Der Comic spielt in einer (zum Glück noch) weit entfernten Zukunft. Zwei Außerirdische, Attis und seine insektoide Begleitung, untersuchen die Erde. Oder zumindest das, was von ihr noch übrig ist. Sie stoßen auf die Reste einer einst menschlichen Zivilisation, doch es findet sich einfach nichts woraus man irgendwas lernen kann, geschweige denn was irgendwie intakt ist. Gleichzeitig kriegt der Leser gezeigt, wie die Menschheit in ihren letzten Atemzügen noch ausgesehen hat. Eine post-apokalyptische "Gesellschaft" die in verschiedene Stämme aufgeteilt ist, die sich gegenseitig bekämpft. Dazu kommt noch, dass sie in einer primitiven Sprache kommunizieren. Im Mittelpunkt dieser Story steht ein Kind,
dass in der Lage ist sich zu schützen, zu jagen und zu töten. Leider gerät das Mädchen in den Fokus einer Bande, weil sie ihnen Wasser gestohlen hat. Nach und nach realisieren wir, dass das nicht die Vergangenheit ist und die beiden Außerirdischen grade dabei sind die Menschheit so wie sie ist, live zu erleben. Doch sie sind angehalten, nicht zu intervenieren.
Ein durchaus pessimistischer, wenn auch ziemlich realistischer Comic. Die Menschen gehen aneinander an die Gurgel, obwohl sie sich hätten zusammen tun sollen. Sie beten Götzen an (Mr. Death, ein abgefressener Schädel), kämpfen ums Wasser und spalten sich auf in Stämme. Ein durchaus realistisches Szenario nach einem absoluten Super-Gau oder einen verheerenden dritten Weltkrieg. Und auch die Idee, dass wir von oben beobachten werden - und dabei Köpfe geschüttelt werden - ist interessant, wenn auch nicht neu. Ich mag außerdem den richtig "dreckigen" Zeichenstil. Sehr gute Lektüre.
8/10 Pfandflaschen
Made by: Ben Stenbeck, Dave Stewart
Erhältlich bei Image Comics
Savage Dragon#1
Achtung, hierbei handelt es sich (beinahe) um eine Premiere auf diesem Blog. Ich habe nämlich schon lange nicht bei "Comics Monthly" einen Comic auf Deutsch reviewt. Ich glaube das letzte Mal, als es darum ging war hier ein Fan-Comic über He-Man zu Gast. Jedenfalls geht es diesen Monat um etwas ganz anderes. Der Verlag "Zauberstern Comics" hat nämlich das erste Mal in deutscher Comic-Geschichte "Savage Dragon" rausgebracht. Diese legendäre Reihe wurde vor dreißig Jahren von Erik Larsen erschaffen, der seitdem sie selbst schreibt und zeichnet. In den USA kommt sie bei Image Comics raus, der Heimat von ehemaligen DC- und Marvelautoren die hier die Rechte an von ihnen erfundenen Charakteren auch tatsächlich behalten dürfen. Jedenfalls hat es "Savage Dragon" nie nach Deutschland geschafft, außer als Import. Nun bringt "Zauberstern Comics" ein Magazin raus, dass alle zwei Monate rauskommen wird. 132 Seiten für knappe zehn Euro finde ich tatsächlich mehr als in Ordnung. Jedenfalls, um was zum Henker geht es eigentlich?
Zuerst werden wir Zeuge wie ein humanoider, grünhäutiger Typ mit einer Finne auf dem Kopf einen grossen Brand überlebt. Nach einiger Zeit wacht er im Krankenhaus und kriegt dort Besuch von Lieutenant Frank Darling vom Chicagoer Police Department. Wie es sich herausstellt, weiß der grünhäutige Kerl nichts über seine Vergangenheit und auch absolut nicht wer er ist. Dafür aber, was für ein Jahr wir haben, wer der US-Präsident ist und welche Football-Mannschaft grade vorne liegt. Darling hat Mitleid mit ihm und bietet ihn einen Job bei seinem Cousin an. Von nun an hilft "Dragon" (wie er nun genannt wird) in einem Lager aus. Eines Abends wird dieses von mehreren kostümierten Freaks angegriffen, dadrunter ein Typ namens "Skullface". Dragon kann den Angriff erfolgreich
abwehren, allerdings wird Darlings Cousin zur direkten Zielscheibe, was dazu führt dass das ganze Lager in die Luft gesprengt wird. Dragon hat Gewissensbisse und nimmt später das neue Jobangebot von Darling an. Er durchläuft ein Training bei der Chicagoer Polizei und wird schnell zum "Freak on Duty". Im weiteren Verlauf der Geschichte schafft es der durchtrainierte, grünhäutige "Dragon" das was die Polizei Monate lang nicht hingekriegt hat. Er zerlegt das organisierte Bandenwesen mit absolut roher Gewalt. Die Gesellschaft ist gespalten darüber, was sie von ihm halten soll. Es kommen immer mehr Bösewichte auf die Oberfläche, die allesamt von Dragon platt gemacht werden. Im Grunde genommen zeigt Erik Larsen hier seine zeichnerischen Muskeln bzw. das was er so kann.
abwehren, allerdings wird Darlings Cousin zur direkten Zielscheibe, was dazu führt dass das ganze Lager in die Luft gesprengt wird. Dragon hat Gewissensbisse und nimmt später das neue Jobangebot von Darling an. Er durchläuft ein Training bei der Chicagoer Polizei und wird schnell zum "Freak on Duty". Im weiteren Verlauf der Geschichte schafft es der durchtrainierte, grünhäutige "Dragon" das was die Polizei Monate lang nicht hingekriegt hat. Er zerlegt das organisierte Bandenwesen mit absolut roher Gewalt. Die Gesellschaft ist gespalten darüber, was sie von ihm halten soll. Es kommen immer mehr Bösewichte auf die Oberfläche, die allesamt von Dragon platt gemacht werden. Im Grunde genommen zeigt Erik Larsen hier seine zeichnerischen Muskeln bzw. das was er so kann.
In diesem Heft ist die erste Miniserie "The Dragon" (Ausgaben 1-5, veröffentlicht 1996) zu lesen. Meiner Meinung nach ein sensationeller Einfall. Es scheint mir so als hätte Erik Larsen sich zwar den Character erdacht, allerdings noch nicht ganz die Hintergrundstory im Kopf gehabt. Deswegen hat Dragon hier erstmal Amnesie. Wer wer genau ist, wieso er hier ist und überhaupt, das findet man wahrscheinlich später heraus. Jedenfalls, ist dieser Comic ein wunderbares Artefakt aus den 1990ern. Alles ist so EXTREME. Dragon ist überladen mit Muskeln, prügelt alle windelweich. Die Bösewichte sehen aus wie entweder aus a) einem post-apokalyptischen Film (Cutthroat) oder b) einem BDSM-Studio (Hellrazor). Es werden links und rechts Fressen geprügelt. Die Soundeffekte sind urkomisch. HWOKK, BRAKKA BRAKKA BRAKKA und selbstverständlich auch RUNKK und nicht zu verkgessen HRAKK. Herrlich. Faszinierend. Schon lange nicht mehr sowas amüsantes gelesen. Wer alle Eastereggs findet, der darf sie übrigens behalten. Mir gefällt auch die deutsche Übersetzung die ziemlich direkt ist. Großartig. Absolut.
8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Zauberstern Comics
Underheist#1
Okay! Der Hauptcharakter heißt David und und ist ein Tunnelbauarbeiter in New York. Er verdient gutes Geld, jedoch könnte es besser sein. Bald wird er aber vielleicht befördert, wenn ein Kollege in die Rente geht. Seine Frau sitzt im Rollstuhl und er hat einen kleinen Sohn. Sie ist froh darüber, dass er einen ehrlichen Job hat und für sie sorgt. Durch eine Rückblende finden wir heraus, dass David einst auf die schiefe Bahn geraten ist und davon eine sehr fiese Narbe im Nacken trägt. Durch Zufall findet er heraus, dass ein paar Gangster einen Heist planen. Sie wollen eine Bank ausrauben. Weil er so ein netter Mensch ist, zeigt er "freundlicherweise" einen der Ganoven, wie es denn im Untergrund aussieht. Eins und eins zusammengezählt: Die Schurken möchten die Band von unter der Erde "aufbohren" und so an das große Geld kommen. Also ruft David seine Arbeitskollegen zusammen und schlägt einen vollkommen irren Plan vor. Da er und seine Kumpels sich bestens mit den Tunneln auskennen, sollten sie sich an die Gangster hinten dran hängen und ihr erbeutetes Geld stehlen. Was zunächst als vollkommen irrer Plan daherkommt überzeugt "Doc", Davids Mentor und Vorbild auf der Arbeit. Schon bald werden sie alle auf den Bahamas sein und das süße Leben genießen. Doch es ist...selbstverständlich, alles nicht so einfach.
Zunächst hat mir der Comic nicht gefallen. Ich mochte die Erzählstruktur nicht, doch nach ein paar Seite hat er richtig Fahrt aufgenommen. Zum Ende hin wird er richtig richtig gut. Es ist eine Tellerwäscher-Millionär-Story, die allerdings zunächst schief zu laufen scheint. Durchaus realistisch und ziemlich "gritty". Ich bin Fan von solchen Geschichten. Ich meine damit die Stories die definitiv zu 100% erfunden sind, aber irgendwie durchaus wahr sein könnten. Solche Einfälle die David hat, hatten wir oder zumindest ein gewisser Prozentsatz von uns schon mal gehabt. Nur niemand hat es je durchgezogen, weil man nicht lebensmüde ist. Anyways: Underheist ist schön anzusehen und schön zu lesen. Das sage ich. So ganz unvoreingenommen und ohne Schnickschnack.
8,5/10 Pfandflaschen
Made by: Maria Lapham, David Lapham, Hillary Jenkins
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