Donnerstag, 20. Januar 2022

Comic Book Review#519: Swamp Thing, Vol. 2#82 (1989)

Ich bin auf diesen Comic gestoßen weil ich auf Instagram den Hashtag "Rick Veitch" abonniert habe. Dabei handelt es sich um einen herausragenden Künstler. Das Cover zeigt den Superhelden "Swamp Thing" als Soldaten im Krieg. Das hat mich erst stutzig gemacht, doch dann wollte ich unbedingt wissen wie man exakt diesen Helden in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts reingeschrieben hat, weil er erst in den 1970ern überhaupt erfunden wurde und da eigentlich gar nicht dazu passt.


Alec Holland war der Name des Wissenschaftlers der aufgrund eines Unfalls sich mit dem Sumpf von Louisiana vermischt und so zu einer Kreatur namens Swamp Thing wurde die über "das Grün" herrscht und Herr über Pflanzen und Tiere ist. Zu Beginn dieser Ausgabe erwacht er im Körper eines verstorbenen US-Soldaten im II. Weltkrieg namens Alexander Holland (also womöglich der Großvater Hollands). Dieser "überlebte" grade einen Schrapnell-Angriff der Deutschen. Also, eigentlich nicht. Im Grunde genommen wurde seine Staffel komplett getötet, nur die "Essenz" von Swamp Thing hält ihn am Leben. Und um verständlicher auszudrücken: Swamp Thing ist nun im Besitz vom Körper des Soldaten und weiß gar nicht was das hier alles soll. Der Anführer der ganzen Truppe, ein gewisser Seargant Rock rüttelt den Soldaten wach. Es stellt sich bald heraus, dass sie alle in Deutschland sind und es das Jahr 1945 ist. Am 1. Mai. Die Gruppe hat als Aufgabe bekommen zu einem riesigen Schlachthaus vorzurücken und die Wachen dort auszuschalten. Eine Fliegerstaffel soll hinterher kommen und es bombardieren. Ein gewisser Anton Arcane, ein unsterblicher Transylvanier bereitet für die Deutschen dort eine unbesiegbare Armee von "Un-Men". Sogenannten "Wesen aus verschiedensten Leichenteilen" die nur für das Töten leben. Dazu kommen noch verschiedenste okkulte Elemente die ein hochrangiger Nazi-Offizier sammelt. Unter anderem ein frischer Yeti-Pelz und Napoleons Vorhaut (!!!). Alles gehört da irgendwie dazu. Swamp Thing scheint von der Zeit/Schicksal irgendwie in diese Zeit katapultiert zu sein, damit er der Kompanie helfen kann. Der Krieg ist fast vorbei und den Soldaten dürstet es nach Heimat und Frieden. Doch niemand weiß, was danach kommen wird und was das Leben für sie bereit hält.

Interessante Wendung. Swamp Thing war eher ein Comic der das Mystische/Fantastische behandelt hat. Darum hätte ich einen Schlenker Richtung Soldatengeschichten so gar nicht erwartet. Den Großteil der Handlung verbringt ST im Soldatenkörper, nur gegen Ende verlässt er diesen manifestiert seine wahre Gestalt. Die Szenen mit dem Nazi-Offizier sind unfassbar lustig, weil er ganz klischeehaft deutsche Worte in seine Sätze einbaut. Sowieso find ichs großartig, dass man sich über diesen okkulten Wahn der Nazis lustig macht. Der Teil der Handlung ist allerdings sehr skurril. Stellt euch vor, man stellt Lebewesen/Kampfmaschinen aus Leichenteilen her, die sich selbst in den Schredder werfen um Futter für ihre Artgenossen zu werden. Das ist so verstörend. Jedenfalls: Geile Story und Zeichnungen von Rick Veitch. Ich hab's genossen, meine Genossen und Genossinnen.

8,5/10 Pfandflaschen


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