Hallo und herzlich willkomen im Jahre 1979. Schon wieder. Das zweite Werk von Crass wird dieses Jahr tatsächlich schon vierzig. Und deswegen reviewe ich es. Haha.
Irgendwie erinnert mich dieses Album ziemlich stark an dessen Vorgänger, "Feeding of the 5000".
Der Titel ist nämlich eine Anspielung an die Bilder die als "Stations of the Christ" bekannt sind (und gleichzeitig eine Reminiszenz an Crass-Graffitis die überall präsent waren. Auf dem Cover ist auch eins zu sehen). Ebenso wie in "Feeding of the 5000" schafft man es derartig auf die christiche Religion zu scheißen, dass es klatscht.
Einige Songs erinnert mich tatsächlich sogar beinahe 1:1 an die Songs vom Debüt. "Tired" klingt für mich nach "Securicor". Aber wahrscheinlich weil das Intro so ähnlich ist und Pete Wright hier ebenfalls den Gesang übernimmt. "Stations of the Crass" ist sowohl inhaltlich dem Vorgänger ziemlich nahe als auch gleichzeitig bedrückend, apokalyptisch und dennoch sehr tanzbar und an einigen Stellen auch ziemlich fröhlich. So ist "Walls" das DISCO-Stück von Crass schlechthin. "I ain't thick, it's just another trick" ist eine weitere Absage an die Konsumgesellschaft. Ich bin mittlerweile der Meinung dass man sich im Kapitalismus niemals 100% von irgendeinem Konsum befreien kann, allerdings haben sie ein paar valide Punkte. Wie die Erziehung von Kindern mit falschen Schönheitsidealen ("Be like me girls and become a real man!") oder überteuerte Plastikprodukte in Supermärkten. Man schafft es auch schon wieder, wie in "Punk Is Dead" die linke als auch die Punkszene zu kritisieren und zwar in "White Punks On Hope".
"Stations of the Crass" ist gegenüber seinem Vorgänger nicht viel innovativer. Die richtige Innovation kommt erst später, finde ich. Mit "Penis Envy" und "Christ". Es bleibt jedoch ein gottverdammt mehr als nur gutes Anarcho-Punk-Album. For fuck's sake.
Anspieltipps: I ain't thick it's just another trick, Gasman Cometh, White Punks On Hope, Walls, Big Man Big M.A.N., Tired
8,7/10 Pfandflaschen
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