"Glow On" erinnert mich, wie schon im Review zu "Nonstop Feeling" erwähnt tatsächlich auch an Früh-90er HC-Bands, die mit einem Fuß im Alternative Rock angesiedelt werden und irgendwie auch Crossover gemacht haben. Tatsächlich gibt es schon seit längerem ein Bindeglied. Turnstile klingen nach einer Hardcore-Version von Rage Against The Machine. Das ist auch naheliegend, schließlich klingen die Nachfolger von Youth of Today bzw. das Krishnacore-Projekt von Ray Cappo namens Shelter in einigen Momenten nach Rage Against The Machine. Was wiederum naheliegend ist, weil die alte Band von Zach de la Rocha nach Youth of Today klang.
Wir nehmen diese Tatsachen, plus dass das Intro sich anhört wie ein Commodore64-Soundtrack zu einem Homevideo aus den 80ern, plus die Songtitel wie "UNDERWATER BOI" (das wie ich ebenfalls schon erwähnt habe, unfassbar nach The Smiths klingt) oder "ALIEN LOVE CALL". Erstgenanntes Lied beschäftigt sich mit Einsamkeit und Isolation während "WLD WRLD" sich mit dem Tod von Riley (Sänger von Power Trip) auseinandersetzt. Die Texte scheinen so weird und introvertiert, dass sie einfach in einer Pandemie entstanden sein müssen. Oder zumindest in einer bedrückenden Situation.
Man erweiterte sich um Einflüsse aus Shoegaze, R&B und diverse andere Genres. Gäste sind Julien Baker und Devonté Hynes. Ich weiß nicht, welches Kind bei "TLC (Turnstile Love Connection") das Intro spricht, aber ich vermute mal dass es zu einem der Bandmitglieder gehört. Darin heißt es unter anderem "Daddy please come home". Wahrscheinlich war dies auch Quarantäne bedingt.
Jedenfalls ist das hier ein faszinierendes, viel zu kurzes, abwechslungsreiches, r&b-eskes, crossover-eskes, hardcore-eskes, was auch immer man dazu sagt... Album. Ich liebe es.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: TLC, UNDERWATER BOI, DANCE-OFF, MYSTERY, HOLIDAY
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