Es geht um einen der größten Arschlöcher des "The Walking Dead"-Universums, sowohl im Comic als auch in der Serie - Negan Smith. Der charismatische Psychopath und Sektenanführer ist in beiden Medien zum Anti-Helden avanciert. Doch hier geht es um seinen Aufstieg vom Sportlehrer an einer Highschool zum alleinigen Kämpfer ums Überleben in der Zombie-Apokalypse zum Anführer einer Gruppe von Menschen.
Zuallererst kriegen wir einen Einblick in Negans Leben vor dem Ausbruch der Zombie-Pandemie. Er ist ein Sportlehrer an einer High School, spielt mit irgendwelchen Kids Tischtennis in der Garage und pflegt Fäkalsprache. Seine Frau Lucille befürchtet, dass er wegen des beleidigenden Umgangs von der Schule geschmissen wird. Kurz darauf fällt sie in Ohnmacht. Im weiteren Verlauf der Story stellt es sich heraus, dass sie Krebs hat. Negan beendet daraufhin seine Affäre, wegen schlechten Gewissen. Als sie Lucille und Negan eines Tages im Krankenhaus sind und Lucille scheinbar dem Tode nahe ist, geschieht das Unvorstellbare. Die Zombie-Apokalypse erreicht ihren Wohnort. Untote greifen Menschen an, auch im Krankenhaus. Schließlich stirbt Lucille an ihrer Krankheit und verwandelt sich ebenfalls. Negan ergreift, aus der Not der Situation heraus die Initiative und rettet das Leben eines jungen Mannes. Die beiden scheinen daraufhin sowas wie eine Kooperation zu entwickeln, bis ein Zombie den Typen angreift. Was daraufhin folgt ist ein Leben auf der Straße, in den Wäldern, in welchem Negan ständig auf neue Menschen trifft. Sie sind aber nur Gäste darin, weil sie immer wieder Opfer von den Zombies werden. Negan ist sichtlich enttäuscht darüber, dass sie so wenig Lebenswillen zeigen - dass sie schwach sind. Alles ändert sich, als er eines Tages auf Dwight trifft, der Anführer einer kleinen Gruppe von Überlebenden ist. Es kommt zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit - die Gruppe wächst und wächst, bis Negan nach einem hässlichen Zwischenfall endgültig das Ruder übernimmt. Er hat es satt, ständig Schwächlinge vor sich zu haben. Was wir sehen, ist der Beginn der "Erlöser"-Bewegung und der Anfang einer absolut totalitären Herrschaft von Negan.
Ich finde das "Walking Dead"-Universum so höllisch interessant, insbesondere die Comics. Ich bin momentan kurz davor, die elfte Staffel zu sehen und bin generell der Serie nicht abgeneigt. Meines Erachtens ist es interessant zu sehen, was für verschiedene Eigenschaften sich hervor zeigen, je nachdem wie man in die Zombie-Apokalypse "hineingekommen" ist. Es ist auch interessant zu sehen, wie die Menschen sich entwickeln. Von absoluten Bösewicht zum Publikumsliebling, vom schüchternen Menschen zum absoluten Badass. Und nun von einem Sportlehrer mit großer Fresse der nie jemanden irgendwas getan hat, zum totalitären Sektenführer mit einem übergroßen Ego. Dazu noch diese herrliche Fäkalsprache. Geschrieben von Rob Kirkman, gezeichnet wie immer von Charlie Adlard. Faszinierende Charakterstudie, wenn auch viel viel viel zu kurz.
8,5/10 Pfandflaschen
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