Donnerstag, 22. September 2022

My Favorite TV-Show: Äkta människor (2012-2014)

Bei dieser Serie handelt es sich um die schwedische Original-Serie, nicht um die US-Neuverfilmung, die vor paar Jahren rauskam.

Wir befinden uns irgendwann in "naher" Zukunft, in irgendeiner kleinen schwedischen Ortschaft. Die Hubbots (Mischung aus Human und Robot) sind mittlerweile fester Bestandteil der schwedischen Gesellschaft. Es handelt sich dabei um täuschend echt aussehende Roboter, die Menschen im Haushalt helfen oder andere Funktionen auf dem Arbeitsmarkt übernehmen. Es gibt auch Modelle die für Senioren gedacht sind, als Begleiter im Alltag. Ganze Bordelle mit lebendigen Sexpuppen. Wie auch heutzutage mit Smartphones, gibt es Hubbotmodelle die modern sind und welche die veraltet sind. Es
Nein, es ist nicht Fantomas.

gibt dazu eine gespaltene Meinung. Ein Teil der Gesellschaft verhält sich den Hubbots gegenüber relativ neutral. Sie gelten als Maschinen, die auch so behandelt werden sollen. Ein anderer Teil sieht in ihnen die Erweiterung des Menschen bzw. eine Maschine die Gefühle entwickeln kann und als eine Art Mensch behandelt werden soll. Ein weiterer Teil der Menschen, der noch in der Minderheit ist, sieht in ihnen eine Gefahr die die Menschheit bald überrumpeln und/oder versklaven wird. Sie organisieren sich in einer Kleinstpartei namens "Äkta människor" (Echte Menschen). Die Handlung der Serie spielt sich zunächst in drei Strängen ab. Zuerst wäre da eine Gruppe von "freien Hubots", die von einem Wissenschaftler namens David Eischer (Thomas W. Gabrielsson) entwickelt wurden. Sie sind Cyborgs die allerdings wesentlich mehr als nur Befehle ausführen können und sowas wie einen logisch denkenden Verstand besitzen. Ihre Existenz ist an sich illegal. Sie besfinden sich auf der Flucht und verlieren Mimi (Lisette Pagler), die schnell Opfer von Marodeuren wird. Diese resetten sie und verkaufen sie an einen Hubbot-Laden Besitzer. So kommt sie in den "Besitz" der Familie Engmann, die eigentlich nur eine Haushaltshilfe für ihren Opa besorgen wollten. Mimi war eine Gratis-Beigabe. Der älteste Sohn Tobbe (Kåre Hedebrant) verliebt sich in sie, kann seine Gefühle aber nicht so gut zeigen. Sein Schulkamerad Kevin (Fredrik Silbersky), dessen Mutter seinen Stiefvater Roger (Leif Andrée) für einen Hubbot namens Rick (Johannes Kuhnke) verlässt entwickelt eine enorme Abneigung gegen die Roboter. Genauso wie Roger, der anfängt sich in der oben genannten Partei zu radikalisieren.

Es ist spannend zuzusehen wie sich die Handlungsstränge überschneiden und die Schicksale von Menschen, die sonst niemals irgendwas miteinander zu tun hätten plötzlich aufeinander prallen. Interessant ist auch der Gegensatz von radikalen Biologismus, der alles moderne ablehnt. Es gibt sogar Produkte die gekennzeichnet sind, dass sie nicht von Hubbots hergestellt wurden. Andererseits haben wir diese radikalen Hubbot-Befürworter, die teils ihren Fetisch ausleben. Und natürlich die Hubbots selbst, die für sich eine freie Welt haben wollen, diese aber auch mit fragwürdigen Mitteln zu erkämpfen bereit sind. "Real Humans - echte Menschen" (wie die Serie auf Deutsch zu finden ist) ist ein Schmelztiegel von verschiedenen gesellschaftlichen Einstellungen. Ziemlich emotional und stellenweise wirklich sehr traurig, gleichzeitig aber unfassbar lustig. Mein Favorit ist und bleibt der Hubbot Odi (Alexander Stocks), der ursprünglich als Haushaltshilfe für Lennart (Sten Eifström), den Vater von Matilda Engmann (Natalie Minnevik) gedient hat. Ich habe selten ein Wesen gesehen, was derart fern von Realität war und so unfassbar naiv gewirkt hat. Als wäre ein uraltes Handy zum Leben erweckt worden. Die Serie ist realtiv kurzlebig, was ihr den Vorteil bringt, dass sie keine Handlungen ins unendliche zieht. Wirklich sehr gekonnt geschrieben und geschauspielert. 

Und hier ganze zwei Sekunden aus der Sendung:





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