Batman'89#1(von 6)
Das ist etwas worauf alle gewartet haben. Nach einer Comic-Erweiterung der 1966er Batman-TV-Serie namens "Batman'66" kommt nun eine Fortsetzung der beiden Batman-Filme von Tim Burton. Nun, eigentlich hat man immer gedacht (und der Meinung bin ich eigentlich auch) dass "Batman" und "Batman Returns" zusammen mit den beiden Joel Schumacher Filmen "Batman Forever" und "Batman & Robin" (heul) zu einem filmischen Universum gehören. In allen vier Filmen tritt sogar der gleiche Alfred-Darsteller () auf. Allerdings wird in den ersten beiden der Staatsanwalt Harvey Dent noch von Billy Dee Williams (aka Lando Carlissian aus Star Wars) gespielt während er in dem dritten Film (da schon als Bösewicht Two-Face) von Tommy Lee Jones dargestellt wird. Entweder hat man da auf die Kontinuität geschissen oder es sind einfach zwei verschiedene Universen.
Jedenfalls, dieser Comic spielt nach "Batman Returns" und zeigt uns ein Gotham City mit einem von Michael Keaton gespielten Bruce Wayne/Batman. Irgendwelche Nachfolger von Joker, die eine riesiger Gang bilden entführen einen Geldtransporter mit einem Helikopter. Batman, der grade in der Nähe ist schafft es, dass der Helikopter einstürzt und der Transporter gesichert wird. Staatsanwalt Harvey Dent ist grade beim Essen mit seiner Freundin Barbara Gordon (ja, der Tochter von Commissioner Gordon!!) und macht ihr einen Heiratsantrag als es zur Explosion kommt - auf die dann die Entführungsaktion des Geldtransporters folgt. Dazu kommt noch, dass Barbaras Tasche von einem Möchtegern-Gangster geklaut wird. Harvey hat jedoch eine Pistole dabei, bedroht den Schurken und macht seinen Standard-Move mit der Münze. Fällt sie auf eine Seite, darf der Gangster leben, fällt sie auf die andere - stirbt er. Natürlich macht er nur einen Witz. Doch am nächsten Morgen wird es ernst. Mister Dent kommt bei Bruce Wayne zu Besuch und versucht ihn für eine Anti-Batman-Kampagne zu rekrutieren. Dent hat nämlich die Schnauze voll von Kriminellen und Vigilanten, die in der Stadt sich wie Axt in Walde benehmen. Er hofft dabei auf die Unterstützung seines Freundes Bruce Wayne. Natürlich weiß er nicht, dass dieser insgeheim Batman ist. Was daraufhin passiert, ist ein klassischer Move. Der Versuch, durch das Bat-Signal Batman in eine Falle zu locken. Mit Snipern.
Eins vorweg: Der Comic ist definitiv gut und es lohnt sich einmal einzulesen. Jedoch ist es der erste Teil einer sechsteiligen Geschichte. Daher denke ich mir, dass die richtigen Hammer erst kommen werden. Denn storytechnisch geschieht hier noch nichts besonders weltbewegendes. Designtechnisch ist das jedenfalls erste Sahne. Der Comic sieht tatsächlich aus wie der Film. Aber nicht nur das, er erinnert stilistisch einfach an 90er Jahre Comics. Mit all den Soundeffekten und der Art wie sich die Leute kleiden usw. usf. Das ist einfach ein stinknormaler Move um Nostalgiker zu begeistern und es funktioniert. Und wenn ich mich recht entsinne, hat man sogar ein kleines Cameo eines Tim Burton Character aus einem anderen Film eingebaut: Byron Williams (gespielt von Jim Brown) aus "Mars Attacks!"
Made by: Sam Hamm, Joe Quinones
7,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: DC Comics
Ursprünglich rausgebracht auf Französisch, im Jahre 2020.
"False Guard" erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der in einer Art vormittelalterlicher Parallelwelt lebt, die jedoch ähnlich unserer ist. Ein Führer bringt ihn zu einer Stadt namens Irap. Da der Junge aber kaum Geld hat um ihn zu bezahlen, nimmt er sein Gefährt mit. Dabei handelt es sich um eine Art Kamel oder so was in der Art. Kaum angekommen, zeigt sich die Stadt von ihrer hässlichen Seite. Niemand kann auch nur einen Groschen Geld abgeben und als er in einem Restaurant nach Resten bzw. Wasser fragt, versucht man ihn rauszuschmeißen. Da taucht dieser Typ auf, der ihn offensichtlich bemitleidet und veranstaltet einen heftigen Aufstand sodass der Boy mit Essen abhauen kann. Doch er ist nicht wegen Almosen in die Stadt gekommen. "Pankat" ist nämlich der Name einer Kampfkunst, die er erlernen will. In Irap gibt es nämlich eine Kampfschule, in welche man jedoch nicht einfach so reinkommen kann. Er schafft es jedoch, dreist genug zu sein um dort aufzutauchen und um einen Test zu bitten. Als Resultat des Tests wird er zu einem großen Kampf in einer Arena eingeladen. Dort treffen nämlich verschiedene Kampfschulen aufeinander und der Champion der hiesigen Schule trifft auf einen sturköpfigen Kontrahenten.
Die Szenerie erscheint mir in erster Linie etwas merkwürdig, auf dem zweiten Blick sehe ich jedoch Parallelen zu "Avatar - The Last Airbender". Zumindest was das ganze Kampf-Dingen betrifft als auch die Stadt in welcher alles spielt. Gleichzeitig ist es ein typischer Kampfkunst-Comic, in welchem es um etwas größeres geht, ich weiß nur nicht was genau. Der Machismo und die Rede vom "richtigen Mann" oder von "Ehre" oder so - das fehlt hier komplett. Was schon mal gut ist. Allerdings wären das die Faktoren die den Comic wesentlich unterhaltsamer gemacht hätten. Weil sie so absurd sind. Ich mag das Setting. Ich mag das gesamte, wunderschöne, detailierte, höllisch gute Design. Allerdings kann ich mit dieser Story, bzw. viel eher dem Kampfkunst-Ding so gar nicht anfreunden. Der Rest passt.
Erschaffen von Merwan
6,75/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Magnetic Press
The Golem Walks Among Us!#1(/2)
Erster Teil eines Zweiteilers. Geschrieben von Mike Mignola und Christopher Golden. Gezeichnet von Peter Bergting.
Der erste Teil spielt sich ab in Camogli, Italien. Es ist der 27.06.1938. Eine junge Frau gebärt eine Tochter. Ihre Eltern wollen das Kind, als auch sich selbst, um jeden Preis beschützen und geben es direkt nach der Geburt an zwei junge Frauen ab. In der Stadt grassiert nämlich eine merkwürdige Sekte, bestehend aus Fischern die einen riesigen Seedrachen namens Mormos anbeten. Sie sind dafür bekannt, Kinder zu kidnappen und sie ihren "Gott" als Opfergabe anzubieten. Doch sie sind scheinbar nicht bloß menschlich und verfügen über magische Kräfte. Connie und Veronica, die beiden Frauen schaffen es nicht wirklich das Kind zu beschützen und sind schon bald von bewaffneten Fischern umzingelt. Kurz darauf fliegt Bomberflugzeug über den Ort und wirft eine Ladung ab. Dabei handelt es sich um niemand geringerem als das Lehmmonster Golem. Im Gegensatz zu alten Erzählungen hat es eine weitaus humanoidere Form und sogar einen Sixpack. Es ist dafür da, das Kind und die beiden Frauen zu beschützen. Veronica wird von den Fischern umgebracht, der Golem und Connie fliehen jedoch zurück zu der ursprünglichen Familie des Kindes. Als sie jedoch, weil Mutter und Vater die Anwesenheit des Kindes als zu gefährlich für sich erachten, wieder fliehen wird Golem von den Fischern angegriffen. Es stellt sich bald heraus, dass ein langjähriger Hexenkult hinter der Sekte steckt. Eine uralte Hexe namens Kushim will sich an dem Golem rächen, weil er irgendwann ihre Schwester umgebracht hat. Doch nicht nur er soll leiden, sondern auch der Rest der Menschheit. Außerdem ist das Kind scheinbar eine Art Auserwählte. Holy shit.
Ich kenne den Golem-Mythos und hatte bis jetzt eigentlich nur den Eindruck, dass das Lehm-Monster Juden beschützt hat und Aufträge ausgeführt hat, die man mitgeteilt hat. Nicht, dass er irgendwelche Hexen umgebracht hat. Wobei, das auch logisch wäre wenn die besagten Hexen und Hexer den Menschen feindlich gesinnt waren. Ich habe, ganz ehrlich, absolut keine Ahnung wohin mich das hier führen wird. Der Golem als Qusi Superheld mit Sixpack. Und nackt. Aber insgesamt ist das Design als auch das Setting im Italien des 20. Jahrhunderts doch ziemlich spannend. Auch die Sache mit dem Fischerkult und den Hexen. Wobei es sich mir nicht erschließt, was davon "echt" und was eine Scharade ist. Zuerst dachte ich dass es sich bei Fischern um Nazis handelt, weil sie ähnliche Armbinden getragen haben. Wäre auch naheliegend: Golem - Juden - Shoah - Nazis. Aber nein, so ganz einfach ist es wohl nicht. Und nein, Mignola hat den Comic nicht gezeichnet auch wenn es ihm ähnlich sieht.
7,75/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Dark Horse Comics
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