Sonntag, 30. Januar 2022

So isses, Musik!#138

The Misfits - We are 138

Da das hier die 138te Ausgabe ist kommt das Obligatorische. Ihr wisst schon:


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Das Jahr 2002 in Musik:

Da ich dieses Jahr beschloßen habe mein eigenes 20jährigs Dasein in diesem Land zu feiern, werde ich im Februar einen ganzen 2002-Themenmonat bei "Album der Woche" machen. Ab Mai wird es dann jede Woche in derselben Rubrik eine Themenwoche für die Jahre 2002, 2003, 2004 usw. bis in das Jahr 2022 geben. Lange Rede kurzer Sinn. Hier sind die Alben, die ich auf diesem Blog besprochen habe, die dieses Jahr zwanzig werden:




Da ich hier (immer noch) keine Playlists einfügen kann verweise ich auf den Hyperlink. Ich habe 116 Musikvideos zu einer Playlist zusammengefügt. Das sind alles Videoclips die Beavis und Butt-Head in der zweiten Staffel ihrer Sendung besprochen, das heißt entweder für "rules" oder für "sucks" befunden haben. Einige waren ja doppelt vertreten, darum sind sie hier nur einmal zu sehen, bspw. Ministrys "NWO". Im selben Falle war auch kein Video mehr zu finden sonder "nur" ein Bild mit Musik unterlegt. Egal, ich finde die Playlist gut so. Die dritte Staffel wird übrigens noch länger, weil noch mehr Folgen vorhanden sind. Hier sind übrigens die beiden als Crust Punks. Leider weiß ich nicht wie der Künstler heißt.





Wiegedood - FN Scar 16 (2021)

Ich weiß, ganz ehrlich nicht so recht was ich von diesem Song halten soll. Da bin ich wirklich sehr sehr ehrlich mit euch. Achtung, epileptische Triggerwarnung fürs Video: 




Sylvaine - Tocka 

Zweiter Track von der selbstbetitelten EP von Sylvaine. Philipp meinte, die Band höre sich etwas an wie Alcest. Das mag sein, trotzdem sind männliche und weibliche Stimmen in meisten Fällen ziemlich unterschiedlich. Meiner Meinung nach. De Facto hat Neige schon mal auf einer anderen Veröffentlichung Schlagzeug gespielt. Außerdem ist das nicht wirklich eine feste Band. Kathrine Shepard ist fähig verschiedene Instrumente zu spielen und Sylvaine ist ihr Pseudonym. Alle anderen sind Sessionmusiker. Jedenfalls: Eingängig, melodisch und einlullend. Ich mag das.





Ich habe vor einigen Wochen Kharybda empfohlen bekommen. Sie stammen aus meiner zweiten Heimatstadt St. Petersburg und haben beschlossen sich an keine Genre-Restriktionen zu halten. Sie
machen schlicht und einfach was sie wollen. Trotzdem sind sie irgendwo zwischen den Genres Post-Hardcore und Post-Metal zu verorten. Direkt im ersten Track "Izlom" geht es u.a. darum dass unser aller Leben auf der Welt nicht ewig ist. Insgesamt eine verdammt gelungene Mischung aus progressiv und ballernd. I approve this message.

Bandcamp-Link oben.










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Rob Zombie Discography: The Lunar Injection Kool Aid Eclipse Conspiracy (2021)

Okay. Das insgesamte siebte Album von Rob Zombie, dass jedoch keinen soooo langen Titel trägt wie der Vorgänger "The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser". Ich wusste beim ersten Hören nicht wirklich was ich davon halten soll. Ich weiß, welche Einflüsse Rob Zombie für seine Alben verwendet, die er auch nicht alleine macht. In der Band ist unter anderen ein gewisser John 5. Ist auch klar, dass RZ nicht für alles alleine verantwortlich ist. Dennoch, merkt man ganz schnell wohin diese Reise führen wird: Samples aus Horrorfilmen, unfassbar lange Songtitel, 70s Hard Rock
Referenzen aber auch Keyboards/Loops/Electronica. Genau genommen ist dieses Album vollgeballert mit Ideen und tatsächlich ziemlich abwechslungsreich. Trotzdem haben wir hier solche Textverbrechen wie "Ramalama ramalama looo" in "The Ballad of Sleazy Rider". Oder "Dig it sexy mama? I'm a cemetery man" in "Shadow of the Cemetery Man". OH und WENN wir schon bei lustigen Songtiteln sind, gebt euch das mal: "18th Century Cannibals, Excitable Morlocks & A One-Way Ticket On The Ghost Train", "Shake your ass - smoke your grass", "Boom-boom-boom". Dieses Album riecht einfach auch nach Filminhalten von RZ. Es geht irgendwie um B-Movie-Horror als auch um irgendwelche Abenteuer auf dem Highway. Klar, es bleibt in gewisser Hinsicht vorhersehbar, andererseits aber wiedeurm nicht. Das Interlude "A Brief Static Hum and then the Radio blared" ist exakt das was der Titel sagt. Das darauf folgende "18th Century Cannibals..." ist ein verdammt guter Highway Country Song. Holy shit. Also, zumindest zur ersten Hälfte. Genauer gesagt, wechselt der Song zwischen Country und semi-Industrial oder so. Ziemlich interessant. "The Eternal Struggles of the Howling Man" ist dabei echt mein Favorit. Klingt meiner Meinung nach fast nach alten White Zombie Zeiten.

Man mag dieses Album für lächerlich halten. Oder sagen dass es vorhersehbar oder einfach dumm ist. Man kann damit irgendwo auch recht haben. Das Ding ist, RZ versucht nicht besonders anspruchsvolle Musik zu machen. Trotzdem hört man die Arbeit heraus, den Groove, wie viele abgefahrene Ideen hier drin stecken. Wie viel Einflüsse. Es ist übrigens auch das erste Album von Rob Zombie dass die Spitze der Billboard-Charts erklommen hat. Gottverdammt, es ist sogar ein rein akkustisches Instrumental-Stück namens "The Much Talked of Metamorphosis" da. Wie geil ist das denn? Ohne Scheiß, ich dachte ich wäre maßlos enttäuscht. Stattdessen habe ich ein bisschen in mich hineingekichert und den Rest definitiv genossen.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Satanic Rites of Blacula, The Eternatl Struggles of the Howling Man, 18th Century Cannibals, Excitable Morlocks & A One-Way TIcket On The Ghost Train





TOOL Discography: Fear Innoculum (2019)

Da Philipp das Album vor mir gehört hat, hat er nun auch als erstes das Wort:

"Puh. Man macht es Fans nie leicht, wenn man sie 13 Jahre auf ein neues Album warten lässt, schon gar nicht, wenn es so eine hingebungsvolle und unfassbar nervige Fanbase – wie die von Tool eben – ist.

Zumindest ist Fear Inoculum nicht das Chinese Democracy des Prog Metal, die lange Wartezeit hat mitnichten etwas mit Besetzungswechseln zu tun, mit übergroßen Egos vielleicht schon, man steigt nicht so wirklich durch.

Fear Inoculum wurde wohl ziemlich schlecht aufgenommen, weil nach dem grandiosen 10000 Days die Erwartungen ins Unermessliche gestiegen sind.


Im Prinzip ist alles beim Alten, Danny trommelt sich in haarsträubenden Taktwechseln in Ekstase, Justin spielt abgedrehte Bassläufe mit irgendwelchen geilen Effekten und Adam fährt auch alle Register auf, wenn er auch diesmal keine Musikvideos zu den Songs gedreht hat, schade eigentlich, aber auch weniger Verstörung für mein armes, kleines Herz. Achso: Maynard… Hmm, wo ist eigentlich Maynard? Auf diesem Album glänzt er deutlich mit Abwesenheit, der Gesang nimmt dann doch eher eine untergeordnete Rolle ein und gebrülllt wird auch nicht mehr. Vielleicht ist das diese Altersmilde, von der so oft gesprochen wird. Stichtwort Altersmilde: es ist um einiges ruhiger und weniger hart als 10000 Days (Oh weh, das wird dem armen Gregor gar nicht gefallen, haha.), vielleicht liegt das auch an der Produktion, keine Ahnung von Musik lel, aber es gibt doch ein paar wirklich großartige und atmosphärische Songs.

Pneuma finde ich zum Beispiel richtig gut, diese Atmosphäre, diese Melodien, diese Steigerung, und dass Danny gleichzeitig Melodie und Rhythmus spielt und das Drumming von Minute zu Minute dichter wird, sollte man auch auf jeden Fall erwähnen.

7empest hingegen zeigt Adam in Topform und Justin ist einfach immer genial.

Ich hoffe sehr, dass es bis zum nächsten Album keine 13 Jahre dauert, jetzt wo ich Fan bin, aber naja, Maynard hat mittlerweile 2 Covid-19-Infektionen hinter sich und hängt mehr auf Weinbergen rum als in Proberäumen, Konzerte sind aber jedenfalls wieder angekündigt.

Anspieltipps: Pneuma, 7empest, Fear Inoculum


8,5/10 Pfandflaschen"

Und weil zwei Stimmen besser als eine sind, bin nun ich dran:

Tut mir Leid Philipp aber den Gefallen werde ich dir nicht tun. "Fear Inoculum" gefällt mir wirklich vorzüglichst. Warum?

Meines Erachtens lag der Schwachpunkt von "10.000 Days" dass es zwar progressiv und technisch verdammt gut war allerdings sich in einer bestimmten Klangwelt gefangen hat. Ich würde nicht sagen, dass mich das gelangweilt hat, nein. Allerdings fand ich das insgesamt ziemlich anstrengend. "Fear Inoculum" hingegen geht andere Wege. Gut, es ist wieder ein Konzept dahinter. Diesmal geht es insgesamt um die Zahl Sieben. Auch wurde die Musik im Bezug auf die Zahl geschrieben. Außerdem geht es um Erwachsen und Reif werden und stetige Weiterentwicklung. Auf dem Vorgängeralbum haben Tool zwar den Pfad von "normalen" Alternative Rock schon längst verlassen, waren aber irgendwo mit ihrem kleinen Zeh noch dort zu verorten. Dieses Album hingegen geht einen großen Schritt Richtung Psychedelia und Progressive Rock. Ich mag auch diese ambientigen elektronischen Einlagen, die so meines Erachtens noch gar nicht auf einem Tool-Album zu hören waren. "7empest" ist übrigens ein Song, der sich am ehesten nach alten Tool anhört, lustigerweise. 

Wie auch immer. Wer auch immer hierfür negative Kritiken geschrieben hat, den verstehe ich einfach nicht. Ehrlich. Ich finde das hier wirklich außerordentlich gut.

Anspieltipps: 7empest, Pneuma, Fear Inoculum
9/10 Pfandflaschen







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