Mittwoch, 27. September 2023

Album der Woche#600: Crypta - Shades of Sorrow (2023)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten "Album der Woche" im Rahmen der zweimonatigen Themenreihe "8 Wochen, 8 Alben, 8 Jahrzehnte", die niemals einen kontinuierlichen Namen beibehalten hat. Jedenfalls ist das hier das letzte Mal und nach 1953, 1963, 1973, 1983, 1993, 2003 und 2013 ist das laufende Jahr 2023 dran.

Crypta habe ich vor kurzem erst auf YouTube entdeckt und war wegen der Performance des Songs "The Other Side Of Anger" wirklich absolut begeistert. Eine Death Metal Band aus Brasilien die mit
100%iger Wahrscheinlichkeit irgendwelche Texte über Tod, Satan oder so schreibt. Doch weit gefehlt. Sängerin/Bassistin Fernanda Lira singt über einen "Kokon aus Furcht und Angst" und unmöglichen Lebenszuständen ("Dark Clouds"). Über die Geburt von Wut in einem selbst bzw. über die Konditionen die einen wütenden Zustand ermöglichen ("The Other Side Of Anger"). Die wohl stärksten und aus meiner Sicht persönlichsten Lyrics finden in "Lift the Blindfold" statt. Darin spricht das lyrische Ich über vergangene Fehler als auch darüber dass es früher zu oft ausgenutzt wurde und dass es sich selbst oft hinterfragt. Lyrisch also eine sehr anspruchsvolle Kiste, denn Texte über Tod, Dunkelheit und den Teufel kann irgendwie doch jeder schreiben.

Musikalisch bieten Crypta wirklich sehr professionellen und sauber gespielten Death Metal. Schlagzeugerin Luana Dametto macht ganze Blastbeat-Arbeit und die Fills sind auch super ordentlich. Gitarristinnen Jéssica di Falchi und Tainá Bergamaschi produzieren diese typischen Helikopter-Riffs und Soli. Sicherlich gab es das auch schon mal - allerdings auch in wesentlich schlechter und auch nicht so gut gemastert. Finde es großartig, inwiefern sich brasilianischer Death Metal mithilfe von besseren Technologien und internationaler Vernetzung entwickelt hat. Von Sarcofagos "If you are a false - don't entry" zu Cryptas "Dear anger Have a seat, serve yourself some tea/Kindly tell me what you're trying to show me/What's the path to setting you free?" ("The Other Side Of Anger") ist es ein sehr großer Schritt. Ehrlich. Meines Erachtens eines DER Metal-Werke dieses Jahres, auch wenn es grob betrachtet keine Innovation darstellt sondern schlicht und einfach verdammt gute Arbeit.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltippy: The Other Side Of Anger, Dark Clouds, Lift the Blindfold


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