Freitag, 22. August 2014

Album der Woche, Folge 161: NMZS - Der Ekelhafte(2013)

Ich finde es echt traurig, wenn talentierte Menschen von uns gehen. Wirklich. Das meine ich jetzt ohne irgendwelche schnulzige nachdenkliche Absichten. Mich triffts aber trotzdem immer wieder, wenn a) jemand so früh stirbt und b) noch sauviel vor einen liegen könnte. Vllt. nicht so schlimm aber trotzdem scheiße ists wenn man erst nach dem Tod eines Künstlers das wahre Potenzial von ihm entdeckt und sich in den Arsch beißt dass man nicht früher ordentlich in seine Musik reingeschnüffelt hat.

Das posthume Album "Der Ekelhafte" ist ja schon ne geraume Zeit draußen, in den Genuss es sorgfältig und ordentlich anzuhören(und zu genießen) komme ich aber erst jetzt. Und um es mal ganz simpel auszudrücken: Scheiße, ist das gut. Verdammt nochmal, ohne Scheiß. NMZS sagt das was er denkt und fühlt, ohne irgendwelche abgefahrenen Fantastereien oder krasse Rhymetechniken oder so n Scheiß. Dabei handeln die Texte grob gesehen von ihm, seiner Umwelt und seinem Leben. Auch wenn das Texteschema relativ simpel ist, gibt es jede Menge Perlen. Zum Beispiel redet er an einer Stelle von "euch Homos", meint dabei Menschen die alle genormt bzw. homolog oder homogen sind und betont auch dass er nicht von Schwulen redet. "Frag mich nicht" endet mit der Begründung, dass er "kein Bock" hat das Ding zur dritten Hook durchzuziehen. "Zimmer aus Papier" handelt von NMZS' Vater der Künstler ist und/oder Messi(?) und gleichzeitig niemals aufgeben will....Ich denke mal, dass es für die Eltern ganz schön hart sein müsste so ein Song nach dem Tod ihres Sohnes zu hören.

Außerdem finde ich die Samples von "All along the watchtower" von Jimi Hendrix bei den Interludes "1984"(respektive "1984 II" und "III") sehr passend!
Meine persönlichen Highlights sind: "Nie so wie ihr", "Der Ekelhafte", "Gazellenbande"(mit dem Rest von der Antilopengang) und "Zimmer aus Papier".

Großartiges Album! Darum: 9/10 Pfandflaschen
Daunlaud

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen