Freitag, 21. Januar 2022

Album der Woche#523: DevilDriver - s/t (2003)

Ich bin irgendwann vor knapp 19 Jahren auf DevilDriver gestoßen. In meinem Nu Metal Alter (sprich 9-13 ungf.) habe ich die Band Coal Chamber hart gefeiert, wusste aber nicht dass sie sich aufgelöst haben. Irgendwann lief dann das Musikvideo zu "I Could Care Less" auf Vivas "Hell's Kitchen". Ich habe in den ersten Sekunden schon realisiert, dass es derselbe Sänger sein muss. Als ich dann noch in der aktuellen VISIONS-Ausgabe was zu diesem Album gelesen habe, war ich dann ganz sicher. Später habe ich noch auf dem Soundtrack zu "Freddy vs. Jason" das Lied "Swinging The Dead" gefunden. Seitdem habe ich immer mal wieder einen Ohrwurm davon.


Lyrisch betrachtet sind DevilDriver wesentlich "reifer" als die Vorgängerband von Dez Fafara. Das mag schlicht und einfach daran liegt, dass er hier mit anderen Leuten zusammenarbeitet als mit seiner Jugend. Klar, Coal Chamber waren schon geil aber wenn ich Songs wie "Big Truck" oder "Loco" mit diesem Album hier vergleichen muss, stinken sie ganz schön ab. "Destroy All Or Nothing" handelt beispielsweise von einem fürchterlichen Traum in welchem der Protagonist kurz vorm Ende seines Lebens steht und dieses sich ihm vor seinem inneren Auge abspielt. "The Mountain" hingegen ist ein unfassbar positiver Song, der einen dazu aufruft sich vor Leuten frei zu machen, die einem das Leben schwer machen. "Knee Deep" handelt davon durch fürchterliche scheiß Erfahrungen stärker zu werden. In "Swinging The Dead" geht es nicht um Grabschänden, es ist ein stinknormaler Partysong der vom "gruseligen" Sound der Band handelt. Dez Fafara klingt hier und da nach seinem Einsatz in Coal Chamber. Sprich, ab und an hört man eine Art Sprechgesang. Insgesamt geht es aber in eine andere, wesentlich tiefere Richtung.

Das passt auch absolut zum musikalischen Stil. Denn Groove Metal Bands bzw. Bands die irgendwie in dieses Genre passen beschäftigen sich viel eher mit persönlichen Dingen als dass sie irgendwelche Geschichten erzählen. Wir suchen hier vergeblich Nu Metal oder Goth Metal Einflüsse. Stattdessen, ganz klar: Pantera, Machine Head oder In Flames stehen hier Pate. Grob betrachtet ist das natürlich Groove Metal, aber insgesamt lässt sich sagen dass verschiedene Metal-Genres bzw. verschiedene Geschmäcker der Bandmitglieder für diesen Sound verantwortlich sind. Soweit ich weiß, haben sie sich auf den weiteren Alben noch mal entwickelt. Es gibt sogar ein Outlaw Country Cover Album. 

Ich versuche das so zusammen zu fassen: Es ist ein sehr bierseliges, gut verdauliches Metal Album. Und manchmal brauche ich nicht mehr als das. 

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Destroy All Or Nothing, I Could Care Less, Swinging The Dead



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen