Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von "So isses, Musik!". Diesmal ist hier alles voll mit Musik gefüllt und ich habe mehr als nur zwei Reviews parat. Auch den nächsten Teil der "Top 50 Rock Albums of the 90s" von loudersound.com. Viel Spaß beim lesen und auschecken.
Was läuft so?
Ruadh - Eternal (2021)
Durch den YouTube-Account "Black Metal Promotion" bzw. dessen Instagram-Account bin ich auf die Folk Black Metal Band (höhö ich sag das mit Absicht so) Ruadh aus Schottland gestoßen.
Der erste Song "Break Of Dawn" überzeugt bereits durch volles Durchbrettern zu Beginn und Vogelgeräusche, Pianoklänge und Chöre gegen Ende. Nur um dann am Ende noch mal loszulegen. Ruadh sind im Prinzip eine leichtere Variante von Pagan Metal Bands, die die ganzen Naturklänge und Akkustik-Instrumente in ihre Songs einbauen. Nur dass sie wesentlich versöhnlicher klingen. Sie erinnern mich an die guten Zeiten von Viking Metal, also als Bathory bzw. Quorthon plötzlich ganz anders klangen. Nur dass der Sänger von Ruadh (im Gegensatz zu Quorthon, das muss ich leider sagen), tatsächlich eine verdammt gute Stimme hat.
Und was für ein schönes, gar nicht mal so düsteres Artwork. Fuck ist das schön.
Anspieltipps: Alles.
8,5/10 Pfandflaschen
Cerebral Rot - Excretion Of Mortality (2021)
Das ist wohl eines der brutalsten Death Metal Alben die ich in letzter Zeit gehört habe. Naja, eigentlich nicht, aber das wäre wohl etwas was ich schreiben würde, würde mich das Album wirklich umhauen. Tut es nämlich nicht. Das heißt aber nicht dass es grottenschlecht ist. Es besteht nämlich aus typische Death Metal Zutaten. Helikopter-Riffs, Blastbeats und gutturaler Gesang. Dazu noch ein goriges Albumcover. Und natürlich noch ein Witz: der Bandname ist in typischer Death Metal Schrift gehalten, während der Albumtitel in einer Art Schönschrift steht. Haha. Das ist witzig, weil man das nicht erwartet hat.
Ich muss sagen: Es ist wirklich sehr angenehm zu hören. Für das eine Mal. Aber mehr leider nun auch nicht. Ich werde die Band leider sehr schnell vergessen. Trotzdem denke ich dass der geneigte DM-Fan das hier lieben wird. Zurecht. Erschienen auf:
6,75/10 Pfandflaschen
Caustic Wound - Death Posture (2021)
That's how I like it!
Das ist nun definitiv mehr nach meinem Geschmack. Erschienen auf Profound Lore Records, allerdings schon im April diesen Jahres. Die Schrift und das Albumcover lassen es einen schon erahnen. Entweder Old School Grindcore oder Powerviolence.
LECK MICH FETT ist das ein Brett. Ähem. Die Instrumentierungsdingens hört sich an nach Grindcore mit leichten Death Metal Einschlag. Sprich die typischen Elemente plus hier und da ein kleines Semi-Solo bzw. einfach absoluter Misuse des Whammy Bar. Gesang: Guttural. Ausschließlich. Worum es geht? Das weiß ich nicht. Aber die Songtitel lassen es erahnen: Cemetery Planet, Black Bag Asphyxiation, Acid Attack... Bei 26 Minuten ist das fast schon eine Doppel LP, übrigens.
Fazit: Nichts wirklich neues im Grindcore-Hausen. Allerdings habe ich sowas gutes in dem Genre schon lange nicht mehr gehört. Und das will was heißen. Ehrlich jetzt!
8/10 Pfandflaschen
Wieder eine Band mit "Wound" im Namen, wieder auf Profound Lore Recoreds, wieder im April diesesn Jahres rausgebracht. Wenn man nur grob auf das Albumcover hinguckt, sieht es aus als würde eine besoffene Ballerina am Tisch sitzen und ihr Bein quer drüber strecken. Allerdings ist das kein Schuh sondern ein Tierschädel der da steht. Witzig.
Diesmal allerdings kein Grind sondern Black Metal alter Schule. Und einem lesbaren Bandlogo, was ja eher eine Ausnahme ist. Ich habe nicht viel zu sagen, außer: Gorgoroth und Emperor lassen grüßen. Im Gegensatz zu ganz alten norwegischen Aufnahmen, setzt man nicht auf Lo-Fi der trveness wegen, sondern auf guten Klang. Krächzgesang, Endlos-Riffs und Klangwände. Man hält sich sogar an die Regeln und liefert nur sechs Songs ab, die alle jeweils länger als fünf Minuten sind. Astrein abgeliefert.
8,5/10 Pfandflaschen
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Raphi hat sein Video leider noch nicht oben, allerdings wird es spätestens in August zu sehen sein. Noch ist nicht alles gesagt. Kaum zu glaube, aber wahr. Es sind nur noch sechs Alben bis zum Ende. Wovon ich über drei schon geschrieben habe. Das heißt, es sind im Endeffekt nur noch drei. Falls ihr in der Liste rumgescrollt habt, wisst ihr aber eh was kommt.
Viertes Album von Faith No More und gleichzeitig das erste nach dem Erfolg "The Real Thing".
Mike Patton war hier wesentlich mehr am Songwriting beteiligt als auch offensichtlich an den Richtungsbestimmungen der einzelnen Songs. Damit meine ich, dass einige Songs so klingen wie Musik die Patton später gemacht hat. Sprich: Man geht hier weit über Crossover/Funk Metal und derartiges hinaus. Bestens zu hören im Song "Midlife Crisis". Die Songideen an sich sind schon interessant. So handelt "Caffeine" von Schlafentzug und wurde durch Mike Pattons.... Schlafentzug inspiriert, den er durchgestanden ist um sich zu einen Song inspirieren zu lassen. "Land Of Sunshine" besteht aus Fragen aus einem Scientology-Buch und Glückskeks-Sprüchen. "You have a winning way, so keep it, your future, your future, your future You are an angel heading for a land of sunshine And fortune us smiling upon you". "RV" steht für "Recreational Vehicle" und handelt von einer Reise durch die USA in einem Wohnmobil. Patton hört sich dabei an wie ein Country-Schlagersänger. "Crack Hitler" handelt von einem despotischen Crackdealer.
Wie bereits erwähnt: Man geht schon längst über das Schema Funk/Rap Einlagen auf Gitarrenriffs hinaus. Stattdessen mixt man Country, Easy Listening, Rap und eine gewisse Theatralik. Dazu kommen noch Samples von Dmitrij Schostakowitsch, Diamanda Galas und anderen. Oh und da gibt es natürlich dieses Cover von Commodores namens "Easy". Das dürfte das bekannteste Stück auf diesem Album sein, dass eigentlich gar nicht drauf erschien sondern auf einer EP, die aber in irgendwelchen Special Editions angefügt wird.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Album irgendwo doch ein Bisschen zu experimentell ist. Zumindest stellenweise. Andererseits ist hier eines meiner absoluten FNM-Lieblingssongs, nämlich "Midlife Crisis" welches ich durch "Grand Theft Auto: San Andreas" immer wieder gehört habe. Musikalisch natürlich trotzdem eine Meisterleistung. Trotzdem gefällt mir "King For A Day/Fool For A Lifetime" mehr.
7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Everything's Ruined, Midlife Crisis, RV, Caffeine, Easy, Malpractice
7. Guns 'N' Roses - Use Your Illusion I & II (1991)
Je nachdem, wie man es betrachten mag: Entweder ist "User Your Illusion" als Gesamtwerk das dritte Album von GNR oder es sind die Alben #3 und #4. Das zweite "G'N'R Lies" war eine Zusammenstellung von Akkustik-Songs und im Studio aufgenommenen Songs die mit Live-Publikum unterlegt waren. "Use Your Illusion" im Vergleich dazu ein ziemlich bombastisches Werk. Und genau das find ich schlimm. Es ist so überladen mit Schmalz und Power-Balladen, dass es trieft.
Es wurden zehn (!) Musikvideos zu zehn Singles aus den beiden Alben veröffentlicht. Insgesamt sind es einfach mal 30 Songs, die hier zu finden sind. Beide Alben unterscheiden sich ziemlich voneinander. Der erste Teil ist wesentlich balladesker, während der zweite immer noch irgendwie versucht auf die Kacke zu hauen. Wir haben hier solche Klassiker wie "Don't Cry", das Wings (zweite Band von Paul McCartney)-Cover "Live And Let Die", "November Rain", "You Could Be Mine" (Vom "Terminator 2"-Soundtrack) und natürlich das Bob-Dylan-Cover "Knockin' On Heaven's Door". Hits und Ohrwürmer schreiben, das konnten GNR durchaus. Mein Problem bei den Alben ist einfach die Masse an Songs und damit auch die Unmenge an Filler-Songs. Ich finds auf Dauer tatsächlich höllisch anstrengend anzuhören. Dieses semi-bluesige Genöle hat einfach nichts mehr mit den Hairspray-Klängen von "Appetite For Destruction" zu tun.
Ich kann das einfach nicht mehr hören.
Keine Bewertung
Anspieltipps: Civil War, Live And Let Die, Don't Cry, You Could Be Mine
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