Freitag, 7. Juli 2017

Album der Woche#300: SEPULTURA SPECIAL

Okay. Hier kommt etwas, was ich schon länger nicht gemacht habe: Ein Album-der-Woche-Special! Da das hier das 300te Review ist, dachte ich mir sowas wäre angebracht. Und weil Juli ein Metal-Monat ist sind Sepultura dran.

1. Morbid Visions (1986)

Das erste Album der Brasilianer Igor und Max Cavalera, Andreas Kisser (auf diesem Album noch Jairo T.) und Paulo Jr. Ich habe mich nämlich vor langer Zeit schon etwas länger mit Sepultura und ihren zwei Line-Ups beschäftigt. Allerdings schaffte ich es bisher noch gar nicht die ganze Discographie Album für Album anzuhören. Das werden wir hier machen. Also natürlich erstmal die ersten drei. Die anderen kommen irgendwann mal nach.

"Morbid Visions" ist nicht das Erstwerk der Band. Dabei handelt es sich um die Splitveröffentlichung
mit Overdose, aber sei's drum. Ich wollte mit einem eigenständigen Album anfangen. Das Album ist nämlich noch völlig anders als ich sonst die Band kenne. Keine Tribal-Drums, kein relativ gutes Englisch sondern stattdessen sehr roher Death Metal. Mit satanischen Texten. Definitiv beeinflusst von deutschen Bands wie Sodom oder Kreator. Nicht besonders intelligent oder technisch anspruchsvoll sondern einfach nur hart. Da die satanistische Komponente dabei ist und Max Cavalera sich hin und wieder wie eine Hexe bei ihren Sprüchen anhört finde ich dass das hier ein astreines Black Metal Werk ist. Zwar merkt man dass man sich nicht besonders textsicher ist und das ganze per Wörterbuch vom Portugiesischen ins Englische übersetzt. Aaaaber es ist gleichzeitig alles so schnell hingebrüllt dass ich tatsächlich props dafür geben muss, wie gut kaschiert das ganze ist.

6,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Crucifixion, Troops of Doom, Funeral Rites,
Youtube

2. Schizophrenia (1987)

Achtung, hier kommt Andreas Kisser dazu und alles ändert sich. Okay, vielleicht nicht alles. Allerdings wirkt a) der Gesang Cavaleras nicht mehr so stumpf, kaschiert und per Wörterbuch nachgeholfen und b) Kisser bringt neue Melodien mit sich. Das heißt im Endeffekt dass das Album wesentlich abwechslungsreicher rüberkommt als der Vorgänger. Finds aber schade dass diesmal so ein Hitchcock-esques Intro kommt anstelle von "Carmina Burana".

Natürlich erfinden sie da das Rad noch nicht neu und sind da immer noch nur eine weitere Death/Thrash-Metal Band wie alle anderen, aber es wird definitiv besser. Ich freue dass ich einen alten Sepultura-Album doch noch ein bisschen mehr abgewinnen konnte. Habe bis dato nämlich nur schlimmes über die beiden Teile gehört. Anyways, gar nicht mal schlechtes Album. Doch der wirkliche Banger kommt erst noch.

7,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Screams Behind The Shadows, Septic Schizo, From The Past Comes The Storms


3. Beneath The Remains (1989)

Nachdem sich "Schizophrenia" in Brasilien ziemlich gut verkauft hat, wurde das Metal-Label Roadrunner Records auf die Band aufmerksam. Und et voila, das dritte Album "Beneath The Remains" erschien genau dort.

Es geht immer besser. Diesmal geht man noch ein Stück weiter und bietet dem Zuhörer eine sauberere Produktion, weniger holprige Vocals und einen Sound der weder versucht besonders melodisch zu sein noch wie der Gewinner des "Stumpf ist trump"-Wettbewerbs. Max Cavaleras
Englisch hat sich außerdem definitiv deutlich gebessert. Ja, ich finde auch dass es mit Slayers "Reign In Blood" vergleichbar ist. Es ist in meinen Ohren ähnlich abwechslungsreich.

Was danach kam war eine Kette an nur noch guten Alben. Deswegen freue ich mich schon darauf irgendwann in der Zukunft alle anderen Alben von Sepulura anzuhören. Falls ihr Bock habt euch über Cavaleras Projekte Nailbomb und Soulfly zu informieren so lest euch meine Reviews von "Point Blank" und "Soulfly" durch. Wenn ihr Lust habt auf ein neueres Sepultura-Album ohne Cavalera am Gesang so geht es hier entlang.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Inner Self, Stronger Than Hate, Slaves Of Pain, Sarcastic Existence

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