Sonntag, 28. November 2021

So isses, Musik!#134

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "So isses, Musik!". Ja, das wars hier. Mehr habe ich nicht zu sagen zu Beginn. Lol.

H:

Ich habe vor geraumer Zeit angefangen, meine Musiksammlung auf meinem Laptop einfach durchzuhören. Zwischendurch habe ich Musik von meiner alten Festplatte rüber gezogen (sie hat nicht mehr lange mitgemacht), sodass ich immer mehr "neues" Material zur Verfügung hatte. Mittlerweile bin ich beim Buchstaben H angekommen. Das heißt unter anderem Hammerheads "Weißes Album", als auch die "Stay Where The Pepper Grows". Und so bin ich auf eine interessante Nachricht gestoßen. Hammerhead haben einen Song vom Frank Popp Ensemble gecovert. Der Song ist auf einem Tribute-Sampler zu hören und heißt "Gettin' Down". Hier kann man reinhören. Wenn man sich die Hammerhead-Discography reinzieht, dann sieht man diesen Wandel von Agnostic-Front/Cro-Mags-Sound zu "Früher war ich Punker, heute bin ich Privatier und Unternehmer"-Rock'N'Roll. Letzteres hört man hier sehr gut raus.

Was ebenfalls unter H einzuordnen ist, ist Hellbastard. Eine Art Metal-Punk-Band aus UK, die aufgrund ihres Demotapes "Ripper Crust" als Urväter des Crust Punk gesehen wird. Das stimmt natürlich schon, nur haben die sich glaube ich nie selbst so bezeichnet. Allerdings sind die Vocals definitiv sehr krustig und die Musik schon irgendwie minimalistisch. Anyways, hier ist die EP "They brought Death" und hier ist der Titelsong:



Und sonst?

Philipp hat mir Svalbard gezeigt und nachdem ich die Band gehört habe, war ich wirklich unfassbar begeistert. Sie kommen aus Bristol und klingen wie eine metallischere Version von diesen ganzen Post-Hardcore-Bands die plötzlich Shoegaze, Post Rock usw. für sich entdeckt haben, wie z.B. The Tidal Sleep. Kein Wunder, dass Svalbard tatsächlich auch eine Split mit The Tidal Sleep haben. Wer auf verträumten, jedoch gleichzeitig doch ziemlich harten Shoegaze Post Meddl/Wasauchimmer steht, den wirds gefallen. Ich habe mir das Album "When I Die, Will I Get Better?" angehört. Es ist komplett auf Bandcamp zu finden. Es ist so geil. Hier ists auf Bandcamp und hier auf YouTube:



Bester Song: "The Currency Of Beauty".

Mindestens genauso geil ist das Soloprojekt Noctule von Svalbards Sängerin Serena Cherry. Man könnte es mit irgendwelchen journalistischen Floskeln umschreiben, aber ich sags einfach wie es ist. Melodischer Black Metal, der vom Role Playing Game Skyrim handelt. Das Spiel ist schlicht und einfach die Basis für die Texte. Ich habe absolut keine Ahnung davon. Aber es klingt so schön frisch und mitreißend. Das Projekt heißt Noctule und das Album heißt "Wretched Abyss". Merkt euch das. Bandcamp hier, YouTube hier unten, dies das:




Gorillaz Discography: Song Machine, Season One: Strange Timez (2020)

Juhu! Wir kehren zu Gorillaz zurück!

Diesmal versteht sich das Album als Teil eines großen Web-Projekts der Band um Damon Albarn und Jamie Hewlett. Letzterer hat in der Vegangenheit bemängelt, dass Gorillaz viel eher ein Albarn-Ding sind und die gezeichneten Charaktere in den Hintergrund rücken. Man hat sich aber vor Ewigkeiten geeinigt und fährt beide Schienen. Trotzdem fühlt es sich für mich sehr viel anders an als vor 20 Jahren, als es allgemein ein Mysterium um die Band gab. Aber so ist das halt. Jedenfalls ist "Song Machine" eine Art Web-Serie und die einzelnen Musikvideos die in diesem Format erschienen sind haben einen jeweils anderen Gastmusiker am Start. Jeder Song auf diesem Album hat einen Gastmusiker. Jeder. Es könnte nicht unterschiedlicher sein. Elton John, Robert Smith, Peter Hook, Beck, Schoolboy Q. Das 

Album lebt von diesen berühmten Auftritten und der Vielfältigkeit. Was bei mir aber sehr hängen bleibt ist dieses 80er Jahre New Wave Feel plus ne Ficktonne an Sprechgesang. Es ist zeitweise wie in diesem Meme. Sehr undurchsichtig was die Lyrics betrefft und sehr mysteriös. Gorillaz sind schon längst keine "Band" mehr in dem Sinne sondern viel eher ein überdimensionales Projekt, das habe ich schon begriffen. Und ich hatte es zeitweise schwer mich damit zu arrangieren. Aber es macht nach wie vor Spaß mir ein neues Album von ihnen anzuhören. Ehrlich jetzt. Wirklich sehr unterhaltsam, groovy, tanzbar. Und Kopfnicker. Auf jeden Fall. 




8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Strange Times, The Valley Of The Pagans, Pac-Man, Aries, MLS




TOOL Discography: Undertow (1993)

Da ich vor Ewigkeiten schon über dieses Album geschrieben habe, ist nun Philipp dran. Zu meinem (sehr alten) Review gelangt ihr, wenn ihr hier klickt. Zu Phlipps Review gelangt ihr wenn ihr weiter lest.

"Puh, jetzt wird s ernst. EPs erscheinen mir persönlich sehr oft als Vorgeplänkel zu etwas größerem, in diesem Fall war das defintiv so. Die Songs sind länger geworden (die ersten zwei sind knapp unter 5 Minuten lang, der Rest über fünf Minuten), die Musik ist weniger ruppig und noch etwas progressiver als auf Opiate, die ewig langen, sphärischen Stücke (und ich persönlich denke immer noch, dass das an Paul D‘Amour beziehungsweise der Tatsache liegt, dass der Bassist noch nicht Justin Chancellor heisst), die man so oft mit Tool assoziiert, sucht man hier immer noch vergebens.



Das ganze ist noch recht klassischer Alternative Metal, das macht das ganze aber nicht minder großartig. Das Thema Wasser zieht sich wie ein roter Faden durch das Album, der Titel selbst bedeutet „Sog“, die Songs heißen Flood und Swamp Song und bei 4° (tatsächlich ist es eine Anspielung darauf, dass das Rektum im Schnitt 4° Fahrenheit wärmer ist als die Vagina, es geht im Song vermutlich um Analsex) musste ich natürlich auch als erstes an die Temperatur denken, bei der Wasser seine höchste Dichte annimmt, das aber nur am Rande, bevor ich zu sehr abschweife.

Textlich ist das ganze Album ziemlich düster gehalten, es geht um die Verzweiflung MJKs mit den Menschen, die er gerne tolerieren würde, aber auf Grund ihres Verhaltens nicht tolerieren kann (Intolerance), Drogensucht (Sober, vermutlich auch Undertow, der Text ist etwas vage), Depression (Bottom, in dem ausserdem Henry Rollins zu hören ist), sexuellen Missbrauch (Prison Sex) und im letzten „Song“ Disgustipated hält Reverend Keenan eine Predigt vor Schafen über die Schmerzensschreie von Möhren und vergleicht die Ernte der Möhren mit dem Holocaust. eine Analogie zu militanten Veganern, die in ihrem beinahe religiösen Eifer Schlachthäuser mit Konzentrationslagern gleichsetzen.

Alles in allem ein wirklich gutes Album, das eine ziemlich düstere und beklemmende Stimmung erzeugt.

Anspieltipps: Sober, Prison Sex, Undertow
8/10 Pfandflaschen"



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