Mittwoch, 29. November 2023

Happenings des Monats: November'23

Stricher guckt sich "Doggy Style" an, am 10.11.2023

Also eigentlich heißt der Film ja "Strays", aber ich glaube die Verantwortlichen im deutschsprachigen Verleih wollten irgendwas "witziges" als Titel auswählen. Darum heißt er "Doggy Style". Meine Fresse.

Der Plot ist relativ simpel erklärt. Der Border Terrier Reggie (Will Ferrell) hat einen sehr aggressiven und ihn absolut nicht liebenden Besitzer: den Loser, Weed/Pornojunkie Doug (Will Forte). Eines Tages hat Reggie einen fremden Schlüpfer gefunden, was dazu geführt hat dass Dougs Freundin sich von ihm getrennt hat. So schob er seit dem Zeitpunkt noch mehr Hass auf den Hund. In Folge dessen hat er irgendwann versucht ihn loszuwerden. Das "Fetch and Fuck"-Spiel fing an. Doug fuhr Reggie weit weg, warf einen Ball damit dieser ihn fängt und ist selbst weggefahren. Der Hund kam jedes Mal zurück, weil er dachte es wäre eine Art "Spiel". Doch irgendwann hat es Doug gereicht und er hat ihn in einer nahe gelegenen Großstadt (wahrscheinlich New Jersey) ausgesetzt. Reggie versteht die Welt nicht mehr, möchte aber unbedingt zu seinem Besitzer zurück. Das Schicksal führt ihm zu Boston Terrier
Bug (Jamie Foxx), der ihm die Regeln des Streunerseins erklärt. Nachdem Bug ihn dem Therapiehund Hunter (Deutsche Dogge, gesprochen von Randall Park) und Australian Shepherd Maggie (Isla Fisher) vorgestellt hat, bringen sie ihm eine wichtige Lektion über das Leben bei. Nach einer Nacht voll mit Pizzaresten und Bier aus Müllsäcken hat Reggie einen brillianten Einfall. Zurück zu Doug und ihm unbedingt den Schwanz abbeißen. Seine neu gewonnenen Freunde begleiten ihn auf diesen absolut wahnsinnigen Roadtrip.

Ich habe aufgrund des Trailers schon erwartet, dass das hier eine "Edgy Comedy für Erwachsene" sein wird. Hätte aber nicht gedacht, dass so viel verfickt noch mal geflucht wird. Schien aber so als ob ein Teil des Dialogs improvisiert wurde. Zuerst ist das "Gefluche" noch etwas spaßig, doch später wird man etwas müde von. Viel spaßiger ist der Aspekt des Zusammenhalts unter vier ungleichen Freunden und selbstverständlich auch die Herz schmelzenden und Tränen verursachenden Momente des Films. Diese hätte man nicht erwartet, wenn man den Trailer gesehen hätte. Insgesamt sehr spaßig, wenn auch ziemlich vulgär. Es ist allerdings nicht ein reiner Trash-Fillm. Meiner Meinung nach gibt es hier auch gewisse Lektionen für Menschen. Man sieht nämlich das Leben aus der Sicht von Hunden, die nicht den Sinn von Feuerwerken verstehen und die für einen nur Liebe übrig haben weil sie nicht verstehen dass man sie hasst. Ich mag den emotionalen Aspekt des Films. Achja, falls du (ja, genau du) das hier liest und jemals in deinem Leben einen Hund ausgesetzt hast kannst du dich ficken gehen.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:



Stricher guckt sich "Five Nights At Freddy's" an, am 13.11.2023

Okay! Ich habe diesen Film gesehen, ohne jegliche Vorkenntnisse über das Videogame-Franchise zu haben. Bin also ganz neutral an die Sache rangegangen. Und ich fand's richtig gut!

"Five Nights At Freddy's" erzählt die Geschichte von Mike Schmidt (Josh Hutcherson). Dieser hat als Kind miterleben müssen, wie sein jüngerer Bruder bei einem Familienpiknick (irgendwann in den 80ern) entführt wurde. Seitdem träumt er jede Nacht davon. Nach dem Tode seiner Eltern ist er der Vormund seiner jüngeren Schwester Abby (Piper Rubio). Er kann sich allerdings kaum in einem Job halten. Während einer Schicht als Security in einem Einkaufszentrum verprügelt er einen Vater weil er ihn für einen Kindesentführer hält. Das führt dazu, dass seine geldgierige Tante Jane (Mary Stuart Masterson) ihm beim Famileingericht anzeigt um für sich das Sorgerecht für Abby zu erwirken, und natürlich um Kindergeld zu kassieren. Verzweifelt wie er ist, sucht er nun einen Job der beweisen kann dass er ein verantwortungsvoller Mensch sein kann. Sein Karriereberater Steve Raglan (Matthew
Lillard) bietet ihm einen Job als Nachtwächter der verlassenen Pizzeria "Freddy Fazbear's" an. Es stellt sich heraus, dass diese - ähnlich wie "Chuck E. Cheese" - ausgestattet war mit animatronischen Robotern die verschiedene Tiercharaktere darstellen. Doch irgendwas stimmt an diesem Ort nicht. Es fühlt sich an, als würde es dort spuken.

So in etwa, kann man den Plot zusammenfassen, ohne ihn zu spoilern. Meines Erachtens ein fürs erste relativ simpler Plot, der offensichtlich einem Videospiel entstammt. Ich finde, dass man irgendwie nachvollziehen kann wo der Auftakt ist und wo der Bossfight. Darüber hinaus ist die Hintergrundstory von Mike durchaus emotional und lässt einen mitfühlen. Das wichtigste ist aber nicht bloß das Verantwortungsgefühl des Characters sondern seine Fähigkeit zur Selbstreflexion. Okay, irgendwann macht man hier auch Abstriche und lässt die ganzen Toten einfach unterm Tisch fallen, ähem. Keiner fragt am Ende danach. Aber was soll's. Der Film hat einige Jumpscares und ist in einigen Momenten wirklich leicht gruselig und unangenehm. Das vergeht aber schnell und man erwischt sich schnell dabei wie man gebannt zusieht und wissen möchte was als nächstes passiert. Für die einen Trash, für die anderen eine Köstlichkeit. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Stricher guckt sich endlich "The Matrix: Resurrections" (2021) an am 19.11.2023

Nach fast drei Jahren habe ich es endlich geschafft. Endlich ist dieses ganze Ding auf dem Blog vertreten. Hachja...

Wir befinden uns noch weiter in der Zukunft. Ungefähr 60 Jahre nach dem vermeintlichen Tod von Trinity (Carrie-Ann Moss) und Neo (Keanu Reeves). Captain Bugs (Jessica Henwick) befindet sich in einem abgeschiedenen Teil der Matrix und trifft dort auf einen sich seltsam verhaltenden Agenten. Dieser ist eine neue Version von Morpheus (Yahya Abdul-Mateen II), der ihr sogar bei der Flucht vor anderen Agenten hilft. Mittlerweile ist es möglich einzelne Programme aus der Matrix in die richtige Welt zu extrahieren. Der Frieden zwischen Menschen und Maschinen hält nämlich bestand. Da zwischen Maschinen ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist, sind einige Maschinen auf die Seite der
Menschen übergangen und arbeiten mit ihnen gemeinsam. Im weiteren Verlauf der Handlung stellen wir fest, dass Neo wieder in der Matrix ist. Oder nicht. Jedenfalls ist Thomas Anderson (Neos ursprünglicher Name) ein erfolgreicher Videospiele-Designer, der den Inhalt der ersten drei Filme erfolgreich in drei Videospielen verwurstet hat. Da er scheinbar an Wahnvorstellungen leidet, nimmt er jeden Tag Pillen. Sein Alltag scheint ein sich immer drehendes Hamsterrad zu sein. Er erlebt ständig Deja-Vus und weiß nicht so recht wohin mit sich. In seinem Kopf verschwimmt die "Realität" und das was er in den ersten drei Filmen erlebt hat. Der Zuschauer weiß noch nicht, ob die ersten drei Filme tatsächlich Videospiele im Kopf von Thomas Anderson sind oder ob er tatsächlich wieder in der Matrix steckt. Jedenfalls machen sich Bugs und Morpheus auf um ihn da raus zu holen. Aber ob sie vielleicht doch nur lebendig gewordene Videospiel-Charaktere sind und er sich das alles einbildet? Man weiß es (noch) nicht.

KEIN Reboot und gleichzeitig auch keine sinnlose, herzlose Fortsetzung nach knapp zwanzig Jahren. Stattdessen ein Film der gleichzeitig irgendwie auf die Nostalgie-Drüse drückt und trotzdem was neues präsentiert. Zuerst macht der Film den Anschein, er würde sich ausschließlich auf alte Inhalte fokussieren und führt den Zuschauer wirklich sehr gekonnt an der Nase herum. Insgesamt schafft "Matrix: Resurrections" einen Spagat zwischen Befriedigung der alten Fans bzw. Nostalgie-Schiene und der Eröffnung einer neuen Schublade im Matrix-Universum. Es ist wirklich faszinierend. Sicher, die Action-Sequenzen sind größtenteils durchaus vorhersehbar. Allerdings schafft der Film es, sich nicht zu ernst zu nehmen ohne jedoch vollkommen ins Lächerliche abzudriften bzw. eine unbeabsichtigte Selbstparodie zu sein. Absolut, absolut herrlich. Ich hab's genossen.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



PLOHO + KURSCHATTEN am 21.11.2023 im Junkyard, Dortmund

Ein Konzert unter der Woche. Direkt nach der Arbeit nach Dortmund, danach wieder nach Hause und am nächsten Tag gerade mal so um 7 Uhr aufstehen. Tough shit.

Kurschatten habe ich bis dato noch nie live gesehen nd habe auch ehrlich gesagt noch nie von gehört. Aber wenn eine Band sich nach einem Begriff aus der Psychiatrie benannt hat (danke Marlyn für den Tipp) dann ist es garantiert irgendwas depressives oder so. Nun, fast. Die Songs klingen nach Sehnsucht und hässlichen, tristen Tagen in einer grauen, abgefuckten Wohnung. Das ist ziemlich schön. Außerdem singen hier zwei Leute. Der eine klingt, wie Florian Pühs von Surf Nazis Must Die, nachdem er

angefangen hat Post Punk zu machen, der andere hat ne tiefere Stimme. Insgesamt durchaus punkig, aber halt auch äh "post punkig", allerdings wesentlich lockerer und "rotziger". I like this.

PLOHO (russ. für "schlecht") habe ich Anfang diesen Jahres in der Bochumer Trompete gesehen. Damals war die Stimmung ein wenig anders, die Location wesentlich kleiner und es gab ein paar Leute die sich gar nicht so sehr für die Band interessiert haben. Die Band aus Nowosibirsk versteht es auch diesmal sehr gut depressive Musik in tanzbar zu machen. An dem Abend spielen sie auch tatsächlich mehr ihrer bekannteren Songs als auch paar "Industrial"-mäßige Stampfer. Sowieso ist die Bühne des Junkyard viel größer und der Sänger macht auf mich den Eindruck, dass er diesmal viel freier und zufriedener ist. Ein fantastischer, glückseliger (ja, traurige Musik kann glücklich machen) Auftritt. Wie beim letzten Mal habe ich mich auch über das "danke an alle hier, die russisch sprechen" gefreut. Gerne wieder.





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