Gedenkmahnwache zum 4. Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge in Halle in Gelsenkirchen am 09.10.2023
Am 09.10.2023 fand eine Gedenkmahnwache zum 4. Jahrestag des antisemitischen Anschlags auf die Synagoge in Halle statt, vor der alten Synagoge in Gelsenkirchen. Der terroristische Angriff der HAMAS auf Israel fand 12 Tage davor statt, antisemitische Vorfälle häuften sich seitdem. Ich hatte es satt, zuhause mit verschränkten Armen rumzusitzen, und weil mir die Bilder von Halle (Damals hatte ich leider das Pech die Videoaufnahmen des Täters komplett zu sehen) in Erinnerung gerufen wurden, bin ich hingegangen. Die Mahnwache wurde von drei Redebeiträgen begleitet. Vom Veranstalter der "Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen", der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen als auch von einem Vertreter der RIAS (Recherche und Informationsstelle Antisemitismus). Vor allem der letztere hatte, meines Erachtens, sehr gute, soziologisch fundierte Argumente vorgebracht. Es gab keine Störungen. Leider muss ich sagen, dass zu Beginn mehrere arabisch/türkisch aussehende Jugendliche locker flockig und erhobenen Hauptes durch die Kundgebung gelaufen sind - und am Ende ein paar Alman-Joachims durch die Schweigeminute gelatscht sind als wäre nichts gewesen. Ich kann inzwischen Menschen relativ gut lesen und kann erkennen wo eine aufgesetzte Coolness und wo einfach dumme Ignoranz zu sehen ist. Danke für die Möglichkeit meine Trauer zu bekunden.
Stricher guckt sich endlich "Jurassic World: Dominion" an am 18.10.2023
Es sind schon zwei Jahre vergangen, nachdem der Film in den Kinos war und ich habe es jetzt erst geschafft mir eine billige DVD vom Rossmann zu schnappen und ihn mir zu hause anzugucken. Anyways...
Es sind insgesamt vier Jahre seit den Ereignissen des letzten "Jurassic World"-Filmes vergangen. Maisie Lockwood (Isabella Sermon) hat bekanntlich die Dinosaurier auf die Welt losgelassen und lebt nun mit ihren Zieheltern Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) in einer Hütte im Wald. Niemand darf sie sehen, weil sie ein menschlicher Klon ist. So betrachtet ist sie für einige Parteien ein Objekt von Interesse. Die Dinosaurier hingegen haben sich auf der ganzen Welt ausgebreitet. Die Lösung für das Problem von überdimensionalen prähistorischen Tieren, die für Menschen eine Gefahr darstellen, hat das Unternehmen Biosyn gelöst. Die sich als humanistisch darstellende Firma, angeführt von Dr. Lewis Dodgson (Campbell Scott) hat die Tiere ein ein geschütztes Reservat in den Alpen gebracht und fängt dauernd neue Exemplare ein. Sie haben sich zwar Tierschutz auf die Fahne geschrieben, doch in Wirklichkeit verfolgen sie eigene Ziele. Nämlich die der Kontrolle über die internationale Lebensmittelwirtschaft. Biosyn hat eine neue Spezies entwickelt, die in den USA Korn/Maisfelder angreift, leerfrisst und quasi unterstblich ist: riesige Heuschrecken. Komischerweise greifen sie die Felder, die von Biosyn angebaut wurden, nicht an. Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) hegt den Verdacht, dass Biosyn das vorhat was ich grade beschrieben habe. So "rekrutiert" sie Dr. Alan Grant (Sam Neill) und gemeinsam reisen zur Zentrale der Firma, nachdem sie von ihren alten Kollegen Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum) eingeladen wurden. Dieser arbeitet nämlich für
Biosyn, kommt aber langsam dahinter dass sein Arbeitgeber unethisch vorgeht. Apropos unethisch: Irgendein Wilderer kidnappt Maisie, und das im Auftrag von Biosyn, die daran interessiert sind ihre DNA-Struktur zu untersuchen. Owen und Claire brechen auf, um ihre Tochter wieder zu finden.
Interessant. Die Dinosaurier sind hier zwar ein integraler Bestandteil der Geschichte, geraten aber irgendwie doch ein wenig in den Hintergrund. Sie dienen als Kulisse, als Bedrohung und als Verbündete. Allerdings steht die James-Bond-eske Handlung im Vordergrund. Es gibt (mal wieder) einen menschlichen Bösewicht, eine Verschwörung und mehrere ungleiche Parteien die zusammen gegen den gemeinsamen Feind arbeiten. Und selbsverständlich viele Dinosaurier, CGI- als auch practical effects. Die Story hat vorhersehbare Elemente, doch insgesamt finde ich ist der Film durchaus genießbar. Es ist die typische Verbindung eines Action-Films/Popcorn-Kino mit einer art Conscious Movie über die Gefahren der Wissenschaft. So schlägt "Jurassic World: Dominion" eine Art Brücke zum allerersten "Jurassic Park" von 1994. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wirklich, wieso er bei den Kritikern so schlecht abgeschnitten hat. Klar, es ist die Fortsetzung einer Reihe, die eigentlich vor knapp zwanzig Jahren "zu Ende" war. Doch nun findet sich ein würdiger Abschluß (die Zeichentrickserie jetzt mal nicht einbezogen). Klar ich verstehe den Aspekt des zu kristisierenden "Bummlautknall"s. Allerdings muss dieser Actionscheiß irgendwie eingebaut werden, sonst bleiben die Leute nicht im Kino. Ich fand's alles andere als schlecht.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
CONJURER + NOSTROMO + NAXEN am 27.10.2023 in Don't Panic, Essen
Ursprünglich sollten Downfall of Gaia der Hauptact an diesem Abend sein. Leider haben gesundheitliche Probleme einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein leider ganz mieser Tourauftakt, sozusagen. Ich hoffe, es ist alles in Ordnung jetzt. Sehr schade, wäre mein erstes Mal Downfall of Gaia seit 2009. Anyways...
Den Anfang haben Naxen gemacht, die ich hier schon mal ganz kurz präsentiert habe. Das letzte Mal irgendwann 2019 im Wuppertaler AZ gesehen, als sie enorme Soundprobleme hatten. Jedenfalls hatte ich zuerst den Eindruck dass der Kollege am Gesang, irgendwie nicht richtig "reinkommt", doch irgendwann gings wirklich wie äh mit nem heißen Messer in die Butter nei. Brüllend, atmosphärisch und doch ziemlich ziemlich ballernd haben sich Naxen durch ihren Teil des Abends geprügelt. Ich bleibe dabei: Wirklich super gute Band, dieses Logo geht weiterhin gar nicht. Tut mir Leid.
Nostromo haben sich nach DEM Raumschiff aus "Alien" benannt und wie Marlyn angemerkt hat, haben sie wohl auch Teil des Films gesamplet. Der Gitarrist trug auch ein T-Shirt von Mr. Spock. Was uns dann geboten wurde: Eine furiose Mischung aus Doom Metal, Death Metal, Grindcore und irgendwie auch den besten Elementen aus den frühen 90ern. Sprich: Groovige Gitarren und tatsächlich echt tanzbare Rhythmen. Die Typen (allen voran der bärtige am Gesang) hatten wirklich unfassbaren Spaß. Es ist toll, sich das Ganze reinzuziehen. Vor allem wenn man sitzen darf und keine Rückenschmerzen hat.
Zum Ende hin entschuldigen sich Conjurer (aus England), dass sie keine deutsche Black Metal Band sind. Stattdessen machen sie das was Nostromo vorher gemacht haben, nur ohne den ganzen Groove und Grind. Conjurer geben sich ordentlich doomig, aber nicht Power Doom und auch nicht Funeral Doom. Eher Sludge. Aber irgendwie auch nicht. Und irgendwie bewegen sie sich zwischen Genres, was super cool klingt und zeigt, dass sie keine Lust haben sich irgendwie fest zu legen. Das gefällt mir außerordentlich gut, weiß aber nicht ob ich sie auch zuhause hören würde. Live waren sie auf jeden Fall ziemlich kick ass.
Bis auf ein merkwürdiges deja-vu Erlebnis (kleiner Konzertsaal, bärtiger schreiender Typ auf der Bühne) gings mir ziemlich gut. Das erste Mal im Don't Panic seit 2018. Ich glaube meine Stempelkarte, die ich daheim vergessen habe, hätte hier sowieso nicht gegolten.
Eröffnung der Ausstellung "Faces of Russian Resistance" am 28.10.2023 in Düsseldorf
Auf dem Gustaf-Gründgens-Platz (gegenüber des Schauspielhauses) in Düsseldorf findet momentan eine Ausstellung statt, die bis zum 5.11.2023 noch andauern wird. Man könnte meinen, das wäre nichts besonderes - es seien ja "nur" Plakate aufgehängt auf Bauzäunen. Aber nein. Diese sind vollgespickt mit Informationen über politische Gefangene in Russland, die es gewagt haben dem diktatorischen Regime von "Präsident" Wladimir Putin zu trotzen. Jeder auf seine eigene Weise. Beispielsweise Ilya Jaschin, der die Fakten über das russische Massaker an Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha veröffentlicht hat und deswegen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde - wegen "Verbreitung von Falschinformationen über die russische Armee". Es ist wert, sich die Ausstellung anzugucken und denjenigen Leuten ein Auge/Ohr/Gedanken zu schenken, die für Demokratie und Freiheit einstehen. Finanziert wurde die Ausstellung unter anderen von oppositionellen Kanälen wie OVD-Info. Veranstaltet und aufgebaut von Mitgliedern des "Freies Russland NRW"-Vereins, der aus Russen und russischsprachigen Bürgern Nordrhein-Westfalens besteht, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, für ein anderes Russland einzustehen. Meine Empfehlung: Geht dahin, sei es in Verbindung mit einem Besuch Düsseldorfs aus anderen Gründen, oder einfach so.
Holy shit, here we go again! Das fünfte Album von Deftones. Das erste nach "Deftones" und für mich, ohne scheiß das letzte woran ich mich erinnern kann wenn ich an Deftones in denn 00ern denke.
Real Talk jetzt. Ich habe die Band seit "Deftones" nicht wirklich verfolgt. Den Nachfolger kenn ich. Nevermind. Über dieses "Samstag Nacht Handgelenk" habe ich tatsächlich schlimmes gehört. "Yikes", das dachte ich mir.
Jedenfalls ist das Album niemals so schlecht, wie einige behaupten, inklusive der Band selber. Meiner Meinung nach wirkt es trotzdem ziemlich aus einem Guss. Auch wenn man sagt es wäre "gefrankensteinert", sprich aus verschiedenen Ideen einfach irgendwie zusammengekleistert. Man vereint hier unterschiedliche Aspekte. Die Songtexte sind fürs erste ziemlich kryptisch, drehen sich aber um Drogenkonsum, Depressionen und Kommunikationsprobleme. De facto war die Band insgesamt gar nicht mal so gut drauf und Chino Moreno, der viel Drogen und Alkohol konsumiert hat, war sich nicht sicher ob er nach den Aufnahmen wieder zurückkehren wird. Ich finde, man hört dass seine Stimme sich noch ein Ticken mehr leidend anhört. Musikalisch eine Mischung aus Alternative Metal und ruhigeren, shoegazy Tönen. Definitiv kein Nu Metal mehr, obwohl sich trotzdem Elemente davon wieder finden. Beispielsweise im Song "Rats! Rats! Rats!", der aber auch definitiv irgendwie (Post-)Hardcore (Punk) ist. Andererseits gibt es da so einen Song wie "Mein", mit Serj Tankian (System of a Down) als Gastpart, der es schafft gleichzeitig so müde und verschlafen und energiegeladen zu klingen. Der schlimmste Song hierauf ist "Pink Cellphone", eine Art Abgesang an die Suchtzustände. Begleitet wird er von einem Spoken Word Part von Annie Hardy (Giant Drag), der von Vorhäuten und darin enthaltenden Bakterien handelt. Es ist das dümmste was die Deftones je gemacht haben und macht den Hörfluss kaputt. Der Song beginnt direkt nach "Rats! Rats! Rats!" und erweckt das Gefühl, dass das Album hier zu Ende wäre. Weil man danach eigentlich nicht weiter hören will. Aber egal, man kann das ja auch skippen. Ich mag "U, U, D, D, L, L, R, A, B, Select, Start", welcher nach einem Cheatcode (den sogenannten Konami-Code) benannt ist und vollkommen ohne Gesang auskommt. Fast schon progressiv, einlullend und einfach schön. Mir gefällt es, wie dieses Auf und Ab von Schnell und wütend (Vin Diesel lässt grüßen) und langsam und friedlich von stattfindet. Meines Erachtens ein sehr starkes Album, welches in echt schlechten Zeiten entstanden ist.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: U, U, D, D, L, L, R, A, B, Select, Start, Rats! Rats! Rats!, Hole In The Earth, Mein
Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...
Philipp:
"Das fünfte Album Saturday Night Wrist war für die Band selbst ein schwieriges Album, Chino hatte mit Alkohol, Drogen und dem zerbrechen seiner Ehe zu kämpfen, es war das letzte Album mit Bassist Chi
Cheng, der 2013 in Folge eines schweren Autounfalls, durch den er seit 2008 im Koma lag, verstarb. Somit ist es das letzte Deftones-Album in der klassischen Besetzung. Es ist das erste Album, das nicht von Terry Date produziert wurde, welcher mit der Arbeitsweise der Band während ihres selbstbetitelten Albums wohl ziemlich unzufrieden war. Stattdessen entschied man sich nach längeren Sondierungsgesprächen für den Kanadier Bob Ezrin (Pink Floyd, Kiss u.a.). Die Band selbst bezeichnet das Album als zusammengeflickt und unfokussiert und war mit der Ausrichtung selbst wohl nicht so ganz zufrieden.
Deftones 2006
Interessant ist, dass die beiden Extreme (Nu Metal/Alt-Metal und Shoegaze/Dreampop) des Deftones-Sounds auf diesem Album stärker denn je zusammen wachsen und es kaum noch stilistische Unterschiede zwischen den Songs gibt.
Der offensichtliche Single-Kandidat dieses Albums ist "Cherry Waves", ein wunderbar eingängiger und verträumter Song mit genialem Intro, toller Bassline und großem Refrain. Für "Mein" hat man sich System Of A Down-Frontmann Serj Tankian ins Boot geholt, es ist in diesem Fall aber leider nicht so ein wunderbares Duett wie "Passenger" auf White Pony geworden, Serj singt lediglich die 2-3 Zeilen einer etwas verschrobenen Bridge und war am Songwriting beteiligt, entstanden ist dennoch ein melodisch recht ungewöhnlicher und interessanter Song.
Unverständlich ist für mich persönlich "Pink Cellphone", dieser Song wirkt zu 100% wie Füllmaterial, ich habe in einem Interview gelesen, dass der Song mehr oder weniger das Resultat von Rumgealber war und die Band das Album ohnehin für derartig zusammengestückelt hielt, dass sie es einfach mit drauf gelassen haben.
Trotz der Stringenz der Songs und des sonstigen musikalischen roten Fadens (einzige weitere Ausnahme ist das Cars-Cover "Drive") hat das Album leider einige Längen und klingt leider doch etwas unfokussiert und abgenutzt, daher gebe ich gut gemeinte
7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps:
Cherry Waves, Mein, Xerces"
Raphael:
"Nicht lange nach dem Erscheinen des
selbstbetitelten Albums haben sich die Deftones in Malibu verschanzt,
wo sie einen großen Teil des Sommers 2004 verbrachten. Es gibt
wahrlich schlechtere Arten, sich die Zeit zu vertreiben – zumindest
oberflächlich betrachtet. Natürlich hatte die Band andere Dinge zu
tun als sich am kalifornischen Strand die Sonne auf den Bauch
scheinen zu lassen. Hier wurde mit Hochdruck am neuen Material
gearbeitet, welches die nächsten Entwicklungsschritte der Deftones
belegen sollte. Technisch anspruchsvoller und finsterer denn je zuvor
nannten die Bandmitglieder die neuen Lieder, mit deren Aufnahme noch
Ende 2004 begonnen wurde. Allerdings sorgten ein paar Unterbrechungen
für Aufschub der Fertigstellung. Tourneen, Nebenprojekte, eine
gescheiterte Ehe, Drogen- und Alkoholprobleme nahmen einen weiten
Teil des Deftones-Jahres 2005 in Anspruch.
Doch
im Jahr 2006 war es so weit, dass Album Nummer fünf, „Saturday
Night Wrist“ erschien. Es war das Jahr, in dem Zinedine Zidane
mittels Kopfstoßes gegen Marco Materazzi endgültig weltweit berühmt
wurde. Außerdem wurde das deutsche Sattelschwein zur gefährdeten
Nutztierrasse des Jahres gewählt, und die Bevölkerung von
Montenegro entschied sich mit knapper Mehrheit für die
Unabhängigkeit von Belgrad. In jenem Jahr erschien also das erste
Deftones Album, das von Robert Alan Ezrin produziert wurde, und das
letzte Album mit Bassist Chi Cheng.
Der
Entwicklungsschritt der Band lässt sich vor allem anhand von zwei
Aspekten zeigen. Zunächst ist da ein radikaler Rückgang der
Electronica-Elemente zugunsten einer deutlichen Orientierung in
Richtung Alternative Metal mit Horny Shoegaze Einfluss. Deutlich
auffälliger ist jedoch, wie stark konzentriert das fünfte Album
ist. Bei der Besprechung der selbstbetitelten Platte ging es darum,
wie die Deftones zwischen Extremen hin- und hergependelt sind, und
mit atemberaubender Dynamik von schwindelerregenden in infernale
Tiefen abstürzten, um sich im nächsten Moment wieder wie ein Yo-Yo
nach oben zu katapultieren. Auf „Saturday Night Wrist“ wiederum
wirkt das ganze deutlich glatter, ohne jedoch das Spektrum dabei zu
verkleinern. Die Deftones reißen also nicht mehr abwechselnd in
unterschiedliche Extrempunkte aus, sondern haben sich insgesamt
stärker aufgestellt und sind überall gleichzeitig.
Technisch
anspruchsvoll, reflektiert, emotional, aber alles andere als schwach
präsentieren sich die Deftones auf „Saturday Night Wrist“
konstant souverän. Von Mathcore bis Post Rock liefern sie ein
vielseitiges Programm ab, das in sich schlüssig und kohärent
ist.
8,5/10 Pfandflaschen
Hallo und herzlich willkommen beim diesjährigen Halloween Special. Diesmal haben wir wieder ein paar Fortsetzungen, ein Reboot, paar "neue" Filme und natürlich auch zwei Filme die in der dazu passendenen Podcast-Folge besprochen werden. Außerdem: Ich habe die letzten Jahre jedes Special nach einer weiteren Songzeile aus dem Klassiker "Halloween" von Misfits betitelt. Diesmal habe ich mir den Song "Halloween II" vorgenommen, der wieso auch immer in Latein gehalten ist. Viel Spaß beim Review!
1. The Craft (1996)
Auch bekannt als "Der Hexenclub". Eine gewisse Szene (genauer gesagt, die in welcher die Protagonistinnen durch den Schulflur laufen) wurde mithilfe von Rotoskopie in der Zeichentrickserie "X-Men: Evolution" wiederverwendet. Außerdem sind 100% mehrere Szenen in verschiedensten Tumblr bzw. Instagram-Postings vorgekommen.
Wir befinden uns in Los Angeles der 90er Jahre. Sarah (Robin Tunney) zieht nach ihrem Selbstmordversuch mit ihrem Vater von San Francisco hierhin. Bald geht sie auch auf eine Schule, auf welcher Uniformpflicht gilt. Die meisten Schüler verhalten sich ihr gegenüber eher arrogant. Einzig Chris (Skeet Ulrich), ein Football-Spieler und Draufgänger interessiert sich für sie. Oh und natürlich ist da auch ein kleiner Zirkel aus drei Mädchen: Nancy (Fairuza Balk), Bonnie (Neve Campbell) und Rochelle (Rachel True). Sie werden von den anderen für Hexen gehalten und sowieso meidet sie jeder. Über sie gibt es Tausende von Gerüchte und keiner möchte mit ihnen was zu tun haben. Doch irgendwie sind sie von Sarah begeistert. Sie meinen nämlich, sie wäre die perfekte "vierte Kraft" für ihren Hexenzirkel. Und als sie merken, dass sie im Unterricht einen Bleistift levitieren lässt, fühlen sie sich bestätigt. Als Chris nach einem Date allerlei Gerüchte über sie verbreitet und ihr einen Korb gibt, fangen die drei sie auf. Sie gehört von nun an dazu und nimmt auch bald teil an einem Ritual, dass allen vier mehr Macht verleihen soll. Ihre Wünsche gehen plötzlich in Erfüllung. Doch eine von ihnen wird von der neu erhaltenen Kraft nicht mehr satt.
In Großen und Ganzen schon ein cooler Film. Ein typischer High School Außenseiter Film über die Mädchen die irgendwie nicht dazu gehören und gemobbt werden. Die dann auch noch ihre Möglichkeit kriegen sich an ihren Peinigern zu rächen. Die Special Effects sind ganz in Ordnung für 90er Jahre. Insgesamt war ich schon ganz zu frieden - bis auf den "moralischen Zeigefinger"-Aspekt des Films. Mit großer Macht kommt große Verantwortung und so weiter und so fort. Ich meine, das ist selbstverständlich. Aber irgendwie sah man sich wohl gezwungen dem Publikum in den 90er Jahren sowas beizubringen - nachdem die 80er so over the top waren. Habe ich zumindest das Gefühl. Ein typischer Film für sein Jahrzehnt würde ich sagen.
7/10 Pfandflaschen
Trailer:
2. Deep Star Six (1989)
Der Film spielt auf der Unterwasserstation "Deep Star Six". Deren Besatzung, bestehend unter anderem aus den Hauprotagonisten Nancy Everhard (Joyce Collins) und McBride (Greg Evidan) als auch den Navy-Typen Snyder (Miguel Ferrer) baut für das US-Militär eine Raketenabschussrampe. Irgendwo im Ozean. Für diesen Zweck soll eine uralte Unterwasserhöhle gesprengt werden. Gesagt, getan. Allerdings gehen bei der Untersuchung dieser Höhle sämtliche Gerätschaften verloren und die Crew des Unterwasserbaggers/U-Boots geht verloren. Daraufhin wird auch ein Teil der Unterwasserstation von irgendwas vollkommen unbekannten angegriffen. Es scheint so als ob die Sprengung bzw. die bloße Anwesenheit der Station ein uraltes, möglicherweise prähistorisches oder außerirdisches Wesen aufmerksam gemacht hat. Viele Lichter in den Tiefen des Ozeans bedeuten ja irgendwie auch Futter.
Oder Gefahr.
Sean S. Cunningham (unter anderem "Freitag der 13.") führte hier Regie. Insgesamt lässt sich der Film, gewissermaßen, als "Alien unter Wasser" oder vielleicht als "The Thing unter Wasser" beschreiben. Nur, dass es hier keine Shapeshifter gibt und niemand Eier legt. Jedenfalls ist die äußerst gefährliche Situation - mehrere Menschen auf sich allein gestellt, weit weg von jeglicher Zivilisation, 1:1 gegen ein unbekanntes Wesen, enormer emotionaler Stress. Alles schon mal gehabt, tatsächlich auch in wesentlich besser. Danach kamen mehrere solch ähnlicher Filme heraus, wovon keiner erfolgreich war - bis auf "The Abyss". Nun, "Deep Star Six" war es auch nicht. Meines Erachtens will der Film aber auch kein hochintellektuelles Meisterwerk sein. Es ist einfach eine "Deep Space Horror"-Geschichte, die hier und da ziemlich klischeehaft ist. Alles in allem aber echt solide gemacht. Fazit: Ich finde das hier alles andere als schlecht - aber auch nicht besonders intelektuell. Der Film hat seine 6,75 Pfandflaschen verdient.
6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
3. The Faculty (1998)
Das hier ist weder ein Film, den ich reviewen wollte weil er Teil einer größeren Reihe ist noch aus irgendeinem anderen "Zwang", sondern einfach nur weil ich ihn mal wieder sehen wollte. Achja und weil ich ihn Marlyn zeigen wollte. :3
"The Faculty" spielt Ende der 90er in einer typischen American Football begeisterten Kleinstadt namens Herrington in den USA. Die Hauptcharaktere sind Schüler einer örtlichen High School, die nicht wirklich was miteinander zu tun haben. Da wären die Außenseiter Stokely (Clea DuVall) und Casey (Elijah Wood) als auch der Football-Spieler Stan (Shawn Hatosy), die Schulzeitungs-Redakteurin Delilah (Jordana Brewster) und der Drogendealer Zeke (Josh Hartnett) der grade das letzte Schuljahr wiederholt. Neu hinzugekommen ist Marybeth (Laura Harris), die von einem eher ländlichen Staat im Süden kommt. Eines Abends verändert sich alles drastisch. Ein Teil der Lehrerschaft, insbesondere Coach Willis (Robert Patrick) benimmt sich plötzlich komisch. So als hätten sie keine Gefühle mehr und würden sich steril ausdrücken. Dazu kommt noch, dass Casey auf dem Football-Feld ein eingetrocknetes Exemplar einer neuen Spezies findet, das im Aquarium des Bio-Labors zum neuen Leben erwacht und vervielfacht. Casey schöpft den Verdacht, dass Aliens die Schule übernommen haben (oder zumindest irgendein satanischer Kult). Also, so ähnlich wie in "Invasion der Körperfresser". Kann es sein? Kann es wirklich sein? Was hält sie auf???
Es ist einfach "Invasion der Körperfresser" bzw. "Die Körperfresser kommen" in einem modernen Setting. Das wichtigste an dem Film sind meiner Meinung nach nicht die Special Effects sondern die Darstellung der High School Hierarchie mit all ihren Ekligkeiten. Elijah Wood spielt den absolutesten Verlierer von lauter Football Jocks (unter anderem gespielt von Usher) gemobbt wird. Clea DuVall spielt eine "Lesbe", die sich nur so gibt damit die ekligen Typen sie in Ruhe lassen. Das Ganze lässt mich erschauern und ich bin sehr froh nicht an einer amerikanischen High School gewesen zu sein. Wer hier noch mitspielt sind solche illustren Gestalten wie Bebe Neuwirth (Cheers/Frasier), Salma Hayek, Famke Janssen (X-Men), Piper Laurie (Twin Peaks) als auch TV-Moderator Jon Stewart. Wenn man den Film als Ganzes betrachtet muss man einfach festhalten: Es ist Trash. Großartiger, vulgärer moderner Trash der definitiv nicht zu ernst genommen werden sollte. Vor allem nicht wenn es lustige Mid-Credits-Aufnahmen gibt. Großartig. Ab-so-lut.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
4. Hellraiser (2022)
Okay, wir jetzt also insgesamt betrachtet äh ganze zwei Storylines in dem Hellraiser-Franchise. WENN man natürlich die ganzen Teile ab #5 mit einbezieht. Aaaaalso Hellraiser 1-10. Und dann dieser Film hier. Um es euch einfacher zu machen:
Nachdem der Film in Belgrad begonnen hat, geht es erst richtig los irgendwo in Massachussets. Die fast trockene Alkoholikerin Riley (Odessa A'Zion). Momentan lebt sie bei ihrem Bruder Matt (Brandon Flynn) und seinem Freund Colin (Adam Faison) als auch Mitbewohnerin Nora (Aoife Hinds). Sie befindet sich in einer Beziehung mit Trevor (Drew Starkey) den sie auf einem AA-Treffen aufgegabelt hat. Es ist grade schwierig für sie halt im Leben zu finden, geschweige denn einen Job. Matt ist weder von Trevor besonders begeistert noch findet er dass Riley sich viel Mühe gibt. Eines Tages schlägt Trevor Riley vor, gemeinsam ein Lagerhaus auszurauben. Gesagt - getan. Darin finden sie einen
Container, darin ein Safe, darin eine Schatulle und darin...selbstverständlich die ominöse Riddle Box die den Zuschauern schon lange nicht unbekannt ist. Riley nimmt sie mit nach Hause, wird aber nach einem Streit mitten in der Nacht von Matt rausgeworfen. Nachdem sie diverse Pillen genommen und an der Box rumgespielt hat, passiert das offensichtliche. Sie betätigt einen Mechanismus, der eine Messerklinge ausfährt und sie beinahe verletzt. Von nun an, sieht sie die (ebenfalls sehr ominösen) Zenobiten, die von nun ihr verlangen dass sie anstelle von sich selbst ein anderes Opfer findet. Matt taucht auf und wird nun aus Versehen von der Klinge verletzt - kurz darauf verschwindet er. Nun geht das eigentliche Abenteuer los. Matt wird vermisst. Riley und Trevor versuchen nun die Hintergrundgeschichte der Box herauszurecherchieren. Sie vermutet einen direkten Zusammenhang mit dem Verschwinden ihres Bruders.
Halten wir mal kurz fest, ja? Das war absolut fantastisch. Keine obskuren Geschichten, in welcher die Zenobiten irgendwie Halluzinationen oder bloße "Geister" sind. Und auch keine scheiß Stories, in welcher jemand jemanden die Haut abgezogen hat um sich als ihn auszugeben. Hier ist nichts davon. Stattdessen haben wir eine Full Blown Hellraiser Story, so wie sie sein soll. Ja, verdammt, dieser Film kann sich mit dem ersten sowas von messen. Wir haben hier Charaktere (bzw. einen Charakter) mit dem man mitfiebern kann. Eine Riddle Box die nicht nur 2-3 Gestalten annehmen kann. Und tatsächlich eine wesentlich mehr ausgearbeitete Hintergrundgeschichte, was den ganzen Kult drumherum angeht. Es geht nämlich um eine Verbindung zum unser aller Vater, Gott den Allmächtigen. Wie? Ja, irgendwie schon. Oder vielleicht um das Streben der Menschen nach verschiedenen Dingen und der Bereitschaft alles dafür zu opfern - als auch um die Menschen die nur das Geringste vom Leben wollen. Ein wahrhaftig schmerzhaft anzusehender Film (weil Aufspießungen, Häutungen dies das). Ich hab's absolut genossen. Es ist (für mich) endlich ein guter Abschluß eines Franchises dass so viel gelitten hat.
Zunächst befinden wir uns in Los Angeles der 80er Jahre. Ein Zuhälter namens Mack Daddy (Ice-T) findet zusammen mit seinem Kumpanen Slug die Statue des Leprechauns, umgeben von Gold. Aus Versehen befreit Slug (Barima McKnight) das Wesen und wird von ihm mit einer Haarbürste umgebracht. Zum Glück schafft es Mack Daddy, den Leprechaun mit einer Goldkette wieder eine eine Statue zu verwandeln und einer geheimnisvolle Flöte an sich zu reißen. Zwanzig Jahre später: Das Nachwuchs-Rap-Trio, bestehend aus Postmaster P. (Anthony Montgomery), Stray Bullet (Rashaan Nall) und Butch (Red Grant) kommt eher schlecht als recht über die Runden. Niemand kann so richtig Posts (nein nicht Post Malone) positive Message nachvollziehen. So versuchen sie, bisschen Geld für etwas Technik aufzutreiben, indem sie "Jimi Hendrix' Gitarre" an einen Pfandleiher zu verkaufen. Am Ende landen sie bei Mack Daddy, der inzwischen erfolgreicher Musikproduzent ist - der aber auch keine Lust auf sie hat. Letzter grandioser Einfall: Mack Daddy bestehlen, mit seinem Gold (das eigentlich dem Leprechaun gehört) neue Technik kaufen und dann in Las Vegas bei einem Rap- Wettbewerb gewinnen. Blöderweise befreien sie den Leprechaun aus seinem Statue-Zustand indem sie die Goldkette von seinem Hals abziehen. Und so geht dasselbe Schema los, wie vorher auch: Der lästige Kobold (Warwick Davis) rennt in der Gegend rum, reimt und sucht nach "Me Gold". Dabei sterben Menschen. Ende der Geschichte.
Was für ein unfassbar dummer Haufen Scheiße. Also auf eine gewisse Weise unterhaltsam, andererseits so dämlich, dass es stellenweise wirklich lustig ist. Wiederum andererseits ist der Film so dumm, dass du aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr rauskommst. Wir haben ein Ghetto-Klischee, ein Asiaten-Klischee, ein Schwulen-Klischee die bedient werden. Man macht sich irgendwie, gemeinsam mit Ice-T, über das Rap-Business lustig. Aber irgendwie passt das alles nicht zusammen. Die Idee ist, den Kobold in Szenarien einzusetzen in die er nicht wirklich rein passt. Film #3 in Las Vegas hat noch gepasst, Film #4 im Weltraum war schon ein absurder Schritt. Also setzen wir einen Hut (höhö) auf und setzen ihn in die Hood (höhö). Ne moment, ich meine äh ach vergiss es. Jedenfalls gibt es hier ein paar witzige Momente, aber auch nur weil sie so scheiße dumm sind. Mein Favorit: Posts blinde Oma versucht den Leprechaun zu füttern und sticht ihm aus Versehen mit der Gabel das Auge aus. Ansonsten funktioniert der Film einfach nicht. Es ist nicht immer witzig einen "unpassenden" Charakter in "unpassende" Szenarien reinzupacken. Witzigerweise wollte man die Fortsetzung irgendwie in tropischen Gefilden drehen, das Budget hat aber nicht gereicht. Also ging man zurück in die Großstadt. Der nächste Film heißt nämlich "Leprechaun: Back 2 Tha Hood". Im Ernst. Überhaupt habe ich mich gefragt, wo die Kontinuität bei dem ganzen Dingen ist. Sind es unterschiedliche Kobolde oder ist es die ganze Zeit nur einer. Es kann nicht derselbe sein wie in den ersten drei Filmen (der vierte spielt eh in der Zukunft), weil die Handlung in den 80ern ansetzt, also vor dem ersten Film. Der Kobold könnte nicht gleichzeitig als Statue in Ice-Ts Büro existieren und in Teil 1-3 morden. Irgendjemand hat in diesem Internet eine ganz wilde Theorie darüber aufgestellt, dass der vierte Film eigentlich der erste ist. Chronologisch gesehen. Am Ende von Teil 4 wurde der Leprechaun nämlich in Einzeilteile gesprengt, die dann laut Autor in verschiedene schwarze Löcher gesaugt und in verschiedenen Zeiten angelangt sind. Wovon dann jedes Körperteil zu einem ganzen Kobold "wuchs". Hier gehts zur wildesten Fan-Theorie überhaupt. Anyways: Das hier ist Müll. Aber jedenfalls witziger als "Species 3".
3/10 Pfandflaschen
Trailer:
6. Scream (1996)
Edit: Ich kotze im Kreis. Tatsächlich habe ich diesen Film schon mal reviewt. Allerdings auf Englisch, vor sechs Jahren. Drauf geschissen. Zumindest hat sich mein Schreibstil verändert und das alte Review gefällt mir nicht wirklich. Here we go again...
Fast schon eine Sünde, dass dieser Film es bis jetzt nicht auf den Blog geschafft hat. Unglaublich.
Das Meistwerk der Horror-Legende Wes Craven, was ein Slasher-Revival ausgelöst hat. Die Kleinstadt Woodsboro, irgendwann in den 90ern: Sidney (Neve Campbell) hat vor einem Jahr ihre Mutter verloren. Sie hatte damals den Täter identifiziert, der nun im Todestrakt einsitzt: Ein gewisser Cotton Weary (Liev Schreiber), der angeblich ein Verhältnis mit ihr hatte. Nun ist fast ein Jahr vergangen und es taucht ein neuer Mörder in der Stadt auf. Sein erstes Opfer ist die Schülerin Casey (Drew Barrymore) als auch ihr Freund Steve. Zu Beginn des Films kriegen wir mit wie Casey von dem Täter angerufen wird, der ein Spielchen mit ihr spielen will. Nach dem Mord wird Sidney zur nächsten Zielscheibe und schon bald vom Killer gejagt. Das schlimme ist: Es könnte irgendwie jeder in ihrer nächsten Umgebung sein. Sensationsreporterin Gale Weather (Courteney Cox) ist der Meinung dass Weary unschuldig ist und der nächsten brandheißen Mordstory auf der Spur.
Ich habe beinahe vergessen wie gut dieser Film ist. Viel mehr in meinem Kopf ist allerdings die Parodie "Scary Movie" hängen geblieben, die nur 4-5 Jahre später rauskam. Ich habe die Referenzen sofort wieder erkannt und musste immer wieder während der Sichtung lachen. Die Story ist typisch für Slasher-Filme als auch selbstreferenziell. Es ist faszinnierend, wie das Drehbuch gleichzeitig sich über Horrorfilme lustig macht. Wer Anspielungen auf "Halloween" oder "Nightmare on Elm Street" findet, der darf sich glücklich schätzen. Ich finds auch unfassbar lustig, wie man irgendwann einfach sagt dass Horrorfilme keine Psychopathen erzeugen aber bereits existierende jedoch inspirieren. Man baut also auch noch eine sozialkritische Komponente ein. Herrlich. All diese Elemente als auch das großartige Schauspiel von Neve Campbell, Skeet Ulrich, Matthew Lillard, David Arquette machen diesen Film zu einem der moderneren Horror-Klassiker. Und weil es so viel Spaß macht, werde ich auf diesem Blog auch alle fünf Sequels reviewen, yay!
9/10 Pfandflaschen
Trailer:
7. Shocker (1989)
Wir befinden uns in Los Angeles, Ende der Achtziger. Ein Serienmörder terrorisiert die Stadt seit längerem. Ein Schüler und Footballspieler namens Jonathan Parker (Peter Berg) hat einer schweren Kontusion während eines Trainings einen Alptraum. Darin sieht er wie seine Adoptivmutter und -Bruder von einem kahlköpfigen Mann mit Hinkebein umgebracht werden. Es stellt sich heraus, dass der Traum prophetisch ist. Sein Adoptivvater Don Parker (Michael Murphy) ist nämlich Police Lieutenant und über den Mord mehr als nur aufgebracht. Jonathan leitet die Polizei durch die Hinweise, die er im Traum gesehen hat zum möglichen Mörder. Es ist ein TV-Reparateur namens Horace Pinker (Mitch Pileggi aka Director Skinner aus Akte X). Doch dieser ist nicht leicht zu schnappen. Erst durch ein direktes Mitwirken Jonathans, der Pinker in einem weiteren Traum sieht, kann die Polizei den Mörder schnappen. Kurz vor seiner Hinrichtung schließt dieser allerdings einen Pakt mit dem Teufel, mithilfe eines Fernsehers. Nach der Hinrichtung ist allerdings noch nichts vorbei. Pinker wird zur puren Elektrizität und ist nun in der Lage von Körper zu Körper zu springen.
Was für ein großartiger Irrsinn! Shocker macht zuerst den Anschein eines Nightmare on Elm Street Abklatsches bzw. Selbstparodie. Schließlich ist hier Regisseur Wes Craven am Werk, der den eben erwähnten Kultfilm erschaffen hat. In der Tat ist das Setting ein ähnliches wie in "Nightmare" als auch die Autos und die Kulisse der Vorstadt. Tatsächlich erinnert er mich sogar irgendwie an "Freddy's Revenge", den zweiten Teil der Reihe. Als der Film dann in die Thematik des Übernatürlichen wechselt, wird es wirklich sehr abgefahren. Pinker springt nicht nur in anderer Menschen Körper sondern auch in Fernseher und sogar einen Massage-Sessel (!!!). Richtig witzig wird es erst als man ihn in verschiedenen TV-Sendungen rumspringen sieht. Es ist wirklich interessant wie schnell sich die Spirale des Irrsinns dreht, je länger der Film läuft. Ich habe mich wirklich herrlichst amüsiert.
7/10 Pfandflaschen
Trailer:
8. Species 3 (2004)
Ah shit, here we go again. Dritter Teil von "Species", der einfach vollkommen unnötig ist.
Zuallererst haben wir es mit Eve (Natasha Henstridge) zu tun. Der künstlich erzeugten Alien/Mensch-Hybridin aus dem zweiten Teil, die im Sterben liegt und grade von einem Militärwagen abtransportiert wird. Dr. Abbot (Robert Knepper) möchte sie retten und gibt sich als ranghoher Soldat aus. In einem Moment wird sein Fahrer von jemand im hinteren Teil des Wagens umgebracht - es ist ein kleiner Mensch/Alien-Junge. Zudem gebärt Eve ein weiteres Nachkommen, wird aber vom eben erwähnten Alienboy mit seiner riesigen, langen Zunge erdrosselt. Abbot schafft es, das Neugeborene zu retten und flieht. Schon bald wächst das Kind unter dem Namen Sara (Savanna Fields) bei ihm auf und wird
schnell immer erwachsener. Als auch hungriger - sie isst unter anderem seine Katze auf. Glaube ich. Kurze Zeit später wird Abott von dem mittlerweile erwachsenen Alien-Pendejo in der Uni, wo er als Professor arbeitet, überrascht. Dieser ist ein Mensch/Alien-Mutant und sein Zustand lässt zu wünschen übrig. Sein Organismus ist instabil und schon bald zerlegt er sich. Um die Leiche wegzsuchaffen, weiht Abott den Musterschüler Dean (Robin Dunne) ein. Von nun an haben wir zwei Ziele der Hauptcharaktere: Abott möchte heimlich, mithilfe von der mittlerweile erwachsenen Sara (Sunny Mabrey) entnommenen Eizellen eine perfekte Rasse von Alien/Mensch-Hybriden züchten - während sie allerdings selbst Nachkommen zeugen will, auf die herkömmliche Art und Weise.
Blut, Kotze, Eiter und fickende Alien/Mensch-Mutanten die aus dem nichts auftauchen, ficken, anderer leute ihre Köpfe durchbohren und andere Sachen machen. Und sterben natürlich. "Species 3" ist so fürchterlich öder und langweilig, dass ich es als Wunder ansehe nicht eingeschlafen zu sein. Es ist eine, für DVD/Video-Fortsetzungen typische, aus den Fingern gesaugte Story. Irgendwie muss irgendjemand weitermachen und Nachkommen zeugen und weitere Experimente. Der erste Teil war zwar merkwürdig "erotisch" - hatte aber seine Daseinsberechtigung. Ich fand absolut nicht stumpf. Wohingegen das hier im Grunde genommen ein Softporno ist. Da wir wissen, dass Pornos Scheiße sind ist dieser Film folgerichtig folgendes: Scheiße.
Ab jetzt kommen die Filme, die Pinky und ich für unsere Podcast-Folge zu Halloween ausgewählt haben. Here we go... Hierbei handelt es sich übrigens um eine Premiere, denn Pinky schreibt das erste Mal ein Review selbst! Ich hingegen habe den Film schon mal hier besprochen.
9. Black Sunday (1960)
""Black Sunday" ist ein von Mario Bava im Jahr 1960 gedrehter Horrorfilm. Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert und handelt von einer verurteilten Hexe namens Asa und ihrem Geliebten Javutich, die von der von Asas Bruder angeführten Inquisition hingerichtet werden. Vor ihrer Hinrichtung schwört die Hexe Rache an ihrem Bruder und all seinen Nachfahren.Jahrhunderte später kehren die beiden durch den von dem Professor Thomas Kruvajan unabsichtlich gebrochenen Bann zurück, und nehmen nun Rache an den Nachfahren ihres Bruders,dem Fürsten Vaida und dessen Kindern Konstantin und Katia. Letztere sieht der Hexe zum Verwechseln ähnlich, was sich jedoch noch als Problem herausstellen wird.Black Sunday ist das Erstlingswerk des italienischen Meisterregissseurs Mario Bava, der richtungsweisend für den italienischen Horrorfilm und der größte Einfluss eines anderen Großmeisters des europäischen Genrefilms, nämlich niemand geringerem als Dario Argento, war. Dessen Werke muss ich hier wohl nicht nochmal erwähnen. Bevor sich Mario Bava dann später dem Giallo zuwandte, dessen Vorreiter er ebenfalls war, drehte er richtungsweisende Horrofilme, die man dem „Gothic
Horror, also dem englischen Schauerroman mit alten Gemäuern und Phantastik, zuweisen konnte. Damit löste er einen wahren Kult im italienischen Kino aus. Den größten Bekanntheitsgrad hatte diese Spielart jedoch bereits drei Jahrzehnte zuvor, nicht in Europa, jedoch in den USA. Die Filme die dieses Genre wohl geprägt haben sind die Universal Monster Klassiker Frankenstein (1931), Dracula (1931) und Die Mumie (1932).Das der Look und die Atmosphäre dieses Films von diesen Klassikern der Filmgeschichte inspiriert ist, atmet Black Sunday wirklich mit jeder einzelnen Pore aus und ist nicht von der toten Hand zu weisen. Hätte ich vorher gewusst, dass man daraus eine ellenlange Checkliste von klassischen Horrorfilmelementen erstellen kann, hätte ich eine solche auf jeden Fall schon vorher erstellt. So musste ich mir dann doch die Mühe machen und akribisch aufschreiben welche Elemente in diesem Streifen zu finden sind, die ich jedoch in dieser schriftlichen Variante nicht vorweg nehmen will.Jedenfalls ist es hier hauptsächlich von Nöten, auf ein paar, beziehungsweise auf eine Schauspielerin einzugehen, die mit diesem Film ihren Durchbruch feiern konnte und widerwillen zu einer Ikone des Horrorfilms wurde: Barbara Steele.Beim Hören dieses Namens sollte man definitiv schleunigst seine mobile Suchmaschine anschmeissen und wird beim Anblick dieser Schauspielerin höchstwahrscheinlich sofort wissen warum sie eine Horrorfilm – Ikone ist.Denn rein optisch löst Barbara Steele bei mir sofort Assoziationen mit Elvira und Vampira (jaaa, genau die Kunstfigur aus dem infamösen „Plan 9 From Outer Space“) aus und es würde mich nicht wundern wenn Frau Steele auch eine Inspiration für diese illustren Personen gewesen war. Fun Fact am Rande: die Schauspielerin die Vampira darbietet versuchte in den 80ern erfolglos, Elvira wegen des Plagiatsvorwurfs zu verklagen.Puh, da hat Barbara Steele ja nochmal Glück gehabt!
Jetzt aber mal zurück zum eigentlichen Review – Teil, denn Black Sunday ist viel mehr als seine schauspielerischen Aspekte und lebt nicht allein von diesen. Viel mehr ist es das gesamte Setting und der Look die die Hauptaufgabe des Films übernehmen und diese Aufgabe erfüllt er, Achtung Wortspiel, Bavorös. Dies tut er aber nicht hauptsächlich durch seine Schwarz-Weiße Ästhetik, sondern viel mehr durch seine schönen und schaurig wirkenden Kulissen, bedrückend - mysteriöse Stimmung und seine wirklich sehr gut inszenierten Spezialeffekte, die für ihre Zeit wirklich großartig sind. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass sie für ihre Zeit teilweise auch recht explizit sind. Das meine ich jetzt nicht auf eine splattrige oder gorige Art, sondern viel mehr durch seine Darstellung, die den Rest der zuschauenden Person überlässt, wie beispielsweise das einhämmern der Dornenmaske zu Beginn des Films. Aber auch die Verwandlung des Schädels der toten Asa zu einem lebenden, mit Augen bestückten Kopf, visualisiert durch das in den leeren Augenhöhlen blubbernde Blut, ist ein zu erwähnendes Horror - optisches Highlight. Eine der ganz wenigen negativen Kritikpunkte an Black Sunday, der mich etwas irritiert zurückließ, sich aber mehr auf die Thematik auf die wir uns für diesen Monat geeinigt haben bezieht, nämlich das Thema Hexen, ist die Tatsache, dass hier in Bezug auf Asa und Javutich oft von Vampiren die Rede ist. Dies ist für mich auch soweit verwirrend, dass ich beim recherchieren nach Filmen mit dem Thema Hexen eine Top – Liste auftauchte, in der Mario Bavas Erstlingswerk ganz oben mit dabei war und ich ihn daraufhin ausgewählt habe. Dies schlägt sich witzigerweise auch auf den deutschen Titel des Films nieder, der da „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ lautet.Ob das jetzt aus Irritation oder schlicht aus marketingtechnischen Gründen geschah sei jetzt mal dahin gestellt.Dies trübt jedoch nicht die Gesamtwertung des Films, nein, ganz im Gegenteil. Denn wie ich finde addiert sich das Ganze noch auf die Mystik dieser Lichtspiel – Inszenierung oben drauf und macht ihn für mich zu einer absoluten Empfehlung, bei der nicht nur Fans von britischen Gothic – Horror Settings voll auf ihre Kosten kommen, sondern auch all diejenigen, die im nebeligen Herbst nach einem spannenden und schaurig – schönen Film suchen.Daher vergebe ich dem Film
8/10 Pfandflaschen"
Trailer:
10. Hocus Pocus (1993)
Zuerst befinden wir uns im Jahre 1693 in der Stadt Salem. Drei Hexenschwestern, Winifred (Bette Midler), Mary (Kathy Najimy) und Sarah (Sarah Jessica Parker) Anderson kidnappen ein kleines Mädchen namens Emily Binx. Ihr Bruder Thackery (Sean Murray) eilt ihr zur Hilfe. Doch leider können die drei Hexen ihr die Lebenskraft aussaugen, sodass sie für immer oder zumindest länger jung sind. Thackery wird von ihnen in einen Kater verwandelt und dazu verdammt in dieser Gestalt unsterblich zu sein. Kurze Zeit später werden die Hexen, u.a. wegen des Verschwindens von Thackery, gehängt. Doch nicht ohne einen Fluch zu hinterlassen. So soll eine "unbefleckte" Person, eine schwarze Kerze anzünden, die drei irgendwann ins Leben ruft. Dreihundert Jahre später passiert genau das. In der Halloween Nacht zündet der Junge Max Dennison (Omri Katz) die besagte Kerze an. Die drei Schwestern kommen in der modernen Welt an und haben es prompt auf seine Schwester Dani (Thora Birch) abgesehen. Außerdem gibt es da noch ein Buch voller Zaubersprüche, dass nie wieder in ihre Hände gelangen darf. Ihre Jugend und ihr Leben werden nämlich nicht ewig währen. Bei Sonnenaufgang werden sie nämlich für immer zu staub. Also müssen sie allen Kindern der Stadt das Leben aussaugen um endlich für immer jung zu werden.
Was für ein herrlicher Unsinn. Aus der Zeit als Kinderfilme noch Begriffe wie "Jungfrau" (angedeutet) oder "Möpse" beinhalten konnten. Abenteuerlich. Wahrhaftig vorzüglich. Es gibt hier übrigens ganze zwei Musical-Nummern. Hatte den Film nämlich irgendwie als Musical in Erinnerung. Zum Glück lag ich daneben. Was ich dazu zu sagen habe: Großartiges Bühnenbildnis, Make-Up und allen voran die Schauspielkunst von Middler, Najimy und Parker. Sie sind die wohl dämlichsten und zurückgebliendsten Hexen überhaupt. Insgesamt ein super spaßiges, kinderfreundliches Filmerlebnis dass tatsächlich nur in einer Nacht stattfindet. Meines Erachtens auch nicht zu kurzweilig sondern mit 1,5 Stunden Spielzeit tatsächlich genau richtig. Am Besten hat mir übrigens Billy Butcherson (Doug Jones) gefallen, der untote Freund von Winifred der sie mit Sarah betrogen hat und dem sie den Mund zugenäht hat.
Die Geschichte beginnt irgendwann vor 21 Jahren. Ein siebenjähriger Junge schafft es aus einem finsterem Kellerloch im Wald zu entkommt und wird nach langem Herumlaufen beinahe von einem LKW überfahren. Am Ende wird er jedoch gerettet. In der Gegenwart: Tyler ist ein guter Vater und Ehemann. Zusammen mit seiner Frau (Name noch mit preisgegeben) und Sohn (ebenfalls) ist er in ein hochmodernes Haus im Wald gezogen. An einem frühen Morgen um 6 Uhr steht er auf, um zu joggen und gleichzeitig mit einem Geschäftspartner zu telefonieren. Er stolpert über ein...Loch im Boden und findet schnell raus, dass es sich um den Eingang zu einem unterirdischen Tunnel handelt. Schnell ruft er die Behörden und bald trifft FBI-Agent Madoc ein, der grade eben eine Frau erschossen hat die auf der Flucht ihre entführten Kinder umbringen wollte. Es stellt sich heraus, dass Tyler eben jenes Verlies gefunden hat in welchen Agent Madoch als Kind gefangen gehalten wurde. Es existieren noch mehr. Das hier ist die erste Spur auf der Suche nach einem sadistischen Mörder, der seine Opfer in verschiedenen Kellern foltert.
Wer hat das geschrieben? Natürlich Scott Snyder, einer meiner Lieblingsautoren. "Dark Spaces: Dungeon" ist schauriges, wenn auch sehr kurzes Spiel. Hayden Sherman zeichnet diese merkwürdigen, eindringlichen Bilder, die irgendwann fast nach Aquarellfarben aussehen aber irgendwie auch nicht. Es ist eine Story, die zuerst alles offen lässt sodass man allerlei Vermutungen über die Charaktere anstellt - doch dann sich selbstverständlich dem Leser "öffnet" und man einen "Aha, so isses!"-Effekt hat. Und wer weiß, was später aus Tyler und Agent Madoc werden wird. Vielleicht ja so n Ding wie bei "True Detective" oder so. I dunno. Jedenfalls: Großartiges, wenn auch etwas kurzweiliges Dingen. Finde ich gut!
8,75/10 Pfandflaschen
Made by: Scott Snyder, Hayden Sherman
Erhältlich bei Image Comics
Scrapper#4
Irgendwann in einer (nicht zu weit entfernten höhö) Zukunft. Irgendwo in einer US-Amerikanischen Großstadt. Eine bösartige Organisation namens SMITE hat vor Jahren angefangen, Katzen zu fangen und sie mithilfe modernster Technologie umzuprogrammieren, sodass sie Menschen ausspionieren. Die Katzen wurden intelligent und irgendwann auch in der Lage menschliche Sprache zu sprachen. Doch da diese Tiere niemals auf der Seite der Macht stehen, sind sie irgendwann geflohen. In der vierten Ausgabe von "Scrapper" treffen wir auf einen Hund namens... Scrapper der grade von mehreren Katzen überrascht wird. Es ist das erste Aufeinandertreffen von Hund auf Katze seit langem. Soweit ich verstehe, wurde Scrappers Mit-Hündin Daisy (die gemeinsam mit ihm einem Mädchen namens Renée gehört) von SMITE gekidnappt. Nun tun sich Katzen und Hund zusammen, um gemeinsam Daisy zu finden, in das HQ von SMITE einzudringen und die Bösewichte endlich zum Fall zu bringen.
Absolut wunderschönes Retro-Design, dass beinahe aussieht wie schmierig gedruckte alte Comics. Disneyhafte Darstellung von Haustieren. Absolut nicht disneyhafte Darstellung der tristen, fast schon post-apokalyptischen Umgebung. Ich sage "fast schon", denn hier findet immer noch das Leben statt. Es wirkt wie eine Art dystopisches New York, was immer noch eine funktionierende Müllabfuhr und Tierfänger hat. Ich kann leider nicht sagen, was vorher passiert ist weil ich die ersten drei Ausgaben nicht kenne. Fest steht: Es ist leider etwas schnell gelesen, daher würde ich fast schon sagen dass man sich später einen Trade Paperback holt, in welchem mehrere Ausgaben zu finden sind. Das hier war schon mal ein gutes Leckerbissen. Miau wuff.
7,5/10 Pfandflaschen
Made by: Cliff Bieszinski, Alex de Campi, Ryan Kelly, Jordie Bellaire
Erhältlich bei Image Comics
The Superior Spider-Man Returns#1
Kaum zu glauben, aber Wahr. Die kontroverse Saga von "Superior Spider-Man" ist schon zehn Jahre alt. Damals hat der sterbende Bösewicht Otto Octavius aka Dr. Octopus mithilfe von modernsten Technologien seinen Verstand mit dem von Peter Parker getauscht. So ist Peter Parker in Octavius' Körper verstorben und Octavius selbst lebte fortan in Peters Körper weiter. Er wurde zu einer "besseren", eingebildeteren Version von Spider-Man die auf einen persönlichen Erfolg aus gewesen ist. Mittlerweile lebt Octavius in seinem eigenen, neu generierten Körper wieder und ist wieder der "alte". Er denkt über die alten Tage nach, als er versucht hat eine künstliche Sonne zu erschaffen, mit welcher die Menschheit ein unendliches Ausmaß an Energie hätte. Doch leider konnte er die nötige Gleichung
nie lösen... oder doch? Er kann sich nämlich nicht genau daran erinnern, was er als Spider-Man so getrieben hat. Tatsächlich wirft der Comic dann den Leser in die "Superior Spider-Man"-Zeit zurück. Wir finden heraus, dass Peter/Otto damals eine Stellenausschreibung für einen zuverlässigen Laborpartner ausgestellt hat. Zusammen mit einer Frau namens Estrella Lopez hat er an der Gleichung gearbeitet und irgendwann auch eine kleine Armee von Spider-Minions aufgestellt. Estrella war diejenige die die Gleichung perfektioniert hat, doch Peter/Otto wollte den Erfolg für sich beanspruchen. Die künstliche "Sonne" verlieh Ms. Lopez unglaubliche Superkräfte und vernebelte ihren Verstand.
Don't get me wrong: Die Geschichte ist interessant. Sie zeigt (mal wieder) ziemlich gut, was für ein Arschloch Otto Octavius ist und wie egozentrisch. Und zwar so sehr, dass seine direkte Umgebung darunter leiden muss. Dan Slott hat (wie damals eigentlich auch) meiner Meinung ganz gute Arbeit geleistet. Rückblickend betrachtet war die Wut vieler (einschließlich meiner selbst) über den Superior Spider-Man run vollkommen fehl am Platz. Superhelden sterben andauernd und kehren wieder zurück. Das ist keine Aufregung wert. Jedenfalls, zurück zum Thema: Slott schreibt gut, Christos Cage zeichnet hervorragend. Was mich hier dennoch stört ist diese merkwürdige Art von Rückblick, die nur dafür da ist, einen neuen Character hinzuzufügen (nämlich Supernova). Ich verstehe das nicht, ehrlich gesagt. Ich checke nicht, wieso man immer wieder zu irgendeinem Punkt zurückkehren muss um irgendwas daran nachträglich zu ändern oder hinzuzufügen, sodass wieder ein neuer Aspekt entsteht. Warum kann man sich nicht irgendwas neues einfallen lassen? Egal. Es ist kein schlechter Comic, nur dieser Retcon/ReBoot/Wasauchimmer-Aspekt stört mich. Bald kommt übrigens wieder eine Superior Spider-Man Comic-Reihe.
Hallo und herzlich willkommen zum letzten "Album der Woche" im Rahmen des SHOCKTOBERs. Ich habe beschlossen, eine Lücke zu füllen und die Discography von The Sisters of Mercy (beinahe) zu vollenden. Es fehlt nämlich noch diese Singles-Collection mit Songs die auf keinen anderen Alben drauf sind. Aber das kommt noch. Jedenfalls ist "Vision Thing" das letzte reguläre Sisters-Album. Danach kamen nur noch Compilations aber auch neue Songs, die bis jetzt aber nicht auf einem Album gelandet sind.
"Vision Thing" ist laut Angabe von Sänger Andrew Eldritch ein politisches Album. Der Titel bezieht sich auf einen Begriff den der damalige US-Präsident George H.W. Bush verwendet hat. Im Albumcover ist auf irgendeine Art und Weise ein Teil der industriellen, vielfach gelittenen Stadt Detroit zu sehen. Das ich leider nicht erkennen kann. Detroit wird auch indirekt, durch den Bezug auf einen Cadillac im Song "Something Fast", erwähnt. Das Album hat eine ziemlich verwirrende Geschichte bzgl. Besetzungswechsel. Im Endeffekt ist eines der langjährigen Mitglieder, Bassistin Patricia Morrison aus der Band geschieden, wegen "kreativer Differenzen". An ihrer Stelle kam Tony James, der bisher bei Generation X als auch bei Sigue Sigue Sputnik gespielt hat.
Eldritch hat stets behauptet die Sisters wären kein "Gothic Act" und er selbst hat keinerlei Bezug zu dieser Szene. Tatsächlich finde ich, dass "Vision Thing" sich insgesamt wesentlich (hard)rockiger anhört. Trotz alledem sind die Gitarrenarrangements in typischer Sisters-Manier gehalten, sodass man soundtechnisch einen Bezug zu den Vorgängeralben hat. Während der Titeltrack sich noch nach einer absoluten Hard Rock Nummer anhört, klingt "When You Don't See Me" beinahe wieder nach "alten" Sisters. Ich nenne es "Goth Adjacent" oder so. Die Texte sind größtenteils ziemlich kryptisch und melancholisch gehalten. In "Something Fast" geht es wohl irgendwie um einen Mann der eine schnelle Lösung für sich sucht - womöglich einen Suizid. Der kryptischste Text ist wohl auf "Doctor Jeep" zu hören. Es ist eine Abrechnung mit gesellschaftlichen Vorgängen, die absolut undurchsichtig geschrieben ist. Man braucht wirklich eine Seite wie Genius um da durchzusteigen. Aber das ist okay so. Nicht jeder muss Songtexte mit platten Parolen schreiben. Insgesamt ein weiterhin tanzbares, weirdes und irgendwie typisches Sisters-Alben, auch wenn es sich ein gutes Stück anders als die anderen beiden anhört.
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Vision Thing, Something Fast, When You Don't See Me
Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile SECHSHUNDERTSTEN Ausgabe von "Comic Book Review". Der Zufall will es, dass nicht irgendeine Ausgabe von "Bart Simpson's Treehouse of Horror" hier Thema ist, sondern ausgerechnet die #9. Diese hat es wirklich in sich. Let's begin...
Die erste Story ("Ring around the Simpsons"), geschrieben von Ian Boothby und gezeichnet von Dan Brereton, erzählt uns wie Saruman einst die Simpsons irgendwie durch ein Portal nach Mittelerde teleportiert hat. Im Glauben, sie könnten den Quest von Frodo, Gandalf und co. den Ring nach Mordor zu bringen sabotieren. Tatsächlich passiert genau das. Aber eben unabsichtlich. Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie tauchen urplötzlich auf und sind für die Gefährten eine absolute Riesenstörung. Nach und nach probieren die Simpsons den "einen Ring" an, sodass sie Visionen haben, in welchen zu sehen ist was wäre wenn sie die Macht in der Welt hätten. Ihre Tollpatschigkeit führt aber auch dazu dass beinahe die gesamte Truppe die den Ring zum Schicksalberg bringen will, das Zeitliche segnet. Es kommt leider ohne Gollum aus, aber insgesamt ist das hier eine absolute Augenweide. Brereton fährt diesen phantasischen Stil der perfekt zur Geschichte passt. Seine Zeichnungen sehen aus wie Buchcover bzw. Illustrationen von/aus "Herr der Ringe". Er verwendet viel warme Farben und verzichtet auf "grellen" Stil. Es ist ganz und gar nicht cartoonesk und passt so gesehen sehr gut zur Geschichte. Deliziös.
Auch die nächste Geschichte hat eine literarische Vorlage. Nämlich "Das Fass Amontillado" von Edgar Allan Poe. Diese hier heißt "The Cask of Amontilla-D'oh" und erzählt davon wie Moe der Barkeeper, eines Tages wirklich die Schnauze voll von Homer hatte. Dieser hat nämlich nicht nur sein Fass mit Soleiern kaputt gehauen ("sie stinken!") sondern auch noch immense Schulden angehäuft. Moe plant ab dem Moment ihn umzubringen. Auf einem Jahrmarkt lockt er der Simpsons-Familienvater in sein Kellerverlies, angeblich um ihm vom "Amontillado" Wein kosten zu lassen. Er hätte nämlich günstig welchen erworben und möchte nun wissen ob dieser echt ist. Tatsächlich aber zündet Homer sich selbst aus Versehen an, stürzt ein paar Treppen runter und wird am Ende von Moe angekettet. Natürlich war alles am Ende nur ein übler Scherz um Homer dazu zu bringen, endlich seine Schulden zu bezahlen. Geschrieben von Paul Dini (u.a. "Batman: The Animated Series"). Gezeichnet hat sie ebenfalls Dan Brereton. Allerdings wurde die Story von Nathan Kane koloriert und von Ted Naifeh getuscht. So entsteht ein ganz anderes Feeling. Zwar ist Stil quasi derselbe, allerdings wirkt die Geschichte wesentlich zeichentrick-affiner. Moe Szyszlaks gruseliges Gesichtskirmes macht den Comic tatsächlich wirklich gruselig. Amüsant.
"From Hell and Back" ist vom ganz anderen Kaliber. Hier wird Alan Moores Comic Roman "From Hell" parodiert. Gezeichnet und geschrieben hat die Story Gary Spencer Millidge. Die Geschichte wird ungefähr folgendermaßen persifliert. Joe Diamond (eigentlich Joe Quimby), Bigamist und Mitglieder der Freimaurer Steinmetze heiratet heimlich eine Frau namens Lurleen Nicholls. Es gibt mehrere Zeuginnen davon. Seymour Skinner, der ebenfalls bei den Steinmetzen ist, berichtet davon den Oberhaupt der Loge. Es wird ein Auftragskiller (Mr. Burns) angeheuert um die fünf Frauen die Trauzeuginnen waren, zu ermorden. Die Steinmetze können es sich nämlich leisten durch einen weiteren Bigamie-Skandal ihr Image zu ruinieren. Das Scotland Yard überreicht Inspektor Abberlien Simpson den Fall, der allerdings etwas zu dämlich dafür ist. Er wird vom Mörder auch noch vorgeführt, durch Graffiti und verspottende Briefe. Das Interessante ist: Millidge benutzt einen Mix aus Simpsons Cartoon Insanity und typischen Strichen von "From Hell"-Zeichner Eddie Campbell. Außerdem werden hier auf fast allen Seiten immer neun Bilder verwendet, sodass die Parodie das Original beinahe perfekt nachahmt. Die Story an sich ist zwar sehr witzig, hat aber durch den Stil einen irgendwie ernsten Unterton. Ich bin wirklich schwerstens begeistert. Ein absoluter großartiger Abschluß für diese ausgabe. Grandios.
Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweilen SECHSHUNDERTSTEN Ausgabe von "Film der Woche". Ich habe diese schon lange im Voraus geplant und auch das entsprechende Material besorgt. Es ist irgendwie ein Widerspruch in sich, aber: Ein Ghostbuster-Review kommt jetzt erst, weil ich mir die Filme für die Ausgabe#600 aufgehoben habe, weil ich irgendwann gemerkt habe, dass ich die Filme noch nicht reviewt habe. Tatsächlich habe ich die beiden Zeichentrickserien "The Real Ghostbusters" und "Extreme Ghostbusters" hier schon besprochen. Aber die Filme nicht. Warum eigentlich? Keine Ahnung. Jedenfalls, hier sind wir:
Ghostbusters (1984)
Zu Beginn dieses großartigen Franchises lernen wir drei gute, jedoch erfolglose Wissenschaftler von einer New Yorker Universität kennen, die sich mit paranormalen Phänomenen auskennen. Sprich: Sie sind Parapsychologen und kurz vor dem Durchbruch. Sie heißen Peter Venkman (Bill Murray), Ray Stantz (Dan Aykroyd) und Egon Spengler (Harold Ramis). Eines Tages werden sie tatsächlich in die New Yorker Bücherei gerufen, wegen einer Geistersichtung. Noch am selben Tag werden sie allerdings hochkantig von der Uni rausgeworfen und ihre Mittel werden gekürzt. Sie haben allerdings bereits Instrumente entwickelt, die dazu dienen Geister bzw. geisterhafte Wesen einzufangen und gefangen zu halten. Kurz darauf beantworten sie den Schlag des Schicksals (den Rauswurf aus der Uni) mit etwas Positiven: Sie gründen eine kommerzielles Unternehmen, dass sich "Ghostbusters" nennt und ziehen in ein altes Feuerwehrgebäude ein. Von nun an, bieten sie ihre Dienste den Einwohnern von New York an. Es kommt nämlich, aus heiteren Himmel zu immer mehr paranormalen Vorfällen. Die Ghostbusters werden immer populärer, ersticken in Arbeit und brauchen auch bald Verstärkung die sie im Neuzugang Winston Zeddemore (Ernie Hudson) finden. Als die Cellistin Dana Barrett (Sigourney Weaver) ihren Werbespot sieht, ist sie zunächst skeptisch. Doch als sie ihren Kühlschrank aufmacht und in eine andere Dimension sieht, vollgespickt mit Dämonen weiß sie dass die Ghostbusters anrufen muss. Die vier wissen allerdings noch nicht, dass sie bald mit einer Katastrophe biblischen Ausmaßen zu tun haben werden.
Ich glaube, dass ich nicht besonders viel zu diesem Film sagen muss. Es ist neben "Zurück in die Zukunft", "Blues Brothers" und "Die Maske" einer DER Filme meiner Kindheit. Und es ist einfach ein MUSS, dass er hier reviewt wird. Absolut. "Ghostbusters" bot damals ein Konzept von "Wissenschaft trifft auf Mystik", was sicherlich nicht neu war ABER in diesem Falle eine geniale Umsetzung erfahren hat. Allerdings nicht auf eine verkrampft heldenhafte Art sondern auf eine lockere, leicht zynische/sarkastische Art. Zudem ist dieser Film auch sehr publikumsnah. Die Helden sind zwar Wissenschaftler, jedoch keine supererfolgreichen Megadoktoren sondern äh "Eierköpfe". Der Neuling der dazu stößt repräsentiert den durchschnittlichen New Yorker, den einzigen normalen Menschen in dieser Truppe. Einerseits ist "Ghostbusters" ein typischer 80er-Jahre-Sci-Fi-Comedy-Film. Andererseits irgendwie nicht. Statt nerdigen Teenager-Typen, die eine Frau erschaffen haben wir hier nerdige Typen älter als 18 die aus der Uni geworfen werden. Irgendwie passt der Film nicht so ganz in eine bestimmte Schublade - aus anderer Sicht aber schon. Für seine Zeit war er aber denke ich ziemlich außergewöhnlich. Dazu kam noch, dass er ein riesen Franchise nach sich zog mit einer Fortsetzung, Zeichentrickserien, Actionfiguren usw. Ich finds schön einen erfolgreichen, Popcorn-Film zu sehen, der nicht unfassbar dumm ist.
9/10 Pfandflaschen
Trailer:
Ghostbusters II (1989)
Es sind fünf Jahre vergangen und die Ghostbusters sind ein Schatten ihrer selbst geworden. Egon lehrt an der Universität und führt Experimente an Menschen durch. Peter arbeitet als Moderator in einer Sendung über Paranormales. Währenddessen unterhalten Winston und Ray Kinder auf Geburtstagsparties. Kein Hahn kräht mehr nach den Geisterjägern. Kein Wunder schließlich haben sie im ersten Film sehr viel zerstört und wurden von verschiedenen Funktionsträgern verklagt. Außerdem wurde ihnen verboten ihre Tätigkeit als Geisterjäger auszuführen. Eines Tages fährt der Kinderwagen von Dana Berrett (immer noch Sigourney Weaver) plötzlich von selbst los und hält auch von alleine an. Sie ruft Egon und Ray um den Sachverhalt zu prüfen. Peter, der immer noch in sie verknallt ist, kommt auch dazu. Mit ihrem Sohn Donald (Will/Hank Deutschendorf) ist alles in bester Ordnung, aber irgendwas ist an der Stelle wo der Wagen stehen geblieben ist. Als Bauarbeiter verkleidet bohren sie ein Loch im Boden und findet heraus, dass unterirdisch ein Fluss aus Schleim fließt. Es stellt sich heraus, dass ein Gemälde in einem New Yorker Museum, in welchem Dana momentan arbeitet, die Seele des rumänischen/moldauischen Despoten Vigo (Wilhelm von Homburg) beinhaltet. Diese sucht nun nach einem geeigneten Körper um wieder unter den Lebenden zu weilen und äh wahrscheinlich die Welt zu übernehmen.
Die fünf Jahre Wartezeit bringen leider nicht so viel Gutes mit sich. Der zweite Teil braucht unfassbar lange um richtig in die Gänge zu kommen und die Handlung ist zu Beginn auch eher mau. Irgendwann zum Ende des ersten Teils gewinnt der Film aber irgendwie an Fahrt. Es ist auch schön zu sehen, wie die Geisterjäger sich wieder aufraffen. Beim letzten Mal hatten wir einen Bösewicht aus einer anderen Dimension, dieses Mal einen historisch Despoten der seine Wiedergeburt erreichen will. Beides mystisch, dieses Mal aber wesentlich weniger lustig sondern tatsächlich auch etwas gruselig. Vor allem weil Vigo wie eine Mischung aus Udo Lindenberg und Hausmeister Krause aussieht. Ist tatsächlich auch ein deutscher Schauspieler. Meiner Meinung nach ist die deutsche Synchro hier auch eher... so lala. Im Original ist Vigo deutscher Abstammung. Hier jedoch spricht sein Untergebener Dr. Janosz Poha (Peter McNicol) mit einer Art polnischen Akzent - während er dies im Original noch mit deutschen Akzent getan hat. Zumindest in deutschen Synchro sind hier so paar Fehler unterlaufen bzw. übersetzerische Verrenkungen die auch sehr verrenkerisch daherkommen. Insgesamt hat der Film einige sehr coole Momente. Trotzdem braucht er unheimlich lange um in Fahrt zu kommen und irgendwie ist er leider ziemlich lame.
6/10 Pfandflaschen
Trailer:
Ghostbusters (2016)
Dieser "Ghostbusters" stellt keine Fortsetzung von "Ghostbusters II" dar und ist in dem herkömmlichen Sinne auch kein Remake des ersten Films von 1984. Es ist tatsächlich eine Neuerzählung, ein ReBoot.
Wir befinden uns in New York des 21. Jahrhunderts, irgendwann im Jahre 2016. Es gibt, wie im Original Ghostbusters Film einen ersten Geister-Zwischenfall. Der Geist einer Frau, die in ihrer Jugend mehrere Angestellte ihres Vaters massakriert hat, taucht im historischen Museum auf, dass eins ihr Zuhause war. Währenddessen hat Dr. Erin Gilbert (Kristen Wiig) mit einem Image-Problem zu kämpfen. Sie wartet darauf an einer Universität als Doktorin für Teilchenphysik fest angestellt zu werden als bei Amazon ein Buch von ihr und ihrer ehemaligen Kollegin Dr. Abigail Yates (Melissa McCarthy) auftaucht. Es hat paranormale Phänomene zum Thema und könnte ihrer Karriere als ernst zu nehmende Wissenschaftlerin schaden. Also besucht sie Abigail an an einem Community College, wo sie gemeinsam mit einer weiteren Kollegin Dr. Jillian Holtzman (Kate McKinnon) Forschung des Paranormalen betreibt. Zufälligerweise wird der oben genannte Vorfall bekannt und die drei Frauen begeben sich zum Geisterhaus. Die Situation eskaliert, es kommt zu einer Geistersichtung und einem spektakulären YouTube-Video, was sich schnell verbreitet und dazu führt dass Erin ihre Stelle verliert. Abby und Jilian ereilt das gleiche Schicksal. Kurzerhand beschließen sie gemeinsam eine Immobilie anzumieten um gemeinsam Geister zu jagen paranormale Phänomene zu erforschen, die immer öfter vorkommen. Ihr nächster Kontakt ist die U-Bahn-Ticket-Verkäuferin Patty Tolan (Leslie Jones), die sich bald ihrer Sache anschließt.
Ich muss für diesen Film im gewissen Sinne eine Lanze brechen. Er ist nicht so scheiße, wie ein Haufen gatekeeperischer Nostalgisten erzählen. "Ghostbusters" (2016) hat eine halbwegs originelle Story. Die weiblichen Ghostbusters sind im gewissen Sinne Neuinkarnationen von Bill Murray, Ernie Hudson, Harold Ramis und Dan Aykroyd - die alle im Film vorkommen (bis auf Ramis der zu dem Zeitpunkt leider schon verstorben ist). Sie sehen ihnen auf eine gewisse Art auch ähnlich. Die Nachnamen könnte man, teilweise, auch als Anspielungen auf die Originale verstehen. Der Plot hat auch gewisse Ähnlichkeiten mit dem Original. Die seltsamen Vorkommnisse, eine Gruppe Wissenschaftler die sich damit beschäftigt, der Rauswurf aus der Uni, das Hinzuziehen einer neuen zivilen Person, gemeinsamer Kampf gegen die Geister und natürlich ein riesiger Endgegner. Nur dass es hier einen Menschen gibt der als Gegenspieler auftritt. Das hier ist neu und ziemlich gelungen, finde ich. Die CGI-Effekte können die praktischen, so gut wie sie auch sind, leider nicht übertreffen. Mich stört die klischeehafte Darstellung einer schwarzen Frau (durch Leslie Jones). Das Original ist ohne sowas ausgekommen, Winston Zeddemore (Ernie Hudson) war kein klischeeschafter Schwarzer. Außerdem war die Rezeptionistin der Ghostbusters, Janine Melnitz (Annie Potts, ebenfalls hier zu sehen) eine scharfzüngige, sarkastische Frau die sich nichts gefallen ließ - während der Sekretär in dieser Version ein unfassbar dämlicher Vollidiot ist, der halt gut aussieht (Kevin, gespielt von Chris Hemsworth). Außerdem wird hier viel viel viel Millennial Pipikaka-Humor in die Runde geschmissen und generell sehr sehr sehr viel Witze um die Situation zu "entschärfen". Das funktioniert leider nicht immer, ist aber auch ein typisches Mittel für die heutige Zeit, welches in vielen Action-Filmen Verwendung findet. So betrachtet: Nein, "Ghostbusters" (2016) ist nicht so scheiße wie erwartet. Aber auch nicht so gut. Eine gewisse "Weiterreichung der Fackel" hätte mich wesentlich mehr gefreut. Darum:
5,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
Ghostbusters: Afterlife (2021)
Allright, here we go. Es ist nicht das Ende, weil angeblich nächstes Jahr ein Sequel zu diesem Film kommt. Aber wie auch immer, das hier ist das Weiterreichen der Fackel und gleichzeitig eine Reminiszenz an die alten Filme von denen ich gesprochen habe.
"Ghostbusters: Afterlife" heißt auf Deutsch übrigens "Ghostbusters: Legacy". Wieso auch immer. Ist aber tatsächlich ein gar nicht mal so schlechter Titel. Zu Beginn sehen wir, wie Egon Spengler (Harold Ramis, zu dem Zeitpunkt schon verstorben) auf seiner Farm versucht mit einer Geisterfalle einen Dämon zu fangen und leider scheitert. Der Alt-Geisterjäger verstirbt. Sein Haus und das Land drumherum werden von seiner Tochter Callie (Carrie Coon) vererbt. Zufälligerweise wird sie, gemeinsam mit ihren Kindern Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) aus ihrer Wohnung geworfen, weil sie die Miete nicht zahlen kann. So ziehen die drei "vorübergehend" von Chicago nach Summerville, Oklahoma wo sich Spenglers Farm befindet. In diesem kleinen Städtchen hielt man Egon für einen komischen Außenseiter, der niemals seine Farm bewirtschaftet hat. Die wissenschaftsbegeisterte Phoebe findet bald in der Schule einen ersten Kumpel, einen Typen namens "Podcast" der einen Podcast über übernatürliche Dinge führt. Trevor versucht eine Mitarbeiterin eines Burgerladens zu beeindrucken. Schon bald wird klar, dass mit dem Ort irgendwas nicht stimmt. Es kommt täglich einmal zu einem Erdbeben. In einer verlassenen Mine scheint zu spuken. Phoebe findet eine beladene Geisterfallen unterm Boden des Hauses und zeigt sie ihrem Lehrer Mr. Grooberson (Paul Rudd). Währenddessen restauriert Trevor das alte ECTO-1 Ghosbusters Mobil. Sowohl den Protagonisten als auch den Zuschauern wird schnell klar: Irgendwas stimmt in dieser Stadt nicht und jemand sollte was dagegen tun.
Das nenne ich mal, eine wahrhaftige Rückkehr zu den Wurzeln. Allerdings auf eine neue Art und Weise. Statt zum sechsten (wenn man alle drei Filme und die beiden Zeichentrickserien mitzählt) Mal nach New York zurück zu kehren, verlagert man die Handlung irgendwo anders hin, wo es auch deutlich gruseliger ist. Irgendwo, wo nicht so viele Menschen leben. Insgesamt ergibt sich eine Art "Stranger Things" oder "Riverdale"-Atmosphäre. Nur nicht mit vielen Intrigen. Aber mit dem "Coming of Age"-Feeling. Deswegen ist es auch so gut. Man widmet den Film indirekt der nächsten Generation von Geisterjärger-Fans und packt trotzdem zahlreiche Anspielungen an die alten Filme. Und natürlich auch Cameos. Ja, sie sind alle da. Also, fast alle. Aber ja. Jedenfalls: Der Film ist eine nicht ausgelutschte Wiederholung von alten Dingen, allerdings im neuen Gewand und neuen Aspekten. Dabei steht eben erwähnte Wiederholung allerdings nicht im Hauptfokus. Es gibt hier Bösewichte, die wir schon kennen und es gibt hier Helden die wir schon kennen. Gleichzeitig zeigt man völlig neue Charaktere, die eine gewisse Verbindung zu den alten Charakteren haben. Jedoch ohne das Ganze wie eine Art schlechte Kopie von sich selbst zu gestalten. Und alles ohne Millennial-Pipikaka-Witze. Meines Erachtens kann dieser Film als eine würdige Fortsetzung von den ersten beiden Filmen betrachtet werden. Ehrlich jetzt. Darum: