"North Of Nowhere..." ist eine klassische UK Crust/Stenchcore Scheibe, ähnlich wie bei Bands wie "Deviated Instinct". Nur halt aus Hamburg. Aber so gut, dass sie in Europa und den USA Anklang fand. Und das vollkommen zurecht. Klassische Metal/Grindcore-Riffs. Nur dass der Gesang wesentlich verständlicher ist als bei einer Grindcore-Band (das haben IOS übrigens auch gemacht, bevor sie mit Crust anfingen). Heißt im Grunde: kein Gegrunze, kein Guttural-Gesang - viel eher ein Geschrei eines auf Meth hängen gebliebenen bärtigen Obdachlosen. Der Gesang des zweiten Gitarristen - der viel krächzender und kratziger daherkommt - rundet das sehr schön ab. Es entsteht eine wirklich sehr fabelhafte Fusion von Musik und Gesang. Es klingt wirklich wie ein Crust Punk Album, der in einem guten Studio aufgenommen wurde und nicht irgendwo in einer Garage. Das gab es in den 80er Jahren selten. Ernsthaft. Ich liebe das. Dieser dreckige, aber sauber klingende Sound, Apocalypse-Ästhetik in den Texten. Es tut tatsächlich so gut, sich Musik über traurige Tatsachen anzuhören. Was ich aber auch interessant finde ist, dass die Refrains von "Old, Lonely, Embittered" und "North Of Nowhere" so ähneln. Sie bestehen einfach aus sechs Worten: "Old, lonely, embittered - pain, scarred, littered" und "North of nowhere - south of somewhen". Es ist herrlich simpel. Und vielleicht, textlich nicht ganz das wahre. Aber egal.
8/10 Pfandflaschen
Retaliation, Old Lonely Embittered, North Of Nowhere - South of Somewhen, Broken
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