"The Taking of Deborah Logan" ist ein sogenannter "Found Footage"-Horrorfilm. Ich finde die Bezeichnung "Mockumentary" eigentlich auch passend, da alles exakt wie in einer Privat-Sender-Doku aufgebaut ist, aber sei's drum.
Der Film beginnt zunächst im Haus von Deborah Logan (Jill Larson). Ihre Tochter Sarah (Anne Ramsay) hat einer Filmcrew genehmigt im Haus zu drehen. Deborah ist nämlich an Alzheimer erkrankt und da dringend Geld für die Behandlung gebraucht wird, darf die Filmcrew ein Film über den Verlauf der Krankheit drehen. Sie besteht aus Mia (Michelle Ang), Gavin (Brett Gentile) und Luis (Jeremy Decarlos). Deborah hat die relativ normalen Anzeichen für eine aggressive Form von Alzheimer. Sie vergisst Dinge, erkennt sich selbst in Fotos nicht... Früher hat sie als Telefonistin gearbeitet, woran sie sich noch erinnern kann. Zunächst ist also alles im "Rahmen". Bis Deborah anfängt sich selbst zu verletzen, gruselige Bilder zu zeichnen, nachts auf den Herd zu klettern und per Schalttafel mit jemanden zu kommunizieren. Es stellt sich nach und nach fest, dass irgendwas von ihr Besitz ergriffen hat und wir es nicht mehr mit Alzheimer zu tun haben.
Am Anfang fand ich den Film einfach nur traurig. Es ist alles andere als schön anzusehen, wie jemand an dieser Krankheit zugrunde geht. Die Darstellung ist auch halbwegs realistisch. Später wirds tatsächlich ziemlich unheimlich und verstörend. Der Stil ist gut gewählt. Man hätte alles als "normalen" Spielfilm haben können. Allerdings schafft man es durch den Wackel-Kamera-beinahe-Blair-Witch-Stil es, dass das Ganze einen etwas mehr interessiert. Man nimmt es den Schauspieler mehr ab, dass sie keine Schauspieler sind. Auch wenn man das natürlich weiß. Im Prinzip ist es nicht viel anders als bei "The Exorcist" oder "The Exorcism of Emily Rose" nur dass Alzheimer als der Auslöser betrachtet wird. Aber unterhaltsam auf jeden Fall.
7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
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