Dienstag, 17. Oktober 2023

Comic Book Review#599: Bart Simpson's Treehouse of Horror#8 (2002)

Die achte Ausgabe von "Treehouse of Horror" erschien in den USA schon im September 2002, in Deutschland allerdings erst im November 2003 als "Bart Simpsons Horrorshow"#7. Das macht mich wahnsinnig, aber egal.

"Night of Nineteen Screams!" erzählt eine recht harmlose Story darüber wie Grampa Abraham Simpson aus Versehen seine ganze Familie gegrillt hat. Er hat wohl am Fernseher rumgeschraubt, sodass dieser einen Blitz ausgestoßen hat und die Simpsons umgebracht hat. Nach der Beerdigung begibt er sich zum Haus seines Sohnes, dass er geerbt hat. Witzigerweise ist er nicht der einzige. Homer hat nämlich allerlei Leuten auf einer Serviette in Moe's Kneipe das Haus nach seinem Tod versprochen. Irgendwann hat der Barkeeper das Testament als Vordruck erstellt, um Zeit zu sparen. So befinden sich nun, nicht grade wenige Nebencharaktere im Simpson'schen Zuhause. Und die Simpsons natürlich auch. Sie sind als Geister wiedergekommen, wahrscheinlich um irgendeine Aufgabe zu erfüllen. Nun fangen sie an alle Freunde von Homer nach und nach "rauszuspuken" damit sie das Haus wieder für sich haben. Einzig Grampa sieht sie nicht, aus welchem Grund auch immer. Geschrieben hat diesen harmlosen Spaß ein Typ namens Ty Templeton, der schon desöfteren Simpsons-Stories verfasst hat. Gezeichnet
übrigens auch. Sein Stil unterscheidet sich weder von der Story als auch vom Design her eigentlich gar nicht vom herkömmlichen Simpsons-Stil. Es ist eine sehr harmlose, wenn auch ziemlich witzige Simpsons-Halloween-Story. Nicht mehr und nicht weniger. 6/10 Pfandflaschen

Nachdem Bart Homer einen üblen Streich gespielt hat (Hornissennest im Auto) rast er, ganz zerstochen, in eine Salz-Zisterne. Das Auto ist nun dahin, also muss er sich ein neues besorgen. Ganz zufällig entdeckt er in einer Kleinanzeige, dass Krusty der Clown sein Auto verkauft. So wird seine geliebte "Krustine" nun Homers neuer fahrbarer Untersatz. Blöderweise ist das Auto verflucht bzw. verfügt über seinen eigenen Verstand. Das Clownsmobil verwandelt sich innerhalb kürzester Zeit in einen Mini-Hot-Rod und Homer in eine Hommage an Ed "Big Daddy" Roth. Es stellt sich heraus, dass Krustys Auto auf andere Clowns eifersüchtig ist und sie umbringen bzw. fressen will. Dazu kommt noch, dass Marge Bart Lisa und Maggie für dieses Halloween als Clowns verkleidet hat. Geschrieben und gezeichnet von Scott Shaw! (ja er schreibt sich mit Ausrufezeichen). Wieder mal ziemlich witzig, allerdings ebenfalls ziemlich harmlos. Shaw!s Stil erinnert leicht an den von Sergio Aragonés. Die Charaktere wirken "geschrumpft" und sind definitiv "kantiger" gestaltet, als wären sie edgy Karikaturen. Die Hommage an Ed "Big Daddy" Roth (den Erfinder der Figur Ratt Fink) ist zweifelsohne das Highlight dieser Geschichte. Ganz zu schweigen von der Idee "Krustine" als Anspielung auf Stephen Kings "Christine" zu gestalten. Definitiv sehr unterhaltsam und einfallsreicher als die Story davor. Darum: 7/10 Pfandflaschen

In "Tales from the Kwik-E-Mart" werden wir Zeuge wie die Simpsons zuerst keine Cornflakes zum Frühstück haben (weil ihr Hund Knecht Ruprecht alles aufgegessen hat) und daraufhin zum Kwik-E-Mart fahren um neue zu holen. Sie wissen allerdings nicht, dass die Firma die die verschiedenen Marken herstellt, ihre Fabrik auf einem Indianerfriedhof gebaut hat. Dazu kommt noch, dass die fünf Packungen als Pentagramm aufgestellt sind. Und so erwachen fünf Cerealien-Maskottchen aus den Verpackungen zum Leben, die dann flott die Familie angreifen. Zum Glück weiß Maggie dass Milch der ultimative Feind jeglicher Cornflakes-Monster ist. Großartiges, fast schon märchenhaftes Design von Jill Thompson dass an Illustrationen aus Kinderbüchern erinnert. Wirklich fantastische Farben. Ansonsten hält sich die Zeichnerin schon an das ursprüngliche Simpsons-Design. Autorin Gale Simone erzählt die Geschichte auch nicht im Comic-Stil. Stattdessen fungiert der Verkäufer Apu als Erzähler, der alles im Reimformat packt. Im ersten Panel ist er gekleidet wie ein typischer Horror-Erzähler aus den EC-Comics der 1950er Jahre. Insgesamt: Absolut phantastisch und kurz. Genau richtig. 8/10 Pfandflaschen

"The Power Plant of Pain" präsentiert von Hillary Barta, ist ebenfalls keine klassische Comic-Geschichte. Es ist ein Horror-Alphabet, dargestellt durch wirklich einfallsreiche grausige Zeichnungen. Präsentiert von Mr. Burns, der in der "Rahmenhandlung" überall radioaktiven Abfall verteilt. Es geht los mit A wie "Axt" (der Comic Book Guy der einen unzufriedenen Kunden zerteilt), dann weiter mit u.a. D wie "Dämonisch" (Bin Laden und Saddam Hussein in der Hölle), E wie "Erdnüsse" (ein wütender Elephant zerstampft Homer), H wie "Herz" (ein riesiges Herz greift Springfield an, hahaha eine "Heart Attack"), L wie "Lurch" (ein Godzilla mit Blähungen) und endet irgednwann bei Z wie "Zombies" (Tote stehen wieder auf, nachdem Burns auf dem Friedhof seinen Abfall geleert hat). Phantastische, teils absolute widerliche Zeichnungen die teils so gar nicht für Kinder geeignet sind. In F wie "Fetisch" hofft Gil auf Sex mit den beiden Bouvier-Schwestern Patty und Selma. Er dachte nämlich sie wären siamesische Zwillingen. Es ist absolut schweine-ekelhafter Humor marke Mad Magazine. Ich find's wahrhaftig zum Totlachen. 8/10 Pfandflaschen

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