Donnerstag, 26. Oktober 2023

Comics Monthly#112

Dark Spaces: Dungeon#1

Die Geschichte beginnt irgendwann vor 21 Jahren. Ein siebenjähriger Junge schafft es aus einem finsterem Kellerloch im Wald zu entkommt und wird nach langem Herumlaufen beinahe von einem LKW überfahren. Am Ende wird er jedoch gerettet. In der Gegenwart: Tyler ist ein guter Vater und Ehemann. Zusammen mit seiner Frau (Name noch mit preisgegeben) und Sohn (ebenfalls) ist er in ein hochmodernes Haus im Wald gezogen. An einem frühen Morgen um 6 Uhr steht er auf, um zu joggen und gleichzeitig mit einem Geschäftspartner zu telefonieren. Er stolpert über ein...Loch im Boden und findet schnell raus, dass es sich um den Eingang zu einem unterirdischen Tunnel handelt. Schnell ruft er
die Behörden und bald trifft FBI-Agent Madoc ein, der grade eben eine Frau erschossen hat die auf der Flucht ihre entführten Kinder umbringen wollte. Es stellt sich heraus, dass Tyler eben jenes Verlies gefunden hat in welchen Agent Madoch als Kind gefangen gehalten wurde. Es existieren noch mehr. Das hier ist die erste Spur auf der Suche nach einem sadistischen Mörder, der seine Opfer in verschiedenen Kellern foltert.

Wer hat das geschrieben? Natürlich Scott Snyder, einer meiner Lieblingsautoren. "Dark Spaces: Dungeon" ist schauriges, wenn auch sehr kurzes Spiel. Hayden Sherman zeichnet diese merkwürdigen, eindringlichen Bilder, die irgendwann fast nach Aquarellfarben aussehen aber irgendwie auch nicht. Es ist eine Story, die zuerst alles offen lässt sodass man allerlei Vermutungen über die Charaktere anstellt - doch dann sich selbstverständlich dem Leser "öffnet" und man einen "Aha, so isses!"-Effekt hat. Und wer weiß, was später aus Tyler und Agent Madoc werden wird. Vielleicht ja so n Ding wie bei "True Detective" oder so. I dunno. Jedenfalls: Großartiges, wenn auch etwas kurzweiliges Dingen. Finde ich gut!

8,75/10 Pfandflaschen
Made by: Scott Snyder, Hayden Sherman
Erhältlich bei Image Comics

Scrapper#4

Irgendwann in einer (nicht zu weit entfernten höhö) Zukunft. Irgendwo in einer US-Amerikanischen Großstadt. Eine bösartige Organisation namens SMITE hat vor Jahren angefangen, Katzen zu fangen und sie mithilfe modernster Technologie umzuprogrammieren, sodass sie Menschen ausspionieren. Die Katzen wurden intelligent und irgendwann auch in der Lage menschliche Sprache zu sprachen. Doch da diese Tiere niemals auf der Seite der Macht stehen, sind sie irgendwann geflohen. In der vierten Ausgabe von "Scrapper" treffen wir auf einen Hund namens... Scrapper der grade von mehreren Katzen überrascht wird. Es ist das erste Aufeinandertreffen von Hund auf Katze seit langem. Soweit ich
verstehe, wurde Scrappers Mit-Hündin Daisy (die gemeinsam mit ihm einem Mädchen namens Renée gehört) von SMITE gekidnappt. Nun tun sich Katzen und Hund zusammen, um gemeinsam Daisy zu finden, in das HQ von SMITE einzudringen und die Bösewichte endlich zum Fall zu bringen.

Absolut wunderschönes Retro-Design, dass beinahe aussieht wie schmierig gedruckte alte Comics. Disneyhafte Darstellung von Haustieren. Absolut nicht disneyhafte Darstellung der tristen, fast schon post-apokalyptischen Umgebung. Ich sage "fast schon", denn hier findet immer noch das Leben statt. Es wirkt wie eine Art dystopisches New York, was immer noch eine funktionierende Müllabfuhr und Tierfänger hat. Ich kann leider nicht sagen, was vorher passiert ist weil ich die ersten drei Ausgaben nicht kenne. Fest steht: Es ist leider etwas schnell gelesen, daher würde ich fast schon sagen dass man sich später einen Trade Paperback holt, in welchem mehrere Ausgaben zu finden sind. Das hier war schon mal ein gutes Leckerbissen. Miau wuff.

7,5/10 Pfandflaschen
Made by: Cliff Bieszinski, Alex de Campi, Ryan Kelly, Jordie Bellaire
Erhältlich bei Image Comics

The Superior Spider-Man Returns#1

Kaum zu glauben, aber Wahr. Die kontroverse Saga von "Superior Spider-Man" ist schon zehn Jahre alt. Damals hat der sterbende Bösewicht Otto Octavius aka Dr. Octopus mithilfe von modernsten Technologien seinen Verstand mit dem von Peter Parker getauscht. So ist Peter Parker in Octavius' Körper verstorben und Octavius selbst lebte fortan in Peters Körper weiter. Er wurde zu einer "besseren", eingebildeteren Version von Spider-Man die auf einen persönlichen Erfolg aus gewesen ist. Mittlerweile lebt Octavius in seinem eigenen, neu generierten Körper wieder und ist wieder der "alte". Er denkt über die alten Tage nach, als er versucht hat eine künstliche Sonne zu erschaffen, mit welcher die Menschheit ein unendliches Ausmaß an Energie hätte. Doch leider konnte er die nötige Gleichung

nie lösen... oder doch? Er kann sich nämlich nicht genau daran erinnern, was er als Spider-Man so getrieben hat. Tatsächlich wirft der Comic dann den Leser in die "Superior Spider-Man"-Zeit zurück. Wir finden heraus, dass Peter/Otto damals eine Stellenausschreibung für einen zuverlässigen Laborpartner ausgestellt hat. Zusammen mit einer Frau namens Estrella Lopez hat er an der Gleichung gearbeitet und irgendwann auch eine kleine Armee von Spider-Minions aufgestellt. Estrella war diejenige die die Gleichung perfektioniert hat, doch Peter/Otto wollte den Erfolg für sich beanspruchen. Die künstliche "Sonne" verlieh Ms. Lopez unglaubliche Superkräfte und vernebelte ihren Verstand. 

Don't get me wrong: Die Geschichte ist interessant. Sie zeigt (mal wieder) ziemlich gut, was für ein Arschloch Otto Octavius ist und wie egozentrisch. Und zwar so sehr, dass seine direkte Umgebung darunter leiden muss. Dan Slott hat (wie damals eigentlich auch) meiner Meinung ganz gute Arbeit geleistet. Rückblickend betrachtet war die Wut vieler (einschließlich meiner selbst) über den Superior Spider-Man run vollkommen fehl am Platz. Superhelden sterben andauernd und kehren wieder zurück. Das ist keine Aufregung wert. Jedenfalls, zurück zum Thema: Slott schreibt gut, Christos Cage zeichnet hervorragend. Was mich hier dennoch stört ist diese merkwürdige Art von Rückblick, die nur dafür da ist, einen neuen Character hinzuzufügen (nämlich Supernova). Ich verstehe das nicht, ehrlich gesagt. Ich checke nicht, wieso man immer wieder zu irgendeinem Punkt zurückkehren muss um irgendwas daran nachträglich zu ändern oder hinzuzufügen, sodass wieder ein neuer Aspekt entsteht. Warum kann man sich nicht irgendwas neues einfallen lassen? Egal. Es ist kein schlechter Comic, nur dieser Retcon/ReBoot/Wasauchimmer-Aspekt stört mich. Bald kommt übrigens wieder eine Superior Spider-Man Comic-Reihe. 

7/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Marvel Comics

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