Freitag, 27. Dezember 2024

Happenings des Jahres'24: Januar - März'24

Hallo und herzlich willkommen zur ersten Ausgabe von "Happenings des Jahres", dass wahrscheinlich Ende Dezember 2024 erscheinen wird (ich schreibe das hier grade im Januar'24). Ich habe mir gründlichst überlegt, wie ich diese Rubrik denn überhaupt gestalten soll und so ganz sicher bin ich mir leider immer noch nicht. Wahrscheinlich aber werde ich hier NUR Konzertberichte und Kinopremieren reinpacken, als auch diese "Stricher guckt sich endlich XY an"-Beiträge. Ich habe vor, Berichte über Demos und Kundgebungen hier auszulassen, weil es am Ende doch etwas zu persönlich ist. Die einzige Rubrik die für persönliche(re) Sachen geeignet ist, ist ja inzwischen der Jahresrückblick. Diesen wird es ebenfalls geben - er ist ja noch mal etwas anderes als ein "Happenings des Monats". Jedenfalls, so fing das Jahr an. Here we go:

Januar:

Nagut, vielleicht reiße ich die politischen Veranstaltungen nur ein klein wenig an. Anfang des Jahres habe ich an einer Gegenkundgebung in Düsseldorf teilgenommen. Es fand mal wieder eine "palästinensische Solidaritätsdemo" statt und selbstverständlich wurde wieder mal eine kleine, aber exquistite Gegenkundgebung angemeldet. Das habe ich im Jahre 2023 auch ein paar Mal mitgemacht. Es lief dieses Mal genauso, wie die Male zuvor. Wir waren bei der Gegenkundgebung, die "Pali-Demo" lief an uns vorbei, wir haben uns gegenseitig angeschrieben, danach war alles zu Ende. Es ist mir völlig egal, wie wenig Leute wir waren. Es war wichtig, das zu tun und diese genozidalen, judenhassenden Spinner nicht einfach so durch Düsseldorf laufen zu lassen. Kurz darauf nahm ich für einige Minuten teil an einer Anti-AfD-Demo. Das war zu dem Zeitpunkt als das "Geheimtreffen" von AfD-Politikern und Rechtsradikalen stattgefunden hat. Leider war es eine ziemlich "bauchlinke" Veranstaltung, "Schrei nach Liebe" von den Ärzten durfte nicht fehlen und irgendwie war es mir peinlich. Viel weniger peinlich war die Kundgebung von "Freies Russland NRW" am 21.01. in Köln. Zu dieser Zeit hat sich Wladimir Putin erneut als Präsidentschaftskandidat aufgestellt. Es haben sich viele Exil-Russen und Russischsprachige versammelt um kund zu tun, dass nicht alle Russen hinter dem Krieg gegen die Ukraine stehen und dass es jede Menge demokratisch eingestellte Menschen gibt, die Putin nicht als Präsident weiter ertragen wollen. Außerdem wurde kurze Zeit davor bekannt gegeben, dass es einen möglichen Gegenkandidaten gibt: Boris Nadezhdin verurteilte in allen seinen öffentlichen Auftritten den Krieg und brauchte nun die möglichen 100.000 Unterschriften um sich überhaupt als Kandidat legal aufstellen zu lassen. Nach der Kundgebung ging es zur Demo bzw. eher einen Spaziergang. Wir waren nicht viele und auch relativ früh fertig. Allerdings haben sich tatsächlich außenstehende Menschen dafür interessiert und waren uns gegenüber positiv aufgestellt. Es war mir mal wieder eine Freude.



SUFFOCATION + ENTERPRISE EARTH + SANGUISUGABOGG am 26.01.2024 in Junkyard, Dortmund

Eigentlich haben noch ORGANECTOMY als erstes gespielt. Allerdings kam ich an dem Abend von der Arbeit zum Konzert (und war mir gar nicht mal sicher ob ich überhaupt ankomme, wegen Bahnfahrerstreik) und habe sie nur knapp verpasst. Ich musste mir nämlich noch von den fliegenden Händlern/Metalheads aus Estland von DEFRAGE eine CD kaufen. Ich finds schon erstaunlich wie viel Zeit und Mühe sie sich geben um ihre Musik unter die Leute zu bringen. Faszinierend. Jedenfalls haben ORGANECTOMY ihr Set grade zu Ende gespielt, als ich angekommen bin. Da hat es kein Sinn gemacht, sich unter die Leute zu quetschen.


Die Band mit dem unaussprechlichen Namen (ich habe sie einfach Sausage God genannt) ist tatsächlich ziemlich witzig. Zumindest zu Beginn. Ich lache viel, ob der Songtitel. "Dragged by a Truck". Haha. Und im nächsten geht es um Sex mit Leichen. Sanguisugabogg interagieren viel mit dem Publikum und scheinen durchaus sympathisch zu sein. Ich bin es aber nicht gewohnt, dass eine Band so viel mit ihrem Publikum spricht. Das macht die Musik auch nicht sonderlich wertvoll, leider. Es ist durchaus nicht schlecht, klar, aber leider irgendwie auch ziemlich generic. Freilich kein Deathcore, aber man hört durchaus Einflüsse daraus. Ich hab irgendwie was anderes erwartet. Naja.

ENTERPRISE EARTH sind das exakte Gegenteil. Immer noch sehr angepisster und furioser Death Metal, der allerdings wesentlich progressiver klingt. Irgendwann setzt man nicht mehr bloß auf Growls sondern tatsächlich auf cleanen Gesang, auch wenn dieser klar nicht im Vordergrund steht. Insgesamt lässt sich sagen, dass EE an diesem Abend tatsächlich sowas wie das Highlight sind, weil sie durch relativ komplexe Rhythmen irgendwie hervorstechen. Und ihr Name ist ungewohnt. Klingt tatsächlich wie der von einer Progressive Metal Band. 

SUFFOCATION haben mit einem einzigen Riff im Song "Liege of Inveracity" aus Versehen ein ganzes Genre erschaffen: Slam Death Metal. Doch darauf sollte man sie nicht reduzieren. Ihr Set besteht aus Klassikern aus dem nicht unbekannten Album "Effigy of the Forgotten" als auch vom neuesten Werk "Hymns from the Apokrypha". Sie bieten einen immensen Schwall an Energie, vollkommen bananige, abgefahrene Riffs, einen Sänger der wie ein Rapper gestikuliert und einen Bassisten der zum Spiel sein Instrument auf dem Boden stellt. Ich habe das Gefühl, dass sie eine von diesen Bands sind, die nicht unbedingt was neues machen müssen, es allerdings trotzdem tun. Sie bedienen eine gewisse Fangemeinde, die seit Jahren alles schluckt was man ihnen vorwirft. Sie sind glücklich und die Fans auch. Vor allem der eine Metal-Manfred in der ersten Reihe, der sichtlich betrunken jeden Riff und jede Basslinie mit seinen Fingern nachmacht. SUFFOCATION sind groß, auch wenn sie mit ihrer Musik keinen Blumentopf gewinnen werden. Ich bin froh sie gesehen zu haben, hätte es aber genauso von zuhause aus, von unter meiner Bettdecke tun können. Mir gings danach nämlich ordentlich schlecht.


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Februar:

Stricher guckt sich endlich "Dune" (2021) an, am 04.02.2023

Ich habe vor Ewigkeiten die erste Verfilmung der Romanreihe (bzw. des ersten Buches) von Frank Herbert angeguckt. Regie hat damals David Lynch geführt. Der Film war meines Erachtens eine sehr schwere Geburt und ich hatte Schwierigkeiten ihn zu folgen. Vor allem weil er ursprünglich 3,5 Stunden gedauert hat und vollgespickt mit Informationen war. Die Neuverfilmung ist der erste Teil von zwei (?) und ist mit knapp 2,5 Stunden tatsächlich so lang wie die Kinoversion des Originals. Lang, aber trotzdem ist das hier "nur" die Hälfte. Anyways...


Wir befinden uns, wie im Original auch, im Jahre 10191. Die Menscheit hat sich längst in der Galaxis breit gemacht. Die Droge "Spice", die menschliche kognitive Fähigkeiten steigert und außerdem als Treibstoff dient ist das wertwollste Element im ganzen Universum. Auf dem Planeten Arrakis wird sie geerntet. 80 Jahre lang wurde der Planet von der grausamen Großfamilie der Harkonnen belehnt. Nun hat der Imperator Shaddam IV. ihnen die Herrschaft entzogen und überträgt diese an Leto Atreides (Oscar Isaac). Dieser zieht nun mitsamt seiner Konkubine Lady Jessica (Rebecca Ferguson) und Sohn Paul (Timothée Chalamet) dorthin und muss nun die leicht verfallene Wirtschaft übernehmen, die die Harkonnens hinterlassen haben. So muss er auch mit dem dort ansässigen Volk, den Fremen, zusammenarbeiten die die letzten 80 Jahren unter den Harkonnen gelitten haben. Dazu wird vorher der Schwertmeister der Atreides, Duncan Idaho (Jason Momoa) in die Wüste geschickt um das Wüstenvolk kennenzulernen. Doch das Ganze läuft nicht ohne einen hinterhältigen Plan, der vorsieht den steigenden Einfluss der Atreides auf die anderen Adelshäuser, mit aller Gewalt einzudämmen. Niemand weiß davon, selbstverständlich.

Ich erinnere mich nur sehr vage an den "alten" Film und kann daher nicht wirklich einen Vergleich ziehen. Damals war ich tatsächlich sehr müde und ziemlich genervt vom Film. Diesmal hat mich die Handlung tatsächlich in ihren Bann gezogen und ich fands insgesamt wirklich sehr spannend. Auch wenn der Film stellenweise schon sehr langatmig ist, findet man hier nicht tonnenweise Dialog der einen irgendwie müde macht oder so. Stattdessen wird sich einfach Zeit gelassen und gezeigt, wer die einzelnen Personen- bzw. Personengruppen sind und was ihre Aufgaben sind. Es ist eine Space Opera, mit all den typischen Kämpfen und Backstabbing und großen Prophezeiungen. Meines Erachtens macht "Dune" alles richtig, im Gegensatz zu den neuen Star Wars Filmen. Wenn wir schon bei Space Operas sind. Anyways: Das war wirklich mehr als gut, wenn auch lang.

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



Ukrainische Kundgebung am 23.02.2024 vor dem Rathaus in Bochum

Am 24.02.2024 jährte sich der russische Großangriff auf die Ukraine nun bereits zum zweiten Mal. Ich suchte nach einer Möglichkeit irgendwie Anteilnahme zu zeigen. Am Wochenende wäre ich viel zu fertig gewesen und irgendwelche größeren Demos in weiter entfernten Städten (Düsseldorf oder Köln) wären deswegen auch nicht drin gewesen. Also ging es nach der Arbeit (so oder so) nach Bochum. Da ich mittlerweile gefühlt 96% Ukrainisch verstehe, konnte ich auch die Inhalte der Beiträge nachvollziehen. Die Tänze der teilnehmenden Jugend waren cool. Das Gebet war für mich zwar etwas ungewöhnlich aber nachvollziehbar. Teelicht anzünden war nicht drin, weil es viel zu windig war. Insgesamt: Eine sehr hoffnunsvoll wirkende, durchaus schöne Sache.

Stricher guckt sich "Madame Web" an, am 26.02.2024 im Capitol, Bochum

Zuallererst befinden wir uns im Jahre 1973, als Constance Webb (Kerry Bishé) mit ihrem Begleiter Ezekiel Sims (Tahar Rahim) nach Peru geht um dort nach einer bestimmten Spinne zu suchen. Es heißt, dass ihr Gift so gut wie alle Krankheiten heilen kann und Menschen übermenschliche Kräfte verleihen kann. Wobei das zweite eher so eine Legende ist. Genauso wie die Las Aranhas - ein indigener Stamm, der sich spinnenartig fortbewegt und scheinbar über eben diese Kräfte besitzt. Als Constance die besagte Spinne findet, hintergeht Ezekiel sie und erschießt die hochschwangere Wissenschaftlerin. Sie wird von den Las Aranhas gerettet und kann grade noch so ihre Tochter Cassandra auf die Welt bringen. Dreißig Jahre später in New York: Cassandra Webb (Dakota Johnson) arbeitet als Sanitäterin. Zusammen mit ihren Kollegen O'Neil (Mike Epps) und Ben Parker (Ja, genau der!)(Adam Scott) ist sie in einem gut aufeinander eingespielten Team. Ben wird bald Onkel. Nach einem Unfall, den sie grade mal so überlebt fängt sie an seltsame Deja-Vus zu haben. Doch es sind keine Deja-Vus. Sie fängt

nämlich an, für einen kurzen Moment in die Zukunft zu blicken. Die neu erhaltene Gabe ist nicht kontrollierbar. Währenddessen hat Ezekiel Sims schreckliche Albträume. Dort sieht er drei Frauen, in Spider-Kostümen die ihn umbringen. Er ist seit längeren besessen, herauszufinden wer sie sind und sie umzubringen, bevor sie ihn töten. Es stellt sich heraus, dass diese Frauen heute noch Teenagerinnen sind. Schon bald kommt er auf ihre Spur: Anya Corazon (Isabella Merced), Julia Cornwall (Sydney Sweeney) und Mattie Frankling (Celeste O'Connor). Doch er hat die Rechnung ohne Cassandra gemacht, die durch ihre Gabe seine Angriffe voraussehen kann.


Schon mal vorab: Mir hat der Film tatsächlich gut gefallen. Ich versuche jetzt mal zu erklären warum. Und jetzt erkläre ich, wieso ich mich dafür "rechtfertige". Wahrscheinlich weil der Film so unfassbar viel Hate abbekommen hat, dass er nur noch als Meme-Material und Lachnummer gilt. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich ging ohne Erwartungen rein und kam mit einem wohlgenährten Nostalgie-Gehirn zurück. Ja, es ist derselbe Drehbuchautor wie bei "Morbius". Dieser war so grenzdebil und dumm, hat aber Spaß gemacht. Dabei habe ich mir aber die ganze Zeit gedacht, wofür dieser Film existiert. Er hat sich nämlich so angefühlt, als würde er künstlich in die "Spider-Man"-Schublade vom Marvel Cinematic Universe hinzugefügt werden. "Madame Web" hingegen gibt einem das Gefühl, dass man eine Vorgeschichte guckt, nach der keiner gefragt hat. Die aber alles andere als schlecht ist. Vielleicht liegt es daran, dass der Film wie eine Pilotfolge einer 2000er-Superheldenserie aussieht wo sich keiner getraut hat schlechte Superheldenkostüme anzuziehen. Diese sind hier auch zu sehen und naja... die sind schon ziemlich, wie sagt man heutzutage..."goofy". Allerdings geht der Großteil des Films vollkommen ohne aus. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Superheldenfilm ist, der beinahe komplett ohne Spandex auskommt. Und ohne große Männer aus dem Weltall die die Welt zerstören wollen oder das Multiversum oder sich an allen für ihren Schmerz rächen wollen oder oder oder. "Madame Web" wird ein zukünftiger Camp Classic sein, der versucht hat die Welt der 2000er Jahre nachzubilden. Herrgott, es läuft "Toxic" von Britney Spears! Was mir in erster Linie nicht gefallen hat, war die Darstellung von Ezekiel als Bösewicht - schließlich habe ich vor zwanzig Jahren einen Großteil des J. Michael Strarzynski Runs von "The Amazing Spider-Man" gelesen und dort war Ezekiel eine sehr wichtige Figur. Das hat mich erst sehr gestört, aber danach dachte mir "well, what shells?". Es gibt auch einen kleinen Moment, in Ezekiels Traum, wobei er beinahe 1:1 wie sein Comic-Counterpart aussieht. Ach und natürlich gibt es hier Pathos. Leider kommt man wohl ohne nicht aus in Superheldenfilmen. Whatever. I liked it. Es sind keine 10 Pfandflaschen, but I liked it.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:



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März:

Stricher guckt sich "Dune: Part Two" an in Capitol, Bochum am 10.03.2024

Wir befinden uns mittlerweile bei der zweiten Hälfte des ersten Buches des "Dune"-Zyklus von Frank Herbert. Aufgrund des äh sehr viel versprechenden Endes scheint es als würden noch weitere Filme kommen. Jedenfalls, versuche ich nun irgendwie die Handlung zusammenzufassen:


Prinzessin Irulan (Florence Pugh) äußert ihrem Vater gegenüber, dem Imperator Shaddam IV (Christopher Walken) dass sie vermutet, Paul Atreides (Timothée Chalamet) wäre noch am Leben. Tatsächlich verkehrt der junge Mann zusammen mit seiner Mutter Lady Jessica (Rebecca Ferguson) inzwischen unter den indigenen Bewohner des Wüstenplaneten Arrakis, den Fremen. Aufgrund/wegen seiner Visionen, die ihm die Zukunft zeigen sieht es Paul als richtig an dort zu bleiben. Ein Fremen-Anführer namens Stilgar (Javier Bardem) sieht ihn als einen Messias, der früher oder später kommen muss. Sowas ähnliches zeichnet sich auch in Pauls Visionen ab. Um die Tyrannen, in Gestalt der Familie der Harkonnen, zu bekämpfen muss er selbst zum Heiligen Krieger mutieren. Gemeinsam mit den Fremen greifen Paul und eine Frau namens Chani (Zendaya), für die er langsam Gefühle entfwickelt, Außerdem lernt er immer mehr über die Fremen-Bräuche und wird nach und nach einer von ihnen.

Okay, das war jetzt nicht die komplette Zusammenfassung aber man muss ja nicht alles spoilern. Jedenfalls: Meine Fresse, war das beeindruckend. Man macht hier, genauso wie im ersten Film ganze Arbeit. Alles ist so groß, Raum und Klang einnehmend aber niemals zu pompös. Die verschiedenen Familien/Völker in diesem Film repräsentieren auf eine abstrakte Art und Weise die Geister der Gegenwart bzw. der Vergangenheit. Ein freiheitsliebendes Volk, eine königliche wenn auch liberale Familie und ein faschistischer Reinheitskult. Dazu kommen Elemente aus verschiedenen Religionen und Schriftarten. Es ist höllisch interessant und ich schaffte es nicht, mich auch nur für eine Sekunde wegzudrehen. Allerdings hat mir der Arsch bei 2 Stunden und 46 Minuten ordentlich wehgetan. Jedenfalls: Ich bin der Meinung, dass der hier wesentlich abgefahrener ist als der erste. Von daher:

9/10 Pfandflaschen
Trailer:



Stricher guckt sich "Ghostbusters: Frozen Empire" an am 21.03.2024 im Capitol, Bochum

Yes. Zuerst habe ich, als ich gesehen habe dass ein weiterer Ghostbuster-Film kommt, schwer aufgeatmet. Ich dachte mir "Meine Fresse, ich "darf" schon wieder bald ins Kino, wegen meinem Komplettismus aaaaargh". Doch als im Kinosessel saß war ich schon sehr zufrieden.

"Frozen Empire" setzt die Handlung von "Afterlife" fort. Die Familie Spengler, heißt Phoebe (McKenna Grace), Trevor (Finn Wolfhard) und ihre Mutter Callie (Carrie Coon) samt Stiefvater/Exlehrer Gary Gooberson (Paul Rudd) arbeitet nun in New York City als Ghostbusters. Einer der drei ehemaligen Geisterjäger, Ray Stantz (Dan Aykroyd) führt ein Laden für geheimnisvolle
Gegenstände und gemeinsam mit "Podcast" (Logan Kim) eine YouTube-Sendung. Eines Tages taucht bei ihm Typ namens Nadeem (Kumail Nanjiani) auf. Er hat vor kurzem die Habseligkeiten seiner verstorbenen Oma durchsucht und bringt nun einen merkwürdigen Orb mit. Als Ray ihm mit seinem PKE-Meter misst, stellt er fest dass das Teil voll mit psychokinetischer (?) Energie ist. Dazu kommt noch, dass die riesige Geisterfalle in die alle gefangenen Geister gesteckt werden aus allen Nähten platzt. Der Bürgermeister von New York hasst die Ghostbusters und will sie aufgelöst haben. KÖNNTE ES SEIN DASS DIE DREI SACHEN EINE EXPLOSIVE MISCHUNG ERGEBEN KÖNNTEN UND ETWAS UNFASSBAR BÖSES NEW YORK CITY BALD HEIMSUCHEN WIRD??? KÖNNTE ES SEIN?????

Ja, es könnte sein. Der Plot ist, gelinde gesagt, relativ vorhersehbar. Dafür sind die Charaktere nicht vollkommen beliebig austauschbar. Ja, es wird leicht auf die Tränendrüse gedrückt. Ja, es wird die Nostalgie-Schiene bedient. Ja, es tauchen bis auf den verstorbenen Ivan Reitman (der Egon Spengler gespielt hat) alle ehemaligen Ghostbusters auf. Das Team wird immer größer. Es sieht fast schon so aus, als würde man demnächst den Plot des Comics "Ghostbusters International" bald verfilmen. Zumindest meinem Gefühl zufolge. Die Special Effects sind großartig. Es macht schlicht und einfach Spaß dem Ganzen zuzusehen. Und alles kommt ohne eine Ficktonne an hässlichen Jokes aus. Der Film versucht nicht dauerhaft witzig zu sein. Klar, irgendwo hat man die ganzen Reboots, Remakes und Fortsetzungen von Filmen die vor 30-40 Jahren rausgekommen sind, satt. Aber der hier schafft es, meiner Meinung nach gekonnt die Fackel weiter zu reichen und "Ghostbusters" für neue Generationen schmackhaft zu machen. Er ist meines Erachtens nicht für Kinder unter 12 gedacht - das geht raus an die Kleinfamilie die vor Marlyn und mir saß. Euer Kind hatte die ganze Zeit Angst. Fickt euch.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


CULTHE FEST am 30.03.2024 in Sputnikhalle/Triptychon/Café Sputnik in Münster

Vorab: Auch hier wurde ich (sogar zwei mal) von den Dudes von DEFRAGE angesprochen. Witzig.

Wieder mal ein recht kurzes Culthe Fest für mich, weil ich mich dafür entschieden habe nicht zwei Tage hintereinander von Zuhause nach Münster und zurück zu fahren. Außerdem habe ich nicht alle Bands 100%ig mitverfolgt. Aber völlig egal. Danke an Heiko und Anika fürs Auftauchen und an Marlyn fürs Mitkommen. Es war wirklich sehr sehr schön. Jedes Jahr aufs neue wieder. Culthe Fest ist mein Ersatz für das FLUFF bzw. fürs Frost Punx Picnic. 


Los ging es für uns irgendwann um kurz nach 17 Uhr. Nach einer Stärkung in Form eines Cig Köfte Wraps (schon wieder) und einer Falafeltasche guckten wir uns Ranâ an. Allerdings relativ kurz, weil sie kurz vorm Ende ihres Auftrittes waren. Man nannte sowas vor über zehn Jahren "Neocrust", heutzutage taucht auch öfter der Begriff "Blackened Crust" an. Sprich Crust Punk mit Black Metal Einflüssen. Im Großen und Ganzen gar nicht mal schlecht, aber ich konnte mir in so kurzer Zeit nicht wirklich eine Meinung bilden. Meiner Meinung hörten sie sich an, wie so viele Bands. Anyways, hier ist ihr Bandcamp, checkt das aus. Danach gings von unten in der Sputnikhalle nach oben ins Triptychon um uns Suir reinzuziehen. Sehr eingängiger, tanzbarer Mix aus Shoegaze, Darkwave und anderen Einflüssen aus den 80ern zu welchen man sich gut dabei fühlen kann sich schlecht zu fühlen. Mit dem einem von Ultha am Schlagzeug. Wirklich sehr grandios, ich war positiv überrascht. Nachdem wir den "Einlass" ins Café Sputnik verpasst hab (sprich vergessen haben uns die besseren Plätze zu sichern) standen wir hinter einer unfassbaren Menge an Leuten die alle Phantom Winter sehen wollten. Die Nachfolgeband (ja isso!) von Omega Massif habe ich vor mehr als zehn Jahren auf dem New Noise Fest in Karlsruhe gesehen. Damals war aber der Sound in der Halle ziemlich mies. Hier konnte sich alles bestens entfalten. PW die ihren Stil selbst als "Winterdoom" bezeichnen können das auch ruhig weiter so tun. Denn es wunderbar beklemmend, wie in einem äh atomaren Winter und gleichzeitig so quasi-befreiend, positiv aufwühlend. Nach dem Auftritt sind wir nach vorne gegangen um die Band überhaupt mal zu sehen und um uns die ganzen Pedalboards anzugucken. Wir waren nicht alleine, glaube ich. Es kamen noch etliche Gitarrennerds um ein Auge drauf zu werfen. Außerdem fühlte ich mich, weil die Band aus Würzburg kommt, positiv auf meine erste Wahlheim in diesem Lande erinnert. Danke dafür. Sylvaine, die nächstes Jahr auf einem "Album der Woche" zu hören ist - ich meine ein Review dass erst 2025 rauskommt ihr Nasen - kannte ich bis jetzt nur von einem Song. Leider waren wir auch hier ziemlich spät dran. Trotzdem kriegten wir die letzten paar Songs mit. Irgendwann wurde Kathrine Shepards Gesang richtig richtig schrill, was das ganze noch interessanter machte. Man kann über Genrefusion sagen was man will - aber Blackgaze war eine gute Idee. Über den Bandnamen Ophis habe ich mich ziemlich lange lustig gemacht. Ich meinte die ganze Zeit, ich kenne nur "The Office" höhö. Auch hier kamen wir relativ spät rein (lol), jedoch war es vielleicht gar nicht mal schlecht so. Bei Doom bzw. Death/Doom Bands kann ich nicht immer so viel und so lange rumstehen. Ophis machen unter anderem Songs über "Die Kindes des Spätkapitalismus, also eure Eltern" und sind richtig richtig dreckig und ekelhaft. Meine Fresse war das dreckig. Gerne irgendwann mal wieder, zu einem kleinerem Event oder so. Einerseits schade, dass wir nicht alle Bands komplett gesehen haben - andererseits ist es vielleicht besser so weil wir dadurch nicht so komplett übermüdet waren. Und wir konnten uns so länger miteinander unterhalten, was geiles essen und großartige Kunstwerke kaufen. Achja: Besucht bitte bitte Bens Tumblr und kauft was in seinem Shop (oder fahrt nach Berlin und lasst euch von ihm stechen dies das ananas). Und selbstverständlich auch den Shop von Aphelior. Bis nächstes Jahr!


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