Dienstag, 3. Oktober 2023

Comic Book Review#597: Bart Simpson's Treehouse of Horror#6 (2000)

Hallo und herzlich willkommen zum ersten "Comic Book Review" im Rahmen des SHOCKTOBERs. Diesen Monat werden in dieser Rubrik nur "Bart Simpson's Treehouse of Horror"-Comics behandelt. That's it. Genau wie letztes Jahr.

Die erste Story in Ausgabe#5 heißt "Hell-O-Ween" und handelt von einem (mal wieder) sehr ungewohnten Ereignis in Springfield. Mr. Burns und der Teufel spielen gerne gemeinsam Schiffe versenken. Normalerweise muntert die Partie den Teufel auf, doch heute ist er besonders down. Stellt sich heraus, dass die Arbeit als oberster Direktor der Hölle ganz schön schwierig ist. Burns bietet ihn folgendes an: Zu Halloween (das grade stattfindet) soll er paar Dämonen kommen und die Körper von Bart und Lisa übernehmen lassen. Dann soll es nämlich richtig lustig werden. Dummerweise hat Bart die Briefkästen von den Flanders und den Simpsons als Streich vertauscht. So werden die beiden Flanders-Sprösslinge Rodd und Todd von Dämonen besessen - und das direkt nach der Lektüre eines Harry Potter Buchs. Ned Flanders wendet sich direkt an Homer (der zu Halloween als Marge verkleidet ist) und bittet um Hilfe. Tatsächlich haben die Simpsons zufällig grade ein Tor zur Hölle in ihrem Keller. Seit Monaten. Nun begeben sie sich in die Unterwelt um die Seelen von Rod und Todd zu retten.


Es gibt hier so klitzekleine Anspielungen und T-Shirt-Motive die man als Laie vielleicht nicht erkennt. So tragen einige Dämonen Shirts von The Cramps, The Damned als auch Dr. Octagon. Die Geschichte an sich ist urkomisch und beginnt mit eine Art Wimmelbild wo verschiedene Springfield-Charaktere in ihren Halloween-Verkleidungen zu sehen sind. Außerdem: Als Bart, Lisa und Homer über den Fluss Styx schwimmen hört man "Domo Arigato, Mr. Roboto!" von...Styx. Der Zeichenstil ist richtig edgy, kantig und dreckig. So wie Simpsons normalerweise nicht sind. Absolut cool. Made by: Jim Mahfood, Ian Boothby

In der zweiten Story ("Metamorphsimpsons") wird es so tschechisch dass sie mit einem "Konec" anstelle von "The End" endet. Homer erwacht nämlich eines Morgens ganz kafkaesk als Käfer. Nein, nicht Käfer. Kakerlake. Als Mr. Smithers zu Kontrollbesuch kommt weil er wieder mal (zum fünften Mal sogar) nicht zur Arbeit erschienen ist, sehen er, Marge, Bart, Lisa und Maggie zu was für einem Monstrum das Familienoberhaupt geworden ist. Sie arrangieren sich irgendwie mit der Situation. Doch bald müssen sie zuerst den Gürtel enger schnallen, weil die Einnahmen fehlen. Als nächstes vermietet Marge das Haus, sodass Moe und Barney einziehen. Diese sind aber auch bald von Homers Anblick so angewidert dass sie schnell ausziehen. Die Geschichte endet ähnlich wie in Franz Kafkas Original "Die Verwandlung".

Meine Fresse, das hier war richtig makaber. Nicht die Verwandlung in eine Kakerlake sondern die Art wie sich Homers Familie über seinen Tod freut. Richtig übel schwarzhumorisch. Geschrieben hat das Ganze Peter Kuper, gezeichnet Chris Ungar. Im Grunde unterscheidet sich der Zeichenstil nicht wirklich von dem der eigentlichen Zeichentrickserie. Allerdings sieht Homer aus wie eine skizzenhafte Zeichnung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dazu kommt noch ein Mini-Comic am unteren Seitenrand in welchem zu sehen ist wie Bart Homer mit einem Böller tötet. Creepy as fuck.

"Young Frinkenstein" (geschrieben von Bill Morrison, gezeichnet von Dan Decarlo) erzählt eine absurde Story. Eine Mischung aus "Archie Comics" und der ursprünglichen Frankenstein-Geschichte. Darin wird Bart von einem Teenager (genau dem pickligen der Burger verkauft und so) überfahren. Bei dem Unfall sterben beide. Zum "Glück" hat sich dieser in der Nähe des Hauses von Professor Frink ereignet. Dieser nimmt sich den beiden Körpern an und kombiniert sie. So landet Barts Kopf auf des Teenagers Körper und wird mit Strom wiederbelebt. Bart ist zunächst froh ein Teenager zu sein und versucht sich nachts bei einer größeren Teenie-Gruppe "anzupassen", sie sehen in ihm allerdings nur ein Monster. Zum Glück kommt bald ein weiterer Teenie bei Professor Frink vorbei um nach einem Job zu fragen. Dieser wird das nächste Opfer in Frinks perfiden Plan: Endlich jung und gut aussehend zu werden.

Wie schon erwartet: Richtig obskur und teils echt super hässlich gezeichnet. Dieser uralte Archie Style gefällt mir irgendwie gar nicht. Die Story ist irgendwie witzig, aber auf diese weirde Art und Weise. Es ist nicht verstörend sondern einfach irgendwie "gaga". Weiß ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich damit anfangen soll.

"From Duffs Till Dawn" (von Scott Morse und Carrion Bates) fungiert Hausmeister Willie als Erzähler. In dieser artsy gestalteten, nach Aquarell aussehenden Story treffen die üblichen Besucher von Moe's Kneipe (Homer, Barney etc.) auf Professor Frink der ebenfalls zu Gast. Nachdem er sich genug Mut angetrunken hat, ruft er aus dass aus seinem Laboratorium ein gruseliges, gefährliches Wesen entflohen ist. Schon kurze Zeit später taucht in der Kneipe ein Ghoul auf, dass eher wie ein grosser Moskito aussieht. Dieser wartet nicht lange und greift die Kneipengänger einer nach den anderen an und saugt ihnen das Blut aus. Bis er auf Barney trifft, der selbstverständlich viel zu besoffen ist. Das ganze Alkohol bringt den Ghoul um.

Neben der ersten Story in dieser Ausgabe ist das hier glaube ich die beste. Sie ist nicht nur großartig, weil komplett anders, gezeichnet. Sondern auch in einer Gedichtform erzählt, in einem schottischen Dialekt. Eine Art Discount-"From Dusk Till Dawn". Nur dass hier ein großer Moskito und keine Vampire die Hauptrolle spielen. Es ist absolut herrlich und ziemlich kurz gehalten. Eigentlich sind es zehn Seiten, allerdings recht spärlich belegt. Ich finde es herrlich amüsant.

Insgesamt gebe ich der Ausgabe ganze 8,5/10 Pfandflaschen




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