Allrighty then. Lange vorgenommen, endlich geschafft. Ich habe mir die Cornetto-Trilogie angeguckt! Die Filme sich nicht miteinander durch die Handlung verbunden, sondern durch die Tatsache dass in allen dreien diverse ähnliche Szenen vorkommen als auch jeweils eine Sorte Cornetto-Eis. Oh und natürlich sind sie alle von Edgar Wright regissiert worden, die Hauptrollen spielen jeweils Simon Pegg und Nick Frost.
Shaun of the Dead (2003)
Den Anfang macht Shaun of the Dead - der wie der Name schon vermuten lässt eine Hommage an George A. Romeros "...of the Living Dead"-Filmreihe ist.
Die Hauptfigur ist der Elektrofachverkäufer Shaun (Simon Pegg). Sein Leben verläuft momentan alles andere als gut. Liz (Kate Ashfield) hat sich grade von ihm getrennt. Seine Abende verbringt er meistens damit sich mit seinem Mitbewohner Ed (Nick Frost) zu besaufen. Nach einer weiteren betrunkenn Nacht beschließt er endlich sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Doch der routinierte Ablauf ist sowieso schon gestört denn... scheinbar ist ganz Großbritannien von einer Zombieplage heimgesucht worden. Nun gilt: Ed schnappen, zur eigenen Mutter fahren, Liz "retten" und dann die Lage abwarten. Doch wie es so oft ist - läuft alles nicht wie erwünscht. Shaun und seine Mitstreiter
müssen sich den Zombies stellen.
Ich hab wirklich nichts am Film zu meckern. Es stimmt einfach alles. Der absurde Humor, der Anteil an Gore und Gewalt, der Soundtrack als auch die popkulturellen Referenzen. Besonders gut finde ich wie der Film am Anfang Einzelheiten vom Ende verrät. So sagt Ed über den anderen Mitbewohner Pete - "Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, ist er tot". Nun, ihr könnt euch denken was passiert wenn er ihn das nächste Mal sieht. Haha. Wirklich sehr zauberhaft und wunderbar rotzig.
9/10 Pfandflaschen
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Hot Fuzz (2007)
Hot Fuzz spielt scheinbar im selben Universum und ist eine Parodie auf Bodycop-Filme. Im Gegensatz zu Shaun of the Dead in welchem die rote Cornetto-Sorte das Thema symbolisch darstellte, ist es diesmal die blaue Sorte.
Nicholas Angel (Simon Pegg) ist ein Musterpolizist aus London. Er hat zig Verhaftungen hinter sich, ist 1A ausgebildet im Nahkampf und Fechten. Ein echter Workaholic. Leider hat das zufolge dass, ähnlich dem Schicksal von Shaun im ersten Film, seine Freundin ihn verlässt. Er hofft auf eine Beförderung und die erhält er auch. Allerdings sind seine Vorgesetzten der Meinung, London wäre nichts für Leute wie ihn. Stattdessen wird er Sergeant in Sandford, einen etwas weiter weg gelegenen
Dorf, dass schon mehrfach hintereinander den "Dorf des Jahres"-Preis gewonnen hat. Es ist scheinbar perfekt. Jeder kennt sich. Es passieren keinerlei Verbrechen sondern meistens Unfälle. Die beste Beschäftigung, die die Jugend hat ist sich einen hinter die Binde kippen. Die Polizei auch, beispielsweise Danny (Nick Frost) - der Sohn vom Commissioner und Nicholas' neuer Partner. Doch der Schein trügt. Wie kann es sein dass in einer scheinbar perfekten Stadt solche grausamen "Unfälle" passieren?
Gott, ich liebe diesen Gag mit den Gartenzäunen. Diesmal packt man andere Klischees aus. Anstelle von Zombie-Film-Überlebenstaktiken gibt es Referenzen zu "Point Break" mit Keanu Reeves oder "Bad Boys 2" mit Will Smith und Martin Lawrence. Es wird jede Menge geballert, geprügelt und sich ordentlich ans Gesetz gehalten. Was noch zur Diversität beiträgt ist das diesmal nicht das Stadtleben (siehe erster Film) sondern das Dorfleben präsentiert wird. Und natürlich, dass das Ende richtig lange dauert. Wie in einen "spannenden" Action-Streifen aus Hollywood eben. Großartig.
9/10 Pfandflaschen
Trailer:
The World's End (2013)
Der dritte, letzte und wahrscheinlich wohl erwachsendste Film der Trilogie. IMHO.
Die Hauptfigur von The World's End ist Gary King (Simon Pegg). In den 90ern war er noch DER Gary King von Newton Haven, seiner Heimatstadt. Der dunkelhaarige, manteltragende Sisters of Mercy Fan. Der Anführer einer Jugendclique die ihn überallhin folgte. Einmal haben sie es sogar fast geschafft, die goldene Pub-Meile der Stadt durchzusaufen. Aber nur fast. Es ist viel Zeit vergangen, Gary ist mittlerweile in seinen vierzigern und der Mid-Life-Crisis angekommen. Er beschließt die alte Bande zusammenzutrommeln um endlich die Goldene Meile zu schaffen, die im Pub namens "The World's End" ähm endet. Allerdings sind die anderen viel weiter gekommen in ihrem Leben. Sie sind Immobilienkaufleute und ähnliches. Jedoch schafft er sie zu überzeugen - sogar Andy (Nick Frost), den er vor einer langen Zeit nach einem Autounfall liegengelassen hat. Gary ist nach all den Jahren derselbe geblieben und scheint auf den ersten Blick nicht mehr in seine alte Clique zu passen. Die Pubs scheinen sich auch geändert zu haben. Generell ist alles irgendwie seltsam und automatisiert. Kann es sein, dass irgendwas vor sich geht?
Es ist verdammt schwierig einen halbwegs aktuellen Film nicht zu spoilern, wenn man ihn so gut findet. Ich finde es echt gut, wie hier eine Art Spiegel zu den anderen Filmen gehalten wird. Es wäre traurig einfach nur dasselbe Schema (also eine Art Parodie auf ein bestimmtes Genre) zu verkaufen. Falls es euch interessiert um welches Genre es hier geht - Sci-Fi. Post-Apo-Sci-Fi welches auf britischen Humor trifft. Aber um mal aufs Thema zurückzukommen: In den ersten beiden Filmen spielt Pegg jeweils einen (halbwegs) verantwortungsbewussten Menschen, der sich um seine Umwelt kümmert - ja, es ist an der Stelle egal ob er gesellschaftlich gesehen total verloren hat oder nicht. Frost hingegen ist entweder einfach nur (treu)doof (Hot Fuzz) oder halt n Asi (Shaun of the Dead). Diesmal ist es genau andersrum. Frost spielt einen Anti-Alkoholiker der seit 16 Jahren keinen Tropfen runtergewürgt. Pegg hingegen ist der Kerl der nur Spaß vom Leben will, drauf geschissen auf die Konsequenzen. Ich mag diesen Soziales Drama/Comedy trifft Sci-Fi Gemisch. Es wird gezeigt was passiert wenn man zu sehr an seiner Vergangenheit hängt (das ist genau das wovor ich manchmal Angst habe). Und nebenher werden ein paar Köpfe abgeschraubt (wortwörtlich). Der Film wesentlich ernster und trauriger als seine beiden Vorgänger. Manchmal weiß man wirklich nicht ob man lachen oder weinen soll. Vielleicht mögen ihn deshalb viele am wenigsten. Aber ich bin der Meinung, man darf "The World's End" ruhig ne Chance geben.
8,5/10 Pfandflaschen
PS: Phänomenaler Soundtrack mal wieder!
Trailer:
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