Donnerstag, 27. Januar 2022

Comics Monthly#93

Peacemaker: Disturbing the Peace#1

Wer sich für Comics und Comic-Verfilmungen interessiert und nicht gerade unterm Stein lebt, der weiß: John Cena war Darsteller des Characters Peacemaker in der DC-Verfilmung "THE Suicide Squad" und seit Anfang des Jahres läuft auch eine Serie auf HBO Max. Da liegtes nahe, dass DC irgendeinen passenden Comic rausbringt. Offensichtlich. Geschrieben vom großartigen Garth Ennis, gezeichnet von Garry Brown.

"Disturbing the Peace" ist ein sogenannter One-Shot (eine für sich allein stehende Ausgabe) und erzählt die Hintergrundgeschichte von Christopher Smith alias Peacemaker. Der ehemalige Delta Force/Green Beret(usw. usf.) Soldat hat 25 Jahre im Dienst hinter sich. Eine Psychiaterin namens Dr. Sedgewick trifft sich mit ihm um festzustellen ob er für den weiteren Dienst tauglich wäre und hat deswegen schon allerlei Untersuchungen bzgl. Smiths Vergangenheit angestellt. Der (neue) Leser stellt fest: Christopher ist eines Tages spät von der Schule heimgekommen, was sein Leben gerettet hat. Seine Eltern (Mutter und Stiefvater) haben sowohl sich als auch seine drei kleinen Geschwister umgebracht. Als er in Obhut seines Adoptivvaters war wurde dieser bei einem missglückten Banküberfall von einem Micky&Mallory-aus-Natural-Born-Killers-mäßigen Pärchen umgebracht. Sie nahmen den Jungen unter ihre Fittiche bis er sie irgendwann an die Cops verraten hat. In seinem weiteren Leben geht Chris zur Army und nimmt unter anderem Teil an einem Austauschprogramm mit den britischen SAS. Eins ist aber merkwürdig bei seinen Einsätzen. In jedem Zwischenstopp passiert irgendwas und Menschen verschwinden oder kommen auf eine merkwürdige Art und Weise ums Leben. Es stellt sich heraus, dass Chris eine Art Vigilanten-Alter-Ego entwickelt hat. Er nennt sich "Peacemaker" und macht all den Leuten das Leben schwer, die im Militär (und woanders) andere Menschen ausbeuten bzw. beendet dieses. Oder wie er es selbst formuliert: Er setzt sich dafür ein, dass Frieden gefunden wird.

Ennis ist ja bekannt dafür solche Charaktere wie den Punisher zu schreiben, die ohne Skrupel gegen Bösewichte vorgehen. Von daher ist ihm Peacemaker sowas von auf dem Leib geschrieben. Zuerst konnte ich mit den Zeichnungen nicht ganz warm werden, weil mich diese komischen Schattierungen gestört haben. Doch nach einer Weile passen sie zur Story. Vor allem Christophers Gesicht, dass während der ganzen Geschichte keine einzige Miene verzieht. Er bleibt stets ruhig und gelassen. Der Rest ist natürlich schön gewalttätig, blutig und voll mit Explosionen und anderen Kram. Es ist unterhaltsam und ich freue mich schon irgendwann wenn ich Zeit und Bock habe mir die Serie reinzuziehen.

8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei DC

Shadowman#5

Ich kann mich nicht wirklich an "Shadowman" erinnern. Weiß nur, dass ich irgendwo in irgendeiner älteren Ausgabe eines Valiant-Comics Werbung für Shadowman-Comics gesehen hab. Und irgendwo gab es auch ein Crossover mit der Band Aerosmith. Tatsächlich habe ich schon mal eine Ausgabe von Shadowman in dieser Rubrik reviewt. Komisch, kann mich gar nicht erinnern. Es stellt sich heraus, dass Jack Boniface Shadowman ist. Er ist ein Saxophonist, der Voodookräfte hat und in Verbindung mit der "Shadow Loa" steht. Dabei handelt es sich um eine Art Totenwelt und dessen Götter. Jack ist in der Lage unsere Welt vor den Dämonen dieser Welt zu beschützen und gilt als eine Art Bindeglied. In dieser Ausgabe sehen wir wie ein kleiner Junge dunkle Magie gelernt hat um seine tote Mutter wieder zu erwecken. Er steht voll begeistert am Friedhof und hält mittlerweile ihre Hand. Sehr froh darüber, dass sie wieder da ist, verkennt er dass er damit auch eine große Gefahr auf die Welt gebracht hat. Denn auch die anderen Toten auf dem Friedhof sind wieder auferstanden. Nun greifen sie die Stadt New Orleans an.


Währenddessen spielt Jack in einem Jazz Club. Eine alte Freundin namens Alyssa guckt sich seinen Auftritt an, danach gibts einen Drink. Schnell stellt sie ihm eine Art Voodoo-Superheldentruppe vor, die Jack fortan als Unterstützung soll. Doch Jack hat keine Zeit. Der Voodoo Gott Baron Samedi ist nun aufgetaucht. Die Zombies haben ja New Orleans angegriffen, Jack muss nun also eingreifen. Danach gibts eine Lektion für den kleinen Jungen, nachdem Motto "Nun ich verstehe warum du das getan hast, aber das ist falsch". Jack reist nun in das Reich der Finsternis um zu intervenieren, weil Samedi ihn erzählt hat dass die Dämonen einen Krieg gegen die Menschheit planen.

Okay, um es mal kurz zusammenzufassen: Die Story ist zwar schon cool, jedoch relativ vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist sie ganz angenehm zu lesen. Man kann vllt. nicht jeden ersten aber zumindest jeden zweiten Schritt voraussehen. Jack wird dem Jungen was lehren, er wird gege Zombies kämpfen. Und dass neben dem Zombieangriff noch was größeres kommt, war eigentlich auch klar. Aber das ist egal, der Comic macht Spaß. Der Zeichenstil ist eine Mischung aus cartoony und realistisch. Der Name des Zeichners, Pedro Andreo sagt mir leider nichts - aber er scheint bis jetzt nur für Valiant tätig gewesen zu sein. Der Auto Cullen Bunn ist hingegen unter anderem für Deadpool bekannt. Ich bin rundherum tatsächlich echt zufrieden!


8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Valiant

Wastelanders: Doom#1

Bei "Wastelanders" handelt es sich um eines der neuesten Events aus dem Hause Marvel. Die Handlung spielt sich ab vor dem Events von "Old Man Quill" (welches die Geschichte eines gealterten Peter Quill erzählt). Sprich, irgendwann in einer post-apokalyptischen Zukunft. Die Superhelden sind besiegt worden und Bösewichte regieren den Planeten, der dem Schauplatz von "Mad Max" nicht ähnlicher sein könnte. Einer der größten Herrscher über die Wastelands, speziell seit dem endgültigen Tod von Red Skull, ist Doctor Victor van Doom. Einst Gegner der Fantastic Four, Magier und Wissenschaftler in einem, für immer eingesperrt in eine metallene Rüstung. In dieser Ausgabe entdeckt er ein von Krieg und Dürre verschontes Dorf. Mithilfe von Magie hat es hier geregnet und es gab eine Ernte. Die Anwohner werden von einer alten blinden Frau bewacht, die vor dem Eingang an einem Tisch sitzt und die ganze Zeit strickt. Und zwar schon so lange, dass ihre Finger weh tun. Nach einem Kampf mit einer Gruppe Anwohner trifft er auf die Tochter von Doctor Strange, Sofia die den Ort bewacht. Der einzige Weg zum Anführer des Dorfes führt durch Abgabe an Erinnerungen. Es ist eine Art Gebühr, die er bezahlen muss. So geht Doom mit Sofia durch seine Erinnerungen und muss sich entscheiden welche er für immer vergessen wird. Er etnscheiden für den Fall aus seiner Kindheit als ein absolut fremder Mann ihm geholfen hat aufzustehen, nachdem er gestürzt ist. Die Entscheidung fällt hierauf, weil er den Vorfall als ein Zeichen von Schwäche sieht. Am Ende kommt er beim magischen Meister des Dorfes an. Es handelt sich um Baron Mordo, den einstigen Gegner von Doctor Strange. Im Endeffekt ist es wohl so, dass das ganze Dorf unter seinem Bann steht und niemand so wirklich frei ist...

Ich finde es interessant, wenn es nicht wirklich klar ist, wer in einer Handlung der Böse ist. Einerseits regiert Doom über die ganzen Wastelands und killt jeden der sich ihm im Weg steht. Andererseits erkennt er schnell, dass die Anwohner die unter Morbo stehen unfrei sind. Ihr Tod würde gleichzeitig ihre Freiheit bedeuten und das erkennt er schnell. Gleichzeitig sieht man auch ziemlich schnell, was für eine tragische Figur Doom ist. Ein Mann, der keine Schwäche kennen will, dies aber offensichtlich tut und sich dessen schämt. Das Gute an dem Comic ist, dass man die anderen One-Shots nicht gelesen haben muss. Er steht quasi für sich alleine. Der Stil ist realistisch. Die Handlung ist, wie gesagt, durchaus interessant. Hätte sowas, gerade jetzt, wenn alle Comics sich dem Marvel Cinematic Universe annhähren, nicht von Marvel erwartet. Gutes Ding.

8/10 Pfandflaschen

Erhältlich bei Marvel

Made by: Torunn Gronbekk, Julius Ohta

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