Dienstag, 15. Januar 2019

So isses, Musik!#70

ОСТБЛОК: Homomilitia

Diesen Monat stelle ich eine polnische Band vor, die sich zu ihrer Zeit besonders hervorgetan hat. Homomilitia waren nicht bloß eine weitere Punkband, die gegen die Regierung Parolen gebrüllt hat. Sie thematisierten Veganismus, LGBT-Rechte, Feminismus und stellten sich explizit gegen Polizeigewalt, religiösen Fanatismus als auch Abtreibungsgegnerschaft. Vom Sound her irgendwo zwischen Aus-Rotten und Disaffect. Ich weiß nicht, wie der Sänger und die Sängerin hießen aber sie erinnerten mich (natürlich) ziemlich an Nausea. Anyways, hier ist das ganze Album "Moje Cialo, Moj Wybor" ("Mein Körper, Meine Entscheidung"):



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AFI - Discography: Decemberunderground (2006)

Ich hatte das Album damals als es ganz frisch rauskam noch nicht wirklich auf den Schirm. Hatte nicht so viel Kohle und die Möglichkeit irgendwie online daran zu kommen gab es auch nicht. In meiner Vorstellung war es allerdings unmöglich "Sing The Sorrow" zu toppen. Übrigens, um zum Review von "Sing The Sorrow" zu gelangen, klickt hier.

Und nein, das ist immernoch nicht möglich, finde ich. Allerdings ist es bis jetzt an der zweiten Stelle hinter dem Vorgänger was Gefühl und Eingängigkeit betrifft. Es beginnt mit diesem bezaubernden, beinahe Einschlaflied-mäßigen "Prelude 12/21" nur um dann mit "Kill Caustic" alles noch mal umzunieten. Danach dann "Ms. Murder", welches 200er-Myspace-Emo nur so schreit. Holy Fuck. Es sind so viele verschiedene Genre-Einflüsse hier zu hören, dass es beinahe nicht in meinen Kopf geht. Gewöhnlicher Hardcore Punk, New Wave als auch Synthpop. AFI klingen hier wie eine fleischgewordene Tribut-Band an allerlei berühmte Namen wie The Cure oder Smiths oder Depeche Mode, bloß dass noch ordentlich Punk-Einschlag zu hören ist.

Ich hab "Decemberunderground" mittlerweile bestimmt an die zehn Mal gehört und werde es in naher Zukunft bestimmt noch mindestens genauso oft tun.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Prelude 12/21, Ms. Murder, Kill Caustic, Love Like Winter, Endlessly She Said


Against Me! - Discography: Transgender Dysphoria Blues (2014)

Das ist das wohl das persönlichste und direkteste Album von Against Me!. Wie man sicher schon dem Albumtitel entnehmen kann, geht es um Gender Dysphoria. Sängerin Laura Jane Grace hatte 2012 ihr Coming Out als Transgender, bis dahin war sie unter dem Namen Tom Gabel bekannt. "Transgender Dysphoria Blues", das ist um es in ein paar Songs runterzubrechen: Die Frage ob Gott
eine transsexuelle Seele liebt ("True Trans Soul Rebel"), die Feststellung dass selbst wenn die Liebe von jemanden zu dir so groß ist wie das Universum die Person dein Leiden nicht mindern kann ("Unconditional Love"), das Verstellen und sich-selbst-belügen um in einer stereotyp männlichen Welt zurecht zu kommen ("Drinking With The Jocks") oder aber toxische Beziehungen, die dazu führen dass man sich aus dem Leben diverser Leute rauslöschen möchte ("Black Me Out").

Mit jedem Album steigt meine Liebe für diese Band. Immer mehr und immer weiter.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Black Me Out, True Trans Soul Rebel, Unconditional Love


Alkaline Trio Discography: From Here To Infirmary (2001)

Drittes Album. Beginnt mit diesem großartigen, erfrischenden, mitreißenden Song namens "Private Eye". Dieser handelt von jemanden, der offensichtlich an krasser Paranoia leidet und bei den Menschen in seiner Umgebung Feindschaft sieht und deswegen konstant nachforscht. Diese Paranoia
führt dazu, dass alle seine Beziehungen und Freundschaften zerbrechen und jeder sich von ihm abgestoßen fühlt. Das ganze garniert mit einem wunderschönen, mitsingbaren Refrain. Überhaupt ist das ganze Album sehr stimmig und poppig. Es ist auch gleichzeitig das erste der Band, was in den Charts gelandet ist. Es ist eine Art Wendepunkt in der Geschichte der Band. Ab hier wirds simpler, melodischer und gleichzeitig auch zugänglicher. Mir gefällt das bis jetzt verdammt gut und so langsam werde ich richtig warm mit AK3.

Anspieltipps: Private Eye, Stupid Kid, Armageddon
8,5/10 Pfandflaschen

So und weil Pinky jemand ist, der AK3 noch länger hört als ich, darf er auch mal was dazu sagen. Falls ihr übrigens Bock habt ein paar von unseren Podcasts zu hören so folgt, DIESEN Link hier für Spotify. Und diesen hier für Soundcloud. Danke.

"Alkaline Trio ist eine der Bands, die man erst recht spät für sich entdeckt und bei der einem auffällt, dass man sie doch schonmal irgendwo gehört hat. Dann fällt einem ein, dass man vor vielen Jahren sogar mal eine Mix CD bekommen hat, auf der ein Lied ebendieser Band mit drauf war und beim nachschauen sieht man, dass sich tatsächlich eines darauf befindet und ärgert sich das man nicht schon viel früher angefangen hat sie zu hören. Andererseits findet man es auch ganz gut, weil man dann wahrscheinlich andere musikalische Erlebnisse verpasst hätte und vielleicht sogar das eigene Leben ganz anders hätte verlaufen können.
Weiterhin gibt es Bands die Alben produzieren, die wenn man anfängt sie zu hören, für längere Zeit nichts anderes mehr hören möchte, weil sie einfach so gut sind und es nichts gibt, dass inhaltlich auch nur ansatzweise an den Stil dieser Gruppen herankommt.
Das erste Album das mich dazu gebracht hat das oben genannte zu tun ist das 2001 erschienene „From Here To Infirmary“. Im Vergleich zu den Vorgänger Alben „Goddamnit“ und
„Maybe I‘ll Catch Fire, ist dieses wesentlich rockiger und auch etwas poppiger und war meiner Meinung nach richtungsgebend für die zukünftigen Werke des Chicagoer Trio‘s.
Witzigerweise befindet sich auf dem Album ein Lied dass ich auch schon vorher irgendwo gehört und das war, wie so oft bei meinen jugendlichen musikalischen Entdeckungen bei einem Spiel
der Tony Hawks Pro Skater- Reihe, in dem Fall bei „Tony Hawks Underground“. Schon wieder eine verpasste Möglichkeit!
Musikalisch gesehen ist das Album wie bereits erwähnt rockiger und poppiger als die anderen beiden, ist dafür aber schwermütiger und textlich genauso düster, beinhaltet thematisch aber weniger Horror- Elemente, und es geht oft um Herzschmerz, was sich bei dem danach erscheinenden „Crimson“ wieder komplett geändert hat. Trotz allem bleiben die Lieder aber als Alkaline Trio Songs zu erkennen und gehen dank der Poppigkeit gut ins Ohr und bleiben da auch erstmal sehr lange hängen.
(ich habe es vor ein paar Tagen wieder angehört und bekomme die Songs einfach nicht mehr aus dem Kopf! )

Anspieltipps:
Düster: „Crawl“
Poppig: „Steamer Trunk“, „Stupid Kid“
Herzschmerz: „Bloodied Up“

Punkig: „Mr.Chainsaw“"



Darkthrone Discography: F.O.A.D. (2007)

Hmmmmm. "Fuck Off And Die" (also das was FOAD wohl heißt) ist für mich eines der Alben, die ich früher abgefeiert habe aber mittlerweile erschließt sich mir nicht ganz der Sinn dahinter. Aber ich komm mal zur Sache: "FOAD" bietet uns einen Mix aus Elementen alter Darkthrone-Songs, Motörhead und Crust Punk. Jeder einzelne Song darauf ist eine Huldigung an irgendwas. Zum
Beispiel an kanadischen Metal ("Canadian Metal" - damit sind bestimmt Bands wie Voi Vod gemeint...). Fenriz singt und kann es nicht so gut. Im Grunde genommen ist es also ein Metal-Album über Metal. Dabei reißen es die meisten Songs so überhaupt nicht raus. Na gut, vielleicht einige auf eine komische Art und Weise. Und zwar so, dass ich sie nicht ernst nehmen kann. Ich kann die Thematik nicht wirklich ernst nehmen als auch den Gesang. Das ist teilweise wirklich unfreiwillig witzig. Der Titeltrack ballert aber tatsächlich.

4,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: F.O.A.D., Canadian Metal

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