Samstag, 28. Januar 2023

Happenings des Monats: Januar'23

Hallo und herzlich willkommen zum ersten "Happenings des Monats" im Jahre 2023. Der Januar ist allgemein betrachtet eher ein "toter" Monat. Darum gab es bei mir keine Konzert und auch keine Kinobesuche. Dafür war ich einmal in Düsseldorf.

"Freiheit für Nawalny, Freiheit für alle pollitischen Gefangenen in Russland!" - Kundgebung/Demo in Düsseldorf am 21.01.2023

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein "Freies Russland NRW". Es handelt sich um denselben Verein, der auch die Kundgebung im Juni letzten Jahres gemacht hat, zu der ich damals hingegangen bin. Leider hatte ich zwischendurch gar keine Zeit um irgendwo mitzumachen. 

Die Kundgebung wollte Aufmerksamkeit auf die Situation des Kreml/Putin-Gegners und oppositionellen Politikers Alexej Navalny und mehreren anderen wie Ilya Yaschin werfen, die seit längerem in U-Haft sitzen. Im Falle von Yaschin wegen "Fakes" - weil er über russische Kriegsverbrechen berichtet hat. Und im Falle von Navalny weil er versucht hat das korrupte System zu entlarven. Er sitzt nun seit zwei Jahren in Haft und wird immer wieder aus hanebüchenen Gründen (hat geflucht, oder Jacke getragen) in Isolationshaft gesteckt. Vor zwei Jahren war das Echo ziemlich groß, jetzt ist es etwas abgeflacht und daher war es längst Zeit dem noch mal Aufmersamkeit zu schenken. Es ist auch allgemein offensichtlich, dass die in den letzten zwei Jahren verschärfte eingeschränkte Meinungsfreiheit, Unterdrückung von Protesten usw. Kremls Vorarbeit für einen Einmarsch in die Ukraine war. Getreu dem zaristischen oder stalinistischen Motto "Unterdrückung nach Innen/Expansion nach Außen". Der Verein "Freies Russland NRW" besteht nicht nur aus Russen sondern vermehrt aus russischsprachigen Osteuropäern, die ein Ende des putinistischen Regimes wollen. Sie sind gegen Krieg, Putin und seine Mörderbande, Korruption, Kriegsverbrechen und für den Abmarsch aus allen von Russland annektierten Gebieten wie Donezk, Luhansk oder der Krim. Hier gehts übrigens zur Homepage.


Ich, jedenfalls, war an dem Tag seit 4 Uhr wach und machte mich nach der Arbeit auf dem Weg nach Düsseldorf. Kam aber insgesamt 1,5 Stunden zu spät und zwar genau zu dem Zeitpunkt als aus der Kundgebung eine Demonstration. Versuche mal einer Demonstration hinterher zu laufen, in einer Stadt in der du dich nicht auskennst. Jedenfalls schaffte ich es doch noch die letzten zehn Minuten mitzulaufen. Die Parolen waren "Navalny raus, Putin rein", "Sieg der Ukraine - Freiheit für Russland". Man lief mit den oppositionellen Flaggen Russlands (weiß-blau-weiß) und selbstgebastelten Plakaten. Nachdem die Demo zu Ende war, empfiehl man den Teilnehmern sich danach auch am ukrainischen Meeting zu beteiligen. Ich beschloss, teilzunehmen fühlte mich aber etwas komisch. Zunächst sah man nämlich zwei geteilte Gruppen und es machte auf mich den Anschein als ob die ukrainische Gruppe den russischen Regimegegnern doch etwas skeptisch gegenüber ist. Als ich dann also alleine mit einer weiß-blau-weißen Fahne neben der ukrainischen Gruppe stand, wurde ich angesprochen ob das die Oppositionsfahne ist usw. usf. Weiterhin führte ich ein sehr nettes und informatives Gespräch unter anderem über die Wirkung von Propaganda in Russland und in den von Russland annektierten Gebieten. An dieser Stelle schöne Gruße an Nikolai, auch wenn er das wahrscheinlich nicht lesen wird. Später wurde ich von einer jungen Frau auf die Fahne angesprochen, die eher etwas skeptisch auf die Erklärung hin reagiert hat. Ich kann das alles nachvollziehen, da auch russische Oppositionelle durchaus in der Lage sind toxische Sichtweisen oder sogar imperialistische Ambitionen zu haben. Das ukrainische Meeting bzw. die darauffolgende Demo wirkte auf mich teilweise sogar etwas entschlossener bzw. kämpferischer. Kein Wunder, schließlich waren hier mehr Leute da und die Ordnerinnen heizten die Stimmung ordentlich ein. Thematisch ging es größtenteils um die Rolle Deutschlands bzw. die Forderung an Kanzler Scholz endlich die Leopard Panzer zu liefern als auch um die mörderische Rolle Russlands. "Russia kills, Russia rapes, Russia lies" als auch "Free the Leopards" waren einige der Parolen. Im Grunde lief ich zwei mal dieselbe Demoroute. Bin anschließend um kurz vor 19 Uhr nach Hause. Für mich war das ein sehr produktiver und angenehmer Tag, trotz müde und erschöpft sein.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen