Freitag, 10. März 2023

Album der Woche#577: Mudvayne - The End of All Things To Come (2002)

Hachja, bald könnte auch diese Band eine Tradition hier erfahren. Vor zwei (?) Jahren habe ich deren Debüt "L.D. 50" reviewt und war sehr froh über diese Entscheidung. "The End of All Things To Come" ist, zumindest dem Titel nach, das Gegenstück zur EP "The Beginning of All Things To End". Diese war allerdings ein Reissue der ersten EP "Kill, I Oughtta", hat also soundtechnisch nichts mit diesem Album zu tun. 


Und wenn wir schon beim Sound sind, so ist dieser hier schon sehr anders als beim Debüt. Es gibt ja diverse Leute die sich (nicht böse meinend) über Mudvayne lustig machen und sagen, dass sie ja quasi nur Slipknot mit Seinfeld-Basslines sind. Tatsächlich ist das Bassspiel von Ryan Martinie dermaßend markant, dass man sagen könnte, es hat ein Wiedererkennungswert. Es ist hier nach wie vor gut zu hören, vor allem im ersten Song "Silenced". Insgesamt bewegt sich "The End of All Things To Come" in eine wesentlich andere, progressivere Richtung. Die Jahre 2002-2003 markierten das Ende der Nu Metal Ära. Viele der Bands waren entweder musikalisch am Ende, lösten sich auf oder versuchten sich in anderen Stilrichtungen. Da fiel häufiger der Terminus "Buttrock". Dieser bezeichnet Bands, die auf US-Radiostationen liefen, die sich als Motto "We play anything but rock" ausgesucht. Also sowas wie Nickelback oder 3 Doors Down. Tatsächlich hören sich Mudvayne hier... nun mal... etwas "buttrockiger" an. Sprich: Melodischer, emotionaler, "erdiger" und weniger "kantig" bzw. mechanisch. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie beliebig klingen. Viel mehr sehe ich das so, dass sie gekonnt aus der Nu Metal Schublade herausgeglitten sind. 

"The End of All Things To Come" ist ein diverses Album. Es ist aufgenommen worden innerhalb eines Monats. Währenddessen hat sich die Band komplett weggesperrt und isoliert um Inspiration zu schöpfen. Man könnte meinen, dass unter soviel Druck viel Scheiße entstehen kann (höhö), aber unter Druck entstehen auch Diamanten (huehuehue). Ich höre Einflüsse aus solchen (damals) modernen Bands wie Pantera oder Tool aber auch eine gute Portion mathematisch wirkenden Progressive Rock. Ich finds beeindruckend wie man, beispielsweise auf dem Song "The Patient Mental", gleichzeitig wie eine mathematische Formel klingt und trotzdem irgendwie Alternative Rock Radio tauglich und nicht unnötig kompliziert. Einer der bekanntesten Songs hierauf ist "Not Falling", der vor kurzem erst zum Meme wurde als Sänger Chad Gray bei einer Live Performance von der Bühne gefallen ist. 

Fazit: Ein faszinierendes, progressives, metallisches Irgendwas. Nur die Alien-Kostüme sind dämlich. Aber die sind zum Glück nicht zu hören.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Not Falling, Skrying, The Patient Mental



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