Mittwoch, 31. Juli 2019

Happenings des Monats: Juli'19

Stricher guckt sich "X-Men: Dark Phoenix" an am 7.7.2019 im CineStar Dortmund

Das war also der letzte X-Men-Streifen der bei 20th Century Fox rausgekommen ist. Marvel Studios wird nun in Zukunft alle Verfilmungsrechte haben, da Disney Fox aufgekauft hat. Halt stopp. Es ist nicht der letzte X-Men-Film bei Fox. Eigentlich wird es "The New Mutants" sein der erst 2018, dann 2019 und nun im April 2020 rauskommen soll. Aber wie es auch passieren kann, schätze ich dass der Film komplett eingestampft wird. Deswegen ist für mich "Dark Phoenix" das letzte Kapitel.

"X-Men: Dark Phoenix" oder aber auch nur "Dark Phoenix" erzählt im Grunde genommen dieselbe Geschichte wie im (damaligen) dritten X-Men-Film "The Last Stand". Es ist das Jahr 1992: Jean Gray (Sophie Turner) ist mit den anderen X-Men auf einer halsbrecherischen Mission im Weltraum. Die Mutanten sollen ein Raumschiff bergen dass aus unerklärlichen Gründen sich um die eigene Achse dreht. Okay, eine enorme Sonneneruption ist dran Schuld. Anyways, es gelingt das Astronautenteam zu retten. Allerdings gerät Jean in Gefahr, weil sie sich als letzte auf dem NASA-Raumschiff befindet. Die Sonneneruption ist eine unglaublich starke, intergalaktische Kraft namens Phoenix. Jean wird von ihr durchströmt und überlebt erstaunlicherweise. Nachdem die X-Men wieder auf der Erde sind, geht es Jean hervorragend. Sogar besser als je zuvor. Sie fühlt sich stärker. Ihre psychischen Kräfte steigen und irgendwann...fällt auch die mentale Blockade die Charles Xavier ihr auferlegt hat. Jean ist in dem Glauben aufgewachsen, dass ihr Vater und ihre Mutter bei einem Autounfall gestorben sind. In Wahrheit starb die Mutter weil sie durch Jeans psychische Fähigkeit am Steuer eingepennt ist. Der Vater hat überlebt und wollte das Kind danach nie wieder sehen. Xavier (James McAvoy) wollte Jean schützen und belegte sie mit der besagten mentalen Blockaden. Nun, da diese gefallen ist geht sie auf die Suche nach ihren Vater und entdeckt das Geheimnis. Von nun an steigt ihre Wut immer mehr. Die Kraft des Phoenix ist viel zu stark und entfacht in ihr eine Art Überwesen, dass viel stärker ist als andere Mutanten. Gleichzeitig macht sich eine außerirdische Spezies auf die Suche nach dem Phoenix um ihn unter ihre Kontrolle zu bringen.

Seufz. Das ist es also. Kein besonders guter Abschluß, aber immerhin irgendwas. Wobei, nein. Ich will die 10,80€ zurück. Mal ganz ehrlich: Es sind interessante Ansätze. Die Autorität Charles Xavier wird hinterfragt: Der Mann der angeblich zum Wohle von Mutanten da ist, heimst dafür Lorbeeren ein dass er und sein Team immer wieder die Menschheit rettet. Er übersieht aber die Tatsache, dass an einem beschissenen Tag er und seine Mutanten garantiert wieder für alles verantwortlich gemacht werden. Ansonsten ist hier alles voll mit Wegwerfcharakteren. Zum Beispiel die Mutanten um Magneto. Interessiert sich kein Schwanz für und alle werden nacheinander getötet. Ansonsten: Verdammte Scheiße! Mystique stirbt und ich dachte man hätte irgendwann einen dezenten Hinweis dafür bekommen warum sie sich später der Bruderschaft der Mutanten anschließt. Aber nein. Egal. Das gesamte Franchise ist eh durch Zeitreisen komplett kaputt gemacht. Jacke wie Hose.

4,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

Ich reiste vom 13.7 - 22.7.2019 nach St. Petersburg um meinen Opa zu besuchen. Dort finden die nächsten Einträge in diesem Beitrag statt.

Stricher guckt sich "Spider-Man: Far From Home" an im Karo Film 7 in St. Petersburg, Russland am 15.07.2019

ACHTUNG EVENTUELLE SPOILER




"Spider-Man: Far From Home" spielt ca. 8 Monate nach dem "Blip". Damit bezeichnet man das Rückgängigmachen von Thanos "Schnipsen" welches die Menschheit um die Hälfte dezimiert hat. Die Schüler der Midtown High sind wieder vereint: Peter "Spider-Man" Parker (Tom Holland) eingeschlossen. Kurz davor machen Maria Hill (Robin Shabatzky) und Nick Fury (Samuel L. Jackson) bekanntschaft mit einem mysteriösen Wesen dass in Mexiko einen Tornado verursacht hat. Peter Parker ist immer noch der leicht verklemmte Junge der in Michelle "MJ" Jones (Zendaya) verknallt ist. Da seine Klasse einen fetten Eurotrip veranstaltet, malt er sich aus ihr dort seine Gefühle zu gestehen. Er beschließt auch ohne sein Superheldenkostüm zu fahren, da ihm das Ganze grade ziemlich belastet. Kurz nach der Ankunft in Venedig wird die Idylle durch ein Angriff eines
Seemonsters gestört. Das Wesen besteht aus Wasser und wird von einem mysteriösen Fremden (Jake Gyllenhaal) aufgehalten. Dieser fliegt umher und stoppt das Monstrum mit lauter ääh Strahlen aus seinen Händen. Peter hilft natürlich wo er kann. Kurze Zeit später taucht auch Nick Fury auf und beschwert sich dass Peter nicht auf seine Anrufe antwortet. Spider-Man soll nun bei einer geheimen Mission mitmachen. Der mysteriöse Fremde heißt Quentin Beck und stammt aus einer anderen Erde  die von sogenannten Eternals, Wesen die die Grundelemente wie Feuer, Wasser, Luft und Boden verkörpern, zerstört wurde. Jetzt ist hier um sie auf unserer Erde-616 aufzuhalten. Er ist auch ziemlich cool und charismatisch und versteht sich gut mit Peter. Zuallererst möchte Peter die Mission gar nicht mitmachen. Fury schafft es aber den Eurotrip der Klasse umzuändern, sodass Peter zwangsläufig nach Prag mitfahren muss, wo das nächste Monster auftauchen soll..


AB JETZT FETTE FETTE FETTE SPOILER





Aufmerksame Comic-Fans würden spätestens hier merken: Quentin Beck ist und war schon immer Mysterio. Ein Illusionskünstler mit einem Haufen Gadgets. Und so stellt es sich heraus, dass er gar nicht von einer anderen Erde kommt sondern der ganze Scheiß mit den Eternals von ihm inszeniert ist. In Wahrheit wollte er an eine mit einer künstlichen Intelligenz ausgestatte Brille rankommen, die Tony Stark Peter vererbt hat. Mithilfe dieser kann er noch mehr Illusionen erzeugen und der Welt beweisen was für ein "Held" er ist, auch wenn durch die von der Brille gesteuerten Drohnen Menschen sterben könnten. Hart und skrupellos. Alles für den Erfolg.

Ich war am Anfang leicht enttäuscht. Dachte nämlich, dass es nicht ernsthaft sein kann dass Mysterio ein "guter" ist. Er war und ist schon immer ein Bösewicht gewesen. Bis es dann plötzlich ungefähr zur Hälfte des Filmes "klick" macht und ich feststelle dass ich an der Nase herumgeführt wurde. Das ist tatsächlich ne verdammt gute Leistung. Vor allem weil diese Illusionen immer wieder vorkommen und man als Zuschauer noch mal drauf reinfällt. Selbst wenns schon zum dritten oder vierten Mal passiert. Es war nicht ganz das was ich erwartet aber genau darin liegt der Clou. An der Illusion die nicht nur im Film stattfindet sondern auch die ganzen Internet-Theoretiker zum Glühen bringt. Alle dachten es geht um die Eternals, darum dass Mysterio von der anderen Welt kommt usw. usf. Aber NEIN alles nur Verarsche. Und darum soll man bis nach dem Abspann warten. Diesmal wirklich.

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


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Im Film war ich übrigens mit meinem Opa. Schließlich haben wir uns damals vor 17 Jahren die erste Spider-Man-Verfilmung mit Tobey Maguire angesehen. Also dachte ich mir, wir behalten diese Tradition. Am nächsten Tag besuchten wir das St. Petersburger Ozeanarium. Ich bin eigentlich definitiv nicht zu begeistern von SeaWorld oder ähnlichen Scheiß. Die einzigen Säugetiere waren allerdings Otter und Seehunde. Keine Delfine, keine Orcas. Kein Wunder, das ganze Ding befand sich in einem großen Einkaufszentrum. War witzig, auch wenn kleine Kinder einen zwischen die Beine laufen sodass man fast umfällt.



Am selben Tag haben wir das Eisenbahnmuseum besucht. Früher befand sich etwas weiter abgelegen und ähnelte eher einem Schrottplatz als einem Museum. Es standen einfach irgendwo alte Lokomotiven rum und es gab Infoschilder. Mittlerweile befinden sich das in einem alten Depot und ist bestens multimedial ausgestattet. Es gibt verschiedene (Miniatur)modelle die aufzeigen wie die ersten Gehversuche funktioniert haben. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass man Anfangs noch über 24 Stunden für die 500km von St. Petersburg nach Moskau gebraucht hat. Außerdem gabs verschiedene Lokomotiven, ob elektrisch oder dampfbetrieben zu sehen.


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Am Mittwoch plante ich ebenfalls einen Museumsbesuch. Diesmal war das zoologische Museum dran. Als ich klein war fürchtete ich mich leicht dort. Es fühlte sich an als würde man 1000 Augen angestarrt werden. Schließlich sind die meisten Exponate dort ausgestopfte Tiere. Ich habe jedenfalls die Angst besiegt und die Haie dort machen mir keine Angst mehr.


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Am Donnerstag dann... Richtig! Ein weiterer Museumsbesuch. Diesmal gings in die Kunstkamera, auch bekannt als Ethnologisches Museum. Es ist das erste Museum Russlands, iniiziert von niemand geringerem als Zar Peter I. Es ging dem Machthaber darum all die Vorurteile und Aberglauben in der Bevölkerung auszulöschen. Damals hat man nämlich bei Fehlgeburten, siamesischen Zwillingen und anderen Missbildungen gedacht der Teufel wäre am Werk. Peter I. rief auf verschiedene Anomalien zu sammeln und ihm zukommen zu lassen. Er hat auch dafür bezahlt. So kam es dazu dass er all das ausstellen ließ. Generell diente das Museum dazu die Bevölkerung für Anatomie zu begeistern. Es ging um die Wissenschaft und nicht darum "Monstren" auszustellen. Deswegen nervt mich das immer n Bisschen dass das so sensationell gesehen wird. Der restliche Inhalt des Museums ist ebenfalls nicht uninteressant: Alltags- und Kriegsgegenstände von Urvölkern usw.



Stricher guckt sich "König der Löwen" an am 21.07.2019 im Karo Film 7 in St. Petersburg

Im Laufe meines Russland-Urlaubs kam irgendwann auch meine Mum und wir wollten unbedingt ins Kino gehen. Nach langen und hin her überlegen habe ich "König der Löwen" ausgewählt. Schließlich ging ich damals, vor 25 Jahren mit meinem Dad ins Kino und guckte mir die Zeichentrickumsetzung an. Weil "Goofy der Film" nicht mehr gelaufen ist. Außerdem: "Weißt du wie der Löwe sing? Er singt Akuna Matata! Das wird toll!"

Jedenfalls waren wir da und nun ja. Es ist dieselbe Story wie im Zeichentrickfilm. Schließlich verwurstet Disney momentan seine alten (Zeichentrick-)Verfilmungen noch mal neu. Die Story müsstet ihr eigentlich kennen, aber trotzdem: Simba ist der Sohn von Mufasa, den amtierenden Löwenkönig von Savanna. Nachdem Mufasas eifersüchtiger Bruder Scar ihn tötet und das ganze dem jungen Simba in die Schuhe schiebt, flüchtet dieser. Scar errichtet ein Terrorregime in welchem nur noch gejagt wird. Simba wächst unter der Obhut von Wildschwein Pumba und Erdmännchen Timon auf. Irgendwann als Nala, eine Kindheitsfreundin von Simba zufällig auf ihn trifft nachdem sie von Zuhause abgehauen ist wird das ganze ziemlich interessant. Simba muss unbedingt nach Hause. Schließlich ist er der rechtmäßige König und das Regime von Scar muss definitiv zu Fall gebracht werden.

Sauschöner Film. Nur: Wenn Zeichentrickfiguren singen ist das okay. Wenn computeranimierte Tiere singen wirkt es ziemlich merkwürdig. Ich habe eigentlich komplett vergessen, dass in dem Film überhaupt gesungen wird. Außerdem: Tod von Mufasa in Super HD. Unvergesslich und unendlich traurig. Was soll ich dazu sagen: Hier gibt es nicht viel zu verbocken. Schließlich ist es keine Neufauflage mit echten Schauspielern sondern einfach eine Umsetzung eines Zeichentrickfilms in realistische Animation. Hier kann man nicht besonders viel falsch machen, finde ich. Darum:

8,2/10 Pfandflaschen
Trailer:


NORD Open Air am 26.07.2019 am Viehofer Platz, Essen

Jedes Jahr veranstalten sowohl das Turok als auch das Café Nord in Essen jeweils ein Umsonst-und-Draußen-Open-Air. Bis jetzt habe ichs zu beiden nicht geschafft. Deswegen habe ich alles in Bewegung gesetzt, damt es dieses Jahr klappt. Und ich wurde nicht mal enttäuscht. Nicht so wirklich.

Die erste Band, die ich mir angucken durfte waren Slapshot. Gottverdammte Scheiße. Nach nem halben Jahr Jack "Choke" Kelly auf Instagram stalken hab ichs mir redlich verdient. Wer seinen Auftritt mit "SCHAISE HAIS" anfängt ist schon mal sympathisch. Wer beteuert trotz der Temperaturen immer noch "Hardcore" zu machen, weil "scheiß auf das Wetter dies das" auch. Wer meint dass "wir hier nur 45 Minuten stehen, die ganzen anderen Leute aber viel viel länger, darum Respekt an euch dies das" ist es definitiv auch. Wer "You Hate Me And I Hate You" von GG Allin covert, sowieso. Finde es gut, dass es immer noch ein paar Bands gibt die Hardcore ohne Metaleinfluss machen. Daraufhin dann eine Band namens "Crossplane" die ungefähr nach "YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH ROCKNROLL WIR MACHEN ROCKNROLL SEID IHR BEREIT FÜR ETWAS ROCKNROLL YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH" klang und mir tierisch auf den Sack ging. Ich mein, es ist in Ordnung Musik zu machen die rein für die Party bestimmt ist. Es ist aber nicht in Ordnung eine Art Motörhead-Quasi-Coverband zu sein. Absolut nicht. Anschließend erfüllte ich mir einen Jugendtraum: Nach mehr als zehn Jahren habe ich endlich The Other live gesehen. Charmant wie ichs mir vorgestellt habe und unter den ganzen Hardcore-Bands an dem Tag definitiv herausgestochen. Das war sowieso ein leicht komisches Line-Up. Anyways, ich konnte tatsächlich ein paar Songs mitsingen auch wenn ich deren Karriere schon lange nicht verfolgt hab. Die Tage an denen ich die ganze Zeit im Horrorpunk-Forum rumhing liegen nämlich weit hinter mir. Sauschön wars! Born From Pain sind eine von diesen Bands die ich meinte mal zu hören, die ich aber nie interessant genug fand. Anyways haben sie tatsächlich ziemlich gut abgerissen. Das wäre auch das einzige was ich dazu zu sagen haben. Madball haben auch verdammt gut abgerissen. Ich dachte eigentlich dass es irgendwann mal diesen Beef zwischen Madball und Slapshot gab. Allerdings hat der Bassist von Slapshot ein DMS-Tattoo gehabt und stand bei Madball hinter der Bühne. Andererseits hieß es seitens von Freddy Cricien dass "heute einige Bands gut waren, aber keine ist so gut wie Madball". Lel. Sie schafften es jedenfalls ein paar Jugenderinnerungen wach zu rütteln. Zum Beispiel als ich die halbe Nacht damit verbracht hab einen Madball-Backpatch zu basteln. Ich fands ziemlich cool dass man so nah ans Publikum wie es ging gegangen ist und auch in die Ecken reingeguckt hat die die Band sonst gar nicht so mitkriegen. Zum Beispiel links von der Bühne wo Gestalten wie ich rumstehen. Grundsympatisch, finde ich! Als Abschluß gabs The Adicts! Ich war ehrlich gesagt nicht drauf erpicht sie unbedngt komplett live zu sehen weil a) ich am nächsten Tag früh aufstehen musste um nach Flensburg zu fahren und b) ich sie schon mal live gesehen hab. Jedenfalls wars ziemlich nice, mit all diesen Konfetti und Luftschlangen und so Kram. Schade dass ich so Klassiker wie "Viva La Revolution" oder "Songs of Praise" nicht mitbekommen konnte. Trotzdem danke.

Achja, danke an euch fürs Lesen dieses gigantischen Beitrags und schöne Grüße aus Ostdeutschland :D

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Dienstag, 30. Juli 2019

Album der Woche#404: Sum 41 - Does This Look Infected? (2002)

404

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Höhö, das wollte ich schon immer mal machen.

Spaß beiseite.

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Verdammte Scheiße, ich liebe dieses Album. Auch wenn es verhältnismäßig ziemlich simpel ist. Ich liebe es. Und ich versuche euch mal darzustellen wieso.

Es hat einfach die richtige Länge für ein Punkrock-Album. Und es beginnt mit einem abfälligen Rotzen. Außerdem: Es ist das verfickte zweite Album. Viele Bands habens schon beim zweiten Album sehr schwer, weil das erste so erfolgreich war und sie es als eine Mammutaufgabe sehen den Vorgänger irgendwie zu toppen. Oder auch nur ansatzweise an den Erfolg anzuknüpfen.

"Does This Look Infected?" ist meiner Meinung so das ziemliche Gegenteil von "All Killer, No Filler". Das Major-Debüt war quasi "Wir sind eine junge, aufstrebende Band, machen überteuerte Videos worin wir unseren Spaß haben und verkörpern die Blödel-Band schlechthin". Das hier ist eher "Oh fuck, das Leben ist vielleicht doch nicht so einfach und so lustig wie wir es uns am Anfang vorgestellt haben."

So geht es um Drogenkonsum ("All Messed Up"), die Welt nach 9/11 ("Still Waiting"), Abschottung von der Außenwelt ("Mr. Amsterdam"), HIV ("The Hell Song") oder naja Anna Nichole Smith ("Anna Nichole Is a Cunt"). Letzterer Song wurde nach dem Tod Smiths nicht mehr gespielt.

Musikalisch hört man definitiv Metal-Einflüsse. Wenn man ganz genau zuhört, merkt man diese klitzekleinen Maiden/Metallica-Tributes. Ansonsten harter Pop-Punk der allerdings hörbar bleibt und nicht ins Klischeehafte abdriftet. Pop-Punk 2002 ist halt was komplett anderes als heutzutage. Da hat man es sich öfter geleistet rauer zu klingen und nicht um Teufels Willen wie so n Chorknabe.

Man hört viel Frustration in den Lyrics raus aber auch eine gewisse Reife. Ich mag das total. Es ist ein weiterer Beweis für den Wachstum einer damals recht neuen Band. Und sie machen bis heute weiter und sind keineswegs cringy geworden. Aber das werden wir irgenwann bei "So isses, Musik!" sehen.

Was mir auch besonders positiv aufgefallen ist: Die Musikvideos. Für "The Hell Song" musste man wohl nur die Actionfiguren bezahlen. Bei "Still Waiting" nimmt man "The"-Bands aufs Korn... Und generell hat man es scheinbar nicht eingesehen für ein Musikvideo horrende Summen zu bezahlen.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: All Messed Up, Still Waiting, The Hell Song, Mr. Amsterdam, Thanks for Nothing

Comics Monthly#65

Hallo! Diesmal mal wieder alles worauf ich Bock hab. Und wir haben mal wieder ein kleines Jubiläum hier: 65 Ausgaben. Noch zwei Ausgaben dann kann die Rubrik getrost in Rente bis ich wieder ne Reform einführen und sie bis 70 arbeiten muss.

Monster World: The Golden Age#1

Die erste Ausgabe von "Monster World: The Golden Age" erzählt die Story von einem Typen namens Hank Barrymore der in New York des Jahres 1934, genauer gesagt im Dezember einen Dämon namens Nybbas besucht. Dieser dient hier als Informant, da er früher der Bibliothekar der Hölle war und somit alles mögliche auswendig weiß. Barrymore sucht nach einer Frau namens Shirley und
Eingänge zur Hölle. Nybbas erzählt dann erstmal alles was er weiß. Über die perfekten Ur-Menschen, die Nachkommen von Adam und Eva, über Nephilim, über die Flut etc. Und natürlich weiß er wo Barrymore als nächstes suchen muss. Nämlich in Oklahoma, genauer gesagt Boise City. Die Stadt ist durchtränkt mit Staub und keiner hält es dort aus. Eine einzige Farm blüht auf und gedeiht quasi im Auge des Staub-Tornados. Kann es sein dass dort die Nachfahren von Ur-Menschen leben?

Ääääääähm okay. Das ist tatsächlich einfach nur übelst wirr. Ich mein, wenn man nicht zu blöd ist, kann man sich evtl. denken warum Barrymore nach den "Gateways to hell" sucht. Nämlich wahrscheinlich um sie zu schließen. Was es mit den Enocians wirklich auf sich hat, außer dass sie die perfekten, gläubigen Menschen sind erschließt sich mir nicht ganz. Aber: Saucooles Artwork besonders dann wenns biblisch wird. Die typischen Bewegungen eindeutig von Kirchenmalereien entnommen.

6,5/10 Pfandflaschen
Made by: Philip Kim, Holy Interlandi, Piotr Kowalski, Dennis Calero
Erhältlich bei American Goth Press für 3,99$

Star Pig#1

Ich hab das nur genommen weil ein Bärtierchen drauf ist.

Und ich bereue es nicht. Long Story Short: Die Handlung spielt sich ab im Weltraum. Ein Raumschiff voll mit Schülern ist unterwegs zu einem Space Camp. Man warnt vor plötzlichen Turbulenzen und der Fokus legt sich auf ein Mädchen namens.... weißichnicht? Irgendwie wird der Name nicht erwähnt. Jedenfalls wird das Raumschiff von einem fetten Asteroiden gerammt und alle sterben. Bis
auf das Mädchen, das in einem...Darmausgang? aufwacht. Jedenfalls fühlt es sich ganz weich und fleischig an. Es stellt sich heraus als das Inneres eines riesigen Tardigrade, einen sogenannten Bärtierchen. Das sind diese mikroskopischen Dinger die jede Temperatur auf der Welt überleben können. Habt ihr bestimmt schon mal von gehört. Das Nerd Girl und das Tier können miteinander kommunizieren, halb telepatisch. Es entsteht eine freundliche Zusammenarbeit: im Inneren des Tieres ist sie nämlich sicher. Bis plötzlich ein Piratenschiff auftaucht um von den Toten zu stehlen.

Gottverdammt, ich liebe es. Ich liebe es, wenn ich quasi blind zugreife und meine Wahl sich mehr als gut rausstellt. Verdammt noch mal, das ist großartig. Das ist wie wenn man mit Dartpfeilen auf Zettel mit Namen wirft und daraus dann eine Story bastelt. Ein Nerd Girl im Weltraum freundet sich mit einem riesigen Bärtierchen an nachdem es in dessen Inneren einen Zusammensturz mit einem Asteroiden überlebt hat. Holy shit. Wer denkt sich das aus? Achja, Delilah S. Dawson! Ich gebe ein Bier aus oder was auch immer!

9,99/10 Pfandflaschen
Made by: Delilah S. Dawson, Francesco Gaston, Sebastian Cheng
Erhältlich bei IDW für 3,99$

Tank Girl Forever#1


In der ersten Ausgabe von Tank Girl Forever haben sich Tank Girl und ihre Freunde Jet Girl, Sub Girl und Barney alle in Superwesen verwandelt nachdem sie einen mysteriösen Strahl aus dem Weltall betreten haben. Sie tragen alle merkwürdige Anzüge. Tank Girl hat eine Art Panzerung auf sich und kann aus ihrem Rücken Geschosse abfeuern. Barney hingegen wurde zum Bösewicht, warum auch immer. Es stellt sich heraus, dass sie Rache sucht für das was Tank Girl einer Freundin von ihr
angetan hat. Niemand weiß so recht was passiert ist. Aber es gibt Sounds wie "Kerplunk!" (wie dieses Green Day Album) und Ausdrücke wie "Futtocks, Buttcakes, activate red, activate flippin' red for cripes' sake!".

Das hier ist übrigens der Soundtrack dazu. Ich bin der Meinung, dass man bei Tank Girl sowieso nicht allzu viel falsch machen kann. Deshalb rate ich einfach mal zuzugreifen. Es ist außerdem im selben Design wie "Hip-Hop Family Tree" und "X-Men: Grand Design" von Ed Piskor gehalten. Das heißt: braungelb und "benutzt", als ob der Comic schon Jahrzehnte auf dem Dachboden liegt. Herrlich.

Ja ich gebe tatsächlich 10/10.

10/10 Pfandflaschen
Made by: Alan Martin, Lou Martin, Brett Parson
Erhältich bei Titan Comics für 3,99 Pfund

Freitag, 26. Juli 2019

Film der Woche#400: 101 Sci-Fi...2.0, Teil 4

Hallo und herzlich willkommen zum mittlerweile VIERHUNDERTSTEN Film der Woche auf diesem Blog. Eigentlich wollte ich ein Kaiju-Special machen, aber dann dachte ich mir, dass ich es einfach auf nächste Woche schiebe. Warum auch immer. Jedenfalls, haben wir es heute mal wieder mit dem Add-On zu "101 Sci-Fi-Filme die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist" und zwar mit dem mittlerweile vierten Teil.

#20 war Time Machine (1960)

The Time Machine (2002)

Hierbei handelt es sich um keine Fortsetzung sondern um eine Neuverfilmung des Romans von H.G. Wells, die sich mit der Original-Verfilmung sehr gut messen kann. Regisseur Simon Wells ist der Urenkel von H.G.Wells.

Diesmal ist es nicht "George" sondern der Wissenschaftler/Erfinder Alexander Hartdegen (Guy Pearce) der die Zeitmaschine erfindet. Es sind dieselbe Gründe wie im Original. Als er sich (im Film) das erste Mal mit seiner Freundin Emma (Sienna Guillory) trifft, macht er ihr einen Antrag. Leider werden die beiden von einen Straßenräuber dabei beobachtet und schlußendlich ausgeraubt. Beim Handgemenge geht die Waffe des Banditen los. Emma stirbt. Alexander bastelt schon seit längerem an seiner Zeitmaschine. Das Ereignis bringt ihn dazu weiterzumachen und sie fertig zu stellen.
Nachdem er das geschafft hat, reist er zum Abend des Überfalls zurück und stellt alles mögliche an, damit er und Emma nicht in den Park gehen wo sie ausgeraubt wurden. Allerdings kann man die Vergangenheit nicht ändern und so stirbt Emma diesmal weil sie von einem Pferd (das sich übrigens durch ein Auto erschrocken hat) totgetrampelt wird. Alexander stellt für sich fest, dass er seine Antworten woanders finden wird, also reist er in die Zukunft. Zuerst landet im Jahr 2030. Dort lässt er sich von einem Hologramm in der New Yorker Bibliothek belehren dass Zeitreisen nicht möglich sind. Als nächstes landet er im Jahr 2037 als die Mondkolonie gesprengt wurde, was zu einer riesigen Katastrophe geführt hat. Der Mond flog aus seiner Umlaufbahn und die Erde wird evakuiert. Im Handgemenge mit dem Evakuationsteam landet er grade mal in seiner Zeitmaschine, geht aber K.O., sodass er die Zeitreise nicht anhalten kann. Er wacht erst viel später im Jahr 802701. Dort macht er Bekanntschaft mit Mara (Samantha Mumba) die Teil des "Eloi"-Volkes ist. Sie und ihr Bruder sind die einzigen die ihn verstehen können. Der Rest spricht eine vollkommen neue Sprache. Was Alexander noch nicht weiß: Die Eloi sind bloß Futter für die Rasse der Morlocks die unterirdisch hausen und ab und an auftauchen und Leute kidnappen....

"The Time Machine" zeigt weniger sozialkritische Komponenten. Viel mehr gehts ums Emotionale. Um den Kampfgeist in aussichtslosen Situationen. Ansonsten herrschen hier verdammt gute Special Effects und Schockmomente. Man mag sagen, dass die Handlung je später sie spielt, immer abstruser wird. Allerdings ist das hier immer noch eine Verfilmung eines Romans von 1895. Es sind die Original-Ideen von H.G. Wells, wenn auch stark überarbeitet. Ich finds schade, dass die sozialkritische Komponente nicht wirklich vorhanden ist, allerdings find ichs nicht weiter schlimm. Dafür ist der Sci-Fi-Aspekt gut hervorgehoben. Das Paradoxe an Zeitreisen, die Verkettung von Ereignissen usw. usf. Das ist alles nicht uninteressant. Optsch kann ich definitiv auch nicht meckern.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


#40 war Westworld (1973)

Nein, ich habe die Serie nicht geguckt. Allerdings die Fortsetzung "Futureworld".

#54 war "Escape from New York" (1981)

"Escape from L.A." (1996)

Man glaubt es oder nicht, aber: "Escape from LA" hat quasi dieselbe Handlung wie "Escape from New York". Diesmal spielt die Handlung in Los Angeles (duh) und nicht in New York. Allerdings erleidete die Stadt ein ähnliches Schicksal wie New York. Sie wurde vom Rest der USA abgeriegelt, nach einem Erdbeben und wurde zu einer Art Strafkolonie. Dort residieren nun die ganzen Outlaws und Unangepassten und machen ihre eigenen Gesetze. Das restliche Amerika ist moralisch hoch
überlegen und wird von einem Despoten (Cliff Robertson) regiert. Seine eigene Tochter Utopia (A.J. Langer) schließt sich dem Terroristen Curvo Jones (George Corraface) an, nachdem sie die Air Force Three gechartet hat und eine gefährliche Waffe entwendet hat. Mithilfe dieser ist man in der Lage alle Wege der Telekommunikation und Elektrizität auf der Erde auszuschalten. Snake Plissken (Kurt Russel) wurde einst wegen Waffenbesitz verhaftet und kriegt wie auch im Vorgänger die Wahl: Hilf uns die Tochter des Präsidenten zu finden oder du musst einsitzen. Außerdem implantieren wir dir einen voll krassen Virus der dich nach 8 Stunden töten wird. Also dringt der grimmige einäugige Bandit in die Festung Los Angeles ein und tut was er tun muss. Auf seinem Weg zum Ziel trifft er auf: Surfer, Skinheads und verschiedene Gangs. Außerdem muss er Surfen, Basketball spielen und mit nem Kite fliegen.

Holy shit. Wenn das nicht mal eine gelungene Eigenparodie ist. Es ist wirklich beinahe dieselbe Handlung wie im Vorgänger. Nur nimmt sich der Film noch 1000% weniger ernst. Unglaublich. Snake schießt um sich, spielt Basketball um sein Leben, raucht Zigarre und guckt anschließend grimmig in die Kamera. Oh und die Surfszene werd ich nie vergessen. Digitales Wasser. Hmmm. Soundtrack von White Zombie, Sugar Ray und Tool. Großes Kino.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


#55 war "Mad Max II: The Road Warrior"

Zum ersten Teil gehts hier entlang. Zum dritten hier entlang. Zum vierten hier entlang.

Donnerstag, 25. Juli 2019

So isses, Musik!#82

SUBHUMANS + THE GRABOWSKIS im Rattenloch, Schwerte am 24.07.2019

Wow. Habe mir damit einen Jugendtraum erfüllt. Die Subhumans aus England (nicht zu verwechseln mit den Subhumans aus Kanada) waren eine der Bands die ich in meiner Crust Punk Phase gehört habe. Neben DOOM, Aus-Rotten, CRASS und und und. Ihr wisst schon. Dementsprechend dachte ich mir, dass ich sie wohl niemals sehen werde weil die wohl unerreichbar sind. Allerdings falsch gedacht: Sie traten für 5€ Eintritt im Rattenloch (aka Kunterbunt) in Schwerte auf.

Als Support spielten die The Grabowskis die ein Klischee nach dem anderen bedienten. Allerdings nicht wie ein unfähige Gymnasiasten-Punkband sondern wie alte Hasen die sehr gut mit Klischees umgehen können. So gabs Songs gegen Bullen, Nazis als auch einen wunderbaren (und auch den besten am Abend) Oi!-Song über Zusammenhalt und so. Ich fand das überraschend gut und sehr sympathisch, vor allem weil man wusste wie man das Publikum unterhält auch wenn einige Witze einfach nicht lustig waren. Aber das ist nur meine Meinung.

Die Subhumans ballerten ein Song nach dem anderen. Gestartet mit "It's Gonna Get Worse" von "The Day The Country Died" und beendet mit dem großartigen "Religious Wars". Letzterer Song war für mich ein großes Highlight, da ich in jungen Jahren auf einem Karaoke-Band diesen gesungen habe. Dabei habe ich eine Strophe verbockt und mir warum auch immer das Mikrofon gegen die Stirn geballert sodass es schöne Abdrücke gab. Darum musste ich einfach dahin. Beeindruckend dass man in dem Alter noch so viel Bock hat und auf der Bühne wirklich alles gibt. Vielleicht liegts aber auch daran, dass man offensichtlich nicht von seiner Musik lebt und deswegem vom ständigen Tour nicht ausgelaugt ist. Verdammte Scheiße, das war verdammt noch mal richtig richtig gut. Einen Ausschnitt davon könnt ihr hier begutachten:



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ОСТБЛОК: Post Regiment



Ich möchte hier nicht all zu viel erzählen, allerdings nur ganz kurz, folgendes: Post Regiment waren eine der besten polnischen Hardcore Punk Bands, die viel Melodie in ihren Klang miteingebracht haben. Wahrscheinlich lag es an der Sängerin Nika, die nach drei Jahren Bandbestehens eingestiegen ist und später auch angefangen hat, eigene Songs zu schreiben. Der Sound ist schwer zu beschreiben. Nicht chaotisch wie US-Hardcore aus den 80ern. Emotional, aber nicht Emo. Für damaligen polnischen Punk waren das andere Maßstäbe. Egal. Jedenfalls, hört euch das selbstbetitelte Album an. Meine Anspieltipps: "Wstyd", "Kurwy" und "Ostatni Raz".

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[Nine Inch Nails] Discography: The Slip (2008)

"The Slip" ist das erste NIN-Album, das außerhalb von Interscope Records rausgebracht wurde. Trent Reznor hat sich sichtlich über die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Label gefreut. Ursprünglich als EP geplant, wurde es doch zu einem kompletten Album. Alles was drumherum geschehen ist zeigt, dass NIN nun ein vollkommen unabhängiges Projekt ist. Die erste Single
"Discipline" wurde aufgenommen, fertig gestellt, gemastert und direkt ans Radio geschickt. Das Album wurde innerhalb von drei Wochen aufgenommen. Die finalen Schritte zwecks Veröffentlichung dauerten grade mal eine Woche. Musikalisch stellt "The Slip" eine Art Denkmal an sich NIN selbst da. Es sind all die Sounds zu hören, welche die Band in den Jahren zuvor ausgemacht haben. Harter Industrial. Synthpop-eske Sounds. Gitarrengeladene Songs die zum Tanzen einladen. Und mysteriöser Ambient-Instrumentals. Alles Gute zusammengefasst in einem Album. Ich kann mich definitiv nicht beschweren, da ich sowohl Fan von Reznors tanzbaren/poppigen Kram als auch von mysteriösen Sounds bin.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Echoplex, 100000, Lights In The Sky, Corona Radiata


Slipknot Discography: All Hope Is Gone (2008)

Meine Fresse. Was für ein unfassbar gutes und von mir leider vernachlässigtes Album. Nach "Vol. 3 (The Subliminal Verses)" habe ich mich nicht mehr sonderlich für Slipknot interessiert. Vor allem 2008 nicht, als ich eine Flat getragen hab.

"All Hope Is Gone" spaltet die Gemüter. Meiner Meinung nach ist es einne Art Hybrid zwischen "Iowa" und "Vol. 3" beziehungsweise die Fortführung der beiden. Es ist stellenweise recht aggressiv und Death Metal beeinflusst, andererseits aber ganz schön emo und Charts. In "Vendetta" klingt
Corey Taylor als würde er in einer 70er Jahre Hard Rock Band singen wollen. Finde ich. Der Rest der Band allerdings nach Death Metal oder so. Slipknot versuchen also mal wieder den Spagat zwischen Melodie und Härte. Es gelingt ziemlich gut. Wird aber zeitweise ziemlich langwierig. Es ist übrigens das erste Album das in Slipknots Heimatbundesstaat Iowa aufgenommen wurde. Lyrisch geht es um die Musikindustrie, Emos und Vietnamkrieg.

Wäre das Album vielleicht 10 Minuten kürzer würde ich es vielleicht noch ein Ticken besser finden. Ansonsten bin ich zufrieden. Ist jedoch definitiv nicht mein lieblings Slipknot-Album.

6,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Butcher's Hook, Sulfur, Psychosocial, Dead Memories, Gehenna


Type O Negative Discography: The Origin Of Feces (1992)

Ein paar Funfacts zuerst: Auf dem Original-Cover ist Peter Steeles gespreiztes Arschloch zu sehen. Auf dem Re-Release eine grün kolorierte Version von Michael Wolgemuts "The Dance of Death". "The Origin of Feces" ist wohl offensichtlich eine Anspielung auf Charles Darwins "The Origin of Species". Das Album ist "live" aufgenommen worden. Type O Negative wollten es klingen lassen als wäre es ein tatsächliches Live-Album, darum sind Publikumsgeräusche zu hören, "You Suck!"-Rufe
und man hört auch die Interaktion mit dem fiktiven Publikum. So heißt es ungefähr "Ihr sagt zwar, dass wir scheiße sind aber ihr habt 15 Dollar Eintritt bezahlt". Die Songs sind schon im Vorfeld auf "Slow Deep And Hard" veröffentlicht worden nur haben sie hier größtenteils andere Titel wie "I Know You're Fucking Someone Else" oder einfach nur "Gravity" anstelle dieser Riesenformel. Außerdem gibt es Cover von "Hey Joe" als "Hey Pete" und "Paranoid" von Black Sabbath - mit einen Riff von "Iron Man". Letztgenanntes Lied ist für mich schon ein Highlight hier, da es nicht "live" aufgenommen ist.

Ich bin gelinde gesagt, nicht sehr begeistert. Und das obwohl ich eigentlich schon Fan geworden bin. Aber das reißt mich einfach nicht vom Hocker. Es ist nicht mal besonders witzig.

5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Paranoid


Ulver Dioscography: Kveldssanger (1995)

Hurray! Eine neue Discography! Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, hab ich schon mal das erste Album von Ulver "Bergtatt" reviewt und zwar hier. Es gelten dieselben Regeln wie immer: Nur Studio-Alben. Keine EPs, keine Live-Alben, keine Splits und im Falle von Ulver leider auch keine Soundtracks. Vielleicht werde ich das mal gesondert reviewen. I don't know.

"Kvelds Sanger" ist das zweite Album in Ulver sogenannter "Black Metal Trilogie". Während Bergtatt Folk/Akustik-Elemente mit Black Metal verbindet und das dritte Album "Nattens Madrigal.." reiner Black Metal ohne Folk-Elemente ist, handelt es sich bei "Kvelds Sanger" um.....ein reines Akustikalbum.

Dieses ist durchsogen mit Streichern, Texten aus norwegischen Volkssagen und angeblichen Altdänisch. Allerdings hat man nachgeforscht und festgestellt dass es einfach nur Norwegisch mit ein paar veränderten Vokabeln. Chorartige Effekte. Akustikgitarre. Keine Drums. "Kvelds Sanger" ist ein sehr stimmiges, ruhiges Album dass einen wünschen lässt man würd jetzt irgendwo in einer Hütte in einem Wald in Norwegen sitzen. Während es draußen keine 38 sondern eher so 2 Grad hat. Oder weniger. Es ist kein Black Metal aber es fühlt sich so an. Wie eine auf die allerletzten Grundelemente runtergebroche Variante davon. Es bleibt trotzdem sehr mysteriös und anziehend. Und es hat die richtige Länge. Es sind bloß 35 Minuten und keine 75. Trotzdem fühlt sich das Album verdammt lange an, weil es einfach zeitlos ist. Nur Liebe dafür.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Utreise, A Capella (Sierens Sang), Ostenfor Sol og vestenfor Maane

Mittwoch, 24. Juli 2019

Comic Book Review#399: Predator vs. Magnus Robot Fighter#2 (1993)

Allrighty, hier kommt also der zweite und der letzte Teil.

Alles in allem ist der weitere Verlauf der Handlung ziemlich simpel. Magnus kämpfte mit dem Predator der nur sein X-O-Helm (seine Trophäe) wieder haben will und wurde von ihm mit einem Netz an die Wand genagelt. Der besagte Helm wurde von einem gewissen Typen namens Hartwig geklaut, der selbst illegale Jagden veranstaltet und von Magnus verachtet wird. Der Predator will
Hartwig umbringen und sich den Helm wieder zu eigen machen. Während der ganzen Kämpfe zwischen Magnus, Predator und Hartwig bzw. seinen Schergen macht es sich bemerkbar wie der Predator agiert. Später findet Magnus durch Professor Talltree heraus was es denn genau für ein Wesen ist. Predators jagen aus sportlichen Gründen, hängen ihre Opfer anschließend kopfüber auf und behalten ihre Wirbelsäulen als Trophäen. Sie töten allerdings niemanden der unbewaffnet ist - darum ließ der Predator Magnus' Partnerin Leeja am Leben. Nun muss Magnus eine für ihn schwere Aufgabe erfüllen. Hartwig, die Person die für ihn alles falsche und korrupte verkörpert beschützen und den Predator, dessen Ehrenkodex er respektiert töten.

So wie die Story endet, endeten so einige Predator-Storys. Der Haupt"bösewicht" wurde erledigt und anschließend von seinen Artgenossen abgeholt. Der Mensch bekam selbst eine Art Trophäe. Allerdings weigert sich Magnus, diese anzunehmen. Ich finde es interessant in was für einen Gewissenskonflikt der Mann gerät. Und er tatsächlich etwas tun muss, was ihm selbst zuwider ist. Das ist ne interessante Wendung, weil die Predators ansonsten immer nur als unsichtbare blutrünstige Killer gesehen wurden - dass sie allerdings unbewaffnete nicht töten wurde nicht sonderlich beachtet. Darum finde ich das insgesamt ziemlich abwechslungsreich. Außerdem ist das Setting in der Zukunft ziemlich cool.

8/10 Pfandflaschen
Hier könnt ihr den Comic auf YouTube lesen:

Dienstag, 23. Juli 2019

Album der Woche#403: Deftones - Adrenaline (1995)

Hallo und herzlich willkommen zum neuesten Album der Woche im "Discography"-Monat. Wie in den letzten drei werden wir jeweils einen weiteren Schritt zu einer vollständigen Discography gehen. Diesmal sind es die Deftones. Ich habe hier bereits einmal eines ihrer neueren Alben "Diamond Eyes" als auch vor kurzem das Meisterwerk "White Pony" reviewt. Irgendwann habe ichs ganz.

Laut Drummer Abe Cunningham war die Band bei den Aufnahmen noch sehr jung und sie freuten sich einfach enorm endlich ihre ganzen Songs auf vernünftigen Equipment aufzunehmen sodass sie tatsächlich gar nicht daran gedacht haben, diese noch zu verbessern. Aber ich bin der Meinung dass sie das gar nicht nötig hatte. Adrenaline ist ein typisches Deftones-Album. Shreddernde, schleppende Riffs. Zuckerbrot und Peitsche. Meistens hektische, beißende Refrains und ruhige Strophen.

Chino Moreno schreit, rappt, keift und lässt uns auch seine sanfte Stimme hören. Laut trifft auf leise, weich trifft auf hart. Es ist noch nicht so ausgereift, wie es später werden sollte. Die Songs sind relativ kurz aber man merkt schon dass Deftones einen Hang zum epischen haben.

Ich mags wie nicht ganz ausgereift und trotzdem abwechslungsreich das ganze ist. Es klingt einfach wie eine verdammt gut produzierte Demokassette. Ohne viel Schnick Schnack und irgendwelche Effekte. Es gibt hier auch noch keine Turntables zu hören. Und was das Genre betrifft so möchte ich der Band einen gefallen tun und sie nicht in Nu Metal zu packen. Es ist ganz klar ein Hardcorebeeinflusstes Werk. Ein sehr schönes Werk.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Bored, Lifter, Root, 7 Words