Stricher guckt sich "El Camino: A Breaking Bad Movie" an am 11.10.2019 in Gelsenkirchen
Hierzu möchte ich anmerken dass ihr euch das Review zu „Breaking Bad“ reinziehen könnt. Und wie immer ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER
„El Camino“ fängt exakt dort an, wo „Breaking Bad“ aufgehört hat. Und zwar als Jesse Pinkman (Aaron Paul) der Nazi-Meth-Sklaverei entkommen ist und in Todds El Camino weggefahren ist. Zuerst findet er Unterschlupf bei seinen Freunden Skinny Pete und Badger. Doch daraufhin muss er zusehen dass er aus New Mexico abhaut, da er faktisch gesehen ein gesuchter Verbrecher ist. Dafür braucht er eine Menge Geld und in verschiedenen Rückblicken finden wir heraus wo dieses versteckt ist...
Ich bin sehr zufrieden. Jesse war eines der Charaktere die enorm viel Scheisse mitgemacht haben und die es verdient haben ein Happy End zu erfahren. Es wurde ein ähnlicher Stil beibehalten und ja es gibt auch Fanservice. Trotzdem gibt man sich hier ordentlich Mühe eine Geschichte abzuschließen die schon lange darauf gewartet hat. Es fühlt sich zwar eher an wie eine Zusatzfolge in Überlänge als ein Film aber das macht nichts. Hauptsache Jesse findet sein Weg zum Glück. Verdammt gut gelungen.
8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
Stricher guckt sich "Joker" an am 12.10.2019 in Cinestar, Dortmund
Fuck yesss. Endlich ging’s ins Kino mit hohen Erwartungen.
ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER
„Joker“ spielt in Gotham City der Achtziger Jahre. Aufgrund des Streiks der Müllabfuhr stapelt sich Müll überall. Die Stadt ist noch verdreckter als sonst. Ein gewisser Arthur Fleck (Joaquín Phoenix) lebt zusammen mit seiner Mum und arbeitet nebenher als Clown. Hin und wieder versucht er sich als Stand-Up-Comedian. Er hat eine neurologische Krankheit die ihn in unpassendsten Situationen laut lachen lässt. Zudem ist er schwer depressiv und als die für ihn zuständige Stelle im Sozialamt auch noch gekürzt wird, wird sein Zustand noch schlimmer. Eines Abends als er in der U-Bahn sitzt, wird er von drei Mitarbeiter von Wayne Industries drangsaliert und angegriffen. Arthur wehrt sich erfolgreich. Der Rest führt zu unvorhergesehenen Ereignissen, die ihn zu einer Art Gallionsfigur einer Bewegung werden lassen.
Entgegen unsachlicher Kritik (wie bspw von Veronika Kracher) ist „Joker“ kein Incel-Film der toxische Maskulinität abfeiert. Stattdessen wird ein Portrait eines geistig gebrochenen Mannes geliefert dem niemand zuhört und der sich zunehmend radikalisiert. Ob man ihn als Sympathieträger betrachtet ist jedem selbst überlassen. Tatsächlich werden seine Taten sogar kritisiert und er damit konfrontiert. Auf jeden Fall eine weitaus realistischere Story über einen Joker. Eine Landung im Säurebehälter ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Schade dass dieser Joker nicht kanonisch zu den Geschehnissen im DCEU ist. Beziehungsweise Schade dass man zu Beginn überhaupt erst Jared Leto gecastet hat. Anyways:
9,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
AUTOMATIC RESTARTS + MANEGE FREI am 19.10.2019 im Rattenloch, Schwerte
Awkay, eigentlich spielten an diesem Abend mehr Bands, wir kamen allerdings ziemlich spät sodass wir nur zwei beziehungsweise 1,5 sehen konnten. Manege Frei feierten ihr elfjähriges Jubiläum weil sie letztes Jahre verpeilt haben ihr zehnjähriges zu feiern. Jedenfalls habe ich ultraschlechten Deutschpunk erwarten weil mich der Bandname vermuten ließ es würde sich um eine (un)spaßige Automatic Restarts fand ich tatsächlich echt okay, allerdings leider ziemlich verkrampft. Ich weiß ja nicht wie lange sie schon auf der Bühne stehen aber ich hatte zumindest das Gefühl da wäre noch etwas Luft nach oben. Das war zumindest mein Eindruck in den ersten paar Songs. Danach mussten wir leider gehen.
post-nix-gut-band handeln. Zum Glück wars nicht so und stattdessen gabs ziemlich geilen mal deutsch, mal englischsprachigen Hardcore Punk. So wie ich ihn schon lange lange seeeeehr lange nicht gehört habe. Ich war tatsächlich positiv überrascht, bis zum Zeitpunkt als man sich eine Donald Trump Puppe umgeschnallt hat um da drauf zu hauen. Ich mein, es ist Punkrock und so, aber ich wette man hätte sich entweder nicht getraut dasselbe mit Erdogan zu machen oder aber man wollte unbedingt einen Show-Effekt haben und so. Schließlich ist es ziemlich leicht Donald Trump zu bashen und die Menge jubelt. Schade, das kann nämlich jeder. Trotzdem hatte ich ziemlichen Spaß :P
CONAN + UN + SIXES am 23.10.2019 im Junkyard, Dortmund
Scheiße Mann, was habe ich mich dadrauf gefreut. Und ich habe mir sogar ein Longsleeve gekauft und mit Paypal bezahlt. Willkommen im 21. Jahrhundert lol.
SIXES kannte ich nicht, ebensowenig wie UN. War aber alles andere als enttäuscht. Die erstgenannten haben mit einen ellenlangen Intro angefangen. Der erste Song war auch arschlang und
der Sänger wirkte als hätte er gleich einen Wutanfall. Daraufhin beschleunigten sie allerdings das Tempo und wurden wesentlich schneller. Nicht-ganz-so-langsamer Doom mit Leuten die ihre Gitarren direkt an die Verstärker halten und entweder super wütend oder total entspannt wirken. Große klasse.
Ich wusste nicht wie ich UN aussprechen soll. Es hat sich herausgestellt, dass es nicht ÜN sondern AN heißt. Ebenfalls Doom Metal, nur diesmal viel langsamer und eindeutig melodischer. Ich fands sehr angenehm, hätte mir aber mehr Verstörung und so gewünscht. Also mehr weirdness, wie bei Sixes.
CONAN waren einfach nur ne Wucht. Wie auf Platte. Caveman Battle Doom mit downgetunten Gitarren. Kein verzerrter Gesang, kein besonders melodischer. Einfach nur Geballer ohne das besonders geballert wird. Es ist vergleichsweise immer noch ziemlich langsam. Dazu sind sie auch noch scheißefreundlich, bedanken sich dass sie spielen dürfen und rufen alle auf nach vorne zu kommen. Und sie covern Fudge Tunnel, weil dieser Typ von Fudge Tunnel bei ihnen ersatzweise spielt. Die Bezeichnung "Caveman Battle Doom" passt auch hervorragend, weil Conan sich anhören als hätten sie alles in einer endlos langen Hölle aufgenommen. Ich bin nach wie vor begeistert.
TONGUE + LAUDARE + KINGS OF FORLORN LANDS am 26.10.2019 im Rattenloch, Schwerte
Ich habe mir im Voraus keine einzige Band angehört um mich ordentlich überraschen zu lassen. Ich mein, bei nem Eintrittspreis von fünf Euro kann man nicht sonderlich viel falsch machen.
KOFL haben irgendwas undefinierbares kredenzt zwischen Post-Hardcore und Metal mit viel Geschrei und viel guter Laune in den Ansagen. Ich fand’s zuerst mittelmäßig, dann echt okay und als sie am Ende nur noch in ein Mikro reingeschrieen und an ihren Gitarreneffektendingens rumgespielt
haben waren sie auf ihrer Höhe. Das war richtig richtig nice.
Danach Laudare: der Photograph der sich dort beschäftigt hat machte ganz schön große Augen als er gesehen hat dass die Bassistin ihr Instrument mit diesem Geigenteil (weiß leider nicht wie es heißt) bearbeitet. Zuerst sehr ruhig bis sie dann ne Wucht am Sound aufgebaut haben die sie dann gegen Ende nach und nach abgebaut haben. Alles richtig gemacht.
Tongue waren die Überraschung des Abends. Black Metal ohne „Post“ davor mit ordentlich Geschredder und Leidensgesang/Gekrächze. Hin und wieder dann natürlich trotzdem atmosphärisch damit es abwechslungsreich bleibt. Ich kann mich nur wiederholen: alles richtig gemacht. Und ich auch weil ich hingegangen bin. :3
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