Dienstag, 19. Oktober 2021

Film der Woche#508: Ginger Snaps (2000)

Ich muss sagen, es hat etwas gedauert, bis ich den Filmtitel wirklich verstanden habe. Fragte mich, jedes mal wenn ich den Film irgendwo gesehen habe was zum Teufel irgendwelche Ginger Snaps sind, bis ich festgestellt habe dass es einfach übersetzt "Ginger dreht durch" bedeutet.


Die Schwestern Ginger (Katherine Isabelle) und Brigitte (Emily Perkins) gehen in dieselbe Klasse, weil Brigitte eine übersprungen hat. Sie sind absolute Außenseiter auf ihrer Schule und sind fasziniert vom Tod. Gemeinsam stellen sie verschiedene Todesszenarien nach und fotografieren sie. Außerdem haben sie mit 8 Jahren eine Art Selbstmordpakt beschlossen und wollen gemeinsam abtreten. Aus irgendeinem Grund kommen beide nicht in die Pubertät und menstruieren nicht. In der Gegend häufen sich mysteriöse Todesfälle. Sämtliche Nachbarshunde wurden von irgendeinem gefährlichen Tier angegriffen. Eines Abends wollen sie den Hund von einer Widersacherin aus der Schule kidnappen um es ihr heimzuzahlen, finden das Tier jedoch tot vor. Es dauert nicht lange, bis ein riesiger Werwolf auftaucht und es auf Ginger abgesehen hat, die urplötzlich ihre Tage bekommen hat. Wie der Zufall so will, wird das Monster während der Flucht vom Drogendealer Sam (Kris Lemche) in seinem Truck überfahren. Kurz darauf verändert sich Ginger immer schneller. Die Wunden vom Werwolf-Angriff heilen sehr schnell, sie bekommt Haare an komischen Stellen und langsam wächst ihr Schwanz. Zudem wächst in ihr die Gier nach Sex, Gewalt und Vernichtung.

Finde diese Metaphern sehr interessant. Da ist eine junge Frau, die als Außenseiterin gilt, irgendwelche komischen Vorlieben hat und über die Gerüchte ohne Ende schwirren. Dazu kommt noch, dass sie quasi gleichzeitig mit ihrer ersten Menstruation zum Werwolf wird. Es ist dieses lachhafte Märchen darüber, dass Frauen irgendwie Hexen seien weil sie bluten - nur halt auf die Spitze getrieben. Dazu kommen noch die Schmerzen, Stimmungsschwankungen während der Menstruation - die hier als die Schmerzen des Werwolfdaseins dargestellt werden. Wirklich sehr interessant und spannend. Hätte ich nicht gedacht. Emily Perkins war zu dem Zeitpunkt neun Jahre älter (24) als ihre Filmfigur (15) und damit sogar älter als Katherine Isabelle. Witzig. Dazu ein Soundtrack mit Soulfly, Machine Head, Glassjaw, Junkie Xl und vielen anderen. Natürlich. So wie bei fast allen Horrorfilmen der frühen 00er Jahre. Ich habe den Film übrigens verwechselt und dachte eigentlich an irgendeinen Hexen-Horror. Das war also eine positive Überraschung!

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


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