"The Crash And The Draw" ist das zweite Album von Minsk und gar nicht mal so aktuell. Da sie aber seit Ewigkeiten in meiner "To Review"-Liste standen und ich irgendwie etwas ahnungslos war, habe ich auf ihrer Bandcamp-Seite einfach ins Blaue gegriffen und dieses Album ergattert.
Am ehesten ähneln Mink den US-Amerikanern Neurosis. Ähnlich langatmig und schleppend ist der Sound. Gleichzeitig erinnert mich an einer Stelle, genauer gesagt den ersten Song ("To The Initiate), der Gesang an die neuesten Aufnahmen von Sepulturas Derrick Green auf "Quadra". Ich habe es schon im Netz gelesen. Metal-Puristen bezeichnen das Album als Hipster-Metal und als viel zu langweilig. Vielleicht ist es gar nicht so gut wie das erste, wer weiß. Allerdings ist es für mich das erste dieser Band und ich bin definitiv nicht unbeeindruckt.
Klar, es ist fraglich ob man wirklich so lange Songs (bis zu 12 Minuten) gebraucht hat. Oder ob man einen Song in vier Teile splitten musste - Onward Procession besteht nämlich genau aus vier, ungefähr 6-7 minütigen Teilen. Ich weiß nicht genau, wieso sie sich nach der belarussischen Hauptstadt benannt haben. Es kann sein, dass es irgendwas mit der Geschichte dieser Stadt zu tun hat - die wie so viele Städte in der ehemaligen Sowjetunion von der Wehrmacht belagert wurden - oder ob sie einfach auf den Aspekt der Zerstörung stehen. Doch es geht hier nicht nur um Ballerei und Zerstörung. Es ist beinahe schon typisch für Post-Metal-Bands Songs zu produzieren die einen atmosphärisches Klangbild aufbauen, aufbauen, aufbauen, nur um dann alles wieder mit langsamen Riffs einstürzen zu lassen. "Conjunction" ist so ein schöner Song. Beinahe-Ambient. Traumhaft. Und dann geht er nahtlos in "The Way Is Through" über. Es ist eine merkwürdige Mischung aus fast schon Lagerfeuerromantik und philosophisch anmutenden Gesprächen unter einem Sternenhimmel. Nur um dann aufzuspringen um festzustellen, dass man das Auto angelassen hat. Oder so.
Anspieltipps: Conjunction, The Way Is Through, To The Initiate
8/10 Pfandflaschen
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