Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Film der Woche. Diesmal habe ich allerdings keinen wirklichen Titel dafür. Schließlich ist mir kein Name für die Trilogie geläufig. Darum habe ich einfach selber was ausgedacht. Es handelt sich um drei (halbwegs) zusammenhängende Horrorfilme die in den letzten Jahren in Südkorea erschienen sind.
Hierbei handelt es sich um einen Prequel, der nach dem hier als zweites aufgelisteten Film, "Train To Busan" erschienen ist. Zeitlich findet das Ganze jedoch davor statt. Es ist ein animierter Film, der jedoch keinerlei Ähnlichkeiten zu herkömmlichen Anime-Filmen aufweist. Der Stil ist einfach komplett anders.
Zuerst werden wir Zeuge, wie ein Obdachloser durch die Straßen läuft um die Seoul Station zu erreichen. Es sieht aus als wäre er mit einer hässlichen Krankheit infiziert, und es gehen ihm schlecht. Niemand möchte irgendwie helfen, bis auf ein paar Typen die es dann doch sein lassen. Einzig sein Mit-Obdachloser/Genosse versucht das Krankenhaus zu alarmieren. Die zuständigen Kräfte sind jedoch zuerst äußerst genervt. An anderer Stelle: Hye-seon lebt mit ihrem Freund Gi-ung zusammen. Vor einiger Zeit hat sie sich noch prostituiert. Die beiden können sich ihre Miete kaum leisten. Darum versucht Gi-ung sie dazu zu bewegen, sich wieder zu prostituieren. Er erstellt sogar heimlich eine Anzeige mit ihrem Photo im Internet, was sie sehr wütend macht. Ihre Wege trennen sich. Kurze Zeit später stolpert jemand über ebenjene Anzeige und sagt das noch mal weiter. Zum ersten angeblichen Treffen mit Hye-seon taucht dann ein bulliger, älterer Kerl auf. Eigentlich möchte Gi-ung nur ältere Typen abzocken und Hye-seon soll angeblich gar nicht mit ihnen schlafen. Es stellt sich heraus, dass der ältere Typ Hye-seons Vater ist. Gi-ung soll sie nun zu ihm führen, damit er ihr helfen kann. Doch mittendrin verwandelt sich der oben erwähnte Obdachlose in einen blutrünstigen Killer-Zombie, der Menschenfleisch isst und auch noch höllisch schnell ist. Es dauert nicht lange, da bricht eine Zombie-Pandemie aus. Gi-ung und Hye-seons Vater versuchen sie in all dem Getümmel zu finden. Sie selbst hat sich mit einem anderen Obdachlosen zusammengetan um durchzukommen.
Vorab: Wer ein Happy End erwartet, der täuscht sich mächtig. Aber das sollte man bei Zombie-Filmen sowieso nicht machen. Jedenfalls - es ist ein action-reicher Film, der aber am Ende etwas an Logik verliert. Bis dahin ist es jedoch eine sehr spannende und "klein gehaltene" Story. Mir gefällt der Zeichenstil nicht wirklich. Finde die Menschen sehen äußerst hässlich aus und bewegen sich nur so semi-natürlich bzw. seltsam. Das Zombie-Design ist allerdings große Klasse. Und die Farben mag ich auch. Hervorzuheben ist aber auch die Darstellung des Klassenunterschieds zwischen den Menschen als auch der bitteren Armut.
7/10 Pfandflaschen
Trailer:
2. Train To Busan (2016)
"Train To Busan" spielt einige Zeit nach "Seoul Station" oder aber auch währenddessen. Zuerst werden wir Zeuge wie ein Lastwagenfahrer durch ein Quarantäne Gebiet reist. Es scheint so als ob in irgendeinem Labor ein Leck ist und sich irgendwas ausbreitet. Woanders: Seok-Wo (Gong Yoo) ist ein vielbeschäftigter Fondsmanager der sich von seiner Frau hat scheiden lassen. Seine Tochter Su-an (Kim Su-an) überredet ihn, für ihren Geburtstag nach Busan zu fahren um dort ihre Mutter zu besuchen. Am Bahnhof in Seoul angekommen, sieht Su-An wie ein Bahnmitarbeiter angegriffen wird. Eine verletzte junge Frau schafft es, in den Zug zu flüchten. Kurze Zeit später verwandelt sie sich in einen Zombie und greift die Zugbegleiterin an, die ihr grade noch helfen wollte. Eins kommt zum anderen und immer mehre Passagiere werden zu Zombies, die dann wiederum andere angreifen. Seok-Wo und Su-an schaffen es, zu flüchten und sich zu verbarrikadieren. Auf ihrer Reise, in diesem nun von Zombies verseuchten Zug, nach Busan treffen sie auf viele verschiedene Gestalten. Beispielsweise eine High-School-Sportler-Truppe plus Cheerleaderin. Oder einen Typen, der seine schwangere Ehefrau unbedingt beschützen will als auch einen paranoiden korrupten Businesstypen der nur seinen eigenen Arsch retten will. Irgendwie steht die Erkenntnis, dass in Busan alles gut werden wird, da die Stadt ein sicherer Hafen ist. Ob das wirklich so ist, das weiß man nicht. Hauptsache, alle schaffen es bis dahin durchzustehen.
Und wieder sehen wir hier die Klassengesellschaft. Vor allem in der Bereitschaft, andere ins offene Messer laufen zu lassen die schäbiger aussehen als man selbst. Die sind doch bestimmt eh infiziert, also sollen sie sich aus meinem Abteil verpissen. Toll finde ich auch, wie ein gut verdienender Fondsmanager, der eigentlich Upper Class ist, plötzlich in der Lower Class landet und mit "einfachen" Leuten gegen Zombies kämpft. Dadurch fällt er bei der Upper Class in Ungnade weil er mit den "Schmuddelkindern" gespielt hat. Aber seht selbst. "Train To Busan" ist ein action-reicher, und trotzdem auch tränenreicher Zombie-Film. Die Idee, die Viecher besonders fies und darstellen zu lassen war eine sehr gute!
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
3. Peninsula (2020)
Der erste Blockbuster der in der Corona-Pandemie entstanden ist - nachdem sich die Lage etwas beruhigt hat.
Vor vier Jahren: Jung-Seok (Gang Don-Won) war ein Marine-Hauptmann der während des Zombie-Pandemie-Ausbruchs unterwegs um seine Familie (hier bestehend aus Schwester, Schwager und ihren Sohn) zu einem sicheren Schiff zu bringen. Auf der Fahrt dorthin treffen sie auf ein Ehepaar mit Kind, dessen Auto liegen geblieben ist. Jung-Seok weigert sich zu helfen, da er denkt sie könnten infiziert sein. Auf dem Schiff angekommen, verwandelt sich jedoch ein Passagier in einen Zombie und greift andere an. Es kommt wie es kommen muss. Jung-Seoks Schwager überlebt, seine Frau und Sohn jedoch nicht. Vier Jahre später: die beiden leben in Hong Kong in äußerst schäbigen Verhältnissen. Sie bekommen jedoch ein zwielichtiges Angebot. Auf einer südkoreanischen Halbinsel, die voll ist mit Zombies, paramilitärischen Gangs und anderen Spinnern befindet sich eine Ladung Geld. US-amerikanische Dollar, versteckt in einem Lastwagen. Die beiden sollen das Geld holen und dürfen als Bezahlung die Hälfte davon behalten. Doch die Aufgabe ist schwerer als gedacht, da auf der Insel eigene Regeln herrschen.
"Peninsula" ist weitaus actiongeladener und bombastischer als "Train To Busan". Ich würde sagen, das liegt daran dass hier alles scheißegal ist. Also, die Menschheit ist mehr oder weniger am Ende bzw. die südkoreanische Gesellschaft. Es gibt keine "richtige" Infrastruktur mehr. Alles ist voll mit Zombies. Da kann man schon man durch die Gegend ballern, wie ein Bekloppter fahren und Sachen in die Luft jagen. Der Film ist auch definitiv witziger. Es gibt Stellen (beispielsweise die mit dem leuchtenden Truck) die mich wie einen Irren haben lachen lassen. Wirklich sehr amüsant. Und um auf die Klassensache zurück zu kommen: Hier sieht man diejenigen die sowieso schon ganz unten sind, wie sie noch mal nach unten treten. Und zwar auf diejenigen, die sich gar nicht mehr wehren können.
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
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