Freitag, 4. Februar 2022

Album der Woche#525: Opeth - Deliverance (2002)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat bei "..,klar"! Diesmal behandele ich das Jahr 2002. Es ist 20 Jahre her und ich finde es ist wert auf die musikalischen Meilensteine (und vllt. einfach so gute Alben) zurückzublicken und evtl. auch mal den eigenen Horizont zu erweitern. 


Bei "Deliverance" handelt es sich um das sechste Album von Opeth. Es ist der Nachfolger des nicht unbekannten und gefeierten "Blackwater Park". Eigentlich sollte es ein Teil eines Doppelalbums werden. Der Nachfolger "Damnation" erschien nur fünf Monate später - wobei es eigentlich die zweite Hälfte von "Deliverance" werden sollte. Aber das Plattenlabel hat sich dagegen entschieden um beide Alben vernünftig promoten zu können. So gesehen wäre das "Damnation" ein interessantes Gegenbild zu diesem Ding hier, wenn man sie frisch nach dem Release nacheinander gehört hätte. Bei letzteren handelt es sich nämlich um reinsten Progressive Rock. Dieses Album hier ist sowas wie "Progressive Death Metal". Was ja eigentlich ein Widerspruch ist, genauso wie Melodic Death Metal. Aber beide Genres gibt es, und das ist auch vollkommen gut so. 

Opeth waren nämlich davor eine Größe im Death Metal Genre, entwickelten sich aber weiter und machen mittlerweile reinen Progressive Rock. Sehen aber auch so aus. Jedenfalls glänzt dieses feine Stück hier mit Elementen aus beiden Genres. Wobei ich eher tendiere dazu zu sagen, dass sie teils nach Metal, teils nach 70er Hard Rock klingen. Wir haben hier zwar auch definitiv Angeberei, was verschiedenste Noten/Töne auf der Gitarre betrifft, allerdings driftet man hier nicht in Dream-Theater-Gefilde ab. Bis auf das Akustik-Instrumental "For Absent Friends" geht man bei jedem Song über die 10 Minuten Marke.

Genau dieses Instrumental ist meiner Meinung der perfekte Opener für den Brachial-Song "Master's Apprentices", der wieder sehr Richtung Death Metal geht. Doch mittendrin hört Mikael Åkerfeldt auf zu growlen und setzt Clean-Gesang ein und das Lied shiftet wieder Richtung Progressive. Es klingt fürs erste ziemlich schizophren. Hart, weich, brachial, progressiv. Die beiden Stilrichtungen wechseln sich nach und nach ab. Es kommt mir vor wie ein nicht enden wollende Spirale. Ich kann das auch schlecht beschreiben, weil ganz schön abgefahren. Diese Diskrepanzen zwischen Gebolze und Mellotron ist einfach unfassbar gut. 

Anspieltipps: By The Pain I See In Others, Wreath, Master's Apprentices
9/10 Pfandflaschen




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