Donnerstag, 26. August 2021

Album der Woche#502: Instinct Of Survival - North Of Nowhere....(2019)

Lange lange lange wollte ich irgendwas über diese Band schreiben. Nun, hat der Zufall entschieden und sie sind dran. Instinct Of Survival waren ursprünglich eine Deutschpunk-Band namens "Sperrzone", haben sich aber irgendwann umbenannt, u.a. weil sie keinen Deutschpunk mehr gemacht haben. Außerdem gab es eine Band die genauso hieß, wenn ich mich nicht irre. Ich mein, ich habe "Sperrzone" einmal live gesehen in der Dresdner Chemiefabrik. Aber ob sie zum Zeitpunkt der Gründung von Instinct Of Survival schon existiert haben, das weiß ich nicht. Ist ja auch egal. Jedenfalls habe ich IOS schon mehrfach live gesehen, einige Male davon im AZ Mülheim. Soweit ich weiß, sind sie insgesamt an die 20 Mal im AZ Mülheim aufgetreten. Dann wäre noch dieser Bassist der eine fantastisch aussehende Korn-Fanta-Mischung getrunken hat. Es war quasi Korn mit einem ganz ganz leichten Gelbstich. Achja: Ich weiß noch, dass dieser Gitarrist (der mit den kürzeren Haaren, nicht mit den langen Dreads) mich auch immer wieder gegrüßt hat - ob in Hamburg auf der Straße oder woanders - wahrscheinlich weil er mich irgendwie wieder erkannt hat. Fall er das lesen sollte: Falls ihr tatsächlich auf diesem unsäglichen "Ausgeladen Festival" von diesem israelfeindlichen Deppen von "King Veganismus One & Dr. Alsan" gespielt habt, habt ihrs bei mir verschissen. Daher habe ich das Album möglichst illegal gesaugt. Und nun zur Musik. 


"North Of Nowhere..." ist eine klassische UK Crust/Stenchcore Scheibe, ähnlich wie bei Bands wie "Deviated Instinct". Nur halt aus Hamburg. Aber so gut, dass sie in Europa und den USA Anklang fand. Und das vollkommen zurecht. Klassische Metal/Grindcore-Riffs. Nur dass der Gesang wesentlich verständlicher ist als bei einer Grindcore-Band (das haben IOS übrigens auch gemacht, bevor sie mit Crust anfingen). Heißt im Grunde: kein Gegrunze, kein Guttural-Gesang - viel eher ein Geschrei eines auf Meth hängen gebliebenen bärtigen Obdachlosen. Der Gesang des zweiten Gitarristen - der viel krächzender und kratziger daherkommt - rundet das sehr schön ab. Es entsteht eine wirklich sehr fabelhafte Fusion von Musik und Gesang. Es klingt wirklich wie ein Crust Punk Album, der in einem guten Studio aufgenommen wurde und nicht irgendwo in einer Garage. Das gab es in den 80er Jahren selten. Ernsthaft. Ich liebe das. Dieser dreckige, aber sauber klingende Sound, Apocalypse-Ästhetik in den Texten. Es tut tatsächlich so gut, sich Musik über traurige Tatsachen anzuhören. Was ich aber auch interessant finde ist, dass die Refrains von "Old, Lonely, Embittered" und "North Of Nowhere" so ähneln. Sie bestehen einfach aus sechs Worten: "Old, lonely, embittered - pain, scarred, littered" und "North of nowhere - south of somewhen". Es ist herrlich simpel. Und vielleicht, textlich nicht ganz das wahre. Aber egal.

8/10 Pfandflaschen

Retaliation, Old Lonely Embittered, North Of Nowhere - South of Somewhen, Broken





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