Weiter weiter weiter geht es mit der unglaublichen, endlosen Musiksammlung. Diesmal immer noch bei P und irgendwie wird es wohl noch eine Weile so weiter gehen. Anyways, here we go...
Den Anfang machen Pearl Jam mit "Ten", die ich im Laufe der "50 besten Rock Alben der 90er" zusammen mit Raphi reviewt habe. Das einzige und selbstbetitelte Album von Mike Pattons Projekt Peeping Tom hat es auch mal zu "Album der Woche" geschafft. "About Time" von Pennywise ist meines Erachtens ein durchaus hörbares, wenn auch ziemlich durchschnittlich gutes Stück Melodycore Geschichte. Meiner Meinung nach ein durchaus hörbares Genre, durchaus ohrwurmtauglich. Allerdings gibt es solche Bands wie Pennywise leider wie Sand am Meer und irgendwie konnten sie mich insgesamt nicht wirklich vom Hocker reißen.
Personenkrets3.1 - The Glorious Dead
Ich weiß noch, dass dieses Album mir vor Ewigkeiten von einem guten Freund aus Würzburg überspielt wurde. Und er meinte auch "Das heißt PersonenKRETS nicht "Kreis"!". Ich habe all die Jahre das Album vllt. ein einziges Mal angehört. Wenn überhaupt. Es ist eine Neo Crust Perle. Mit typischen Riffs, typischen Songtexten und typischen Gesang. Großartig.
Pete Philly & Perquisite- Mystery Repeats
Guter, eingängiger moderner Hip-Hop aus Amsterdam mit Cello Untermalung. Ich habe keine Ahnung, wie es in meiner Sammlung gelandet ist.
Pflanzer -Pflanzer EP/Ran an den Strauch
Ich bin sehr froh, vor über zehn Jahren über diese Band gestolpert zu sein. Wer sich in seiner Jugend mit den falschen Leuten eingelassen hat oder auch nur aus reinem Interesse rechtsradikale Musik gehört hat, der weiß wie scheiße die Texte klingen auch wenn die Musik vllt. gar nicht mal schlecht ist. Pflanzer waren eine Parodie-Band die es geschafft hat, zahlreiche Texte der Band/terroristischen Vereinigen "Landser" umzudichten, sodass sie von Gärtnern und artverwandten handeln. Aus "Terroristen mit E-Gitarre" wird "Traktoristin mit Kuhmistkarren", aus der Lobeshymne an Ian Stuart wird eine Lobeshymne an Steve Irwing. Mein Lieblingstext lautet folgendermaßen: "Der Schulbus schlittert in den Straßengraben/eure Kinder werden angefahren/oh wie sich die Organmafia freut/wenn bei Glatteis wieder keiner streut". Schade, dass mein unfassbar schlechtes Musikvideo zu "Popiecker" nicht mehr zu finden ist. Obwohl, vllt. besser so.
Phantom Rockers - Kissed By A Werewolf/Rise Up/Shag Squirt
Ich habe ganze drei Alben dieser Psychobilly-Band aus Großbritannien. Viel weiß ich nicht über sie und habe, zugegebenermaßen kein einziges Album bis jetzt gehört. "Kissed By A Werewolf" ist eher Rockabilly-lastig wobei "Rise Up" zu Beginn etwas metallischer und punkiger klingt. "Shag Squirt" ist auch nicht schlecht. Mein Favori ist der Song "Army Of Darkness"
Pharaohs- London 1888
Ein weiterer Klassiker des Psychobilly von der Insel. Ziemlich eingängig. Cooler Titelsong. Er könnte Ewigkeiten so weiter gehen: "London 1888, Jack the Ripper, London 1888, Jack the Ripper, London 1888, Jack the Ripper...", aber das ist nur der Refrain. Ist cool.
Vor Ewigkeiten habe ich "Beef" der Rapperin Pilz reviewt. Aus heutiger Sicht ein krasser Gegensatz zu dem was Pilz heute macht - nämlich Zeckenrap, was gar nicht mein Fall ist. Finde ihre alten Texte gar nicht so "drüber" bis auf "Bitchmove", der entweder ein krasser Fall von Storytelling ist oder das Zeugnis von internalisierter Misogynie. Das King Orgasmus One Feature "In Your Ass" ist auch super merkwürdig.
Pisschrist -Total Fuckin Pisslickers/Split mit Aparatus/Split mit Framtid
Drei EPs einer Crust Band aus Australien, die den Namen PISSCHRIST trägt. So betrachtet nichts wirklich innovatives, aber verdammt noch mal, das ballert. Das erste ist eine eigenständige EP, die zweite eine Split Apäratus aus Malaysien, die dritte eine Split mit Framtid aus Japan.
Pisse- Kohlrübenwinter#1
HEUTE SIND DIE
ÄPFEL NOCH KANDIERT
MORGEN
BIST DU
SEXUELL FRUSTRIERT
Surfer Rosa von Pixies, dürfte eigentlich vielen ein Begriff sein. Ich durfte das Cover auf Facebook nicht posten, weil eine weibliche Brust zu sehen ist. Zum Review geht es hier entlang.
Platinum Pied Pipers - Triple P
Durchaus mainstreamfähiger, R&B-mäßiger Hip-Hop aus Detroit. Sehr groovy, funky und eingängig.
Letztens hat Genossin Vroni diese unfassbar beschissene Doku des Bayrischen Rundfunk von 1990 ausgegraben. Ich habe auf das Video draufgeklickt und habe dann festgestellt dass ich vor 10 Jahren dadrunter kommentiert hab. Jedenfalls ist diese Doku voll mit zusammenhangslosen Zusammenhangslosigkeiten, plumper Hetze gegen Heavy Metal und Punk-Künstler. Wobei mit "Punk Künstler" Die Ärzte gemeint sind. Witzig ist, dass am Ende das vulgäre Lied "Ihr Kinderlein kommet" von den Coroners eingespielt wird. Man könnte meinen, das wäre witzig, isses aber nicht.
Für Raphi war "The Eternal Idol" das letzte Sabbath-Album vor seiner Geburt. "Headless Cross" ist dann wohl meins. Und Philipps.
"Iommi und die anderen" stimmt hier nicht mehr so ganz. Es existiert irgendwie eine gewisse Konsistenz im Line-Up. Alleine schon dadurch, dass Sänger Tony Martin wieder dabei ist. Allerdings, aufgrund der Informationen, die ich sammeln konnte, habe ich herausgefunden dass es im Gespräch war ihn rauszuwerfen und Ronny James Dio wieder anzuheuern. Iommi konnte allerdings vom Gegenteil überzeugt werden. Mit Laurence Cottle ist hier wieder ein anderer Bassist als auf "The Eternal Idol". Dazwischen gab es einen anderen Tour-Bassisten. Cozy Powell ist hier das erste Mal am Schlagzeug, also bei Black Sabbath, nicht allgemein. Geoff Nicholls ist immer noch Keyboarder. Die Band besteht also offiziell aus vier Leuten, weil Cottle nur Session-Bassist ist. Soviel zum Line-Up-Karussell.
Ich muss sagen, so viel ander ist "Headless Cross" nicht. Wir hören Tony Martins epische, hohe aber nicht zu hohe Stimme, die sich mit der von Dio messen lassen kann. Durch die Keyboards und die "hellen" Gitarrenriffs hören sich die Songs nicht aggressiv an sondern eher leicht pompös und nun ja, mainstream-tauglich. Klar, man versucht hier, als Band die eine Firma ist, nun mal Musik in Geld zu verwandeln. Dafür muss man einfach gute Musik machen, die sich gut verkaufen kann. Das Zielpublikum muss allerdings größtenteils aus eingefleischten Sabbath-Fans bestehen. Denn ich glaube nicht, dass das neue Thrash/Death/Black Metal Publikum hier die Zielgruppe ist. "Headless Cross" ist gut komponierter, eingängiger und tatsächlich leicht verdaulicher Alt Herren Rock. Auf "When Death Calls" spielt Brian May von Queen sogar ein Solo.
Es ist ein grundsolides, super angenehmes und wirklich sehr schönes Album. Trotzdem ist es unfassbar merkwürdig, wenn man nachdenkt wie lange der Weg bis hierhin war. Von "War Pigs" und "Children Of The Grave" zu "Tell me not fear of the flames means that heaven is closerFor I believe Satan lives, in the souls of the dying Misguided mortals, you'll burn with me Spirit of man, cannot be freed." Auf irgendeine Weise gefällt mir das Ganze. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde. Trotzdem ist es absurd, wenn man bedenkt dass es Black Sabbath sein sollen. Aber that's how it is, I guess.
Anspieltipps: Headless Cross, When Death Calls, Devil & Daughter
8,5/10 Pfandflaschen
Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt
Philipp:
"Nun, dieses Album (übrigens das insgesamt vierzehnte von Black Sabbath, falls irgendjemand an diesem Punkt wirklich noch mitzählt) kann als Rückkehr der Kontinuität zu Black Sabbath gesehen werden, mit Tony Martin, Tony Iommi und Geoff Nichols kristallisierte sich fast so etwas wie eine feste Besetzung heraus, die (abgesehen von einem weiteren Abstecher mit Ronnie James Dio in der „The Mob Rules“-Besetzung) für weitere 3 Alben bestehen bleiben sollte, Schlagzeuger und Bassisten fluktuierten weiterhin.
Am Schlagzeug ist erstmals Cozy Powell zu hören, welcher unter anderem bei Rainbow und Whitesnake spielte und als einer der besten und einflussreichsten Metal-Schlagzeuger aller Zeiten gilt. Und es tut mir wirklich leid das so zu sagen, aber sein Talent geht durch dieses verdammte verhallte 80er-Jahre-Schlagzeug (für mich übrigens auch wirklich einziger Kritikpunkt an diesem Album) ziemlich unter, ich hätte wetten können, hier spielt immer noch Eric Singer und wirklich kreativ klingen die Drums hier leider auch nicht.
Musikalisch handelt es sich hierbei (ähnlich wie schon The Eternal Idol) ungeachtet dessen um ein wirklich starkes 80er-Hardrock-Album, das Songwriting ist großartig und sowas von passend zu Tony Martins Stimme, dass man das Gefühl hätte, die Band hätte niemals einen anderen Sänger gehabt. Die Texte und die Musik sind etwas düsterer als auf „The Eternal Idol“, was Black(!) Sabbath natürlich ausgezeichnet steht, Iommi ist absolut auf dem Höhepunkt seines Schaffens, egal ob es nun um hodensackigen (Gregor, ich musste es tun und ich habe es für dich getan) Hardrock, Powerballaden oder doomigere Riffs geht, Iommi weiß genau um seine Stärken und ballert uns reihenweise geniale Riffs um die Ohren.
Als Gesamtfazit kann ich hier nur loswerden, dass jeder, aber auch wirklich jeder, der etwas von Tony Iommi hält und 80er-Metal oder Hardrock liebt, diesem Album mal eins zwei Durchläufe geben sollte. Für mich das bisher beste Sabbath-Album abseits der 2 klassischen (Ozzy/Iommi/Butler/Ward bzw. Dio/Iommi/Butler/Appice/(Ward)) Besetzungen.
9/10 Pfandflaschen Anspieltipps: Headless Cross, Devil And Daughter, Kill In The Spirit World"
Tony Martin, Tony Iommi, Cozy Powell, Neil Murray
Raphael:
"Album Nummer 14 „Headless Cross“ – auch
bekannt als das Black Sabbath Album, das nicht auf Spotify verfügbar
ist, ist im Frühjahr 1989 bei I.R.S. erschienen. Das Thema Label und
Vertrieb hat in den bisherigen Rezensionen dieser Reihe nahezu gar
keine Rolle gespielt. Die Kurzfassung: seit dem Debutalbum 1970 war
die Band bei Vertigo/Warner. Nach „The Eternal Idol“ wurde dieser
Vertrag nicht verlängert. Anscheinend hat ein Gespräch zwischen
Tony Iommi und I.R.S.-Besitzer Copeland gereicht, um den
Plattenvertrag zu besiegeln. Und was Spotify angeht, kursieren auf
reddit zwei Theorien: die etwas wahrscheinlichere Version ist, dass
es am fehlenden Remaster liegt. Schöner ist allerdings die These,
dass Sharon Osbourne höchstpersönlich ihre Finger im Spiel hatte.
Zu
den bereits bekannten Personen im Line-Up gehören dieses Mal neben
dem omnipräsenten Iommi Sänger Tony Martin und Keyboarder Geoff
Nicholls. Dazu gesellte sich Bassist Laurence Cottle, der sich danach
wieder seiner Leidenschaft dem Jazz widmete. Außerdem setzte sich
der mit allen Wassern des Hard Rock und Heavy Metal gewaschene Cozy
Powell ans Schlagzeug. Brian May, bekannt für Astrophysik und sein
Gitarrenspiel bei Queen steuerte außerdem ein Solo zur monumentalen
Ballade „When Death Calls“ bei.
Thematisch
haben sich Black Sabbath auf ihrem vierzehnten Studioalbum stark dem
Okkultismus und Satanismus gewidmet. In der musikalischen Umsetzung
haben sie in erster Linie den Heavy Metal du Hard Rock Sound von „The
Eternal Idol“ fortgesetzt – ja sogar verfeinert. Mit dem bereits
weiter oben erwähnten klanglichen Monolithen „When Death Call“
ist der Höhepunkt der insgesamt sehr starken A-Seite erreicht.
Auch
wenn die B-Seite etwas schwächer ist, fällt sie doch vor allem
durch ihre abwechslungsreichen Stücke auf. Das Songwriting von Tony
Iommi hat zwar stellenweise etwas zu sehr an der Glam Rock Quelle
genascht, überzeugt aber durch symphonische sowie okkulte Motive.
Insgesamt verlieren sich vor allem bei „Kill in the Spirit World“
und „Call of the Wild“ Iommis Hände manchmal etwas zu sehr in
ihren eigenen Spielereien. Trotz einiger Längen ist auch die
Rückseite sehr gelungen.
Nach
dem überraschenden „Seventh Star“ und dem rettenden „The
Eternal Idol“ scheint es, als hätten sich Black Sabbath (und allen
voran Iommi, Martin und Nicholls) gefunden und somit die Band
erfolgreich wiederbelebt. Ein solides Album ohne echte Aussetzer
verdient 8 von 10 Pfandflaschen."
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