Freitag, 21. Februar 2020

Film der Woche#429: Lawnmower Man 2: Beyond Cyberspace (1996)

Da ich damals aus zeitlichen Gründen kein Double Feature machen konnte, kommt jetzt das Review zum Sequel von Lawnmower Man.

Als ich klein war habe ich den Kind im Abendprogramm gesehen ohne den ersten Teil zu kennen. Ich war hin und weg von der "krassen" Story und den Special Effects. Computerwelten und virtuelle Realität haben mich begeistert. Allerdings wurde der Film sowohl von Fans als auch Kritikern zerrissen. Er hat nämlich noch weniger mit Stephen Kings Kurzgeschichte zu tun als der erste Film.
Es mag sein, dass ich ihn mit anderen Augen sehe, aber ich mag ihn tatsächlich irgendwie.

Der zweite Teil erzählt uns in einer kurzen Rückblende was denn alles passiert ist. Nachdem Jobe versucht hat sich ins Cyberspace zu hacken, landete er anschließend wieder in seinem Körper. Er ist nun von der Hüfte abwärts gelähmt und erlitt Verbrennungen dritten Grades am ganzen Körper. Nach dem großen Zwischenfall wird er von einer Firma gerettet, deren Vorsitzender Jonathan Walker (Kevin Conway) ist. Dieser erstritt sich die Rechte am Patent für den "Chiron Chip", der fähig ist alle Computer der ganzen Welt miteinander zu vernetzen und in den falschen Händen brandgefährlich ist. Die ursprünglichen Rechte lagen bei Dr. Benjamin Trace (Patrick Bergin). Walker engagiert Jobe um mit seiner Hilfe den Chip zu perfektionieren. Jobes (Matt Frewer) Gesicht ist nach den ganzen Verbrennungen plastisch rekonstruiert worden, sodass er den ursprünglichen Character gar nicht ähnelt. Jeff Fahey, der im ersten Film Jobe gespielt hat, stand nämlich nicht mehr zur Verfügung. Sechs Jahre später lebt der nun 16jährige Peter Parkette (Austin O'Brien) zusammen mit seinen Ausreißer-Freunden in der Kanalisation eines cyberpunkesquen Los Angelese. Sie sind allesamt (natürlich) Computer-Hacker-Kids und haben Spaß in der virtuellen Realität. Eines Tages trifft er im Cyberspace auf Jobe. Die beiden Freunden sich erfreut sich zu sehen. Jobe bitte ihm um Hilfe. Dieser muss für ihn Dr. Trace finden, der mittlerweile als Crust Punk Hippie ohne jede Technologie irgendwo in der Wüste lebt, weil äääh er sonst bald stirbt. Peter weiß allerdings nicht inwiefern Jobe sich gewandelt hat....

Der Film ist natürlich absolut vorhersehbar. Ein geldgieriger Mogul will die Macht an sich reißen, mithilfe von einem Computerchip und benutzt dafür einen hochbegabten Rollstuhlfahrer der noch 1000 mal schlauer ist als er. Es ist eine ähnliche Idee wie im ersten Film: Technologie könnte gefährlich sein und man darf sie nicht einfach jeden überlassen. Außerdem war man damals vier Jahren vor Y2K und wusste die damalige "Angst" vor dem kollektiven Computerabsturz marketingtechnisch für sich zu nutzen. Die Story ist zwar dünn aber für einen einfachen Cyberpunk-Sci-Fi doch ziemlich gut umgesetzt. Ganz zu schweigen von den Effekten - für 1996 doch ziemlich anständige 3D-Grafiken. Das Problem hier ist, dass das der zweite Teil ist. Er steht im absoluten Kontrast zum ersten. Das Setting als auch der Character Jobe ist absolut extrovertiert im Gegensatz zum ersten Teil. Während er im ersten Teil als Neu-Intellektueller noch das "Laufen" lernen musste ist Jobe hier ein skrupelloser Jim-Carrey-Verschnitt. Da verstehe ich schon, wieso man sich ans Bein gepisst fühlt. Als alleiniger Film funktioniert das meiner Meinung nach schon ziemlich gut. Ein guter schlechter Film sozusagen.

6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen