Samstag, 22. Februar 2020

Comic Book Review#428: The Boys#19-22 (2009)

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Comic Book Review". Pinky hat mir gnädigerweise die zweite Ausgabe vom "The Boys Omnibus" ausgeliehen, weil ich nach der ersten schon so durstig nach weiteren Stoff war. Ich beschloß nicht das ganze Band zu reviewen, sondern die Storyline, die ich am interessantesten fand. Nämlich "I tell you no lie, G.I." die in den Ausgaben #19-22 erschienen ist.

Darin trifft Hughie, das neueste Mitglied bei The Boys, auf die Comic-Legende The Legend. Dieser fabriziert schon seit Jahrzehnten Propaganda-Comics über Superhelden. Alles im Auftrag von Victory Comics, einen von Militär-Industrie-Komplex Vought American gegründeten Verlag. VA hat schon längst festgestellt, dass Superhelden zwar eine effiziente Waffe sind, sie allerdings keinerlei Ahnung haben, was sie da eigentlich tun und viel mehr Schaden anrichten können. Für Schadensbegrenzung und gutes Image sind solche Comics also ganz gut. Legend erzählt Hugie alles. Vom zweiten Weltkrieg, vom Vietnamkrieg und von dem Tag als DIE Superheldenlegende Homelander von einem weit entfernten Planeten als Kind auf die Erde kam und irgendwann zu dem Helden wurde, der er ist. Viel interessanter ist allerdings, was am 11.09.2001 in dem Universum passiert, in dem "The Boys" überhaupt spielt: Nämlich die Zerstörung der Brooklyn Bridge durch ein Passagierflugzeug. Circa 1000 Menschen mussten dabei ums Leben kommen, weil die vom Homelander angeführte Superheldentruppe The Seven einfach absolut keine Ahnung hatte, was sie da tut.

Es mag vielleicht sein, dass Garth Ennis seine eigenen verschwörungstheoretischen Gedanken miteinfließen liess. Vielleicht wollte er aber aus verschwörungstheorethischen Gedanken aber einfach eine spannende Story kreieren. Wer weiß. Was ich allerdings höllisch interessant finde, die Darstellung von erfolgreicher Propaganda bzw. die Entstehung dieser. Das ganze mag einen vielleicht etwas aluhütig rüberkommen, allerdings ist (Kriegs-)Propaganda ja kein Geheimnis und würden Superhelden tatsächlich existieren würde man sie auch finanziell ausschlachten und für irgendwelche kruden Zwecke missbrauchen. Und sie wären wahrscheinlich absolute Arschlöcher, die nur an sich selbst denken. Das wäre meine These. Schließlich ist die Vorstellung die wir von Superhelden haben eine unrealistische, fast schon romantisierende. Die hier von Garth Ennis dargestellte, nämlich die von Männern die nach Macht streben, ist wesentlich realistischer.

8,75/10 Pfandflaschen

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