Dienstag, 26. Oktober 2021

Happenings des Monats: Oktober'21

Mgła + Attic + Mord'A'Stigmata + Thron + Slaughter Messiah am 08.10.2021 in Turbinenhalle, Oberhausen

Eine absolute Premiere. Das erste Metal-Konzert für Marlyn und mich gemeinsam. Das erste Metal-Konzert seit Beginn der Pandemie. Und das erste Mgla-Konzert seit zwei Jahren. Lel.

Kurz nachdem wir angekommen sind spielten Slaughter Messiah. Mir gefiel die Band bereits nach dem ersten Ton nicht. Ich fand sowohl das Logo als auch den Sound unfassbar klischeehaft und stumpf. Black/Thrash Metal wie Malen nach Zahlen. Meiner Meinung nach nicht besonders aufregend. Klar, super gut gemacht, aber nichts was irgendwie besonders hängen bleiben würde.

Thron hingegen klangen zwar auch nach etwas was ich schon kannte, nämlich späteren Behemoth und Watain, und trotzdem blieben sie bei mir im Kopf hängen. Eine Art wesentlich atmosphärischere Version von Watain. Nicht dass Watain nicht atmosphärisch wären, nur klangen Thron als würden sie Black Metal machen und gleichzeitig heimlich irgendwelchen Post Metal oder Ambient hören. Und Dissection. Zumindest gab es Passagen die mich das haben vermuten lassen. Ich mag diese Wall of Sound, diesen riesigen Klangteppich. Habe sowas schon lange nicht live erlebt. Würde definitiv wieder. Empfehle euch an der Stelle, sich das Album "Pilgrim" reinzuziehen.

Daraufhin dann eine Überraschung. Mord'A'Stigmata aus Polen scheinen eine Band zu sein, die im Laufe ihrer Karriere eine Wandlung durchgemacht haben. Die erste Hälfte des Sets klang wie lupenreiner Black Metal mit Bremse, sprich höhö "athmosphärisch" aber dennoch ziemlich ballernd. Die zweite Hälfte hingegen war weeeesentlich langsamer, vollgepackt mit Keyboards und Ambient-Geräuschen und Industrial-mäßigen Drums. Und diese wunderbare, beruhigende Monotonie. Einfach herrlich.

Attic haben mich diesmal fürchterlich genervt. Das letzte Mal habe ich sie als Vorband von Mayhem gesehen und es hat mir gefallen. Das Mal davor, auf dem Turock Open Air, auch. Sie klangen für mich ziemlich frisch und waren eine willkommene Abwechslung. Vor allem weil sie zwischen Gaahl, Mayhem und Gost hervorgestochen sind. Dieses Mal sind sie auch hervorgestochen, aber es passte mir einfach nicht. Die Show ging einfach, im Gegensatz zu früher, viel zu lange. Sie waren die zweite Hauptband und es kamen massiv Leute wegen ihnen. Keine Frage. Diese Leute haben viel Talent, können sich gut inszeniert und komponieren tasächlich gute Musik. Aber es geht mir auf den Sack. Ich habe mich mit diesen Bands eingestimmt. Es hat geballert, es war atmosphärisch, es war monoton, es war schön. Und dann kommt eine Band die zu 100% King Diamond kopiert und hat irgendwelche Bühnendeko die 1000% Klischee ist. Ich fands ganz furchtbar. Einfach deplatziert. 

Mgła spielten eine Mischung aus Songs vom neuesten Album "Age of Excuse" und dessen Vorgänger "Exercises In Futiliy". Es hat etwas gebraucht bis sie startklar waren, aber die Warterei hat sich gelohnt. Keine Bühnendeko, keine Spezialeffekte. Nur Kunstnebel (weil Mgła auf Polnisch Nebel heißt höhö), vier Typen in Lederkutten, Hoodies und Strümpfen über ihren Gesichtern. Und diese herrliche, herrliche, Monotonie. Keine Ansagen zwischen den Songs. Man konzentriert sich vollkommen auf die Musik, gibt keine Zugabe und haut ab. Und man gibt alles. Habe sowas selten zu sehen gekriegt. Darüber hinaus: Musikalisch einfach erste Sahne. Super kompliziert wirkendes Drumming. Texte die wirklich gar nicht mal so dumm sind, sich zwar nicht reimen und im Grunde genommen eher Rants oder Kommentare sind. Ganz ganz groß.

Negativ aufgefallen ist mir der fürchterliche Patchouli-Gestank bei Attic, als auch diese Leute, die meinen sich auch noch in jede erdenkliche Lücke reinzupressen. Das Publikum war auf dem ersten Blick vielleicht einheitlich gekleidet, auf dem zweiten merkte man schon dass hier Fans von verschiedensten Untergenres waren die alle wegen verschiedenen Bands gekommen sind. Kein Uniform-Metal-Konzert. Ein rundum sehr gelungener Abend.


Stricher guckt sich "Halloween Kills" an am 23.10.2021 im Capitol, Bochum

Um euch mal daran erinnern zu erinnern, wie es mit der Zeitlinie des Halloween-Franchise aussieht, verweise ich hiermit auf mein letztes Review zu "Halloween" (2018).

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER:











Der dritte Teil der neuen Trilogie findet noch in derselben Halloween-Nacht 2018 in Haddonfield, Illinois statt. Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) hat zusammen mit ihrer Tochter Karen (Judy Greer) und ihrer Enkelin Alyson (Andi Matichak) den aus einer psychiatrischen Anstalt ausgebrochenen Serienkiller Michael Myers (Nick Castle) erfolgreich in ihr Haus/Festung gelockt, im Keller eingesperrt und das Haus angezündet. Als die drei auf der Flucht sind sehen sie wie Feuerwehrfahrzeuge in die entgegengesetzte Richtung fahren. Wer 1 + 1 zusammen zählt, weiß: die Feuerwehrleute werden die Person im Haus retten wollen und werden von Michael allesamt umgebracht. So kann Michael dem Feuer entkommen und mit dem Feuerwehrauto zurück nach Haddonfield fahren. In einem Flashback wird klar, wie Michael 1978 dem Tod entfliehen konnte. Ein Polizist namens Frank Hawkins (Will Patton), der aus Versehen seinen eigenen Partner erschossen hat, während er ihm aus dem Würgegriff Myers' befreien wollte, verhinderte die geplante Exeution durch Dr. Loomis. Dieser war Michaels Psychiater. Nun wird Hawkins ins Krankenhaus gebracht weil er von Loomis' Nachfolger mit einem Messer angegriffen wurde. Zum 40-jährigen Jubiläum der brutalen Halloween-Nacht versammeln sich die Überlebenden in einer Kneipe und gedenken ihren Angehörigen. Tommy Doyle (Anthony Michael Hall), der als Kind von seiner Babysitterin Laurie Strode beschütz wurde hält er eine Rede. Kurze Zeit später geht ein stilles Notsignal auf allen Handys los. In der Stadt wurden mehrere Menschen brutal ermordet. In den Medien vermutet man, dass geflohene Insassen einer psychiatrischen Anstalt damit in Verbindung stehen. Tommy ist sich sicher, dass Myers der Verantwortliche ist. Er trommelt also eine ganze Gruppe Leute zusammen und möchte Michael eigenhändig umbringen, weil das System/die Polizei/die Regierung versagt hat. 

Zunächst einmal die guten Sachen. Er hat mir wesentlich besser gefallen, als der erste "neue" Halloween-Film. Also, der von 2018. Ja, der Gore-Faktor ist wesentlich höher was eine Überraschung für mich war. Die Halloween-Filme waren für mich in erster Linie Suspense Horror, wo zwar ordentlich gemordet wurde, man aber nicht viel wert auf Blutströme und verstümmelte Leichen gesetzt hat. Hier ist es anders. Und weil man insgesamt sehen kann, dass es Anspielungen auf die "alten" Halloween-Filme gibt, empfinde ich das als eine Art Tribut an die Neuinterpretationen von Rob Zombie ("Halloween" und "Halloween II"). Diese waren nämlich teilweise gewaltvoller als die anderen Filme. Es gibt haufenweise Fan Service. Alte Charaktere wie Tommy Doyle oder Lonnie Elam kommen zurück. Als auch die Arztassistentin Marion Chambers (Nancy Stephens). Auch auf "Halloween III: Season Of The Witch", der inhaltlich nichts mit dem Myers-Mythos zu tun hat, wird angespielt. Es gibt tatsächlich das erste Mal eine Art sozialkritische Komponente. Nämlich die Kritik an Mobbildung und der Tatsache wie schnell so ein Mob in eine bestimmte Richtung sich manipulieren lässt. Oder drehen lässt, oder was auch immer man dazu sagen mag. Worüber ich meckern kann ist, dass der Film natürlich vorhersehbar ist und ein ebenfalls vorhersehbares Ende hat. Und weil Ghost auf dem Soundtrack sind. Aber das ist etwas ganz anderes. Ich fand ihn gelungen, fühlte mich gut unterhalten - würde mich aber tatsächlich freuen wenn der nächste ein tatsächlicher Abschluß der Geschichte sein wird. Was nicht passieren wird.

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:






10 Kommentare:

  1. Mein lieber G.,
    nach nunmehr einigen Jahren stolperte ich heute durch Zufall wieder über deinen Blog (schön, dass du ihn noch führst - du sorgtest damit für ein fröhliches Grinsen in meinem Gesicht), genauer gesagt über diesen Eintrag.
    Als Mensch, der das ein oder andere Jahr in der "Blackmetal-Szene" unterwegs war, bin ich doch ein wenig (vielleicht sogar noch ein wenig mehr) erstaunt darüber, dass Du es auf BM-Konzerten aushälst - nein, nicht des Patchouliduftes wegen, sonder aufgrund des wahnsinnig hohen Anteils an Menschen, die bevorzugt mit einem Arm klatschen, nämlich mit dem rechten. MGLA haben in den letzten Jahren zweifelsohne nicht nur den Stil im BM verändert, sondern auch wahnsinnig gute Alben rausgehauen (nichts geht über die "With hearts ...") - und dabei leider auch die ein oder andere Kontroverse geschaffen (Label, Beteiligung an anderen Projekten, Konzerte mit diversen Bands). Mir ist das inzwischen alles recht Wurst, aber ich bin verwundert, Dich in einem Milieu vorzufinden, dass von Rechten, Rechtsoffenen und sonstigen geistigen Tieffliegern so durchzogen ist, wie die Politik der Grünen von Lügen und dem Hunger nach Macht. Aber hey, ich steh' da voll auf Deiner Seite (glaub ich zumindest) und darf, nach all den besuchten Konzerten meinerseits, da gar nichts sagen ;)
    Anspieltipps: Kalmankantaja, Goats of Doom, Plaga, Antimateria, Woods of Desolation, Sinmara...
    Liebe Grüße und bleib fit,
    S.

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  2. Did you just assume my gender? :D

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    1. boah jetzt stell dich nicht so an und schreib mich einfach IRGENDWO an als in meiner kommentarspalte hier ey :D

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    2. Ich kann dir in deine Spalte kommentieren, so lange ich lustig bin - das ist das Internet, Junge! :D
      Sorry, stolper irgendwie viel zu selten hier rüber. Anderweitig kommentieren ist schwer, ich bin so 'n "soziale" Medienverweigerer. Meine Handynummer von früher ist aber noch aktuell, Signal gibt's auch; Whatapp nicht. Vielleicht finde ich ja irgendwo deine Mailadresse, ich schau mal. Und wenn nicht, dann füll' ich dir halt weiter die Spalte :D

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    3. Edit: Ne, nix gefunden. Man erreicht den antikommerziellen, antikapitallistischen, [...] modernen Blackenedcrustnerdpunk wohl nur über seinen offiziellen Facebook- oder "Insta"account. ;)

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