Dienstag, 5. Oktober 2021

Comic Book Review#505: The Vault Of Horror#12 (1950)

Hallo und herzlich willkommen zum ersten Comic Book Review im Horror-Monat Shocktober. Diese Woche haben wir es mit der zwölften Ausgabe von "The Vault Of Horror" zu tun, die Anfang der 90er Jahre neu rausgebracht wurde. Die Stories die in dieser Ausgabe zu lesen waren wurden als "The Vault Of Horror"#1 neu aufgelegt.

Der Erzähler der Stories ist ein schmuddelig aussehender, sabbernder Typ den man "The Vault Keeper" nennt. 

Die erste Story nennt sich "Portrait In A Wax". Sie handelt von zwei Künstlern aus Paris, namens Robert und Henry. Robert war sehr talentiert, konnte gut zeichnen wollte jedoch seine Werke nie verkaufen weil ihm das Geld nicht wichtig war. Henry war das exakte Gegenteil. Eines Tages beschließt er Roberts Werke als seine eigenen zu verkaufen und sich daran zu bereichern. Er kriegt ordentlich Geld dafür. Als Robert davon erfährt ist er selbstverständlich sauer und es kommt zu einem Streit. Henry haut Robert ein Glas mit Säure über den Schädel und will anschließend den scheinbar toten in einem Säurebad auflösen. Daraufhin nimmt er all seine Werke und emigriert nach London wo er eine Künstlerkarriere startet. Irgendwann gehen allerdings Roberts Bilder aus und er muss sich eine weitere Einnahmequelle suchen. Es findet sich ein Wachskünstler, der Wachsfiguren von bereits verstorbenen Berühmtheiten herstellt. Das wäre doch jemand dem man die Karriere klauen kann, oder?

In "The Werewolf Legend" ist der Brite Walter Mallory fest davon überzeugt, dass er nachts als Werwolf durch die Gegend streift und Menschen umbringt. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass sein Cousin Gregory scharf auf ein Erbe ist, dass sonst Walter zustünde. Also hypnotisiert er ihm, damit er denkt er sei ein Werwolf, der Menschen tötet damit er ihm entweder töten oder alles so manipulieren kann als wäre es ein Selbstmord.


"Horror In The Night" handelt von einem Motel-Besitzer der sehr aufgebracht ist. Sein Bruder besucht ihm und er erzählt ihm was los ist. Letzte Nacht hatte er einen Alptraum. Darin ist ein Ehepaar Smith aufgetaucht, dass ein Zimmer für eine Nacht gebucht hat. In derselben Nacht überkommt die Frau ein Verlangen nach Mord und sie bringt eine arme schwarze Katze um. Als nächstes möchte sie ihren Ehemann töten, den sie paranoiderweise selbst unterstellt er würde sie umbringen wollen. Am Ende muss sie durch seine Hand sterben. Seltsamerweise kommt am nächsten Tag das Ehepaar tatsächlich zum Motel obwohl sie eigentlich nur im Traum des Erzählers existiert haben.

Das Finale "Terror Train" handelt von einer Frau, die anhand von Indizien der Meinung ist, ihr Ehemann wolle sie umbringen. Darum beschließt sie von Zuhause abzuhauen. Am Bahnhof stellt sie fest, dass jemand der so aussieht wie ihr Ehemann in den Zug eingestiegen ist. Jetzt macht sie sich lauter Gedanken, dass er ihr dicht hinterher ist. Jetzt muss sie zusehen, dass sie verschwindet.

Ich finde es interessant, dass entweder die allerletzte Hinterlist oder ekelhaftes Gaslighting der treibende Motor dieser Geschichten ist. In der letzten Story geht es tatsächlich darum, jemanden glauben zu lassen sie sei verrückt und bilde sich alles nur ein. Die zweite handelt von einem ähnlichen Szenario, nur dass die Hauptperson selbst glaubt, sie sei der Täter. In der ersten kriegt ein Bösewicht, der sich alles unter den Nagel gerissen eins auf die Mütze - so wie es fast immer in diesen Comics der Fall ist. Einzig "Horror In The Night" ist eine wahre Suspense-Story, die sich durch Logik nicht wirklich erklären lässt. Der Rest ist, wie für EC Comics typisch, ein Sammelsurium an durchaus menschlichen Horror. Zynisch. Brutal. Und spannend zu lesen. Allerdings nicht grade originell, schließlich sehen der Ehemann in der letzten Story, Cousin Gregory in der zweiten und Henry in der ersten Geschichte sich beinahe 1:1 ähnlich. Trotzdem ist der Stil wirklich hervorragend und erinnert an cartoon-esken Zeichenstil der frühen 90er Jahre. Wirklich amüsant zu lesen und schön anzusehen.

Verantwortlich für die Herausgbe und einen Teil der Geschichten ist William M. Gaines, zu Ehren dessen dieses Reprint gewidmet ist. Es ist leider keine Autorenliste oder Zeichnerliste zu sehen, allerdings sehe ich unter anderem den Namen Johnny Craig.

8/10 Pfandflaschen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen