Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Album der Woche" im Rahmen des "Ich höre das worauf ich Bock hab"-Monats.
"Raza Odiada" ist spanisch für "verhasste Rasse" und das zweite Album von Brujeria. Das heißt hingegen "Hexerei". Brujeria sind eine internationale Band, die ein äußerst abgefahrenes Image pflegt. Damals sagte man, dass sie aus mexikanischen Drogenbaronen bestehe, die vom FBI gesucht werden. Deswegen traten sie auch vermummt auf. In Wirklichkeit waren aber Leute wie Dino
Cazares und Raymond Herrera (beide von Fear Factory) daran beteiligt. Als auch Shane Embury von Napalm Death und Billy Gould von Faith No More. Man trat unter Pseudonymen wie Hongo, Asesino oder Juan Brujo auf. Stilistisch gesehen war das erste Album noch brachialer Grindcore und genretypisch natürlich voll mit Songs (19 an der Zahl). "Raza Odiada" orientiert sich mehr an Death Metal, die Grind-Elemente sind aber definitiv zu hören.
Textlich gesehen geht es grob gesagt um "all things Mexican". Drogenschmuggel, Immigration, Satanismus, Anti-Rassismus, Pro-Zapatista. Direkt im ersten Song ("Raza Odiada (Pito Wilson)")wird der us-amerikanische Politiker Pete Wilson angegriffen, der sich für die Enthaltung von Bildung und medizinischer Versicherung gegenüber illegalen Immigranten ausgesprochen hat. Dieser wird übrigens von niemand geringeren als Jello Biafra gespielt. Die beiden Sänger Juan Bruto und Gritos hören sich an wie Pitbulls mit Grippe und spielen hervorragend jeweils den "mexikanischen Gangster". Ich finde das Ganze äußerst entzückend und herrlich provokativ. Allerdings find ich es ziemlich merkwürdig, dass in "Revolucion" (der pro-Zapatista Song) gegen Kommunismus geschossen wird, wobei die EZLN selbst als marxistische Gruppe gegründet wurde. Ich schiebe alles auf Unwissen. Die Person auf dem Albumcover ist übrigens Subcommandante Marcos.
Ich gebe:
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: La Migra, Revolucion, Raza Odiada (Pito Wilson), El Patron
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