Freitag, 28. Juli 2023

Happenings des Monats: Juli'23

Vortrag "Antikriegsproteste und Widerstände in Russland" mit ABC Moskau am 01.07.2023 im Naturfreundehaus Kalk, Köln

Vor einiger Zeit habe ich hier von diversen Demonstrationen des Bündnisses "Freies Russland NRW" berichtet. Summa Summarum: Durch diverse Kontakte/Chats bin ich auf die Idee gekommen auf einer Veranstaltung den Übersetzer für Russisch-Deutsch/Deutsch-Russisch zu machen. Es ging um einen Vortrag von einem Mitglied des Anarchist Black Cross Moskau (Geschlecht bewusst neutral gehalten). Der Vortrag selbst war insgesamt betrachtet doch ziemlich knapp - es ging insgesamt um verschiedene Maßnahmen des ABC Moskau als auch verschiedene Protestformen gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, finanzielle Unterstützung politischer Gefangener und diverse andere Sachen. Meine Aufgabe war den Vortrag live zu dolmetschen und hinterher auch die Fragen des Publikums. Zum Glück war ich bei der Sache nicht alleine und habe dementsprechend Hilfe erhalten - soll heißen, dass wir zu zweit übersetzt haben. Zu Beginn war ich mir recht unsicher, doch später nahm ich die Aufgabe
auf wie ein Schwamm und war doch ziemlich gut darin. Hinterher war ich aber so fertig mit den Nerven, weil ich irgendwie gefühlt auch einen Teil der Moderation übernehmen musste, weil die Leute an den Vortragenden eine Unmenge an Fragen gestellt haben. Nicht nur Fragen sondern auch "Kommentare" dazu, sodass gewisse Leute mehr als 5 Minuten gesprochen haben und den Raum absolut vereinnahmt haben. Ich fand das höllisch anstrengend. Niemand wusste was für Leute kommen. Es kamen: Deutsche Linke und liberale Russen als auch sonstige russischsprachige Gegner des Putin-Regimes. Einige sprachen Russisch, andere sprachen Deutsch. Die einen haben Anmerkungen auf Deutsch zu Kommentaren auf Russisch gegeben, die ich in beide Richtungen übersetzen musste. Allerdings, natürlich nicht alleine. Am Ende waren wir zwei sehr müde Übersetzer, die ziemlich fertig waren. Ich möchte hier keine Details nennen, weil ich niemanden irgendwie in die Pfanne hauen will. Keine Namen, keine Strukturen. Trotzdem: Vielen Dank an meinen Mit-Übersetzer und vielen vielen Dank an Marlyn, die mich bis nach Köln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln begleitet hat, trotz Prüfungsstress und all dem Scheiß. Das bedeutet mir alles sehr viel!

Stricher guckt sich "The Flash" an am 06.07.2023 in Filmwelt Herne

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER 








Finally. Der letzte Film des "alten" DC Extended Universe, das nun als "DC Universe" unter der Leitung des Regisseurs James Gunn "funktionieren" wird.

"The Flash" orientiert sich stark an der Handlung der Comic-Reihe "The Flashpoint". Zuerst haben wir mit einem eher vertrottelten Barry Allen aka The Flash (Ezra Miller) zu tun, der grade auf dem Weg zur Arbeit ist. Er erhält einen Anruf von Bruce Waynes Butler Alfred Pennyworth (Jeremy Irons). Dieser bittet ihm Batman bei einem Überfall in Gotham City zu helfen. Der Sohn des hiesigen Mafiosi Carmine Falcone, Alberto (Luke Brandon Field) möchte groß rauskommen und hat nun einen gefährlichen Virus geklaut. Flash hilft die Passanten in Sicherheit zu bekommen und rettet mehrere Säuglinge aus einem einstürzenden Krankenhaus. Mithilfe von Wonder Woman (Gal Gadot) schafft es Batman (Ben Affleck) schließlich Alberto dingfest zu machen. Später telefoniert Barry mit seinem Vater Henry (Ron Livingston) der im Gefängnis sitzt. Vor Jahren soll er angeblich Barrys Mutter Nora (Maribel Verdú) umgebracht haben. Barry kann sich an diesen schmerzhaften Augenblick erinnern, was ihn sehr stark triggert, sodass er anfängt zu rennen. Zufällig schafft er es, mithilfe der Speedforce (der Kraft die ihm die Superkräfte gibt) in der Zeit zurückzureisen. Und zwar einen Tag. Er erzählt Bruce davon - dieser rät ihm jedoch davon ab eine weitere Zeitreise zu unternehmen. Die Folgen wären verheerend. Doch Barry kommt zufälligerweise durch seinen College-Schwarm Iris West (Kiersey Clemons) auf die Idee, das doch zu tun. Es reicht nur, gewisse kleine Dinge zu ändern. Gesagt, getan. Doch am Ende seiner Zeitreise landet er nicht wieder in der Gegenwart sondern mindestens zehn Jahre in der Vergangenheit. Seine Mutter ist am Leben und er ist sehr froh sie wieder zu sehen. Allerdings existiert er zu dem Zeitpunkt neben seinem jugendlichen ich, dass er notgedrungen kennen lernen muss. Barry merkt, dass er gelinde gesagt große Scheiße angerichtet hat. Er hat aus Versehen eine Parallelwelt erschaffen, in welcher keiner Metawesen (wie Superman) existieren. Auch hat seine jüngere Version noch nicht den Unfall gehabt, der ihm zu Flash gemacht hat. Zeitgleich taucht auch General Zod
(Michael Shannon) auf der Erde auf um Superman ausfindig zu machen und um sich den Planeten untertan zu machen. Doch ohne Metawesen und ohne mindestens einen Batman sieht es schlecht aus um die Verteidigung... Daher heißt es, den hiesigen Bruce Wayne (Michael Keaton) ausfindig machen.

Also es gibt schon einiges an den Film zu bemängeln. Man hat für einige Szenen AI benutzt um Gesichter jünger zu machen und einige CGI-Effekte sahen tatsächlich super scheiße aus. Allerdings finde ich nicht, dass es den Film eingenommen hat. Und wie soll man sonst, ohne AI oder digitalen Effekten die ganzen Schauspieler aus verschiedenen DC-Universen darstellen, die entweder älter oder nicht mehr am Leben sind. Wir kriegen paar kleine Einblicke zu vergangenen DC-Film oder Serien-Reihen. Zu sehen sind Christopher Reeve als Superman, Helen Slater als Supergirl, Nicolas Cage als Superman, Adam West als Batman, George Reeves als Superman, Teddy Sears als Flash und sogar George Clooney als Batman. Ja, richtig gelesen. 
Der Film ist eine große Nostalgie-Nummer. Der einzige "richtige" Nostalgie-Schauspieler hier ist allerdings Michael Keaton der definitiv viel Spaß bei seiner Arbeit hatte. Meines Erachtens ein großartiger Move, ihn hier einzubinden. Es ist den verschiedenen Machtwechseln bei Warner Brothers zu verschulden, dass es hier mehrere verschiedene Enden gab. Überhaupt haben alle gehofft, dass alles irgendwie bleibt wie es ist. Wiederum andere haben gehofft, dass es endlich einen angemessenen Neustart geben wird. Und den wird es nun geben. Ich finde das tatsächlich gut, obwohl ich Ben Affleck als Batman wirklich gut fand. Und Henry Cavill als Superman. Aber vielleicht braucht es einen Reboot, ganz einfach. "The Flash" ist ein urkomischer, tatsächlich sehr lustiger Film der typisch für das Genre ist. Action, Comedy Elemente, Nerdy Fachwissen und tatsächlich sehr emotionale Momente. Es ist mir klar, dass er keinen Eintopf gewinnen wird. Die Leute haben Superheldenfilme langsam satt. Außerdem wurde er vor einigen Monaten komplett auf Twitter geleakt. Insgesamt lässt sich sagen: "The Flash" erfüllt "The Flash"-Klischees, die es so schon in Comic- und Serienform gab. Meiner Meinung nach ist er jedoch nicht sooo ein Klischee-Film insgesamt. Kann sich tatsächlich sehen lassen.

7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



TOMBSTONED OPEN AIR am 08.07.2023 in Junkyard, Dortmund

Da ich von der Arbeitswoche ziemlich fertig war und um 11:15 noch eine Fahrstunde hatte, ging mein Plan direkt danach loszufahren leider in die Hose. Also erstmal nach Hause und erst gegen 14:00 nach Dortmund fahren. Ancst, die ich schon paar mal sehen durfte und Harlott habe ich leider verpasst. Die erste Band für mich waren NOCTURNAL, die Thrash Metal gemacht haben. Nun, Thrash ist leider nicht so mein Metier, außer ein paar Bands und generell konnte ich der Band nicht viel abgewinnen. Für mich hörte sich das an, wie ein wütender Hund und gleichzeitig wie ein Mann der manchmal an den Eiern hochgezogen wird. Tut mir Leid, aber das war so generic, dass man dafür ein neues Genre eröffnen könnte. Generic Thrash. Ich verstehe leider nicht was daran so gut ist. Aber gut, es fand sich eine kleine Menge vor der Bühne ein, die die Band durchaus gefeiert hat. Also haben sie ihre Aufgabe wohl durchaus erfüllt. Nach einer kurzen Pause ging es dann endlich mit TRIBULATION weiter. Ich finde ihren Sound wirklich einzigartig. Düsterer, finsterer Rock mit typischen Black Metal Gesang - das einzige was aus dem früheren Sound der Band übrig geblieben ist. Was dabei herauskommt ist eine durchaus gotisch anmutende Stimmung, dargeboten von Typen in Corpse Paint und Skinny Jeans/Schlaghosen. Leider gab es Probleme mit dem Pedalboard des einen Gitarristen, was scheinbar absolut überhitzt war. Zum Glück konnte man das Ganze irgendwie mit Ventilator und Rettungsdecke lösen. So halb. Jedenfalls war der Auftritt wirklich großartig. Genau das Gegenteil dazu waren GRAVE aus Schweden. Death Metal der tatsächlich ziemlich wie Malen nach Zahlen funktioniert. Man könnte auch sagen, dass es ziemlich generisch ist. Das Ding ist: Die Band nimmt sich nicht so ernst, spuckt sich gegenseitig an und kneift sich in den Arsch. Der Sound ist absolut dreckig. Es ist ein Gekloppe, dass die Ohren bluten. Typischer, schwedischer Death Metal den ich durchaus sehr genießen kann. Danach kommt eine weitere Abwechslung: MIDNIGHT, die ich nun zum zweiten Mal sehen darf.
Absolute Zerstörung. Ich liebe diese Mischung aus Black Metal Optik, Motörhead Sound und Punk Attitüde. Sänger Athenar fragt irgendwann das Publikum ob es eine Wasserflasche haben möchte. Als er sie wirft, fangen direkt zwei Typen. Daraufhin sagt er: "Damn, that was a good catch. You do sports? Water sports?" Später dann: "I kinda regret giving you this water bottle, there is no water here, can I have it back" und "Just kidding, I am rich as fuck, I can afford all the water in the world". Genauso wie Grave nimmt man hier alles nicht so bitterernst. Das macht sympathisch. Ich habe irgendwann vor paar Jahren die Chance gehabt, Unleashed mal live zu sehen. Zusammen mit Massacre und anderen Bands. Habe dann in alle reingehört und habe beschlossen dass es nichts für mich ist. Daher dachte ich mir diesmal: Ich gebe mir das die ersten 5-10 Minuten und wenns mir nicht gefällt, gehe ich nach Hause. Also gehe ich hin, ohne große Erwartungen. Warte bis das Intro verklingt und daraufhin dann diese in Leder gekleideten Typen auf die Bühne kommen, die dann eine Ansage machen und sofort anfangen zu spielen und zu headbangne. In meinem Kopf funktioniert irgendwie auch die Mischung aus Death Metal und Texten übers Heidentum/Vikinger gar nicht. Ich kann damit absolut nichts anfangen und entscheide mich nach Hause zu fahren. Es war, wie sonst eigentlich auch, ein verdammt guter Tag im Junkyard. Vielen Dank für die Veranstaltung und für das kostenlose Wasser bei der Hitze!

Stricher guckt sich "Spider-Man: Across the Spider-Verse" an, am 14.07.2023 in CinemaXx Essen

Endlich den Film gesehen. Sozusagen, grade mal so im Kino erwischt.

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER:







Die Handlung spielt scheinbar nicht zu lange nach dem ersten Film. Den ich damals tatsächlich sogar im selben Kino gesehen habe. Die Fortsetzung spielt nicht all zu lange nach dem ersten Film. Zuerst steht die Erde-65 in Fokus auf welchen Gwen Stacy, die hiesige Spider-Woman lebt. Sie durchlebt eine sehr schwierige Phase in ihrem Leben. Ihr Vater, der beinahe Police Captain George Stacy, beschuldigt Spider-Woman des Mordes an Peter Parker, der sich in Lizard verwandelt hat und einen Amoklauf an der Schule veranstaltet hat um es seinen Bullies heimzuzahlen. Bei einem Einsatz in einem Museum begegnet Gwen einer Alternativ-Version des Bösewichts Vulture - dieser hier stammt aus der Rennaissance. Plötzlich tauchen zwei Alternativ Spider-People auf: die schwangere Spider-Woman Jessica Drew und Spider-Man 2099 Miguel O'Hara. Nachdem George allerdings drauf und dran ist, Gwen zu verhaften, zeigt sie ihm dass sie Spider-Woman ist, was ihn sehr erschüttert. Sie beschließt mit den anderen beiden Spinnen mitzugehen und Teil einer größeren Allianz zu werden. Der Spider-Man
Miles Morales von Erde-1610 ist sehr überrascht als Gwen ihn in seiner Welt besucht, nach sehr langem Kontaktstillstand. In Wirklichkeit spioniert sich den (scheinbar) drittklassigen Bösewicht "The Spot" hinterher. Dieser ist in der Lage mit seinem Körper Löcher/Portale in andere Welten zu erschaffen und beschuldigt Spider-Man ihn in diese Lage gebracht zu haben.

Wenn man schon etwas an dem Film kritisieren kann, dann den Overkill und den Over-Fan-Service. Oder aber auch nicht. Es ist nämlich fast schon nachvollziehbar gewesen, dass das so sein wird. Wobei der erste Film nur bedingt Fan-Service geliefert hat. Eigentlich nur für diejenigen die "Spider-Verse" gelesen haben oder alte Charaktere wie Peter Porker/Spider-Ham gekannt haben. Hier haben wir es mit einer UNMENGE an Spider-Charakteren zu tun. Um es mal kurz anzureißen: Wir sehen Archivaufnahmen von Toby Maguire und Andrew Garfield. Es gibt LEGO Spider-Man zu sehen. The Spot macht einen kurzen Ausflug in die Welt von Venom (Tom Hardy). Donald "Childish Gambino" Glover ist als "Prowler" zu sehen. Darüber hinaus noch so Kleinigkeiten wie der Spider-Clon wie Ben Reilly oder der Paper Bag Spider-Man. Deswegen muss ich den Film noch mal auf DVD sehen um all die Kleinigkeiten zu entdecken. Mal abgesehen von den ganzen Cameos: Die Story ist schon interessant und gibt sich Mühe alles langsam entwickeln zu lassen. Zwischendurch habe ich mich gefragt wie lange der Film gehen wird. Tatsächlich ist das eine Fortsetzungsstory. "Beyond the Spider-Verse" wird alles abschließen. Alles in allem: Keine überhastete erzwungene Handlung. Trotz allem: Natürlich ein Leckerbissen für die Fans ALLER Spider-Man-Reihen mit allerlei Nostalgiehäppchen. Das kann auf Dauer tatsächlich nach hinten los gehen, wenn die Filme nur noch aus Cameos und Anspielungen bestehen. "Across the Spider-Verse" funktioniert aber bis jetzt sehr gut. Hoffe das wird nicht totgeritten.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


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