Juli:
Interessant, da befindet sich unweit von meiner alten Arbeit eine neue Location. Ob sie vor einem Jahr auch schon da war? Wahrscheinlich nicht, sonst hätt ichs gemerkt. Vielleicht wird dieser Teil von Gelsenkirchen irgendwann mal auf eine gute Art und Weise gentrifiziert lol.
Den Anfang machen NEIN. Habe irgendwo (auf Facebook wahrscheinlich) die Beschreibung des Events gelesen und dachte mir: "Aha, also halt eine Punkband". Aber NEIN. NEIN machen stattdessen
eine durchaus gelungene Mischung aus Punk-Gekloppe, langsameren sludgigen Momenten und etwas, nennen wir das mal Retro-Poland-Gitarre. Texte, die ich mit meinem Gehör nicht entziffern kann. Songs die durchaus witzige Titel tragen. Ich meine, irgendwas mit Bullen die sich am Pissoir den Pimmel halten (?) rausgehört zu haben. Anyway, ich hab hier wirklich Spaß. Ehrlich jetzt.
eine durchaus gelungene Mischung aus Punk-Gekloppe, langsameren sludgigen Momenten und etwas, nennen wir das mal Retro-Poland-Gitarre. Texte, die ich mit meinem Gehör nicht entziffern kann. Songs die durchaus witzige Titel tragen. Ich meine, irgendwas mit Bullen die sich am Pissoir den Pimmel halten (?) rausgehört zu haben. Anyway, ich hab hier wirklich Spaß. Ehrlich jetzt.
Trists waren, wie schon bei einen ihrer vorherigen Auftritte, die ich das letzte Mal begutachten durfte, wirklich grandios. Ich mag es wenn, man es ansehen kann dass der ganze Auftritt durchaus persönlich wirkt und Frau den gesamten Körper zum Ausdruck von Texten einsetzt. Man kann ja nicht einfach nur still stehen. Das zeugt von emotionaler Reife. Dank eines durchaus mehr als angetrunkenen Besuchers, der nach mehr Material verlangt hat, kriegen wir tatsächlich einen "unfertigen" Song zu hören. Später, bei der nächsten Band, schafft es dieser Typ mir ordentlich auf den Sack zu gehen.
Manøver kannte ich bis dato tatsächlich nicht. Ihr Name als auch das Logo versprechen allerdings nichts gutes. Es schreit nach Crust-Klischees bzw. nach Leuten die in ihrer Crust-Freizeit angecrusteten Black Metal gecrustet gehört haben. Zum Glück irre ich mich, denn was ich da zu sehen kriege ist eine unfassbare Dampfwalze, die einen eher an War Metal mit Sludge-Elementen erinnert. Ich verstehe den Sänger absolut nicht. Ich sehe aber dass er da steht und schreit. Im Hintergrund sieht man mit einem Beamer auf die Wand geworfene Bilder von Kriegsschauplätzen. Es wirkt wie die absolute Hölle. Keine Ansagen, kaum Pause dazwischen. Stattdessen ein Danke und so.
Das war mal ein ordentlicher Abend, in einer durchaus vertrauten Umgebung. Auf das Ückendorf wieder auferstehe.
Stricher guckt sich "Deadpool & Wolverine" an am 27.07.2024 im CinemaXx Essen mit Genossin V und Genosse M
Lange hat man auf die Fortsetzung von "Deadpool 2" gewartet. Lange war es schon bekannt dass Hugh Jackman wieder in die Rolle des Wolverine schlüpfen wird. Es war auch bekannt, dass dieser Film im sogenannten "Marvel Cinematic Universe" spielen wird, weil das 20th Century Fox/Marvel-Universum mit dem letzten X-Men Film "The New Mutants" längst zu Ende gegangen ist. "Deadpool" sollte aber als Reihe fortgeführt und der Character irgendwie offiziell ins Marvel Universum übergehen. Und nun passiert genau das. So ungefähr.
Zu Beginn sehen wir wie Wade Wilson aka Deadpool (Ryan Reynolds) mithilfe eines Teleporters von seinem Universum in das "Haupt"Marvel-Universum, also auf die Erde-616 reist um dort Happy Hogan (Jon Favreau) zu überzeugen ihn ins Team der Avengers aufzunehmen. Doch das war vor 18 Monaten und es ist dabei nichts rausgekommen. Mittlerweile lebt Wade weiter auf seiner Erde-10005 und arbeitet als Gebrauchtwagenhändler. Seine Tage als Deadpool sind längst zu Ende. Nach einem weiteren Arbeitstag begleitet ihm sein Kollege Pete (Rob Delaney) nach Hause, wo auf ihn eine Überraschungsgeburtstagsparty wartet. Plötzlich taucht ungebetener Besuch auf: Mehrere Agenten des TVA (Tima Variance Authority). Sie nehmen Wade widerwillig mit und so erfährt er schon bald was sie mit ihm vorhaben. Ein äh Abteilungsleiter des TVA nahmens Mr. Paradox (Matthew Macfadyen) bietet ihm tatsächlich einen Platz auf der Erde-616 an. Allerdings offenbart er ihm auch, dass aufgrund des Todes eines "Ankerwesens", dass das jeweilige Universum am Leben hält, seine (also Deadpools) Erde bald "sterben" wird und das TVA einen "Mercy Kill" durchführen kann. Das "Ankerwesen" ist dabei Logan aka Wolverine (Hugh Jackman), der in "Logan" bekanntlich verstorben ist. Wade zählt 1 und 1 zusammen und beschließt spontan ein "TemPad" zu klauen und damit durch das Multiversum zu reisen um einen Wolverine zu finden, der ihm helfen kann seine Erde zu retten. Sehr zum Leidwesen von Mr. Paradox, der ohne die Zustimmung seiner Arbeitgeber agiert. Nach mehreren Versuchen findet Wade tatsächlich einen Wolverine, der allerdings der mieseste von allen ist. Dieser ist dem Alkoholismus verfallen und hat mehrere Menschen im Stich gelassen. Zur Strafe werden beide Helden von Mr. Paradox in die sogenannte "Leere" (auf Englisch "The Void") abgelassen. Einen künstlich hergestellten Bereich des Multiversums in welchen aufmüpfige Charaktere leben, deren Universen und sie selbst Probleme gemacht haben. So unter anderem die Zwillingsschwester des X-Men-Anführers Charlex Xavier, Cassandra Nova (Emma Corrin). Wie finden Deadpool und Wolverine den Weg zurück? Tun sie das überhaupt? Welche Cameos gibt es noch zu sehen? Wie viele Anspielungen verträgt das menschliche Gehirn überhaupt?
"Deadpool & Wolverine" ist ein Fest für all die Old School Marvel Fans der ersten Stunde. Und damit meine ich die Kinder der 2000er die alle Filme gebingt haben. Man findet hier nämlich genug Anspielungen auf X-Men, Fantastic Four, Elektra und Blade. Der Film ist eine selbstironische Riesenanspielung. Gleichzeitig auch ein Abschied von all den Filmreihen ist, deren Handlungen nicht mehr "kanonisch" sind weil sie kein Teil des MCU sind. Offiziell war beispielsweise "The New Mutant" der letzte Film der X-Men-Reihe, allerdings hat es sich nicht wie ein richtiger Abschied angefühlt. Die Handlung des Films selbst ist ebenfalls gekonnt selbstironisch um den Fakt herum aufgebaut, dass das hier eine Art selbstironischer Abschied von vergangenen Filmen ist. Gleichzeitig ist Deadpool jedoch ein Charakter der voller Selbstzweifel ist und alles hinter einer Tonne an Ficki-Ficki-Witzen und Selbstironie verbirgt. Es ist Meta-Ebenen-Humor par Excellence gewürzt mit einer Unmenge an Gore und Kampfszenen die den Zuschauer an ein Sidescroller-Videogame erinnern. Ich fands köstlichst amüsant und habe wirklich viel gelacht, trotz des Ironie-Überflusses.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
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August:
SOMMER SONNE MOND UND KERNE am 10.08.2024 im FZW, Dortmund
Okay, ich hatte dieses Konzert tatsächlich im Sinn, weil ich wusste, dass Fotokiller auftreten werden. Allerdings habe ich nirgendwo, bis kurz vor dem eigentlichen Datum rausgefunden, in welchem Rahmen sie auftreten werden. Jedenfalls grüße an dieser Stelle, gemeinschaftlich nach Berlin - Es war sehr cool sich mal wieder gesehen zu haben. You know what I mean. Jedenfalls, so verlief es:
Als ich endlich ins FZW reinspaziert bin, haben Fotokiller schon längst angefangen. Es stellte sich heraus, dass das Berliner Trio ganze 8 Stunden auf der Autobahn verbracht hat, direkt danach den Soundcheck gemacht hat und dann sofort mit dem Auftritt losgelegt hat. Man sah die Müdigkeit, man sah den Schweiß. Sie haben es knallhart durchgestanden. Meinen Hut ziehe ich davor. Außerdem ist das beinahe die beste Musik für die Art von Hitze. Weder aggressiv noch irgendwie bedrückend. Stattdessen traurig und positiv klingend zugleich. Ich nenne das "sad happy Post Punk". Da ich keine Lust hatte, ständig von der Kneipe bis nach unten in den Club zu rennen - das Prinzip ist hier dasselbe wie beim Spastic Fantastic Festival: Eine Band spielt oben und direkt danach eine unten, ohne Pausen dazwischen. - beschließe ich doch irgendwie erstmal draußen rumzuhängen. Irgendwann gehe ich dann nach unten und gucke mir die restlichen 1,5 Songs von Passed Out an. Wirklich sensationeller, eingängiger nach 90er Jahren klingender Hardcore. Aber nicht irgendwie metallisch oder so und ganz und gar nicht mackerig. Find ich gut. Gabs aber auch schon öfter. Wieder oben angekommen: Es spielt eine fürchterliche Band aus Berlin. Sie nennen sich Zweilaster. Es ist irgendwas artsy fartsy punkiges. Eine Frau am Schlagzeug, die irgendwas von "ich pisse auf deinen vater" singt und ein Typ mit Saxophon und Gitarre. Alles erscheint als würde es nicht im Takt gespielt werden. Ich fühle mich massivst gestört und gehe raus. Die darauffolgende Band sind Human Strain. Sie spielen auf der größere Bühne, unten im Club. Die Bühne ist voll mit leuchtenden Towern ausgestattet, die passend zur Musik blinken. Ja, es sind späte 2000er Nu Metal influenced Hardcore Happy Hours. Oder so. Die Band ist irgendwie sympathisch, weil sie den Glauben an die Hardcore Szene nicht verloren haben. Das ist in Ordnung so. Erinnern mich an tatsächlich irgendwie an die Nu Metal Urgesteine Spineshank. Aber ich bin mir leider ziemlich sicher, dass ich danach kaum irgendwas von ihnen hören werde. Da ist noch Luft nach oben! Als nächstes dann: Cruel Division. Ein absoluter Banger von einer lärm-infizierten, krach machenden, sich irgendwie nach Full of Hell aber irgendwie auch nicht anhörenden Band. Großartiger Contrast zu den restlichen Bands! Leider ist es zu heiß, um sich das alles die ganze Zeit zu geben. Ich finde, dass je mehr Gitarren geschreddert werden und je mehr geschrien wird, desto mehr Hitze erzeugt wird. Big science hours. Danach ging es, etwas verspätet wieder zurück nach unten. Und zwar zu Die Tödin, einer Solo Darkwave Künstlerin aus Gelsenkirchen. Ich war von einigen Sachen erstaunt und tatsächlich auch begeistert. Erstens von der Aufmachung der Bühne (es war sehr dunkel und alles roch nach Patchouli) als auch von der Aufmachung der Künstlerin selbst. Ich habe mich gefragt ob ihr nicht irgendwann schwindelig wird, wenn sie den Kopf so oft nach unten hängen lässt. Sehr wütend-traurig-schöne Lyrics über Weltschmerz und auch Selbstverletzung. Das war das einzige was mich gestört hat. Zum Glück gab es keine Selbstverletzung zu sehen. Die Texte hatten ziemlich oft die selbse Reimstruktur. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass das Absicht ist um irgendwie auch die jüngste Generation mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne abzuholen. Gefällt mir wirklich sehr gut. Alles in allem ein sehr gelungener Abend!
CRADLE OF FILTH + BUTCHER BABIES + IGNEA am 13.08.2024 in Matrix, Bochum
Ich hatte die Karte seit einem Monat. Endlich war es soweit. Ein Konzert von Jugendlegenden Cradle of Filth. Das erste Mal habe ich sie irgendwann in VIVAs "Hell's Kitchen" gesehen, irgendwann später folgte das erste T-Shirt für fünf Euro von irgendeinem Stand auf Mallorca.
Den Anfang machten IGNEA aus Ukraine. Zuerst tatsächlich gar nicht so sehr mein Fall. Vor allem weil ich Vorurteile gegenüber Leuten mit Keytars habe. Jedenfalls wirken sie auf mich wie eine durchaus dazu passende Band. Mehrere Leute in schwarz auf der Bühne. Eine Sängerin die zwischen Growling und sehr melodiösen Gesang wechselt. Ein Typ am Keyboard und zwischendurch paar ordentlich harte Riffs. Zu Beginn ist es etwas durchwachsen, doch sie "wachsen" in ihren Auftritt rein. Es macht tatsächlich ziemlich Spaß ihnen zuzusehen.
Die BUTCHER BABIES kannte ich bis dato eigentlich nur vom Lesen. Ich hatte den Eindruck, dass es eine moderne Metal Band ist, mit zwei Sängerinnen. Allerdings ist hier nur eine zu sehen. Das heißt am Gesang ist jetzt Heidi Shepherd während Clara Harvey nicht mehr Teil der Band ist. Bassist Jason Klein spricht Deutsch und fordert die Menge vor einem Song ihm mitzuteilen "WAS IST JETZT FÜR EINE ZEIT???". BB machen richtig geilen, spaßigen, groovigen, schaukelnden Metal, der irgendwo zwischen Nu Metal und Groove Metal anzusiedeln ist. Es ist wirklich außerordentlich gut konzipiert, macht Spaß und ich bewege mich sogar so ein kleines Bisschen. Also soweit mir das die Menge an Leuten um mich herum zulässt.
Irgendwann ist es soweit. Nachdem ich, und mehrere andere, von irgendjemanden Wassereis in die Hand gedrückt bekommen haben und wir lange genug gewartet haben, betreten CRADLE OF FILTH die Bühne. Aller Anfang ist (irgendwie) schwer. Sänger Dani Filth macht den Eindruck als würde er seine Kreissägen Vocals nicht meistern. Irgendwie hört sich das echt erzwungen an. Es vergeht etwas Zeit bis sich alles, meiner Meinung nach, vernünftig anhört. Die Aufteilung auf der Bühne ist super komisch. Hinten links sitzt der Schlagzeuger in einem äh wahrscheinlich klimatisierten Subraum, umrandet mit Plexiglas. Hinten rechts steht die Sängerin und Keyboarderin Zoe M. Federoff, die kaum zu sehen ist. Die zwei Gitarristen und Bassist springen immer wieder über die Bühne während Dani Filth mal ganz vorne und mal ganz hinten zwischen Drummer und Keyboarderin steht. Vielleicht ist es hinten einfach besser klimatisiert als vorne. Who knows. Jedenfalls kommt die Band irgendwann tatsächlich ganz gut in Fahrt und es macht tatsächlich immer wieder Spaß einige Songs (wieder) zu entdecken, die man schon tausend Mal gehört hat. Sie spielen ein Paar Songs von ihrem ersten Album "The Principle of Evil Made Flesh", dass dieses Jahr 30 wird. Die Show wird allerdings von einem Gitarristen gestohlen, der wie Pinhead aus den Hellraiser-Filmen geschminkt ist. Ich nenne ihn einfach Gigachad Pinhead. Er posiert immer wieder mit seiner Gitarre und lächelt ins Publikum. Ich muss mehrere Male ziemlich viel lachen. Nicht zu lachen ist allerdings, als irgendwas von der Technik ausfällt. Für einen kurzen Moment sind die Gitarren nicht zu hören, und das obwohl die Gitarristen und Bassist eindeutig weiter spielen. Naja... Insgesamt: Auf keinen Fall ein Desaster. Es war wirklich super spaßig. Und ich bereue es nicht, Geld dafür ausgegeben zu haben. Allerdings würde ich mir CoF glaube ich so schnell nicht noch mal live angucken.
POISON RUIN + SUIR + VERROTET am 17.08.2024 in Die Trompete, Bochum
Ich hatte seit über zwei Monaten ein Ticket. Irgendwann habe ich mir aber das oben erwähnte Ticket für Cradle of Filth geholt. Das heißt, zwei Konzerte innerhalb einer Woche. Ganz schön viel für einen 33-jährigen der Vollzeit arbeitet. Aber okay, jetzt ziehen wir's durch.
Den Anfang macht VERROTET aus dem Hause VAN Records, wo auch The Ruins of Beverast zu Hause sind. Das Logo erinnert (offensichtlich) an Death In June, aber wir haben es hier nicht mit Neofolk zu tun, sondern mit EBM. Zu sehen ist ein leicht aggressiv wirkender Typ der vor einem Laptop steht und zu eigens komponierten Beats in ein Mikrofon schreit/singt bzw. mit rauer Stimme seine Texte präsentiert. Ich höre sowas wie "wir sind die Toten von morgen" oder so. Klingt gar nicht mal schlecht, also eigentlich alles andere als schlecht. Allersind sind Marlyn und ich relativ spät angekommen und kriegen nur die letzten drei Songs mit. Gefällt mir aber.
SUIR haben wir im Jahre 2024 schon mal auf dem CULTHE FEST in Münster gesehen. Damals war es, ähnlich wie hier bei VERROTET ein ziemlich kurzer Auftritt für uns. Diesmal gucken und hören wir uns alles von Anfang bis Ende an. Wirklich faszinierender, eindringlicher und beruhigender Post-Punk/Wave/Irgendwas Sound. Super schöne und wunderbar eintönige Stimme. Es klingt etwas traurig, aber das ist auch der Punkt. Nach wie vor, richtig richtig super. Vor allem wenn man in einem Sessel sitzen und sich alles in Ruhe anhören darf.
POISON RUIN passen überhaupt nicht zu den Vorbands. Gut, die kleinen Dungeon Synth Interludes irgendwie schon. Allerdings klingt die Band sonst nach Working Class Bands aus Großbritannien, die in den 80ern irgendwas über "fucking System" gesungen und eher Glatze als Irokese getragen haben. So klingt nämlich der Sänger. Ich verstehe absolut kein Wort davon, worüber er singt. Andererseits klingen sie aber wie eine Post-Punk-Version dieser Bands. Sprich: Nicht zu unnötig harte Gitarren, kein Metal-Oi!, keine unpolitische Kirmesscheiße aber auch kein Street Punk. Ich würde das fast schon als *räusper* Post Anarcho Dungeon Street Punk bezeichnen. Denn die ganze Optik auf dem Albumcover und in den Videos schreit nach Mittelalter, während man in den Texten irgendwie über das reale Leben im hier und jetzt singt. Interessant. Macht Spaß, auch wenn die Leute vor einen die Sicht versperren. Dachte eigentlich die drei Typen werden in voller Ritter-Montur auftauchen. Ich fands gut, auch wenn ich tierisch müde war und schon wieder anfing zu dissoziieren. Mir gefällts! "Confrere" ist bis dato mein Lieblingssong.
GEGENPROTEST VON "FREIES RUSSLAND NRW" am 25.08.2024 in Heumarkt, Köln
Es war schon etwas mehr als paar Monate, dass ich auf einer Veranstaltung von "Freies Russland NRW" gewesen bin. Diesmal war der Anlass, nicht nur mal wieder, Stimme gegen Putin und seine Anhänger zu erheben sondern auch gezielt für die weitere Unterstützung der Ukraine als auch Protesten gegen Antisemitismus zu plädieren. Gleichzeitig gab es noch ein anderes Anliegen. Nämlich ein Autokorso von Russland/Putin-Verstehern, veranstaltet von einem Leverkusener Rechtsradikalen dessen Feindbilder sich in der Vergangenheit an aktuellen Ereignissen orientierten (Flüchtlinge, Islam, Impfungen, Ukraine, NATO, Israel). Leider haben wir zeittechnisch den Autokorso verpasst. Aber das ist egal, denn wir kamen tatsächlich ins Gespräch mit vorbeiziehenden Fußgängern und konnten über unsere Anliegen informieren. Ich fand, das war ein guter Tag, trotz 1,5 Stünder Anreise nach Köln.
KAZ OPEN AIR am 31.08.2024 in Hibernia Skatepark, Herne
Das letzte mal, dass ich auf dem KAZ OPEN AIR war, war als Torsun noch gelebt hat und Egotronic die Headliner waren. Ich glaube, das war 2017 oder so. Dieses Mal wars auch ziemlich cool, muss ich sagen. Leckeres Essen, ein cooles Skateboarding Contest wo Jugendliche (und auch nicht so Jugendliche) ihre Skills zeigen konnten. Ich hatte ein CigKöfte vom Stand des "Trotz Allem" und eine Backkartoffeln mit Bohnensalat. Außerdem konnte ich von der Patchmakerin/DIY-Künstlerin Klopapia wieder großartige Mock-Patches ergattern. Ich bin jetzt in Besitzt von "Megameth" und "DoppelKoRn". But, anyways...
Als ich ankam, haben KRONKORKEN angefangen zu spielen. Unfassbar unlustiger Deutschpunk aus Essen, der eigentlich nichts interessantes zu sagen hatte außer "Saufen ist wichtig und Nazis sind blöd". Wie kann man mit scheinbar mitte 30 (so alt saht ihr nämlich aus ihr Arschgeigen) noch solche grenzdebilen Texte schreiben? Fun Punk war vor dreißig Jahren schon nicht witzig, das hier ist einfach selbst selbstironisch betrachtet absolut nicht witzig. Das ist als hätten Knochenfabrik noch mehr Alkohol und Viagra zu sich genommen um "Ameisenstaat" in richtig Scheiße aufzunehmen.
Die nächste Band, bzw. das nächste Duo nannte sich VENLAFVCKSCENE. Es hieß von der Bühne, dass der Bassist krank ist, also hat der Drummer innerhalb von einer Woche einen Drumcomputer programmiert und den Bass übernommen. Da waren sie also auf der Bühne. Eine Sängerin, ein Bassist und ein Drumcomputer. Man nennt das minimalistischen Grind Punk mit viel Growls, Blastbeats und Basslines. Als hätten Atari Teenage Riot irgendwann richtig gute Musik gemacht. Holy shit. Besonders positiv fällt mir auf, dass die Band die Parole "Woman Life Freedom" im Bezug auf die Proteste im Iran hervorgekramt hat, die manch einer Linker heutzutage leider komplett vergessen hat. Danke dafür.
Die nächsten zwei Bands spielen als Ersatz für zwei andere Bands, deren Namen mir nicht eingefallen sind. EZEKIEL sind als nächstes dran und leider langweilen mich die ersten Töne schon. Bis auf die Ansage der Sängerin, ihr Kind solle gefälligst den Ohrschutz anlassen. Ansonsten klingt das nach ziemlich belanglosen Hardcore Punk, der moderneren Sorte. Mag sein, dass einige damit abgeholt werden, aber ich leider nicht.
Viel besser wird es als MANØVER die Bühne betreten. Ja, genau die die ich knapp zwei Monate davor in Gelsenkirchen gesehen habe. Absoluter Abriss war das damals und absoluter Abriss ist es auch an dem Tag. Leider ohne Beamer der irgendwelche Kriegsbilder auf die Bühne geworfen hat. Diesmal allerdings noch druckvoller und mit ordentlich wumms dahinter. Es ist wie beim letzten Mal absolut fantastisch und zerstörerisch. Crust Punk hat sich selten mehr wie War Metal angehört. Ich liebe diesen Hall. Es ist absolut großartig.
HIPPIE TRIM, SVETLANAS, den linksdeutschen Rapper PTK und die Coburger Hardcore Punk Urgesteine RAWSIDE muss ich leider links liegen lassen, weil ich zum Grillen eingeladen bin. Tatsächlich bereue ich das nicht. Ich muss nicht alles aus meiner Jugend wieder haben. Es ist tatsächlich ein echt cooles Festival. Schon lange nicht gesehen, dass Menschen jeglichen Alters so friedlich miteinander gefeiert haben. Es ist klein, es wirkt dörflich, es ist halt Herne. Und das ist cool.
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September:
Stricher geht zum Fußball ins Westfalenstadion in Dortmund am 07.09.2024
Es war ein ungewöhnliches Angebot, aber wir haben es angenommen. Marlyn und ich sind auf Einladung von R und J (Anonymität wird bewahrt) zu einem Spiel des Fußballvereins "Borussia Dortmund" mitgekommen. Allerdings war es kein gewöhnliches Spiel und Gott bewahre kein Derby gegen den Schalke 04. Es war ein Abschiedsspiel für zwei langjährige Spieler: Jakub Błaszczykowski und Łukasz Piszczek. Dafür wurden zwei BVB-Teams gebildet, die - auf freundschaftliche Art und Weise gegeneinander gespielt haben. "Team Piszczu" und "Team Kuba". Man konnte die einen von den anderen nur wegen der Farbkombi von Schwarz und Gelb unterscheiden. Die einen spielten in Gelb-schwarzen Trikots, die anderen in Schwarz-gelben. Ich war für "Team Piszczu", einfach nur weil sie zu Beginn das linke Tor verteidigt haben und wir näher am linken Tor saßen. Selbst habe ich natürlich wenig Ahnung vom Fußball, allerdings war das eine Erfahrung die es wirklich wert war. Es gab viel Pathos zu hören und zu sehen, doch ich war mir sicher dass alle anwesenden wirklich mit Herz bei der Sache sind. Zum Glück gings hier nicht um irgendwelche Feindseligkeiten gegen einen gegnerischen Verein, weil es da wirklich enorm hässlich werden kann. Dazu kam noch das amüsante Halbzeit-Programm. Da spielten tatsächlich gefühlt 100 Kinder aus einem BVB-Jugendverein (oder so) gegen drei Profi-Spieler. Natürlich haben die Kids gewonnen. Wirklich sehr sympathisch. Mindestens genauso cool war die Anwesenheit gewisser polnischer Nationalspieler, die zur Vervollständigung wohl eingesprungen sind. Man merkte auch sofort die Verbundenheit zwischen polnischen Fans auf der Tribüne und polnischen Spielern auf dem Rasen. Im Bereich "Fan-Arbeit" macht der BVB wirklich alles richtig. Darum ist es mir ziemlich egal gewesen, ob das hier Kommerz ist oder ob andere Vereine besser sind oder nicht. Ich fühlte mich wirklich willkommen, als Gast. Aber zu einem "gewöhnlichen" Fußballspiel werden mich keine zehn Pferde hintragen. Niemals.
KING DUDE am 27.09.2024 in Die Trompete, Bochum
Ich habe mich zuerst auf dieses Konzert gefreut. Irgendwann hatte ich bedenken ob ich wirklich hin sollte, weil ich den Künstler doch nicht so gut kenne. Dann habe ich mit mir selbst debattiert und am Ende festgestellt, dass ich mich doch freuen würde, hinzugehen. Auch wenn, Die Tödin, die als Support auftreten sollte abgesagt hat. Leider konnte ich nicht pünktlich von der Arbeit weg, sodass ich zu Fuß im Regen zum Bahnhof gelaufen bin und gegen 21:30 angekommen bin, als die (Ersatz-)Vorband Isocult schon gespielt hat und King Dude (aka TJ Cowgill) zusammen mit seinem Begleiter längst angefangen hat. Kurzum: Es war wirklich super super schön. Einfach hinsetzen, weil der Laden eh so
voll ist, dass das Vordrängen nach vorne zusätzliche Nerven kosten würden und der Musik lauschen. Zwischendurch auch mal paar Anekdoten. Besonders gefallen haben mir die Live-Versionen von "Ladybird, Ladybird", "Forty Fives Say Six Six Six" und "The Hottest Girl On Earth". Eine wirklich schöne beruhende Mischung aus Dark Country und teilweise sehr post-punkiger Stimme. Es ist ein Genuss, sich da hinzusetzen und zuzuhören. Vor allem, wenn man die Leute um einen herum ausblenden kann die sich lauthals unterhalten. Finde es ziemlich nervig, wenn Menschen das machen, vor allem auf kleineren Konzerten die nicht so laut sind. Fuck off. Ansonsten: Ich habe ein neues T-Shirt und ein neues Poster für meinen kleinen Arbeitsbereich hier. Ich bin glücklich nach Hause gekommen. Cheers.
voll ist, dass das Vordrängen nach vorne zusätzliche Nerven kosten würden und der Musik lauschen. Zwischendurch auch mal paar Anekdoten. Besonders gefallen haben mir die Live-Versionen von "Ladybird, Ladybird", "Forty Fives Say Six Six Six" und "The Hottest Girl On Earth". Eine wirklich schöne beruhende Mischung aus Dark Country und teilweise sehr post-punkiger Stimme. Es ist ein Genuss, sich da hinzusetzen und zuzuhören. Vor allem, wenn man die Leute um einen herum ausblenden kann die sich lauthals unterhalten. Finde es ziemlich nervig, wenn Menschen das machen, vor allem auf kleineren Konzerten die nicht so laut sind. Fuck off. Ansonsten: Ich habe ein neues T-Shirt und ein neues Poster für meinen kleinen Arbeitsbereich hier. Ich bin glücklich nach Hause gekommen. Cheers.
Stricher guckt sich endlich "Godzilla x Kong: The New Empire" (2024) an, am 29.09.2024
Wir befinden uns drei Jahre nach dem Sieg von Godzilla und Kong über
Mechagodzilla. Kong zog sich endlich in seine neue Heimat zurück, die Hohlerde. Wer er nicht grade auf Jagd nach Riesenhyänen ist, schlägt er oder sucht nach möglichen Artgenossen, die höchstwahrscheinlich immer noch in diesem Reich leben. Währenddessen in unserer Welt: Godzilla kämpft immer noch gegen andere Kaijus und sichert seinen Posten als "King of the Monsters". Doch irgendwas ist jetzt plötzlich anders: Jia (Kaylee Hottle), die Adoptivtochter von Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall) hat immer wieder Visionen von einem bestimmten Muster, welches sie immer wieder aufzeichnet. Sie hat außerdem Schwierigkeiten sicch in der neuen Welt zurecht zu finden. Sie ist die letzte ihres Stammes, der Iwi. Ilene Andrews wendet sich an den Podcaster Bernie Hayes (Brian Tyree Henry). Sie tauschen Informationen aus und kommen auf die Idee, dass es sich um einen Notsignal handelt könnten. Gemeinsam beschließen in die Hohlerde zu reisen um die Quelle des Signals zu suchen. Währenddessen sieht es auf der Oberfläche so aus, als würde Godzilla sich für einen äußerst schweren Kampf gegen eine große Bedrohung vorbereiten.
Wow. Ich habe gedacht, als ich den Trailer mehrere Male in Kinos sah, dass es eine absolute Riesenscheiße wird. Der Trailer ist nämlich fürchterlich gewesen und machte den Film zu so nem Marvel-mäßigen Action-Schinken. Vor allem als Kong und Godzilla nebeneinander wie zwei Superhelden auf die Kamera zu laufen. Tatsächlich ist dieser Film gar nicht so. Es wird viel, viel Raum für die Monster gegeben, u.a. der Suche Kongs nach seinen Artgenossen. Dazu kommt noch eine fiktive Mythologie über die Titanen die noch weiter ausgebaut wird. Hier werden tatsächlich alle Filme miteinander zu einem großen Ganzen verschmolzen. Sicher, es ist kein "Citizen Kane" oder so, aber für einen US-Amerikanischen Kaiju-Film, der auf einem japanischen Monster basiert, ist das alles andere als schlecht. Es ist tatsächlich super unterhaltsam und einfach nur verdammt gut. Ja, ich sags so wie es ist!
8/10 Pfandflaschen
Trailer: