Dienstag, 22. November 2022

Happenings des Monats: November'22

Stricher guckt sich "Black Adam" an am 02.11.2022 in Filmwelt Herne

Die Vorgeschichte von Black Adam ist auf dem ersten Blick scheinbar eine ähnliche wie die von Billy Batson aka Shazam!. Teth Adam (Dwayne Johnson) war ein Sklaver, der vor 5000 Jahren im fiktiven Land Kahndaq gelebt hat. Dessen König hat sein Volk versklaven und in den Minen nach einem bestimmten Metall graben lässt. Daraus lässt er eine Krone bauen, die ihm enorme Kräfte verleihen soll. Dieselben Zauberer die Billy die Kräfte von Shazam! gegeben haben verleihen Teth eben diese Kräfte. Er nutzt sie allerdings um seine Rachegelüste gegen den König Wahr werden zu lassen. Dieser ist nämlich am Tod seines kleinen Sohnes und seiner Frau schuld. Teth stirbt augenscheinlich und wird in einem Grab begraben. Zumindest ist das scheinbar die offizielle Geschichte. In unserer Zeit ist Kahndaq ein von globalistischen Invasoren ausgebeutetes Land. Eine große, reiche paramilitärische Firma namens Inter Gang regiert das Land. Adrianna Tomaz (Sarah Shahi) sucht nach der besagten Krone von König Sabbac und weiß genau um den Mythos von Teth Adam. Zusammen mit ihrer Crew
kommt sie am besagten Grab von Teth an und findet in direkter Nähe auch die Krone. Blöd nur, dass ein Crewmitglied, Ishmael (Marwan Kenzari) in Wirklichkeit mit der Inter Gang arbeitet und die Krone an sich reißen will. Adrianna, so schlau wie sie ist, erweckt Teth Adam mit einem Zauberspruch ("Shazam!"). Er taucht auf und vernichtet instiktiv die Bösewichte. Er wird allerdings von einer Rakete erwischt, ist verwundet und wird von Adrianna und ihrem Bruder Karim (Mohammed Amer) zu ihr nach Hause gebracht. Ihr Sohn Amon (Bodhi Samongui) entwickelt schnell eine Faszination für ihn. Die Justice Society of America wird währenddessen von Amanda Waller (Viola Davis), der "Chefin" der Task Force X (aka Suicide Squad) angeheuert Teth Adam unschädlich zu machen, da er eine Bedrohung für die ganze Menschheit ist.

"Black Adam" hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist ein typischer Anti-Helden-Film mit einem...Anti-Helden der gerne Leute umbringt weil er Gewalt als Mittel für alles sieht. Irgendwann aber auch dazu lernt, dass es nicht immer so sein muss. Gleichzeitig ist es auch ein Film der über die Konfrontation von Vergangenheit und Gegenwart erzählt. Teth Adams alte Werte kollidieren mit denen von heute. Er versteht beispielsweise auch kein Sarkasmus und keine Ironie. Der Film hat witzige Momente, großartige Action-Sequenzen und setzt die DC-Helden ein, die wohl kaum einer oder keiner kennt: Hawkman, Doctor Fate, Atom Smasher und Cyclone. Er ist in vielerlei Hinsicht vorhersehbar, hat aber einen guten Twist den ich definitiv nicht vorhergesehen habe. Vielleicht war ich auch zu müde dafür, wer weiß. Das Problem ist: Ich finde der Markt ist übersättigt. So wie damals irgendwann die Ära der Italo-Western als auch von Gangster-Filmen zu Ende war, so wird irgendwann auch die Ära der Superheldenfilme vorbei sein. Meine Begeisterung bei jeder DC/Marvel-Verfilmung ist nicht mehr so hoch wie früher, auch wenn ich meistens ins Kino gehe. Der Film wird leider untergehen unter vielen. Das ist meine Vermutung. Spaß hatte ich trotzdem, und das zählt. Ich frage mich, ob das unbeabsichtigter Realismus ist oder nicht: Ein Land was irgendwie "arabisch" daherkommen soll hat unfassbar viele Autos aus Osteuropa auf den Straßen. Ich habe gesehen: Den DDR Wartburg, den polnischen Maluch, das russische Schiguli als auch den ukrainischen Saporoschetz. Wahnsinn.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



CONVERGE + FULL OF HELL + PETBRICK am 13.11.2022 in Essigfabrik, Köln

Ach du Scheiße. Ach du dicke Scheiße. Ich würde sagen, es war das beste Konzert seit langem. Genauer gesagt, das beste Konzert seit langem mit ganzen drei Bands, dass sich richtig richtig gelohnt hat und wovon ich keine Sekunde bereue. Nagut, eigentlich bin ich der Meinung dass fast jedes Konzert auf welchem ich gewesen bin in letzter Zeit so ziemlich das beste war. Egal. 

Ich habe 2/3 des Line-Ups schon mal live gesehen, daher wusste ich ungefähr was mich erwartet. Converge sogar an derselben Stelle, vor ca. 10 Jahren. Leider habe ich darüber kein Konzertbericht geschrieben. Über Petbrick habe ich im Vorfeld gelesen und habe erfahren, dass Schlagzeuger Iggor Cavalera (of Sepultura and Cavalera Conspiracy fame) dabei ist. Was für Musik die Band macht, wusste ich nicht. Als ich im Saal ankam und gesehen habe dass einzig Wayne Adams (u.a. Big Lad) und der besagte Herr Cavalera auf der Bühne waren, war ich etwas erstaunt. Ein Schlagzeuger und ein Typ mit Computer/Drummachine und allerlei Sachen wovon ich keine Ahnung habe. Als es dann losing wurde es erst etwas ambient-ig und spooky, nur um kurze Zeit später mit Blastbeats und Noisegeballer loszulegen. Man sagt auch dazu: "Infernalischer Krach auf minimalistischer Ebene". Richtig witzig wurde es, als plötzlich Jacob Bannon von Converge ein Song mitgesungen hat. Im nächsten Song kam dann der Sänger von Full Of Hell, Dylan Walker, und tat dasselbe. Wow. Es fängt also gut an. Danach, dann "richtig" Full Of Hell. Walker trägt ein Crew Neck mit der Aufschrift "NO LOUD BASS" und auf dem Rücken steht irgendwas mit MSC. Dabei handelt es sich um zertifizierten Fisch, der nicht auf überfischten Beständen gefischt wurde. "Bass" bedeutet dabei "Barsch". Was zum fick. Ich lachte innerlich sehr viel. Die Band habe ich vor vier Jahren schon mal im Essener Turock gesehen, wusste also was auf mich zukommt und habs auch dementsprechend gefeiert. Ein unaufhaltsamer Juggernaut voll mit Klängen die sich anhören als hätte man mit Instrumenten um sich geschlagen, verstörenden Samples und gutturalen Gesang als auch etwas was nach Kotzgeräuschen klingt. Die richtige Überraschung kommt aber am Ende. Petbrick, als auch der Schlagzeuger von Converge Ben Koller kommen auf die Bühne und bringen Blechmülltonnen mit. Plötzlich sind FOH mit drei Schlagzeugern auf der Bühne und es wird viel auf den besagten Mülltonnen Lärm gemacht. Ich fühle mich an das Album "Roots" von Sepultura erinnert. Es ist großartig, ich bin im fucking Himmel. Danach dann Converge. Jacob Bannon sagt zu Beginn irgendeinem Typen vor der Bühne, dass er "das" weglegen soll, sonst ist es fünf Minuten später weg. Ich weiß nicht was genau, nur um paar Minuten später zu sehen wie ein Pulli weit nach hinten geschleudert wird, während des Sets. Der Anfang ist etwas schwierig. Ich finde, Converge haben es nicht wirklich leicht, weil sie hier nicht besonders hervorstechen. Sie sind zwar heavy, aber nicht so heavy wie die beiden anderen Bands. Doch nachdem sie sich warm gespielt haben, funktioniert alles. Es ist dynamisch, schnell und langsam. Ich bin zufrieden, trotzdem haben mir die beiden anderen Auftritte besser gefallen. Um eine Bahn zurück zu erwischen, gehe ich allerdings 10 Minuten vorher. 

Petbrick:


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