Das hier ist die eher magere Ausgabe. Gegen Ende des Monats kommt auf jeden Fall die mit mehr Inhalt. Sowohl Halloween bezogen als auch nicht Halloween bezogen. Deal.
Absoluter nicht Halloween-Content:
Blink-182 sind wieder in ihrer (fast) Original-Besetzung, gehen nächstes Jahr auf Tour und kündigen neues Album an. Außrdem gibt es einen unfassbar pubertären Teaser-Trailer, der voll mit Orgasmus-Witzen ist, genauer gesagt einen der sich um das Wort "coming". Der neue Song "Edging" ist, zumindest vom Titel her, eine Anspielung auf eine bestimmte Masturbations-Technik. Ich hoffe zumindest dass es nicht, in dem Alter, zurück zu Pipi-kaka-ficki-ficki-witzen geht.
Ich habe mir inzwischen auch die neue Single angehört und muss sagen, dass ich nicht wirklich begeistert bin. War auch kein großer Fan der letzten zwei Alben, oder zumindest von "California" nicht während ich "Nine" doch in Ordnung fand. Mich hat es immer (leicht) gestört dass der gesangliche Gegensatz weggefallen ist. Die Stimme von Tom DeLonge war immer eher hoch, während die von Mark Hoppus eher melodisch und sanft war. Der Gegensatz ist durch Matt Skiba weggefallen, dessen Stimme der von Hoppus ziemlich ähnlich war, meines Erachtens. Dazu noch ziemlich viel Autotune. Interessanterweise ist das hier auch der Fall, trotz der Rückkehr von Tom DeLonge. Wir haben hier zwei Stimmen die sich sehr sehr ähneln, sodass ich kaum sagen kann wer grade singt. Außerdem sind die Lyrics unfassbar 08/15. "What we started" reimt sich auf "broken hearted". Wer hätte das gedacht. Schade eigentlich.
Irgendwie Halloween-Content:
O:
Die Soundtracks sind schon längst vorbei. Allerdings wollte ich nicht unbedingt weiter machen um den Halloween-"Rhythmus" nicht zu unterbrechen, was allerdings irgendwie Quatsch ist.... Jedenfalls habe ich grade nicht so viel Bock meine Musikkollektion wieder breit zu treten. Wie auch immer, hier sind paar Songs von den "The Crow"-Soundtracks:
"Dead Souls" (Joy Division Cover) von Nine Inch Nails aus dem Soundtrack zu "The Crow"
"I'm your Boogieman"(Commodores Cover) von White Zombie aus dem Soundtrack zu "The Crow: City of Angels"
"Burning Inside" (Ministry Cover) von Static-X featuring Burton C. Bell (Fear Factory) vom Soundtrack zu "The Crow: Salvation"
Die obligatorische Discography:
Black Sabbath Discography:Born Again (1983)
Okay, ich habe versucht ganz neutral an das Album heranzugehen und habe es tatsächlich geschafft. Dennoch schwang anfangs noch dieses merkwürdige Gefühl mit. Black Sabbath, ohne Ozzy, ohne Dio, dafür aber mit Ian Gillan, seines Zeichens ehemaliger Sänger von Deep Purple? Kann das gut gehen?
Das kann, muss aber nicht. Doch zuerst zu den ganzen super interessanten Fakten. Sänger Ronny James Dio und Drummer Vinnie Appice haben die Band verlassen bzw. wurden entlassen, unter anderem weil sie heimlich irgendwas am Mix ändern wollten. Dio galt nämlich als Kontrollfreak und Perfektionist. Bill Ward kehrte zur Band zurück und war scheinbar von seiner Alkoholsucht befreit. Ian Gillan, der zuvor seine dritte Band (nach Deep Purple und Ian Gillan Band), Gillan aufgelöst hatte sagte in einem Pub im betrunkenen Zustand zu bei Black Sabbath einzusteigen. Hauptsächlich wegen Geld. Das Albumcover stammt von einem Designer der ebenfalls für Ozzy Osbourne Cover kreiert hat. Steve Joule, wie der Mann hieß, wollte nicht in den Konflikt zwischen Black Sabbath und Ozzy reingezogen werden und entschied sich für die Band nur noch beschissene Cover zu machen. Interessanterweise hat das Cover Bandmanager Don Arden (der zugleich Sharon Osbournes Vater war) tatsächlich gefallen. Ich finde es merkwürdig lustig, es wirkt wie ein mit Paint zusammengeschustertes Meme, dass nur noch frittiert gehört. Dasselbe Bild, also das Baby dass später Teufelshörner bekommen hat, haben auch Depeche Mode für ihre Single "New Life" verwendet. Auf der Tour hat man eine Zeit lang versucht ein Stonehenge Modell auf der Bühne aufzustellen. Diesen Umstand haben Spinal Tap in ihrem Film "This Is Spinal Tap" parodiert.
"Born Again" hört sich an wie eine Mischung aus... Black Sabbath und Deep Purple. Tatsächlich. Sprich, ähnliche Riffs wie bei der Besetzung mit Dio am Gesang, Instrumentalstücke von Keyboarder Geoff Johns, bluesige Anleihen und Texte die so gar nicht zu der Band passen. Zumindest meines Erachtens nicht. Klar, Sabbath haben bis dahin schon über Alkohol und Drogen gesungen. Aber nicht darüber dass man voll besoffen ein Auto kaputt fährt. Denn genau davon handelt der Opener "Thrashed". Ian Gillan ist nämlich betrunken in Bill Wards Auto gestiegen und hat es kaputt gefahren. Was für ein furchtbarer Song. Dieser Kreischgesang von Gillan zu Beginn bereitet mir Kopfschmerzen. Außerdem reimt er "Tequila" auf "Tequila". Der Titelsong "Born Again" ist tatsächlich mit das beste was das Album zu bieten hat. Eine großartige, "Powerballade" wenn man das so nennen darf. "Digital Bitch" und "Zero To Hero" sind so cringey, dass sie schon wieder lustig sind. Ich dachte nicht, dass ich es jemals erlebe dass Sabbath einen Song mit "WHAT YOU GONNA BE WHAT YOU GONNA BE BROTHER ZEEEEROOOO THE HEROOOO!" haben werden. Halten wir es noch mal fest: "Born Again", die Instrumentals "Stonehenge" und "The Dark" sind großartig. Ebenso "Disturbing The Priest". Der Rest ist eine merkwürdige Anbiederung an 80er Jahre Hair Metal/Hard Rock. Und es ist komisch abgemischt, höchstwahrscheinlich. Außerdem ist es das Album was Bill Ward wieder in den Alkoholismus getrieben hat, sodass er später durch Bev Bevan ersetzt wurde. Darum:
5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Born Again, Disturbing The Priest, Stonehenge, The Dark
Philipp:
Geezer Butler, Ian Gillan, Tony Iommi, Bev Bevan
"Man könnte es sich jetzt als Kritiker (oder wie auch immer man das
nennen mag, was ich hier gerade mache) und sagen, dass alles, was
Black Sabbath nach „The Mob Rules“ veröffentlicht haben, sowieso
nicht mehr Black Sabbath ist sondern nur ein Tony Iommi-Soloprojekt
mit wechselnden Mitspielern und man kann sich das eh nicht mehr
vernünftig anhören.
So
einfach ist es aber nun mal wirklich nicht. Das Besetzungskarussell
ist nicht von der Hand zu weisen, für den ausgeschiedenen Dio singt
nun der ehemalige Deep Purple-Sänger Ian Gillan und Vinny Appice
wurde durch den Original-Schlagzeuger Bill Ward ersetzt (welcher kurz
nach dem Aufnahmen zu dem Album wohl auch aufgrund seines
Alkoholismus wieder aus der Band flog) und schlecht ist das hier
keineswegs, ein paar Schattenseiten gibt es aber tatsächlich:
Trashed
beispielsweise mit seinem hedonistischen Text und der etwas dürftigen
musikalischen Umsetzung mit Abstand DER bis dato schlechteste Opener
eines Sabbath-Albums, man biedert sich auf diesem Lied schon auf
etwas übertriebene Art und Weise bei dem damals durchaus sehr
erfolgreichen Glam Metal an, die meisten anderen Songs (man merkt es
schon an Titeln wie „Disturbing The Priest“, dass sich hier
durchaus bei den ersten 4 Alben bedient wurde) sind ziemlich gut,
negativ hervorzuheben ist definitiv noch „Digital Bitch“, die
Strophe ist einfach lustloser Hardrock nach Lehrbuch und der Refrain
mit seinen drei Akkorden und dem Reim „Rich“ auf „Bitch“ auch
alles andere als Sabbath-worthy. Ein paar Perlen sind aber doch zu
finden: Born Again hingegen (mein persönlicher Lieblingssong) ist
eine düstere und großartige Power-Ballade, die einfach perfekt zu
Gillans Stimme passt, Potential war auf jeden Fall durchaus
vorhanden. Überlegt man sich jedoch, dass von den 9 Songs des Albums
2 instrumentale Intros für den jeweils darauffolgenden Song sind,
ist die Quote gar nicht mal so gut.
Alles
in allem ein wirklich durchwachsenes Album mit super viel Potential,
Gillans Stimme passt definitiv gut zum hier dargebotenen Material und
es gibt definitiv mehr Hits als auf Technical Ecstasy, das war s aber
leider auch schon.
Ach
und wir müssen auf jeden Fall noch über das Cover reden: Der
Künstler (dessen Namen ich an dieser Stelle nicht nennen möchte
haha) war zur selben Zeit auch für Ozzy Osbourne tätig und wollte
die Anstellung bei diesem, welcher damals noch mit den restlichen
Sabbath-Mitgliedern zerstritten war, nicht riskieren und entwarf
daher ein möglichst bescheuertes und absurdes Cover und das ist
wirklich gelungen, es fehlt eigentlich in kaum einer Liste der
schlechtesten Plattencover aller Zeiten, auf jeden Fall ganze Arbeit.
A
propos Cover: Auf der zum Album gehörigen Tour haben Black Sabbath
tatsächlich „Smoke On The Water“ von Deep Purple gecovert und
das finde ich in seiner ganzen Absurdität durchaus erwähenswert.
Anspieltipps:
Born
Again, Disturbing The Priest, Zero The Hero
6/10 Pfandflaschen"
Raphael:
"Herzlich willkommen im nächsten Abschnitt der
sabbath’schen Achterbahnfahrt. Wir erinnern uns an Berg- und
Talfahrt in den 1970ern und an die darauffolgende Rettung des Namens
Black Sabbath durch den Deus Ex Machina Ronnie James Dio. Und jetzt
im Jahre 1983 geht es wieder bergab. Die kurzen Fakten: Dio und
Drummer Apice haben die Band verlassen, Bill Ward ist trocken und
wieder dabei, Iommi und Butler sind sowieso dabei. Dann galt es nur
noch die Position am Gesang zu besetzen, was der neue Manager Don
Arden nach einigen gescheiterten Versuchen mit anderen Sängern mit
der Personalie Ian Gillan tat. Deep Sabbath oder Black Purple? In
jedem Fall war es wohl eine Konstellation, die nicht von Harmonie und
gemeinsamem Proben geprägt war. Darüber hinaus hat „Born Again“
das wohl hässlichste Cover Artwork der gesamten Black Sabbath
Historie – das sagt Bill Ward auch.
Und
musikalisch? Die Geister scheiden sich daran, ob „Born Again“ ein
Black Sabbath Album ist oder nicht. Laut Geezer Butler war es das
nicht, aber das Management hat dem Ganzen den Namen Black Sabbath
aufgedrückt, und deshalb schreiben wir jetzt darüber.
Der
Heavy Metal Opener „Trashed“ wird vielen Hörenden bereits den
ersten Schrecken eingejagt haben. Das Black Sabbath Feeling kehrt
dann wieder mit dem Effekt-Zwischenspiel „Stonehenge“ wieder.
Aber auch aus dieser nostalgischen Trance wird man durch den nächsten
Schrei von Gillan jäh herausgerissen: ‚Disturbing the Priest‘
drischt erst mächtig rein, bevor es in düsteren Passagen für etwas
Erholung sorgt. Der kurze Walgesang „The Dark“ leitet den wohl
stärksten Song des Albums „Zero the Hero“ ein. Die Nummer eignet
sich übrigens sehr gut zum Workout.
Ähnlich
wie in „Zero the Hero“ passen auch im ersten Song der B-Seite
„Digital Bitch“ Musik und Gillans Stimme am besten zusammen. Noch
stärker inszeniert sich der Sänger in der Feuerzeug-Ballade „Born
Again“. Spätestens hier haben die Fans der ersten Stunde
aufgegeben, Sabbath Sound zu bekommen und geben sich den neuen
Klängen hin. Da ändern auch die NWoBHM Hymne „Hot Line“ und das
Cock Rock Schwergewicht „Keep it warm“ nichts mehr dran.
Die
Bewertung fällt hier besonders schwer, weil „Born Again“ einfach
kein Black Sabbath Album ist. Klar ist das Album stärker als
„Technical Ecstasy“. Klar hat Bill Ward sich hier am Schlagzeug
selbst übertroffen. Betrachtet man wiederum den kaum auffallenden
Bass von Geezer Butler und die deutlich heruntergeschraubte
Gitarrenarbeit von Toni Iommi wird doch der Eindruck stark, dies sei
ein komplett neues Projekt. Der Gesang von Ian Gillan ist da
zweifelsohne nur ein weiterer verstärkender Faktor. Deshalb vergebe
ich dieses Mal zwei Bewertungen. Black
Sabbath – „Born Again“: 4/10 Pfandflaschen
und
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