Donnerstag, 12. Oktober 2023

Album der Woche#602: Cradle of Filth - Thornography (2006)

Inzwischen ist es ja irgendwie gang und gebe geworden, dass ich jedes Jahr im Oktober ein Cradle of Filth Album reviewe. Dabei ging ich nach keiner Reihenfolge vor. ich habe mir einfach einige Best/Worst Of Listen angeguckt und dann spontan entschieden. Diesmal habe ich eine "Cradle of Filth Albums ranked worst to best"-Liste angesehen. "Thornography" stand ganz unten. Sehr gut.

Dabei ist es definitiv gar kein schlechtes Album. Vielleicht nicht das allerbeste von CoF, aber auf keinen Fall ein schlechtes. "Thornography" ist im gewissen Sinne ein Konzeptalbum. Sänger (und eigentlich einhzziges konstantes Mitglied) Dani Filth erklärte den Titel ungefähr folgendermaßen: "Thornography" repräsentiert die Besessenheit der Menschheit mit Sünde und sich selbst. So bezieht sich "Thorn" im Titel auf die Dornen in Jesus' Krone. In anderen Worten: die Menschen sind so besessen von sich selbst und ihren eigenen Sünden, dass sie sich 24/7 drauf einen runterholen. 


Musikalisch unterscheidet man sich hier von anderen Alben insofern, dass man etwas simpler und zugänglicher für den Mainstream geworden ist. Es gibt hier Songs, wie "Cemetery and Sundown" die meines Erachtens durchaus chartstauglich sind. Die Texte bleiben, natürlich, gar nicht für den Mainstream gedacht - so merkwürdig das jetzt klingt. In "Byronic Man" sinniert Filth, zusammen mit Ville Vallo über jemanden der in einen absoluten Abgrund schlittert. "I am the Thorn" handelt von einem rachsüchtigen Gott, der einen Todesengel auf die Erde schickt um Menschen zu bestrafen. "Tonight in Flames" handelt von religiösen Fanatismus.

Von all den CoF-Alben die ich bis jetzt gehört habe, ist das meiner Meinung das poppigste und simpelste. Die Riffs sind unfassbar unkompliziert. Man eiert nicht mit endlosen Soli herum. Die Songs sind einfach strukturiert. Dabei sind sie doch ziemlich lang. Durchschnittlich 5-7 Minuten nämlich. Interessant: Früher fand ich Cradle of Filth so gruselig und irgendwie "schwer". Heutzutage weiß ich, dass das Quatsch ist. Sie sind einfach die schunkeligste, witzigste Black Goth Vampiric Metal (lol) Band überhaupt. Und ja: Doug Bradley aka Pinhead hat hier auch zwei Intros eingesprochen. Es geht einfach kaum ohne ihn. Jedenfalls: Wer dieses Album bzw. diese Band so furchtbar ernst nimmt, der hat schon verloren. "Thornography" ist wie ein Popcorn-Film. Es ist einfach pure Unterhaltung. Faszinierend.

Anspieltipps: Byronic Man, I am the Thorn, Cemetery and Sundown
7/10 Pfandflaschen



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