Sonntag, 17. Januar 2021

So isses, Musik!#115

Was gibts neues?

Nichts besonders viel. Aber ich habe diese Blackgaze-Band namens MØL gezeigt bekommen und ich finde sowohl den Song als auch das Video richtig schön.

Ihr Name bedeutet übrigens auf Dänisch "Motte".


Achjoa. GATECREEPER haben eine neue relativ kurez EP rausgehauen. Mit Songtiteln wie "Superspreader". Sie heißt "An Unexpected Reality" und ist auf Bandcamp als auch Spotify als auch YouTube zu hören. Ein ausführliches Review gibts dazu jetzt nicht. Fest steht: Standhafter, moderner Death Metal. Man hat sich IN ein Hardcore Punk Fenster gelehnt und haut ein knapp 18 Minuten langes Werk mit unfassbar kurzen Songs, bis auf "Emptiness", dass einfach mal 11 Minuten geht. Da wirds plötzlich sehr Doom-ig, was absolut unerwartet war. Geht sehr gut rein!

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Alles



50 Best Rock Albums of the 90s, Teil 9

So, ihr wisst wie der Hase läuft. Hier ist das Video von Raphi und hier gehts weiter mit der Liste: 

34. Foo Fighters - The Colour And The Shape (1997)

Dieses Album hatte es relativ schwer bei mir. Foo Fighters haben es generell ziemlich schwer bei mir. Ich bin ein Freund von Dave Grohls übrigen Projekten und ich mag tatsächlich auch die Songs die Foo Fighters als Singles ausgekoppelt haben. Auf diesem Album sind es das melancholisch-schöne "Everlong", das knackige "Monkey Wrench" und das leicht pathetische "My Hero". Allerdings haben es die anderen Songs auf dem Album ziemlich schwer gehabt. Dasselbe gilt für eines der Nachfolgealben, "There Is Nothing Left To Loose". FF sind dazu in der Lage richtige Hits rauszuballern bzw. Radiotaugliche Singles. Der Rest des Albums ist mir größtenteils entweder zu wehleidig bzw. zu melancholisch. Der Song "Hey, Johnny Park" der direkt nach "Monkey Wrench" passt von der Reihenfolge her einfach nicht und weiß meiner Meinung nach nicht so richtig wo er hin soll. 

Und so gehts mir mit dem Großteil des Albums. Das heißt natürlich nicht, dass es hier keine guten Songs gibt. "My Poor Brain" ist so einer. "The Colour And The Shape" schaffts jedoch leider nicht ganz mich wirklich abzuholen. Meiner Meinung nach gibt es hier außer den paar Singles kaum richtige "Mitreißer". Ich finds schade, weil ich weiß dass dahinter absolut fähige Musiker stecken. Nicht nur Dave Grohl sondern auch Pat Smear (Nirvana Live Besetzung bzw. The Germs) als auch Nate Mendel und William Goldsmith (beide Sunny Day Real Estate). Ich sags sehr ungern, aber vielleicht sind Foo Fighters halt einfach nicht ganz mein Fall. Aus Respekt entziehe ich mir hier der Bewertung.

Keine Bewertung:

Anspieltipps: Monkey Wrench, My Hero, Everlong, Wind Up, Up In Arms



33. Nirvana - Unplugged In New York (1994)

Seltsam. Da existiert der Blog schon (mehr) als zehn Jahre und ich habe kein einziges Mal ein Nirvana-Album reviewt. Aber, na gut, dafür ist diese Liste auch da. Um meinen eigenen musikalischen Horizont zu erweitern und zu vertiefen. Denn obwohl ich diese ganzen Songs die hier zu hören sind alle kenne, habe ich mich mit diesem Album bzw. diesem Konzert schon sehr lange nicht beschäftigt.

Im Jahre 1993 haben Nirvana ein MTV Unplugged Konzert gespielt welches knapp ein Jahr später und somit auch nach dem Tode Kurt Cobains veröffentlicht wurde. Es ist kein typisches Live-Album wie man ihn später (und davor) aus der Unplugged-Reihe kannte. Von bekannteren Songs ist hier bloß "Come As You Are" zu hören. Ansonsten haben wir hier "About A Girl" vom ersten Album "Bleach" als Opener, "Polly", "Pennyroyal Tea" oder "Something In The Way". Alles keine Hitsingles, sondern viel mehr ruhigere Songs die besser in ein Akustik-Set passen. Ebenso wie die Coversongs. Und davon gibt es viele. Alleine drei Songs der Meat Puppets, dessen Musiker Curt und Chris Kirkwood die Band auf der Bühne unterstützten. "The Man Who Sold The World" von David Bowie, "Jesus Doesn't Want Me for a Sunbeam" von The Vaselines und der Blues-Klassiker "Where Did You Sleep Last Night?" von Leadbelly. Letzterer Song ist ein ultimativer Abschluß für dieses Album und wirkt wie eine Grabrede für mich. Wobei ich nicht mehr weiß, ob es beim Konzert auch der letzte vorgetragene Song gewesen ist.

Ich mag es wie anders Nirvana hier klingen. Zwar weiß ich deren nihilistische Ader sehr zu schätzen - und das obwohl ich nie ein großer Fanboy gewesen bin - allerdings wirken sie hier tatsächlich wesentlich angenehmer und gefasster auf mich. Für mich fühlt sich das an, als würde ich in eine Paralleldimension blicken. Die Songs sind nicht einfach Akustik-Versionen ihrer elektrischen Ebenbilder sondern erscheinen wie extra für dieses Konzert einstudierte, vollkommen neue Songs. Mir gefällt auch dieses "glamouröse" Auftreten, mit klatschenden, sitzenden Publikum, auch wenn es absolut nicht zur Band passt. I really really like it.

Anspieltipps: The Man Who Sold The World, Come As You Are, Where Did You Sleep Last Night?

9/10 Pfandflaschen

Und weil zwei Meinungen manchmal besser sind als eine, erzählt euch Marlyn was sie vom Album hält.

"Vor über 27 Jahren fand also dieses Konzert in New York statt, das die moderne Musikgeschichte prägte. Ein Konzert, an welchem sich bis heute MusikerInnen messen, wenn es um Akustikkonzerte geht. Natürlich spreche ich von Nirvanas "Unplugged in New York"-Konzert, welches 1994 nach dem Tod Cobains auch als Album erschien.

Was aber macht diesen Konzertmitschnitt zu etwas Einzigartigem, zu einem Meilenstein? Zum einen die Tatsache, dass Nirvana überhaupt und dann auch noch in einem so ungewöhnlichen Rahmen - sie hatten zuvor noch nie ein Akustikkonzert gespielt - ausgerechnet bei MTV auftraten. Es sprach eigentlich wenig dafür, dass der Auftritt tatsächlich stattfinden würde. Zum anderen das Endresultat "Unplugged in New York". Nirvana klingen authentisch, aber im Vergleich zu ihren Studioalben und gewohnten Konzerten ungewohnt. Als ob die "emotionale Essenz", insbesondere Kurt Cobains, vor Publikum destilliert worden wäre. In "Pennyroyal Tea"und "All Apologies" ist es besonders gut zu hören, wie die Wut einer in sich gekehrten Traurigkeit gewichen ist. 

Eine weitere Besonderheit ist die Auswahl der Songs. Kaum aus den Charts bekannte Hits, stattdessen Coverversionen der befreundeten Meat Puppets (welche als musikalische Unterstützung vor Ort waren), The Vaselines, David Bowie und einem Folksong. Und das alles klingt wie aus einem Guss. 

Insgesamt ein sehr angenehmes und doch trauriges Album. Wie vorher kurz angemerkt, merkt man Cobain die Resignation an, trotz seiner Freundlichkeit gegenüber dem Publikum und den Musikern ist er in sich gekehrt und um einiges klarer, als man es sonst von seinen Auftritten gewohnt war. Der Auftritt war die Ruhe vor dem Sturm. Was danach passierte, brauche ich an dieser Stelle nicht erwähnen.

Anspieltipps: "Jesus Doesn't Wan Me For A Sunbeam", "Pennyroyal Tea", "Plateau", "Lake Of Fire", "All Apologies", "Where Did You Sleep Last Night"

9/10 Pfandflaschen"






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 Ceremony Discography: Zoo (2012)

"Zoo" war der Punkt an welchem Ceremony vom "HC"-Ordner in den "Post-Punk & New Wave"-Ordner auf meinem mp3-Player wanderten. 

Mit Hardcore oder Powerviolence hat das hier nichts mehr zu tun, und das ist auch verdammt gut so. Ich glaube wenn ein viertes, weiteres Album in ähnlichen Stil gehalten worden wäre, dann wäre es ziemlich schnell ziemlich eintönig. Jedenfalls bietet "Zoo" einen sehr großen Stilwechsel. Ceremony haben sich nicht einfach "entschieden" anstelle von Powerviolence/HC träge wirkenden Post-Punk/etc. zu machen, sondern entwickelten sich ganz natürlich in die Ecke. Auf "Rohnert Park" war das, meine ich, in einem Song zu hören. Und auch die Tatsache, dass die Band nach einem New Order Song benannt ist zeigt auch dass diese Entwicklung keine Überraschung sein sollte.

"Zoo" ist vor allem eins: Sehr catchy, langsam (im Vergleich zu vorherigen Alben) und auf eine andere Art und Weise Punk Rock. Man nahm den Riffs zwar die Aggression weg, aber den Songtexten nicht. Zudem muss ich einfach feststellen, dass diese Riffs auf diesem Album in einer anderen Tonlage genauso von einer "krassen" und "schnellen" HC/Punk-Band gespielt werden könnten. Ich höre Einflüsse von Wipers, Joy Division und Wire aber auch 60s/70s Garage Rock. Der Sound wirkt auf mich, als hätte man einfach nur das Grundgerüst genommen - ohne viele Effekte, ohne viel Soli.

Ich nenne das Slacker Musik. Und ich meine das gut. 

8,5/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Brace Yourself, Adult, Video, Hotel


Ceremony Discography: The L-Shaped Man (2015)

Ich bin stolzer Besitzer des "The L-Shaped Man"-Gedichtbandes von Sänger Ross Farrar. Nur so nebenbei.

Hierauf gehen Ceremony noch einen Schritt weiter (oder zurück wenn man sich die Timeline der Musik reinzieht) und machen kopieren schamlos Joy Division. Das mag jetzt harsch wirken, wenn ich das jetzt so sage, aber es ist nun mal wahr. Macht das Album übrigens keinen deut schlechter. Es ist schlicht und einfach eines der besten nie veröffentlichten Joy Division Alben, die es zu Ian Curtis Zeiten nicht gegeben hat. Farrar hat damals eine schwerwiegende Trennung mitgemacht, die sein Innenleben scheinbar enorm beeinflusst hat, sodass das Album nach krasser Depression klingt. Also wirklich, richtig richtig krass. Die Songtexte sind depressiv, die Musik klingt auch sehr leidend. Dabei schafft man es solche Akrobatiken/Stilmittel einzusetzen wie Wiederholung. Bestimmte Zeilen werden richtig oft wiederholt sodass eine Monotonie einsetzt. Es ist ebenfalls ein Stilmittel welches Joy Division eingesetzt haben.

Man hätte meinen können, dass Ceremony es hätten besser machen können anstelle JD zu kopieren. Allerdings bin ich der Meinung dass Künstler das tun sollten worauf sie Bock haben. Und wenn es heißt dass man eine Art Tribut an Joy Division rausbringt um mit einer Trennung fertig zu werden, dann ist es so. Wirklich großartig trauriges Album.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: The Bridge, The Pattern, The Understanding



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