Dienstag, 5. Januar 2021

Album der Woche#473: Autistic Youth - Nonage (2013)

Hallo und herzlich willkommen im neuen Jahr 2021 auf "..,klar"! Dies ist der erste "richtige" Eintrag, weil "Ohrwurm der Woche" kostet mich nicht wirklich irgendeine Mühe. Ich habe mir für dieses Jahr ein Konzept der halben Konzeptlosigkeit überlegt. Jeder zweite Monat kriegt ein spezielles Konzept. Jeder erste Monat kriegt keins. Wobei das auch nicht ganz wahr ist. Ich habe nämlich eine Liste mit Ideen für "Album der Woche" bzw. Bands die ich gerne reviewen würde. Bis jetzt hat sich nur die Hälfte davon ergeben, irgendwie. Darum habe ich für diesen Monat meine Freundin Marlyn per Zufall entscheiden lassen, was ich reviewen werde. Die Wahl fiel auf die autistische Jugend, die ich ich vor drölf Jahren in Herrenberg (bei Stuttgart) sehen konnte, wenn ich mich recht entsinne, es aber doch nicht getan habe. Was für eine Schande.

Autistic Youth waren alleine schon wegen ihres Namens auf der "To Do"-Liste. Das Album-Artwork verrät ehrlich gesagt nichts über die Band, der Bandname lässt allerdings vermuten es könnte sich um ein satirisches/ironisches Projekt handeln welches die ganzen "Youth Crew"-Bands aufs Korn nimmt. Es ist aber ganz anders. Wobei der Titel "Nonage" irgendwo in die Oldschool Hardcore (Punk) Kiste zurückgreift. Es ist nämlich eine Anspielung auf Titel wie "Myage" von Descendents.

"Nonage" ist ein ziemlich kurzes, jedoch innerhalb von 30 Minuten erfüllendes Album. Nicht jede Band oder jeder Künstler schafft es gleichzeitig frisch und modern und nach alten Vorbildern zu klingen. Ersteres, weil das Album für ein Punk Rock Album halt ganz gut gemastert ist und nicht nach Mülltonne klingt. Zweiteres, weil Autistic Youth ganz offensichtlich bei Descendents aber auch bei Wipers oder Hüsker Dü abgeguckt haben. Was dadurch herauskommt ist ein Sound der gleichzeitig sehr wehmütig (unfassbar traurige Gitarren) und traurig klingt wobei es nach vorne gehende und typisch "punkrockige" Elemente gibt. "Always Running" klingt beispielsweise fast schon nach (Post-)77er Punk oder Powerpop oder so. Während der Opener "Not For Me" direkt nach vorne geht und das darauffolgende "Everyday Once More" eher nach "In der Ecke stehen und rauchen" klingt. "Nonage" ist also ein Hybrid aus den besten Elementen von 80er Jahre Punk. Nicht nur in der Ecke stehen und schmollen, sondern auch zu diesen traurig klingenden Lyrics den minimalistischsten Tanz überhaupt ausführen. 

Anspieltipps: Always Running, Not For Me, Everyday Once More

8/10 Pfandflaschen



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