner beschweren). Was ich allerdings wirklich schwer zu bemängeln habe ist Fanservice. Ich habe nichts dagegen, wenn man Zitate aus alten Filmen bringt, damit sich die "alten" Fans wohlfühlen und gleichzeitig damit neue Fans eine Brücke zu den besagten alten Filmen schlagen können. Aber es ist einfach höllisch viel. Unfassbar viel. Gefühlt jede zweite Szene macht irgendein Bezug auf die alte Trilogie. Der Film lebt einfach davon und man stellt schnell fest wer der neue Han, die neue Leia/Luke, der neue Anakin/Vader ist. Allerdings ist das ein wenig fließend. Außerdem gibt es ein neues Gimmick, welches (noch) nicht zum Meme#1 avanciert ist: Babu Frik ist die Star-Wars-Verkörperung einer osteuropäischen Oma die anstelle von "Essen ist fertik" nun mal "DROIDE IST FERTICK!" sagt. Mal ohne Scheiß, ich musste darüber unglaublich viel lachen. Holy shit. Insgesamt: ein Ticken besser als Episode 8 aber auch nicht viel mehr. Übermäßiges Zurschaustellen von Selbstzitaten macht nicht alles zwangsläufig besser.
6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
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