Es sind nun drei Jahre seit dem Angriff der Legion vergangen. Die Welt, oder besser gesagt Japan größtenteils, wird nun von einer weiter entwickelten Form der Gyaos, sogenannten Hypergyaos angegriffen. Irgendwo im Ozean finden Forscher einen ganzen Gamera-Friedhof, bestehend aus mehreren Skeletten von Riesenschildkröten. Bei einem Kampf gegen zwei der Hypergyaos schert sich Gamera überraschenderweise (!) nicht besonders um die Sicherheit der Menschen, was zu vielen tausend Todesopfern führt. So ändert die japanische Regierung als auch die Armee ihr Ziel und erklärt Gamera zum Feind der Bevölkerung - versucht dementsprechend auch seine Vernichtung. Ayana (Ai Maeda) ist ein junges Mädchen, dass beim vorherigen Kampf Gameras gegen Gyaos seine Familie verloren hat. Dementsprechend groß ist ihr Hass gegen die riesige Schildkröte. Eines Tages findet sie ein riesiges Ei vor, was auch bald schlüpft. Drin befand sich ein oktopusähnliches Wesen, dass von Ayana "Iris" genannt wird - nach ihrer toten Katze. "Iris" bildet schon bald eine Art psychische Verbindung mit Ayana und nährt sich von ihrem Hass auf Gamera. Es dauert nicht mehr lange, bis das Wesen weiter wächst, immer größer wird und schließlich gleichauf mit Gamera ist. Ayana weiß nicht, dass sie vom Monster für andere Ziele missbraucht wird. Außerdem nährt es sich von Energie der Menschen und saugt wortwörtlich ihre Lebenskraft aus.
Es ist interessant in welche Richtung die Reihe diesmal geht. Gamera wird plötzlich als eine wesentlich größere Gefahr als sonst wahrgenommen, ein Monster was vorher schon vorgekommen ist taucht wieder auf, es gibt komische Subplots mit irgendwelchen Verschwörungstheoretikern die den Untergang der Menschen prophezeien und natürlich den Plot mit Ayanas Hass gegen die Schildkröte. Das Design von "Iris" ist ziemlich cool. Erinnert an Viras aus "Gamera vs. Viras" nur in wesentlich besser. Generell sind die Gummikostüme tausend Mal cooler als vorher. Gamera sieht absolut finster und badass aus. So als hätte man ihn bewusst verzerrt, ähnlich wie in der "Milennium"-Reihe der Godzilla-Serie. Dort hatte das andere G eine ähnliche Designs-Veränderung durchgemacht. Insgesamt ein richtig guter, sich gar nicht so sehr auf die Kaijus sondern viel mehr auf menschliche Schicksale konzentrierender Film. Wirkt gar nicht mal so sehr wie ein "Zwei Riesen kloppen sich"-Film sondern eine Mystery-Aufführung. Großartig.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
小さき勇者たち〜ガメラ〜/Gamera the Brave/Gamera the Brave (2006)
Diesmal handelt es sich wieder um einen Reboot. Sozusagen ist das oder besser gesagt wäre es der Beginn einer neuen Staffel von Gamera-Filmen. Während die Filme der 1960er Jahre der Showa-Ära entsprechen, stammen die aus den 1990ern aus der Heisei-Ära Ähnlich wie bei Godzilla hat die Handlung dieses Films nichts, kein Bisschen, gemein mit den anderen Filmen. Also kann man sich hier diesen ohne jegliches Vorwissen reinziehen.
Zunächst befinden wir uns im Jahr 1973: Ein kleiner Junge namens Kousuke wird Zeuge davon wie seine Gegend evakuiert wird. Es kommt nämlich zu einem Kampf zwischen Gamera und mehreren Exemplaren von Gyaos. Beim besagten Kampf opfert sich Gamera allerdings und sprengt sich in die Luft, was die anderen Monster mit auslöscht. 33 Jahre später, im Jahre 2006 ist Kousuke (Kanji Tsuda) ein liebevoller Vater, Witwer und Koch in einem Restaurant. Sein Sohn Toru (Ryo Tomioka) trauert um seine Mutter die bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Immer wieder sieht er sie in seinen Tagträumen und hört sie in seinem Kopf seinen Spitznamen "Toto" rufen. Eines Tages wird er von einem rot schimmernden Funkeln auf einer der umliegenden Inseln angezogen. Nachdem er dort ankommt, findet er ein Ei vor was auf einem roten glänzenden Stein liegt. Kurz darauf schlüpft daraus eine kleine Schildkröte, die er prompt nach Hause nimmt und "Toto" nennt. Doch es bleibt nicht bei einem kleinem Haustier. "Toto" wächst ziemlich schnell und wird jeden Tag größer. Vom ersten Tag an kann die Schildkröte auch fliegen. Torus Nachbarin und beste Freundin Mai (Kaho Indo) ist besorgt darüber und findet heraus, dass es mal diese riesige Schildkröte namens Gamera gab. "Toto" könnte durchaus der genetische Nachfolger sein. Es ist auch an der Zeit, dass ein neuer Gamera auftaucht um die Bewohner der Erde vor neuen Gefahren zu beschützen. Denn im Ozean versinken immer mehr Schiffe und Menschen sterben. Schon bald taucht ein neues Monster auf, dass stilistisch an Roland Emmerichs Godzilla erinnert - und wird von der Öffentlichkeit Zedus getauft. Es hat schon
Menschenfleisch geschmeckt und es dürstet ihm nach mehr. Gamera ist die neue Hoffnung für die Menschheit, allerdings ist er noch ziemlich jung und vergleichsweise schwach.
Menschenfleisch geschmeckt und es dürstet ihm nach mehr. Gamera ist die neue Hoffnung für die Menschheit, allerdings ist er noch ziemlich jung und vergleichsweise schwach.
Was für ein zuckersüßer, kinderfreundlicher Film in welchem Menschen beim lebendigen Leib verspeist werden. Es ist schade, dass er so gefloppt ist. Wahrscheinlich haben die Zuschauer einen weiteren, blutrünstigen Kaiju-Schinken erwartet. Allerdings bezieht sich dieser Film auf die Originale der Showa-Ära und macht noch mal klar: "Wu-Tang Gamera is for the children!". Gerade die kleine Version von Toto ist super süß animiert. Das Kostüm seiner größeren Inkarnation ist etwas gewöhnungsbedürftig. Man darf aber nicht vergessen, dass es sich um einen jüngeren Gamera handelt, der nicht so bösartig und zerberstet aussieht wie in den anderen Filmen. Sein Gegner Zedus wird von Mizuho Yoshida dargestellt, der schon mal Godzilla in "Godzilla, Mothra and King Gidorah: Giant Monsters All Out Attack!" gespielt hat als auch Solid Snake und Naked Snake in der Metal Gear Solid Videospielreihe. Sein Auftreten ist wirklich phänomenal und erstaunlich lebensecht. Mir gefällt es außerdem wie ein Film mit zwei Leuten in Gummianzügen die sich gegenseitig auf die Fresse kloppen so tief sein kann. Der Junge hängt so sehr an dieser Schildkröte und ist bereit sein Leben für sie zu riskieren, auch wenn grade allerlei Gebäude einstürzen. Alles weil er seine Mutter verloren hat und nicht möchte, dass noch jemand den er gerne hat aus seinem Leben verschwindet. Meine Fresse ist das traurig. Und schön. Ich freue mich jedenfalls auf die neue Gamera-Serie bei Netflix!
8/10 Pfandflaschen
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