Mittwoch, 29. März 2023

Comics Monthly#106

Monarch#2

Dieses wunderschöne Werk aus dem Hause Image Comics erzählt uns die Geschichte eines Jungen aus der Stadt Compton, Kalifornien der etwas erlebt hat wovon er noch Jahrzehnte später seinen Nachfahren erzählen wird: einen außerirdischen Angriff auf die Erde. Travon ist ein einfacher Schüler, der gerne mit seinen Freunden abhängt und sich für Astronomie interessiert. Vor einiger Zeit hat er mit seiner (besten) Freundin seine Lehrerin besucht und sie hat ihnen erzählt wie sie vor einigen Jahren ein UFO gesehen hat. Es hat mit einem Strahl den Boden bestrahlt und sie ging dorthin, um nachzusehen. Daraufhin pflanzte sie dort die Lieblingsblume ihrer Mutter. Doch das war irgendwann mal. Jetzt wird die Erde angegriffen, Travons Freunde müssen sich verstecken um zu überleben und er selbst...wurde von Aliens gekidnappt. Er befindet sich nun auf dem Raumschiff und wird untersucht. Irgendwie fühlt es sich für ihn an, als wüsste er nicht mehr wer bzw. was genau er ist. Als würden in seinem Körper zwei unterschiedliche Organismen wohnen. Doch die Außerirdischen wollen ihm nichts böses, sondern ihm beibringen, was für eine Rolle er im Angriff auf die Erde spielt.


Fuck, das war ganz schön schwer, das hier nicht zu spoilern. Ich sage es, wie es ist. Es ist ein fantastischer Comic. Tatsächlich. Sicher, das Konzept "Erde wird angegriffen, weil die Menschen viel zu viel Zeit ires Lebens damit verbringen sich selbst zu vernichten und sie verdienen es nicht zu leben etc. etc." ist nicht neu. Allerdings ist die Art und Weise wie die Bilder die Geschichte transportieren so unfassbar schön. Ich mag die Farbkonstellationen, die "normale" Art wie die Menschen gezeichnet sind. Gleichzeitig ist der Comic so mysteriös weil man zwar vermuten könnte, was als nächstes passiert es aber doch nicht so genau weiß. Und ich wiederhole mich zwar, aber: Verdammt ist das schön gezeichnet. Ich bin wirklich sehr fasziniert.

8,5/10 Pfandflaschen
Made by: Rodney Barnes, Alex Lins, Luis NCT
Erhältlich bei Image Comics

Predator#1

Okay, halten wir mal die Fakten fest. "Predator" gehört 20th Century Fox. 20th Century Fox wurde von Disney aufgekauft, darum sind die ganzen Predator-Filme jetzt auch auf Disney Plus zu sehen. Marvel wurde ebenfalls von Disney aufgekauft, darum sind Predator Comics jetzt nicht mehr bei Dark Horse sondern eben bei Marvel zu finden. So einfach ist das.

Zu Beginn des Comics sehen wir mehrere bewaffnete Menschen die auf einem dschungelhaften Planeten landen und prompt vor lauter Yautja (so heißt die Spezies der Predatoren) flüchten müssen. Sie versuchen, sich mit Waffen zu wehren, einige werden jedoch brutalst abgeschlachtet. Es fliegen Köpfe. Es sind verschiedene Menschen. Sie sehen aus wie Polizistinnen, Soldaten, Waffenfreaks und einfach nur "schwere Jungs". Irgendwann kommt es zu einer Art Atempause. Man hat es geschafft, vor den Predatoren zu fliehen und berät sich nun. Es stellt sich heraus, dass alle aus verschiedenen Zeiten
stammen. Scheinbar ist grade das Jahr 2052(?) und die ganzen Gestalten die sich jetzt in einer Höhle auf einem unbekannten Planeten verstecken müssen stammen aus den Jahren 1987, 1997, 2015, 2022 usw. usf. Nach und nach sammelt man Informationen - ein Soldatenehepaar dass auch dabei ist offenbart ihr Wissen: Die Yautja sammeln Spezies um sie zu jagen und um so ihre Fähigkeiten zu perfektionieren. Jetzt muss man einen Weg finden, hier zu überleben und vielleicht auch wieder weg zu kommen.

Zunächst dachte ich mir, dass es irgendwie uninteressant sein wird. Man sieht wie die ganzen Leute von den Yautja umgebracht werden, es ist irgendwie spaßig aber durchaus berechenbar. Dann kommt der ganze Aspekt mit den Zeitreisen, der alles auf eine interessante Ebene bringt. Es besteht eine Kontinuität mit den Filmen "Predator" 1 und 2 als auch "Predators" und "Predator: Upgrade". Insgesamt überrascht der Comic einen mittendrin doch, ist aber trotzdem relativ berechenbar. Ich meine, die Masche die von den Predatoren seit Jahrtausenden gebracht wird, ist halt einfach nicht neu. Wer jemals einen Predator Comic von Dark Horse gelesen hat, weiß das. Trotzdem hatte ich Spaß, wenn auch nur kurzweilig.

6/10 Pfandflaschen
Made by: Ed Brisson, Netho Diaz
Erhältlich bei Marvel Comics

Where Monsters Lie#2

Was passiert eigentlich mit all den Serienkillern, paranormal wie nicht-paranormal, während sie grade nicht massenweise Menschen abschlachten und für Unruhe sorgen? Eine Serienmörderin, die von einer lebenden Bauchrednerpuppe begleitet wird? Ein Killer-Clown? Ein Hannibal-Lecter-Abklatsch? Nun, sie leben in einer geschlossenen Gemeinschaft namens Wilmhurst. Ich weiß nicht, was in der letzten Ausgabe passiert ist, aber ein kleiner Junge, der nur Merriweather genannt wird, hat wohl etwas schlimmes in Wilmhurst erlebt und wird gerade von Special Agent Connor Hayes verhört. Um das ganze Prozedere legal zu machen, bringt Hayes ihm nach Wilmhurst um per Zeugenaussage festzustellen, wo die ganzen Killer sich befinden. Hayes selbst ist Überlebender zweier Angriffe. Vor zwanzig Jahren wurden seine Mutter und Schwester auf einer Kirmes vom Psychokiller Daniel Dawson umgebracht. Vor fünfzehn Jahren überlebte er den Angriff eines weiteren Gestörten in einem Waisenhaus. Nun ist Hayes eine lebendige Waffe, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt von Monstern/Killern/Psychopathen zu befreien. Mithilfe von mehreren Polizisten infiltriert er das Gelände und trifft auf eine alte Frau namens Zel, die laut seinen Recherchen scheinbar seit Jahrzehnen nicht gealtert ist und eine Art Mentor für den ganzen Killerhaufen ist. Sie war auf dem besagten Massaker zugegen und hat Daniel Dawson für einen "guten Job" gelobt. Doch es läuft alles nicht so wie gedacht. Die skurrillen Anwohner entschließen sich Widerstand gegen die Polizei zu leisten und "a bunch of cops" umzubringen. Der Killer Clown holt sogar einen Flammenwerfer raus.


Eine witzige Idee, die auf mehrere Horrorfilmfranchises anspielt, die ich grade gar nicht aufzählen will. Aber auch auf Real Life Serienkiller. Ich weiß nicht, ob die Idee des Comics etwas neues ist. Es ist nichts neues, dass ein Survivor mit voller Wucht zurückkehrt und seinen Peingern den Garaus als auch die Welt besser machen will. Und natürlich ist es auch nicht neu, dass eine mystische Kraft (in Form eines Menschen) die menschlichen bösen Kräfte irgendwie unterstützt. Tatsächlich wirkt der Comic aber ziemlich frisch auf mich. Die fast schon skizzenartigen Zeichnungen von Piotr Kowalski und die Farben von Vladimir Popov gefallen mir. Kyle Starks schrieb die Story und ich glaube, er wollte absichtlich etwas super skurrilles erschaffen. Allerdings wirkt der Character von Connor Hayes erstmal irgendwie flach. Witziger sind die ganzen Serienkiller mit illustren Namen wie... Richard (der Clown), Packrat, Puzzleman oder... FUCKMASTER (ja, richtig gelesen). Ich bin nicht ganz sicher, in was für eine Richtung sich das hier entwickeln wird, aber... es könnte vielleicht witzig werden.

7/10 Pfandflaschen
Made by: Kyle Starks, Piotr Kowalski, Vladimir Popov
Erhältlich bei Dark Horse Comics

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